Neulich, beim 'Schmieren'

Man liest ja jetzt ständig über die dicken Skandale bei VW und Co. Das es in der Wirtschaft (dazu zählen natürlich auch Behörden etc.!) nicht ohne „Zuwendungen“ läuft, habe ich jetzt „live“ mit erlebt. Da wurde in meinem Beisein unser Geschäftsführer von einem Einkäufer eines sehr wichtigen Kunden angerufen. Der Einkäufer machte erst ein bißchen „Small-Talk“ und kam dann ziemlich unverblümt zur Sache. Seine Aussage „neulich war ihr Außendienstmitarbeiter, der Herr XYZ, bei uns. Der fährt ja einen tollen Wagen. Mein Sohn sucht ja noch immer nach genau solch einem Modell, leider bisher vergeblich, die Wagen sind ja auch viel zu teuer…“ Und, was macht wohl der Geschäftsführer? Ein paar Wochen später wandert der Wagen des AD mit Wildschaden an die Versicherung, und schwupp hat der Sohn des Einkäufers einen „Unfallwagen“ zu äußerst günstigen Konditionen. Tja, so läuft es eben.

Wie sind eure Erfahrungen mit „Schmieren“ im Alltag? Ist es nicht überall so, egal ob Wirtschaft mit einigen tausend EUR oder nur der kleine Laden nebenan?

Roland

ich habe da von einer firma in niedersachsen gehört, die bei den landesbehörden ein computersystem eingeführt hat. und kurz nachdem der vertrag unter dach und fach war, gab es bei der firma plötzlich eine neue mitarbeiterin.
diese war komischerweise selten da - wie es IHR passte. und als das projekt einführung, es ging um einen mindestens sechsstelligen consult-betrag über jahre hinweg, abgeschlossen war, da stellte man fest, dass die mitarbeiterin ja gar nicht so fähig war. gnädigerweise durfte sie dann noch telefondienst machen …
wie das wohl zusammenhängt ???

Êine Frage: Was ist daran Schmieren?

Es ist ein Unfallwagen, den ja wohl ein Außendienstmitarbeiter nicht mehr fahren wird. Die Versicherung hat bezahlt. Was wird deiner Meinung nach mit dem Wagen passieren?

oder möchtest du behaupten, man habe das Wild absichtlich auf die Strasse gestellt und anschließen angefahren?

Oder möchtest du behaupten, man habe den Gutachter, die Versicherung und den Besitzer geschmiert?

Vielleicht net ganz treffend aber auch ein Symbol unserer Gesellschaft:

Ein befreundeter Buchhalter hat am Tag dannach ne Rechnung bekommen: Geschäftsessen Chef +Gast (2Personen) mit Rechnungsbetrag 1400€. Am gleichen Tag in der Betriebsversammlung der Chef: „Wir müssen den Gürtel enger schnallen…“

Êine Frage: Was ist daran Schmieren?

Ooops, ist da etwa der etwas sarkastische bzw. ironische Unterton in meinem Beitrag verloren gegangen bzw. wurde einfach nicht verstanden? Oder war mein Beitrag einfach nur „Schei…“?

Sorry!

Hallo teaser,

dein Beitrag ist gut - und der ironische Unterton ist für jeden Normalbürger eigentlich deutlich genug.

MFG
Henning

en Konditionen. Tja, so läuft es eben.

Wie sind eure Erfahrungen mit „Schmieren“ im Alltag? Ist es

Roland

Hi, Roland

wurde mir zugetragen, daher bitte ich ggf. um Abgleich wg. Authentizitaet!

in der Treuhand in den fruehen 90ern

ein bis dato nie dagewesener Vorgang, Summen von staatlichem Vermoegen, vorzugsweise Firmen also Produktivkapital, per Beschluss in private Haende abzugeben bzw. meistbietend zu verkaufen, dabei auch noch eine Arbeitsplatzabsicherung auszuhandeln obliegt der Treuhand.

Soweit der offizielle Text!

Ein, sagen wir mal schlicht Geschaeftsmann, der ein Gespuer hat fuer Begebenheitsn wo es was zu verdienen gibt, macht sich auf den Weg nach Berlin.

Sein Weg ist weit, denn er reist aus der Schweiz an.

Bei der Audiens in der Treuhand sitzt er einem „Vertmttler“ gegenueber, der ihm den Katalog der Firmen zeigt, die es noch zu veraeussern gilt.

Ein Katalog, der schon mehrere Male durchgewaelzt zu sein schien.

Unser Geschaeftsmann, laesst sich diverse „Objekte“ vorstellen, und merkt schnell, daß dies nicht der Katalog sein kenn, wegen welchem er sich auf den langen Weg gemacht hat.

Da er Geschaeftsmann ist, kommt er nicht mit leeren Haenden.
Lange genug ist er im „Geschaeft“ um zu wissen, daß um es in der Metallersprache auszudruecken Lager „geschmiert“ werden muessen um zu laufen.

Es ist eine stattliche hohe Summe, die den Besitzer wechselt, ein Haus kann man noch nicht dafuer kaufen, aber mehr als einen Mittelklassewagen!

Sie eroeffnet nicht nur EInblicke in einen Katalog, der „unter dem Schreibtisch“ auf genau diese „Gelegenheiten“ wartet, nein sie versetzt den „Vermittler“ zudem in die Auffassung, daß genau dieser Interessent, auch das bekommen sollte, was er sich als Zielobjekt hernehmen wird.

