Hi!
Die harte Federung ist m.E. weniger ein Sicherheitsproblem (an
Peter: den Elchtest konnte man auch 1991 mit einem
Mercedes 400 SE ausgezeichnet überstehen, wie mir selbst bei
Östersund/S passiert ist, und dieser Wagen war ausgesprochen
komfortabel ausgelegt…).
Danke für die Korrektur:
nana, ich wollte Dich nicht korrigieren, sondern nur meine
Erfahrungen ergänzen…
meine Argumentation betrifft vor
allem die Kategorien von Kompakt- bis Mittelklasse.
Kleinwagen sind oft erstaunlich kommod gefedert. Simple
Konstruktionen, die bei niedrigeren Geschw. gut funktionieren
und nicht Rennwagenqualitäten haben müssen.
Ab der Oberklasse sind seit jeher (obiger Mercedes)
aufwändigere Systeme verbaut, die den Spagat zwischen
Sicherheit/Sportlichkeit und Komfort sehr gut meistern. Aus
physikalischer Sicht: auch der lange Radstand und die breite
Spur kommen dem sehr entgegen.
Das stimmt natürlich. Allerdings kann ich auch das Beispiel des VW
Passat von ca. 1999 anführen. Komfortabel und in jedem
beladungszustand narrensicher.
Dasselbe gilt für den Mercedes E in Elegance-Ausführung.
Das Sportfahrwerk im Avantgarde E Benz ist wiederum unkomfortabel und
dennoch nicht sonderlich sportlich. Gibt´s auch.
Dazwischen liegt die Mittelklasse: wenig Spielraum bei den
Maßen und der Konstruktion (Kosten), hohe Anforderungen an das
Fahrwerk. Ergibt: straffe Federung.
Es gibt sehr viele Auto, bei denen der Spagat aus den von Dir
genannten Anforderungen deutlich eleganter gelöst ist. Der Opel
Vectra (hatte früher einen Firmenwagen, Vectra von 1999, einfaches
Modell) hatte ebenfalls ein sehr gutes Fahrwerk, obwohl das
eigentlich eine Billigkiste ist. Egal in welchem Beladungszustand,
das Auto fuhr angenehm und sicher.
Warum bieten fast alle Hersteller neben der ohnehin straffen
Abstimmung noch extra Sportfahrwerke an, keiner jedoch ein
„Komfortfahrwerk“?
Das würde ich mir auch wünschen.
Zu hoher Aufwand, wenn die Sicherheit die gleiche bleiben
soll.
Glaube ich nicht. Mercedes macht das ja auch.
Und die sparen bei den neueren Mdoellen nun wirklich an jeder Ecke.
Zum Octavia noch: das Fahrwerk ist weitgehend vom Golf V
übernommen und sollte daher eines der besten in dieser Klasse
sein. Allerdings: in der Feinarbeit stimmt Skoda die Fahrzeuge
noch etwas „sportlicher“ ab!
Warum eigentlich? Ist Skoda nicht eher die Altehrren- und
Familienmarke?
Naja, mir soll es recht sein. Mein nächstes Auto wird eine
Luftfederung haben. Anders kann man sich diesem eigenartigen Trend
zum sportiven Auftritt im Dauerstau oder bei 50 Km/h in der Stadt
wohl nicht mehr entziehen.
Übrigens: mein 1979er Alfa Spider ist ein einfacher, recht
kompromissloser Roadster mit völlig veralteter Technik, möchte man
meinen. Sieht man sich das mal genauer an, stellt man jedoch fest,
dass der Wagen mit seiner einfachen Fahrwerkstechnik einigen
moderneren, aber schlecht designten Konstruktionen haushoch überlegen
ist.
Zudem bietet der alte Wagen eine schöne Balance aus Straffheit und
Komfort. Das (nagelneue) Originalfahrwerk erlaubt es zudem, richtig
„sportlich“ zu fahren, wo die meisten Mittelklassewagen schon im ESP-
Bereich liegen. Gut, der Alfa steht dann quer. Aber wenn man das
beherrscht, macht es Spaß, dieses eine Mal im Jahr wirklich
„sportlich“ unterwegs zu sein und ansonsten den Bandscheibenvorfall
noch ein wenig hinauszögern zu können…
Grüße,
Mathias
Team: Nachname entfernt