Es ist ja nicht so, dass nicht durchaus in großer Zahl Dächer ausgebaut werden. Aber ganz so einfach, wie Du es Dir mal wieder vorstellst, ist die Sache nun auch nicht. Z.B. wenn Du meinst, dass man die Dächer so einfach an „Unternehmen“ verkaufen könnte, so ist dies eben keine gar so einfache Sache. Nur weil ich als Eigentümer heute gerade kein Geld habe/es als nicht rentabel ansehe, ein Dach auszubauen, heißt das noch lange nicht, dass ich Lust darauf habe, mir einen Dritten mit in die eigene Immobilie zu holen! Kann ja durchaus sein, dass sich die Sache in einigen Jahren lohnt/ich bis dahin wieder ausreichend Geld zur Verfügung habe, … Immobilien muss man langfristig denken!
Dann denke bitte an den Lärm und Ärger, den ein Umbau am lebenden Objekt mit sich bringt. Da ist Stress mit den vorhandenen Bewohnern einfach vorprogrammiert. Hat nicht jeder Lust drauf, sich den anzutun. Und Mietern mal einfach eben so die Dachabteile wegzunehmen, geht auch nicht. Da steht zwar regelmäßig nur Plunder, der seit Jahrzehnten nicht mehr gebraucht wurde, aber das Zeug ist wertvoll und heilig! Und was man gemietet hat, gibt man schon aus Prinzip nicht wieder her!
Dann sind die Statik und die TGA oftmals nicht für einen Dachausbau geeignet, es sind also weit mehr Maßnahmen notwendig, als „nur mal eben schnell“ ein paar Wände zu ziehen. Und sobald die Arbeiten in den Bestand eingreifen, s.o.
Und schließlich steht man sich mit den aktuellen Baurecht natürlich oft massiv selbst im Wege, indem man Anforderungen an an sich eher überschaubare und eigentlich auch gewünschte Maßnahmen stellt, die die Sache unmöglich oder aber zumindest wirtschaftlich uninteressant machen.