Servus,
ja, die fast panische Suche nach irgendwelchen Dingen oder Sachverhalten, die man noch besteuern könnte, war wohl nur Anfang des 18. Jahrhunderts vehementer als heute.
Was versprichst Du Dir davon?
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Servus,
ja, die fast panische Suche nach irgendwelchen Dingen oder Sachverhalten, die man noch besteuern könnte, war wohl nur Anfang des 18. Jahrhunderts vehementer als heute.
Was versprichst Du Dir davon?
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Andererseits bezahlst Du auch straßen, die Du nie befährst,
Bahnstrecken, die Du nie benutzt, Bibliotheksbücher, die Du
nie liest…
Ich wäre sehr gerne bereit hier den entsprechenden Aufwand zu bezahlen. Bei Bibliotheken und der Bahn wäre das sehr einfach möglich. Bei den Straßen wird es deutlich schwieriger, allerdings finanzieren sich diese zumindest über KFZ-Steuer, Mineralölsteuer, LKW-Maut schon heute durch diejenigen die sie auch wirklich nutzen - wenn auch nicht Kilometergenau.
Bei den Theatern ist das nicht so. So ziemlich jedes Theater in D ist ein Millionengrab, wo mittels der Steuern von Geringverdienern irgendwelche defizitären Vorführungen mit günstigen Eintritten für das Bildungsbürgertum finanziert werden.
Wenn sich ein Theater nicht selbst tragen kann, dann muss man es dicht machen. Gleiches gilt für Schwimmbäder.
Hi!
Last not least würde Scotty wohl seine Freizeitaktivitäten entspannter planen können .
Beam you up, Scotty!
Gruß
vdmaster
Hallo,
jetzt hab ich eine schöne ausführliche Replik geschrieben,
dann wurde sie mir von einem Hustenanfall des wewewa-Servers
kaputtgehauen.
Du bist nicht das erste Opfer .
- Der ESt-Tarif ist, ich wiederhole mich, der Teil des EStG,
der den Steuerpflichtigen die allergeringste Mühe macht. Bei
gegebenem zu versteuernden Einkommen lässt sich die
ESt-Belastung in Echtzeit berechnen, also wesentlich schneller
als mit Kuli und Bierdeckel.
Es geht doch nicht um den ESt-Tarif, sondern um das Ausfüllen der Erklärung. Denn dort kreuzt man für gewöhnlich an, welchen Wust an Anlagen beiliegt.
- Die Sache mit dem Gleichheitsgrundsatz mag von den Vätern
des Grundgesetzes zwar anders gemeint gewesen sein, aber sie
ist der Hebel, mit dem man unliebsame Regelungen im EStG am
leichtesten kippen kann. Es lohnt sich, in diesem Zusammenhang
einen Blick in die „Erläuterungen zur Festsetzung“ auf den
ESt-Bescheiden zu werfen, die von Jahr zu Jahr ein wenig
wechselnde, aber immer ellenlange Listen von anhängigen
Verfahren bei BFH und ggf. BVG enthalten, bei denen sich die
Kläger fast immer auf fehlende Gleichbehandlung berufen.
Die Nichtanwendung des Gleichheitsgrundsatzes dreht sch dann aber eher um solche Sachen wie gleichgeschlechteliche, eingetragene Lebensgemeinschaften und Ehegattensplitting. Und da ist ein Verweis auf das GG ja auch angemessen.
vdmaster
Hallo,
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mich auf eine Detaildiskussion in Bezug auf das deutsche Steuersystem oder -recht einlasse, oder? Soviel Zeit will ich dem Thema hier nicht widmen.
Vorausgesetzt, die Sprüche haben ein wahren Kern, sind sie
Wasser auf die Mühlen berufsmäßiger Jammerer…
Sie sind auch ein Zeichen für die überbordende Komplexität.
Solange man aber jedem Einzelfall gerecht werden möchte, wird
bei Vereinfachung nicht viel 'rüberkommen.
Dieser Drang, es jedem Recht machen zu wollen, ist das originäre Problem.
Herrn Merz nannte ich schon, der zwar
publikumswirsam, aber mit seinem Stufentarif am Problem vorbei
argumentierte…
Dir ist geläufig, dass es Länder mit diesem Stufenmodell gibt? Die werden sich auch was dabei gedacht haben.
Ich erwähnte auch den Vorschlag, alle Steuern in der Mehrwertsteuer aufgehen zu :lassen, also nur noch den Konsum zu besteuern.
Solange es einen Warenkorb gäbe, der steuerfrei bliebe, wäre dies ein durchaus diskussionswürdiger Ansatz.
Wenn anderweitig nach einfacherer Steuergesetzgebung verfahren
wird, ist das nicht per se ein Qualitätsmerkmal. Mit weniger
Berücksichtigung der individuellen Situation des
Steuerpflichtigen kann man Vereinfachung haben. Man kann die
Vereinfachung wie unsere Altvorderen auf die Spitze treiben,
die unabhängig von der persönlichen Situation den Zehnten
abzuliefern hatten.
Was so historisch nicht ganz richtig ist.
Das alles sage ich nicht als Steuerfachmann, der ich gar nicht
bin, sondern bloß als Ing., der auch kaufmännisch tätig ist.
Demgemäß kümmere ich mich wie jeder andere Normalverbraucher
um die für mich relevanten steuerlichen Belange. HGB, BGB,
EStG und AO nebst Anwendungserlassen sowie ein paar
Auswahl-Schmöker wichtiger Gesetze stehen mit etlichen
Lesezeichen versehen in einigermaßen aktueller Ausgabe zumeist
als Beck-Texte im Regal - wie bei wohl jedem Koofmich.
