Hallo,
den gluecklichen unter Euch, die es dieses Jahr nach Athen schaffen, sei ein Besuch des neuen Akropolis Museums empfohlen. Bis Jahresende kostet der Eintritt nur 1 Euro und im Restaurant gibt es das billigste Essen und Trinken in Athen mit maerchenhaften Ausblick auf die Akropolis. Lange Schlangen vor dem Museum sind daher nicht ausgeschlossen.
Das Museumsgebaeude selbst ist bemerkenswert: Es steht ueber den Ruinen eines antiken Athener Stadtteils. Die Boeden des Museum sind groesstenteils aus Glas, so dass man auf die Ruinen von jedem Stockwerk aus herunterschauen kann (ein Blick nach oben gewaehrt im Gegenzug manch interessante Einblicke unter die Roecke zeitgenoessischer Besucherinnen !). Vom lichtdurchfluteten Gebaeude hat man staendig wunderbare Ausblicke auf die Akropolis!
Hoehepunkt der Ausstellung ist die 1:1 Nachbildung des Parthenonfrieses mit Reliefplatten, die Lord Elgin nicht raubte bzw. mit Abguessen der Platten im Britischen Museum: Im obersten Stockwert kann man wie auf einer Galerie den Fries umwandern und betrachten. Das Museum wurde speziell zu dem Zweck errichtet, den „Elgin Marbels“ einen adequaten Ausstellungsort zu geben, sofern diese jemals von der Britischen Regieung an Griechenland zurueckgegeben werden. Insofern ist das Museumsgebaeude ein gelungenes Stueck Architektur.
Allerdings leidet die Ausstellung an der Masse der verfuegbaren Exponate. Der Hautsaal ist meiner Empfindung nach unuebersichtlich und unstruckturiert vollgestopft mit Skulpturen verschiedener Epochen. Langatmige, mit Fachausdruecken gespickte Erlaeuterungen auf Griechisch und English foerdern nicht besonders das Verstaendnis fuer die Exponate - wer von Griechischer Kultur, Geschichte und Mythologie unbeleckt ins Museum geht, kommt wahrscheinlich ebenso ungebildet wieder heraus. Man muss das Museum schrittweise durch wiederholte Besuche „abarbeiten“, Material ist genuegend vorhanden und beim ersten Besuch ohnehin nicht zu ueberschauen.
Trotzdem: Ein Besuch lohnt sich!
Wolfgang D.