Zu einer vollständigen Information bezüglich der Rolle der Schulen gehören aber weitere Informationen:
"Lesehinweise des Forschers: Die Gurgelstudie ist eine Dunkelzifferstudie, bei der man nicht den Zeitraum der Untersuchung außer Acht lassen darf: „Man kann die Zahlen natürlich nicht mit jetzt vergleichen. Anfang Oktober hatten wir eine ganz andere Situation mit viel weniger Infizierten als jetzt.“ In diesem Studiendesign wurden Menschen in Schulen getestet, die keine Symptome hatten „und die nie und nimmer zum Testen gegangen wären“, erklärt Wagner. Darum könne man den Prävalenzwert auch nicht vergleichen mit den Tests, die etwa über die Gesundheitshotline 1450 abgewickelt werden, weil sich dort ja vor allem Menschen hinwenden, die schon irgendwelche Symptome haben oder in Kontakt mit Sars-CoV-2 infizierten Personen waren – damit ist deren Positivitätsrate automatisch viel höher.
Welche Schlussfolgerungen zieht der Mikrobiologe aus der ersten Studientranche? "Wir müssen den Zahlen ins Gesicht schauen. Die internationale Studienlage und unsere Daten erlauben es ganz sicher nicht zu sagen, Kinder spielen eine untergeordnete Rolle in der Pandemie. Bitte hören wir auf mit der Diskussion, Kinder unter zehn würden keine Rolle spielen. In Schulen findet ein relevantes Infektionsgeschehen statt, und dieses wird auch aus den Schulen in die Familien getragen. Dies hat auch eben der Präsident des deutschen Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, für Deutschland bestätigt. " "
Hervorhebung von mir.
aus vermutlich dem selben Standard-Artikel den Du auch als Quelle benutzt:
https://www.derstandard.at/story/2000121673318/gurgeltest-studie-viel-mehr-corona-infizierte-in-benachteiligten-schulen
Aus dem Alltag:
Nachdem ungefähr die Hälfte meines Alltags in Tirol gelebt wird bekomme ich das hautnah mit:
Kinder und vor allem Jugendliche halten sich zwar in der Schule an die bekannten Regeln, die Schulwege sind eine ganz andere Angelegenheit und reiche für eine Infektion vollkommen aus. Auch nach der Schule hängt man beinander.
Mir sind so viele Fälle bekannt, in denen die SchülerInnen das Virus dann in die Familien importiert haben, dass es mir schwer fällt, zu glauben, das sei vernachlässigbar, vielmehr glaube ich auch, dass die Schulen momentan (momentan, nicht im Sommer oder Anfang Oktober!) keine große Rolle spielt im Infektionsgeschehen.
Vielmehr kenne ich eigentlich keine Fälle, die nicht an irgendeiner Stelle in enger Beziehung mit den Schulen stünde.
Das macht auch Sinn. Die meisten dieser Fälle fanden statt in der Gruppe der Pubertierenden. Die Pubertiere , die mit vollster Berechtigung sich wenig um die Welt der Erwachsenen kümmern wollen und sollen.
Kleine Anekdote noch zu dem mir am nächsten bekannten Fall: Mädchen, 14 hat typische Symptome zeitgleich mit Freund, mit dem sie täglich engen Kontakt hat. Freund ist Arztsohn, schnell positiv getestet vom Vater. Mädchen wird mit Symptombeginn ebenfalls zu Hause isoliert, Anruf beim Gesundheitstamt bringt die Ansage, bleiben Sie alle zu Hause (Eltern sind K1!) , wenn es Ihnen schlecht geht rufen Sie noch mal an, dann testen wir. Nix Quarantäne.
Ich war am Tag vor den ersten Symptomen mit der Familie 3 Stunden im selben Auto und bin bei bester Gesundheit weil ich die FFP-Maske getragen habe.
Warum schreibe ich das?
Tragt FFP-Masken, wo immer Ihr Euch nicht absondern könnt oder wollt, sie sind aus mir unverständlichen Gründen immer noch viel zu sehr vernachlässigt in der Prävention.Dabei kann jeder, der will, sie inzwischen zu erträglichen Preisen bekommen!
Abschliessend zum Thema Schule: man kann es natürlich schwer verallgemeinern, ich behaupte aber, für diese Phase des Geschehens auch, dass wir das schwer loswerden, wenn die Schulen offen bleiben.
Unabhängig davon fällt mir auch auf, wie wischiwaschi die Regierung Kurz/Kogler mit der Lage umgeht. Auch dieser „harte“ Lockdown ist alles andere als multipel schlupflocharm.
Aber ob das nicht auch an den vielen Konflikten mit der juristischen Welt liegt, und vieles nicht so zu gehen scheint, wie es angemessen wäre?