Hallo,
hab ich das falsch in Erinnerung? Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, die neue Synagoge in Mainz wurde überwiegend (oder sogar ganz?) von deutschen Stellen finanziert?
Danke für Informationen Antal
Hallo,
hab ich das falsch in Erinnerung? Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, die neue Synagoge in Mainz wurde überwiegend (oder sogar ganz?) von deutschen Stellen finanziert?
Danke für Informationen Antal
Leider ohne Quellenangabe
http://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Synagoge_Mainz
Hmm. Komplette Übernahme der Baukosten? Nun ja, der Kölner Dom ist auch Eigentum der Stadt Köln und kostenlos dem Bistum zur Verfügung gestellt.
Vielleicht finden sich in den Verweisen stichhaltige Quellen.
Gruß
Stefan
Hallo Antal,
das Gebäude der Synagoge wurde aus öffentlichen Mitteln finanziert, die Innenausstattung durch die jüdische Gemeinde.
Wo einst in der Mainzer Neustadt die Hauptsynagoge stand, erinnert heute außer wenigen Steinen und einer Gedenktafel kaum noch etwas an das ehemalige Zentrum der jüdischen Gemeinde. Die Mainzer Hauptsynagoge an der Hindenburgstraße fiel in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 den Flammen zum Opfer. Mit dem Pogrom begann auch in Mainz der Zusammenbruch des jüdischen Lebens. Das ausgebrannte Gotteshaus wurde bereits wenige Tage später gesprengt. Eine Mainzer Zeitung titelte daraufhin: „Der Judentempel steht nicht mehr!“ Für den endgültigen Abbruch und die Beseitigung der Überreste musste die jüdische Gemeinde aufkommen. Dem Pogrom, an dem sich neben organisierten NS-Gruppen auch viele „normale“ Mainzerinnen und Mainzer beteiligt hatten, und bei dem es neben der Zerstörung jüdischer Einrichtungen auch zu Überfällen auf jüdische Menschen sowie ihre Wohnungen kam, folgten die Deportationen und Ermordungen der Jüdinnen und Juden aus der Stadt… …
Nach einem spektakulären und weit über die Stadtgrenzen hinaus beachteten Entwurf des Kölner Architekten Manuel Herz mit dem Titel „Light of Diaspora“ soll nun ein Neubau an der Stelle entstehen, wo einst die Mainzer Hauptsynagoge gestanden hatte. Längere Zeit blieb jedoch die Finanzierung des Projekts unklar. Das Land Rheinland-Pfalz hatte zugesagt, die Hälfte der Baukosten zu übernehmen und die Stadt Mainz hatte sich verpflichtet, ein Drittel der Kosten zu tragen. Der Bund zeigte sich dagegen bei den Verhandlungen über eine Rückgabe des Grundstücks – vorsichtig ausgedrückt – nicht sonderlich entgegenkommend und lehnte auch eine Beteiligung an den Baukosten ab. Mittlerweile besteht immerhin die Bereitschaft zu einer Beteiligung an den Abrisskosten des dort errichteten Verwaltungsgebäudes wenn das Gründstück für die Errichtung einer neuen Synagoge zurückgekauft wird. …
von hier:
http://www.asta-uni-mainz.de/index.php?option=com_co…
Viele Grüße
Iris
Hallo,
hab ich das falsch in Erinnerung? Ich meine, irgendwo gelesen zu :haben, die neue Synagoge in Mainz wurde überwiegend (oder sogar ganz?) :von deutschen Stellen finanziert?
das ist schon richtig. Wieso sollten auch „ausländische Stellen“ dieses Bauprojekt tragen?
Die Kosten für die Innenaustattung werden z.B. von der jüdischen Gemeinde Mainz getragen - auch eine „deutsche Stelle“, falls Dir das nicht klar sein sollte. Dafür wurden und werden auch Spenden gesammelt (Spendenkonto „Neue Synagoge“, Konto 2244.010 BLZ 55190000).
Noch ein Hinweis - der „warme Abriss“ der Mainzer Hauptsynagoge, die am selben Platz stand wie nun die neue (http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%2059/M…) und der orthodoxen Synagoge in der Flachsmarktstraße wurde 1938 auch von „deutschen Stellen“ finanziert. Die Brandsätze von der Regierungspartei, der Abriss der Ruine (http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%2057/M…) und die Beseitigung der Trümmer von der jüdischen Gemeinde. Im Gegensatz zu den Kosten für die Innenaustattung der neuen Synagoge war der „Kostenbeitrag“ der Juden damals allerdings nicht freiwillig.
Übrigens: 1933 hatte die Gemeinde über 3000 Mitglieder. Nach der Befreiung durch amerikanische Truppen lebten in Mainz noch 59 Juden. Mindestens 1300 wurden durch „deutsche Stellen“ ermordet. Heute hat die Gemeinde wieder ca. 1000 Mitglieder.
Freundliche Grüße,
Ralf