Neurologie

Liebe/-r Experte/-in,

Länge Geschichte … meine Schwiegermutter hatte vor 7 Wochen eine Hirnblutung die sehr massiv war ( Kleinhirn mit Ventrikeleinbruch ) sie hat diese zwar überlebt aber sie hat auch sicherlich Spuren hinterlassen im Gehirn, sie liegt zwar schon auf der „normalen“ Station hat aber ein Bettgitter ect…

Sie erkennt nahe Angehörige wie Kinder und Enkelkinder nur tlw. oder benennt sie mit ganz fremden Namen bzw denkt sie wir haben das Jahr 1973 oder sie ist 35 Jahre alt …ect.

Für mich und meine Schwägerin ( wir sind beide aus dem Pflege Bereich ) ist es klar das es nicht mehr so wird wie früher … körperlich wie auch geistig jedoch die anderen meinen immer nur das wird schon wieder … und reden sich die ganze Situation schön … wenn wir aber sagen na so leicht geht das nicht … ect. sind wir immer gleich die blöden und wir sehen immer alles soooo negativ und alle sind auf uns angefressen, als so wenn wir Schuld daran hätten … aber es schmerzt einfach das sich alle anderen noch solche Hoffnungen machen … wobei sich an der Situation jetzt nicht wirklich mehr was ändern wird.

WANN kommt das Klick bei den anderen !?1?!?

kann da leider nicht weiterhelfen

Hallo,

erfahrungsgemäß ist dies sehr unterschiedlich. Viele Angehörige hoffen solange irgenwie möglich, dass doch noch eine Besserung eintritt und reagieren „verstimmt“, wenn sie jemand mit der (wahrscheinlichen) Realität konfrontiert. Am besten ist es, hier eine neutrale Fachperson beraten zu lassen, z.B. den behandelnden Arzt, der ohnehin am meisten dazu sagen kann.
Letztendlich ist es aber schwierig, genau vorherzusagen, wie weit sich der Zustand auch nach schwereren Hirnverletzungen / Blutungen etc. wieder bessert. Dies ist aus der Ferne ohnehin nicht möglich. Es gibt jedoch immer wieder Patienten, die trotz großer Blutungen im Verlauf (z.B. nach der Rehabilitation) sehr gute Verbesserungen zeigen, die man im Vorfeld nicht erwartet hat. Das kann, wie gesagt, aber eher der behandelnde Arzt sagen. Vielleicht wäre es am sinnvollsten, einen Termin mit der Familie beim behandelnden Arzt zu machen, damit alle auf den gleichen Informationsstand gesetzt werden.

Hallo,
ich bin Neurologin und ihr habt recht.
Vielleicht hilft es den anderen, wenn ihr am Beispiel des Wetten-Dass-Opfers mit dem hohen Querschnitt argumentiert. Bei ihm redeten alle Medien in den ersten Wochen so, als habe er eine Chance für eine völlige Gesundung. Faktisch völliger Unfug, das sah man schon an der Fernsehaufzeichnung und nach den ersten kleinen Infos. Eine kollektive Bewältigungsstrategie eben. Verständlich, aber unrealistisch. Heute weiß jeder, dass er höchstens ein bißchen Sensibilität in einem Finger hat, sonst eben komplette Lähmung ohne Prognose.
Gut, nach Hirnblutung tut sich manchmal noch ein bißchen, aber nur ein bißchen! Wichtig wäre, wenn ihr euch im Netz über ergotherapeutische und physiotherapeutische Übungen und Logopädie informiert und allen Angehörigen einen Zettel in die Hand drückt, wie sie aktiv am Krankenbett helfen können. Das macht sie entweder zu Aktivisten oder wenigstens mundtot, weil viele nicht helfen, sondern nur kommentieren wollen. Und keine Krankenkasse der Welt kann täglich mehrfaches Üben durch teure Profis bezahlen. Also ist Familienhilfe ein echt gutes Werk und eine gute Strategie, oder?
Euch viel Kraft und lobt euch beide gegenseitig dafür, dass ihr die einizigen Profis seid!
Viele Grüße
Ina

Hallo,
dass ich fachkompetent bin ist nicht ganz wahr, ich bekomme auch zum ersten mal so eine Anfrage.
Mein Vater ist nach3 Monaten nach einem Hirntumor gestorben und ich habe Lebenserfahrung ( Heilpädagogin im geistig behinderten Bereich (wobei Eltern oft eine falsche Realitätswahrnemung haben).
Also, wenn eure Verwandten es nicht wahrnemen, was will man da machen? Das ist deren Frau, Mutter etc., die Hoffnung stirbt als letztes! Die brauchen halt Zeit. Da kann man nicht viel machen! Mit der Zeit kommt auch die Einsicht. Ich würde mich nicht als schwarzes Schaf immer darstellen. Beruft euch auf die Fachkräfte und Ärzte. Zeigt Verständniss. Dreht es so, als wenn sie es selbst sehen.Das bring doch nichts, gegen Windmühlen zu kämpfen. Das kostst doch nur eigene Nerven.
Die Familie wird es wohl noch sehen, wenn die Zeit gekommen ist. Aus Erfahrung wird man klug. Jetzt seit ihr nur die Bösen, was euch später keiner dankt. Versucht eine gute Lösung zu finden und beruft euch auf die Ärzte in WEISS, denen glaubt man meist mehr, leider.
Ich hoffe ich konnte etwas helfen (mein Vater wollte sein Schicksal bist fast zuletzt nich glauben)
Ich wünsche euch Kraft und Geduld.
Liebe Grüße
Andy28Eti

Frage: „neurologie“
Hallo Fr. Weichhart,
offen gestanden kann ich diese Frage nicht beantworten. Ich weiß auch nicht wirklich, wie sie eigentlich lautet.

Wenn ich für einen Moment fantasieren darf, dann würde ich sagen, dass diese ganz sicher tragische Erkrankung der Schwiegermutter die Familie in große Konfusion gestürzt hat. Was sicherlich nachvollziehbar ist.

Es ist auch sicherlich bei einer schlechten Prognose eine undankbare Position, „realistisch“ zu sein, vor allem weil sie die Verpflichtung mit sich bringt, behutsam vorzugehen und die Geduld aufzubringen, den anderen Beteiligten die nötige Zeit zum verarbeiten der Geschehnisse zu geben.

Gruß,
Alphabet

Antwort Neurologie wer-weiß-was
Liebe Sandra,

zunächst einmal möchte ich Ihnen mein Mitgefühl aussprechen. Mittlerweile hat sich der Zustand Ihrer Schwiegermutter sicher verändert, ich wünsche mir für Sie zum Positiven. Welche Chance es für Ihre Schwiegermutter gibt, zumindest einen Teil Ihrer Fähigkeiten zurück zu gewinnen, kann ich Ihnen natürlich nicht sagen. Ich habe während meiner Tätigkeit in der neurologischen Rehabilitation sowohl positive, als auch weniger positive Verläufe gesehen.
Selten habe ich auch Entwicklungen gesehen, die an ein Wunder grenzen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft für Ihren weiteren Weg.

MfG
Piano