Das Stahlwerk Leipzig.

Der Passus, daß der Investor nur aus der Branche kommen darf, wird im schnelldurchlauf in der Form geloest, daß sich der Geschaeftsmann fuer den Zweck eine Werkstatt in der Schweiz (also fuer ihn gesehen zu Hause) kauft, wudurch belegt wird, daß er ja nun aus der Stahlbranche ist, und somit die Voraussetzung fuer den Deal auch von Treuhandseite gegeben ist.

Arbeitsplatzgarantien etc. pp. werden vereinbart, Papier ist geduldig und die angeblichen wahren Moeglichkeiten lassen sich jeweils nur an der Realitaet messen, ill sagen fuer die Beschaeftigten bestand zu keinem Zeitpunkt der Verhandlung mit dem Investor eine echte Chance.

Das ehemalige staatsvermoegen wurdemeistbietend verscherbelt, wer wem ud was dabei bot, ist erst mal nachrangig denn mehr sollte nicht dabei herauskommen.

Allein der sodann erfolge partielle Grundstuecksverkauf an ein Geldinstitut welches auf das Grundstueck von Anfang an scharf war, nur eben als Nicht metallverarbeitendes Unternehmen nie eine ehrliche Chance darauf hatte spuelte dem Geschaeftsmann die Kasse derart voll, daß die überschaubare 5 stellige „Investition“ in den Mitarbeiter sich schneller amortisierte, als wir alle „das gibt´s doch garnicht“ sagen konnten!
elite

Hallo elite,

wurde mir zugetragen, daher bitte ich ggf. um Abgleich wg.
Authentizitaet!

dann verbreite so etwas bitte nicht.

Das Stahlwerk Leipzig.

In Leipzig gab/gibt es kein Stahlwerk. Meinst du etwa das Ferrolegierungswerk Lippendorf? Aber das war weniger ein Treuhandproblem.
Grüße
Ulf

Hallo elite,

wurde mir zugetragen, daher bitte ich ggf. um Abgleich wg.
Authentizitaet!

dann verbreite so etwas bitte nicht.

Das Stahlwerk Leipzig.

In Leipzig gab/gibt es kein Stahlwerk. Meinst du etwa das
Ferrolegierungswerk Lippendorf? Aber das war weniger ein

halte Dich nicht an Namen auf.
Ich frag meine Quelle nochmal nach der exakten Bezeichnung
Ein Unternehmen mit mehr als 100 aber weniger als 10.000 Beschaeftigten
Mit Lippendorf hats nichts zu tun!
Die Thematik ist echt!
elite

Moin moin,

das schöne an solchen Geschichten ist ja, das man sie einfach in die Welt setzten kann. Und wenn keine Namen genannt werden, ist es natürlich doppel schön, weil man nichts nachprüfen kann.

In Deutschland kann jeder eine Anzeige erstatten, wenn man will, sogar anonym. Zum einen sind da die ermittelnden Behörden sehr interessiert, zum anderen haben auch die betroffenen Unternehmen ein großes Interesse, ihre schwarzen Schafe zu finden. Und sollte ein Unternehmen nicht geschmiert werden sondern schmieren, hift häufig ein Hinweis an den Wettbewerb.

Wenn Du also Kenntnis von dem Vorgang hast, dann bist Du eigentlich sogar verpflichtet, die Beteiligten anzuzeigen.

Übrigens noch eine Geschichte aus meiner Vergangenheit: Als ich im Einkauf eines größeren Unternehmens tätig war, durften wir gar nichts annehmen, was über den Stand eines Give-aways hinaus ging (Leitlinie war bis zu 10 DM). Nicht mal zum Essen einladen konnten die uns.

Und selbst im internationalen Maßstab kommt es dann doch raus, wie man aktuell bei den Aufbauhilfen für den Irak sehen kann. Mal sehen, wie sich die Firmen rechtfertigen.

Gruß

ALex

Moin moin,

das schöne an solchen Geschichten ist ja, das man sie einfach
in die Welt setzten kann. Und wenn keine Namen genannt werden,
ist es natürlich doppel schön, weil man nichts nachprüfen
kann.

Es genügt, um des kleines Mannes kleinen Geistes zu befriedigen.

neulich, beim Steinewerfen im Glashaus

Kunden angerufen. Der Einkäufer machte erst ein bißchen
„Small-Talk“ und kam dann ziemlich unverblümt zur Sache. Seine
Aussage „neulich war ihr Außendienstmitarbeiter, der Herr XYZ,
bei uns. Der fährt ja einen tollen Wagen. Mein Sohn sucht ja
noch immer nach genau solch einem Modell, leider bisher
vergeblich, die Wagen sind ja auch viel zu teuer…“ Und, was
macht wohl der Geschäftsführer? Ein paar Wochen später wandert
der Wagen des AD mit Wildschaden an die Versicherung, und
schwupp hat der Sohn des Einkäufers einen „Unfallwagen“ zu
äußerst günstigen Konditionen. Tja, so läuft es eben.

Was beklagst Du Dich darüber, daß andere ihre persönliche Vorteile über Recht, Ordnung und Anstand stellen? Du warst ja anscheinend auch noch nicht bei der Staatsanwaltschaft. Unterstelltes Motiv: Angst vor Arbeitsplatzverlust=Eigeninteresse.

Wieso also das Gezeter?

Gruß,
Christain