Neue Studie: Terrorismus für junge Muslime „akzeptabel“

Vera Lengsfeld berichtet über eine Studie aus Frankreich. Diese belegt offenbar nicht nur, dass Terrorismus für einen bedeutsamen Anteil junger Muslime akzeptabel ist. Ihre Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass diese Einstellung unabhängig von ihrem soziologischen Hintergrund ist, sondern mit der Religion zusammenhängt.

Hier der Link: Neue Studie: Terrorismus für junge Muslime „akzeptabel“.

Sollte angesichts dessen nicht stärker über eine Re-Integration dieser Menschen nachgedacht werden?

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Was sagt die Studie denn über gleichaltrige Nichtmuslime?

:paw_prints:

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Diese Aussage ist schlicht nur fragwürdig!

Sowohl innerhalb der religiösen Gemeinschaft als auch innerhalb einer nicht-religiösen Staatsgesellschaft wie Frankreich muss die Radikalisierung, die Eskalation eine Ursache haben.
Winnenden?!

Es ist stets eine soziologische Ursache! Die Nichtanerkennung.

Und eine individuelle, wie man damit umgeht.

Eine Religion als alleinige Ursache auszumachen, halte ich für übertrieben.

Franz

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Ist das so? Oder hoffst du nur, dass es so ist?

Ja, ich bin da sehr sicher. Eine zwischenmenschliche Komponente.

Franz

Nun gut, deine Ansicht sei dir unbenommen. Ich hoffe nur, dir sind auch die Umstände bewusst, die gegen diese These sprechen. Siehe doch mal in die reichen Ölstaaten. Ich glaube nicht, dass zum Beispiel die Peitschenhiebe gegen „Gotteslästerer“ aus der Nichtanerkennung der herrschenden Personen herrühren.

Im Übrigen glaube ich, dass man „Anerkennung“ nicht verordnen kann. Anerkennung hat sich die Person zu verdienen, die anerkannt werden will.

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Du meinst solche Nichtmuslime wie Andreas Baader und Gudrun Ensslin, richtig?

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In dem Fall, in dem wir eine aggressive politische Ideologie in einer hübschen Friedensreligionverpackung haben, halte ich das nicht für übertrieben.

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Nein, Du hättest nur den Link lesen müssen

Gefragt, ob diese Haltungen wirtschaftliche oder soziale Ursachen hätten oder ob sie mit dem Gefühl, Opfer zu sein, zusammenhängen könnten, haben die Forscher als den wichtigsten bestimmenden Faktor die Zugehörigkeit zur muslimischen Religion genannt. „Diese Permanenz des „Islam-Effekts“ ist das vielleicht überraschendste Ergebnis dieser Studie“, sagte Olivier Galland:

„Es bestätigt sich in den Statistiken aller untersuchten Schulen: unabhängig von ihrem soziologischen Hintergrund zeigen junge Muslime die selbe Neigung zum Radikalismus.“

Soll heissen: Egal, ob niedriger oder hoher Bildungsweg. Egal, ob aus wirtschaftl. prekären oder weitgehend saturierten Verhältnissen. Die Neigung zum Radikalismus unter jungen Muslimen scheint davon nicht signifikant berührt zu sein.

Die Forscher sind gar nicht mit dem Anspruch angetreten, die Ursachen für jede Art des Terrorismus herauszufinden.

So neu ist das eigentlich nicht.

Laut Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Muslim_attitudes_toward_terrorism) gab es bereits 2007 Studien, die mehr oder weniger das gleiche Ergebnis zeigten, wobei in diesen Studien alle Muslime und nicht nur junge befragt wurden. Damals war das Ergebnis, dass ca. 34% der befragten Muslime Terrorismus akzeptabel finden.

Das heisst, seit 2007 sind die Zahlen eher gesunken?

Unglücklicherweise wurde die neue Studie im englischen und deutschsprachigen Raum bisher nur von extrem rechten Seiten aufgegriffen und mein französisch ist nicht gut genug um die Studie selbst zu lesen. Deswegen kann ich nicht beurteilen, ob die Schlussfolgerungen so, wie du sie zitierst wirklich zu lesen sind.

Dies gilt insbesondere für die „wichtigsten Ergebnisse“, die von keiner der verlinkten Quellen so angegeben wurden.

Im UP wird von der „Unabhängigkeit von soziologischen Hintergrund“ geschrieben. Was meinst du/meint ihr:

Ist Religion kein soziologischer Hintergrund?

Sie schließen alles andere quasi aus. Für die Durchführung eines Terroraktes ist eine Religion nicht notwendig. Der schlichte Schluss auf den Islam als Ursache für den Terrorakt ist falsch.

Franz

Doch. Aber die Aussage bezieht sich eben nur auf eine Gruppe, deren rel. Hintergrund und deren Einstellungen zu rel. legitimierter Gewalt bereits bekannt ist.

Schaut man nur auf diese Teilmenge, so muss man feststellen, dass sie sich aus allen Schichten speist. Damit ist das gerne aus der Hüfte geschossene Erklärmuster, dass Armut die Wurzel des Übels sei, widerlegt.

Aber genaueres über die Korrektheit der Aussage der Forscher wäre eben nur möglich, wenn die Studie vorläge und man mit den Daten gegenprüfen konnte.

Gruß
vdmaster

In welcher Größe jeweils? Ich habe die Studie nicht gelesen, aber die Aussage der Unabhängigkeit soziologischer Verhältnisse halte ich für äußerst unwahrscheinlich.

Franz

Du bist da nicht der einzige. Denn sie ist lt. Link noch nicht veröffentlicht. Die Autoren haben bislang nur Auszüge auf einer auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben.