Kollektengebet
Da ich selber
allerdings ungläubig (und weder getauft noch gefirmt etc) bin,
suche ich eine Fürbitte ohne Bitte an Gott oder ähnliches. Bei
Fürbitten sind Gebete, und die sind so definiert, daß sie sich an Gott (eine Gottheit, transzendentes Wesen…) richten. Fürbitten zeichnen sich insbesondere dadurch aus, daß man diesen Gott um etwas bittet. An diesem äußeren Rahmen kann man nicht viel rütteln.
Eine Fürbitte ohne Anrede und Bitte ist keine Fürbitte mehr, sondern kann vielleicht ein (Segens)Wunsch sein. Das ist auch etwas schönes, das in einer Taufe einen Platz hat, aber eben etwas anderes.
Möglich wäre eine Lösung im Stil des „Kollektengebetes“. Dabei wurden (ursprünglich) Gebetsanliegen einzelner gesammelt (daher „Kollekte“) und dann von der Gemeinde mit einem gemeinsamen Ruf als Gebet ausgedrückt. Der Haken: In der Regel spricht man auch da davon, daß man Gott um etwas bittet, also:
Einer: „Wir bitte Gott, daß er…“ Alle: „Wir bitten dich erhöre uns“ (oder ähnlich).
Auch diese Formulierung wäre nun nicht ganz sauber, da Sie als Nicht-Gläubiger ja Gott nicht um etwas bitten wollen. Sie müßten Ihre Fürbitte also als Aufforderung formulieren: „Bittet Gott…“ .
Das wäre eine mögliche Lösung. Allerdings müßte dafür das ganze Gebet in diesem Stil gehalten werden. Denn wenn nur eine Fürbitte aus dem Rahmen fällt, dann wäre das ein wenig seltsam.
Gruß, Martinus…
P.S. Nur am Rande: Die „ehrlichste“ Lösung wäre aber vielleicht tatsächlich, von der Fürbitte Abstand zu nehmen und stattdessen einen Persönlichen Wunsch auszudrücken - an anderer Stelle im Gottesdienst oder anschließend im Rahmen der Tauffeier.