Neues v. d. Commerzbank und ihren Betriebsrenten

Nachdem es ja neulich den Aufschrei gegeben hat, als die Commerzbank ihre betrieblichen Renten gekündigt hat, möchte ich es nicht verabsäumen, auf eine Hintergrundinformation hinzuweisen, die man heute in der FAZ lesen kann und die den Vorgang vielleicht doch in einem etwas anderen Licht erscheinen läßt:

Die Betriebsrentenvereinbarung enthielt eine Klausel, die dazu geführt hätte, daß die Commerzbank hätte alle Kürzungen im gesetzlichen Rentensystem ausgleichen müssen.

Inzwischen gibt es dazu auch eine Pressemitteilung der Commerzbank:
https://www.commerzbank.de/presse/pool/2004_01/p0401…

Vor dem Hintergrund der Tatsache, daß die Commerzbank rd. 35.000 Mitarbeiter beschäftigt, kann man sich vorstellen, daß da schnell ein dreistelliger Betrag pro Jahr rauskommen kann.

Gruß,
Christian,
nicht bei der Commerzbank

Hallo Christian,

Nachdem es ja neulich den Aufschrei gegeben hat, als die
Commerzbank ihre betrieblichen Renten gekündigt hat, möchte
ich es nicht verabsäumen, auf eine Hintergrundinformation
hinzuweisen, die man heute in der FAZ lesen kann und die den
Vorgang vielleicht doch in einem etwas anderen Licht
erscheinen läßt:

meine Empörung richtete sich vor allem darauf, dass die Vorstandsmitglieder nicht den Anstand besaßen, für sich auch Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

Gruß, Joe
dankefürdieinfo

Hi,

lassen wir erstmal die Meldungen um Commerzbank dahingestellt sein - die stellt jeder eh nur nach seinem Interesse dar.

Aber das:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/124/25…
dürfte etwas realistisch sein.
Soviel nur zur anlagefinanzierten Rente.

Gruß
Frank

Hallo

Christian,
nicht bei der Commerzbank

wie Du weisst, bin ich bei der Commerzbank und sehe die Sache genau wie Du - differenziert. Ich weiss nicht, ob Du in Deinem Institut auch dem BVV angeschlossen bist, aber über diesen Pensionsverein, in den die Bank zwei Drittel einzahlt, werde ich später 60-70% meiner Rente bekommen. Die gesetzliche Rente wird dann ein zu vernachlässigender Faktor sein. Zusammen mit den Pensionsansprüchen, die ich bei der CB jetzt schon habe, komme ich auf 90-100% meines Nettogehalts als Pensionär. Damit bin ich lieber ganz still, denn da werden es andere viel schlechter haben. (Übrigens ist Pensionär auch ein gefährlicher Beruf : das hat noch keiner überlebt…)

Es gibt seit ca. einer Woche einen Brief von unserem Vorstand in unserem Intranet. Ich dachte eigentlich, der würde wenig später durch die Zeitungen geistern, war aber nicht so. Ich habe trotzdem Hemmungen, den jetzt hier zu veröffentlichen. Ein Zitat finde ich gut:

„Leider haben wir uns durch die miserable Kommunikation des Themas Kündigung der Betriebsrenten nach innen und außen den Jahresanfang so ziemlich verdorben… Für die Art und Weise der völlig verunglückten Kommunikation entschuldige ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Bank.“
So viel Selbstkritik hat auch meine Bewunderung ausgelöst.

Er hat im Folgenden nochmal den Aspekt mir den unkalkulierbaren Lasten in dreitstelliger Millionenhöhe angesprochen. Desweiteren hat er klargestelt, dass der vor zwei Jahren gegründete Fonds nicht dazu da war, die Vorstände vor den Folgen dieser Massnahme zu bewahren, sondern vielmehr als Pensionssicherungsfonds die Ansprüche gegen Insolvenz zu sichern - auch die Pensionsansprüche der „normalen“ Mitabeiter sind sicher.
Es gibt bei uns auch ein Modell der „Deferred Compensation“, dass man Tantiemen, Boni etc. sich nicht jetzt, sondern später auszahlen lässt, wenn die steuerliche Situation des Mitarbeiters besser ist. Auch diese Gelder müssen natürlich insolvenzsicher zurückgestellt werden.

Ich hoffe, ich hab die Diskussion mal etwas erhellt.

Gruss Hans-Jürgen
***

neuer, hilfloser Argumentationsversuch
Hi,

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/124/25…
dürfte etwas realistisch sein.
Soviel nur zur anlagefinanzierten Rente.

ich weiß nicht, wie oft Du das US-Modell als Gegenargument zur anlagefinanzierten Rente noch darstellen willst. Richtiger wird der Argumentationsversuch durch dauernde Wiederholung mit Sicherheit nicht. Das US-Modell basiert i.W. auf Anlage in Aktien, oftmals sogar Aktien des eigenen Unternehmens. Daß das Blödsinn ist, ist vollkommen klar.

Alles weitere findest Du im Archiv.

Gruß,
Christian

Hallo Hans-Jürgen,

wie Du weisst, bin ich bei der Commerzbank und sehe die Sache
genau wie Du - differenziert. Ich weiss nicht, ob Du in Deinem
Institut auch dem BVV angeschlossen bist,

sind wir, jedenfalls wir in Düsseldorf.

So viel Selbstkritik hat auch meine Bewunderung ausgelöst.

Das sehe ich allerdings auch so. Hat man heutzutage selten, obwohl die Bankvorstände in den letzten Jahren genug Gelegenheit zum Üben gehabt hätten.

Er hat im Folgenden nochmal den Aspekt mir den
unkalkulierbaren Lasten in dreitstelliger Millionenhöhe
angesprochen. Desweiteren hat er klargestelt, dass der vor
zwei Jahren gegründete Fonds nicht dazu da war, die Vorstände
vor den Folgen dieser Massnahme zu bewahren, sondern vielmehr
als Pensionssicherungsfonds die Ansprüche gegen Insolvenz zu
sichern - auch die Pensionsansprüche der „normalen“ Mitabeiter
sind sicher.

Das hört sich ja schon ganz anders an, als es in den Medien kolportiert wurde. Es lohnt sich eigentlich immer, das Endergebnis abzuwarten, so auch hier.

Gruß,
Christian

Hi,

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/124/25…
dürfte etwas realistisch sein.
Soviel nur zur anlagefinanzierten Rente.

ich weiß nicht, wie oft Du das US-Modell als Gegenargument zur
anlagefinanzierten Rente noch darstellen willst. Richtiger
wird der Argumentationsversuch durch dauernde Wiederholung mit
Sicherheit nicht. Das US-Modell basiert i.W. auf Anlage in
Aktien, oftmals sogar Aktien des eigenen Unternehmens. Daß das
Blödsinn ist, ist vollkommen klar.

Es ist egal, ob es deutsch oder englisch oder ein saudi-arabisches Modell ist. Jegliche Geldanlage ist letztlich auch nur „Umlage“, um sich flüssiges für später zu bewahren. Nur muß „später“ daraus auch mal jemand Werte schöpfen können. Kein Arbeitswert = kein Wertzuwachs/-erhaltung.
Als alles getreu dem Motto: „Dein Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anders.“
Du kannst es drehen, wie du willst. Eine anlagefinanzierte Rente endet letztlich in einer Katastrophe. Auch ansatzweise ist sie Unfug.

Gruß
Frank