Du verwechselt Deine Möglichkeiten und Deine individuelle Situation mit dem Gros der Bevölkerung, oder zumindest mit einem erheblichen Bevölkerungsanteil.
Man muß sich ein bißchen kümmern, mal hier
und da lesen, manchen Absatz auch mehrfach, bevor er nach
Zerpflücken verständlich wird.
Ein großer Teil der Bevölkerung hat dafür doch gar nicht genug Grips.
Gruß
vdmaster
Wenn sich ein Theater nicht selbst tragen kann, dann muss man
es dicht machen. Gleiches gilt für Schwimmbäder.
Genau, Warum gibt es überhaupt noch Schauspieler und Frisöre, wenn sich das nicht rechnet?
Wenn sich ein Theater nicht selbst tragen kann, dann muss man
es dicht machen. Gleiches gilt für Schwimmbäder.Genau, Warum gibt es überhaupt noch Schauspieler und Frisöre,
wenn sich das nicht rechnet?
Weil die Städte, die Länder und der Staat jedes Jahr Unsummen in die Kulturförderung stecken.
Weil die Städte, die Länder und der Staat jedes Jahr Unsummen
in die Kulturförderung stecken.
… obwohl solche Typen kein Mensch braucht, alles klar.
… obwohl solche Typen kein Mensch braucht, alles klar.
Jeder darf ja ein Hobby haben. Hab ich auch und werde dafür nicht bezahlt.
Hallo,
würde gerne von euch wissen, was für oder dagegen spräche.
Wieder angehaucht von Stammtisch-Gesprächen kam folgendes Gespräch zustande:
"Man schafft am Anfang erstmals alle Steuer ab, die es in GER gibt. Und dann führt man eine, sagen wir mal, 2-jährige oder 1-jährige Planung durch, was in GER so gemacht werden muss.
Hatten wir schon, nannte sich Planwirtschaft und ist ganz grandios gescheitert, auch wenn es da immerhin 5-Jahr-Pläne waren.
Z.B. in den 2 Jahren müssen so und so viel Straßen saniert werden und so und so viel gebaut. Dann werden diese Kosten an den erwerbstätige Menschen einfach verteilt.
Warum denn nur auf die?
D.h. jeder weiß, dass er so und so viel für die Straßen zahlt. Dann müssen in den kommenden 2 Jahren so und so viel Millionen Rentner versorgt werden, die Kosten werden wieder gerecht auf alle umgeteilt.
Wobei gerecht ja wohl schon da losgeht, wie hoch denn die Versorgung der Rentner ausfallen soll?
Dieses System sollte aber auch nicht starr sein, sondern flexibel: z.B. in Phillipinen brauchen Menschen Hilfe, dann wird es zum Anfang des nächsten Monats einfach die Abgabe eingeführt. Usw."
Hat in diesem System jemand ein Auge darauf, dass es nicht mehr als 100% Steuerlast werden? Wäre zwar auch gerecht, würde aber wohl zum Zusammenbruch führen.
Ich hoffe, es ist ein wenig verständlich, wie ich es meine.
Ja.
Und nun wieder meine Fragen: was spräche dagegen oder dafür?
Ich könnte mir vorstellen, dass es Unmut in der Bevölkerung geben würde, wenn auf einmal Abgaben kommen würde, um Banken zu retten oder solche, um Politiker Gehälter zu zahlen.
Ja und? Beinhaltet dein System noch jedesmal eine Volksabstimmung darüber?
Oder z.B. könnte sein, bin mir aber nicht sicher, dass es Bürokratie fördern könnte.
Auf jeden Fall. Denn es müsste dann ja jedesmal ein neuer Steuerbescheid verschickt werden, einer für die Rentensteuer, einer für die Bundestagsabgeordneten-Diäten-Steuer, einer für die Landtagsabgeordneten-Diäten-Steuer, einer für die Kosten der Bundeswehr, einer für die Kosten von Autobahnneubauten, einer für die Kosten der Instandhaltung von Autobahnen…
Und jedesmal, wenn sich beim Bürger X verrechnet wurde, müssen dessen 12,85€ weniger, auf die restlichen 82 Millionen Leute verteilt werden, damit es aufgeht? Natürlich alles per Briefpost, wobei dann das Porto schon millionenfach höher wäre, als der Ertrag. Also bestenfalls ist sowas auf kommunaler Ebene denkbar. Und dort findet es etwa in Form von Straßenausbau- oder Abwasserentsorgungsbeiträgen auch genauso statt.
Auf der anderen Seite als Pro würde
ich sagen, dass es einfach transparent
Was wird denn da transparenter? Weißt Du dann, ob man sich bei der Elbphilharmonie oder den BER nicht enorm verrechnet hat?
und zweitens durch Entfall der ganzen Mehrwert-Steuer, irgendwelche Mineral-, Wein- und weiß-was-ich-Steuer ein wenig mehr Geld in den Taschen von Menschen bleiben würde.
Sicher? Dafür wird ihen doch Geld für die Rentensteuer, die Bundestagsabgeordneten-Diäten-Steuer, die Landtagsabgeordneten-Diäten-Steuer, Kosten der Bundeswehr, Kosten von Autobahnneubauten, Kosten der Instandhaltung von Autobahnen… aus der Tasche gezogen. Das wird doch davon alles nicht billiger. Und obendrauf dann noch der zusätzliche Aufwand für dieses Verfahren.
Nee, da ist die bisherige Form der Steueraufbringung wesentlich effizienter. Selbstverständlich kann man immer darüber nachdenken welche Ausgaben notwendig sind und wie die Eintreibung der dafür notwendigen Mittel möglichst gerecht und effizient erfolgen könnte.
Grüße