Finde ich gut, dass du hier einen Zeitpunkt einbringst und auf diese Weise stärker differenzierst als in deinem Ursprungsbeitrag.
Btw ist das „Deppen-Narrativ“ nicht dasselbe wie das „Unterschichten-Narrativ“, auch nicht eine Unterform davon, wie das KKK schon (auf ihre polemisch Art) dargelegt hat.
Naja, „auch“ …
Ich erinnere mich, dass diese Studie über die Pegida vom Jänner 2015
(dazu auch die ähnlichen Patzelt-Befunde, die noch viel stärker popularisiert wurden) sehr wohl in den Massenmedien verbreitet wurde (und m.W. auch hier im Forum gelandet ist).
„Globalisierungsverlierer“ ist ein drittes Narrativ über die (soziodemographische Verortung der) AfD-Sympathisanten (mehr noch derzeit über die Brexiteers und die Trump-Wähler).
Der Typus des „Globalisierungsverlierers“ ist definitiv nicht der gleiche wie die „abstiegsbedrohte Mittelschicht“, sondern umfasst auch Teile der „Unterschicht“, insbesonders die „blue-collar workers“.
Der zentrale Kern des Deutungsmusters „abstiegsbedrohte Mittelschicht“ ist dagegen die Erwartungsangst, denn das sind Personen, denen es „eigentlich“ ganz gut geht und die sich auch klar der „Mittelschicht“ zurechnen, die aber befürchten, dass das bald nicht mehr so sein wird, sondern dass sie ‚nach unten durchgereicht‘ werden.
Es geht bei diesem Narrativ doch nicht darum, dass besonders AfD-Anhänger abstiegsbedroht sind, sondern dass AfD-Anhänger sich sehr stark aus der sozialen Gruppe der „abstiegsbedrohten Mittelschicht“ (das umfasst nur einzelne Segmente der Mittelschicht, nicht die Mittelschicht als solche) rekrutieren.
Gruß
F.