Hallo,
Draußen ist es heiß, trocken und sonnig. Und ein bekanntes Sommerbad in Berlin-Neukölln, das Columbiabad, hat zugemacht, weil die Belegschaft die Pöbeleien, die Gewalt, die Drohungen vorwiegend männlicher Jugendlicher mit Migrationshintergrund nicht mehr erträgt und sich reihenweise krankgemeldet hat. Tausenden von Familien mit kleinen Kindern – übrigens auch vorwiegend mit Migrationshintergrund – und vielen Freizeitschwimmer:innen wurde so zu Ferienbeginn das Schwimmbad genommen. Das darf nicht sein.
Rassismus- oder Antirassismus-Diskussionen sind hier übrigens fehl am Platz. Hauptbetroffene der Schließung sind Frauen mit kleinen Kindern, aus Neukölln, mit Migrationshintergrund, die nicht verreisen oder mal eben mit dem SUV an einen See fahren können. Es ist einfach so: Eine Minderheit terrorisiert alle anderen, das geht nicht. Punkt.
Auf einem Schild am vergitterten Eingang und auf der Website der Bäder-Betriebe werden „betriebliche Gründe“ genannt. Ein hoher Krankenstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der wahre Grund. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die Belegschaft schon Mitte Juni einen Brandbrief an die Chefetage der Bäder-Betriebe geschrieben und auf untragbare Zustände in dem Bad hingewiesen.
In dem Brandbrief, aus dem der Tagesspiegel am Mittwoch zitierte, ist von einem „untragbaren Ausmaß der Umstände“ die Rede. Mitarbeitern, Frauen, Minderheiten, besonders trans und queeren Menschen werde immer häufiger Gewalt angedroht. Verbale Attacken, Pöbeleien und Spucken seien üblich. Meist seien es laut Personal Jugendliche aus arabischen Familien, teils auch Tschetschenen, die sich von Bademeistern nichts sagen ließen, die „als Mob“ aufträten.
Dass das Personal selbst divers sei, ändere daran nichts. Einem Mädchen sei auf der Rutsche das Oberteil runtergerissen, ein Mitarbeiter in den Rücken getreten worden.
Die Bademeister verdienen Hochachtung. Mit ihren Krankmeldungen riskieren sie auch schließlich was. Nicht jeder wird eine regulöre Krankschreibung vorlegen können. Außer, man hat einen „guten“ Arzt. Immerhin ist gelungen, ein wirksames Zeichen zu setzen. Den Irrsinn gibt es in den Bädern ja nicht seit gestern.
Wie bei den Silvesterkrawallen (Böller für alle verbieten!) gibt es hier die „Bäderschließung für alle“. In den Sommerferien ist das auf die Dauer kein gangbarer Weg. Aber ob z.B. Badezeiten ausschließlich für Familien mit kleineren Kindern die arabischen Rabauken abhalten wird? Gibt es andere Wege? Stress an der Pforte wird es allemal geben.
Beste Grüße
Rakete