Hallo!
Unser Chemielehrer ist dieses Jahr mal wieder frühzeitig in
Dauerurlaub gegangen, der bis zum Sommer anhält, deswegen
haben wir nun eine neue Lehrerin bekommen.
Das ist doch wirklich gut!
Es besteht folgendes Problem:
- Chemie ist ihr Hassfach in der Schule gewesen (Abschluss mit
4, sie hatte es so früh als möglich auf dem Gymnasium
abgewählt)
Mein Hassfach war Geschichte und ich muss es jetzt wohl noch studieren, um es später mal zu unterrichten. Vermutlich lag es viel an meinem Lehrer und meiner eingeschränkten Motivation. Denn mittlerweile finde ich es teilweise sogar spannend *ui*
- sie ist normalerweise für das Fach Gesundheit und die
Betreuung der Zahnarzthelferlehrlinge zuständig - beides gibt
es nicht an unserer Schule
Dann hat sie sicherlich an der Uni was von Chemie gehört. Eine Bekannte von mir hat „Friseur-Lehramt“ studiert und mehr Chemie gehabt, als ihr lieb gewesen wäre. Auch Mediziner studieren reichlich Chemie. Natürlich hat sie nicht Medizin studiert, aber Chemie war in einem Gesundheitsberuf ganz bestimmt Bestandteil der Ausbildung (in Bayern bspw. nach LPO I bei Lehramt für Gesundheitsberufe: Toxikologie und Pharmakologie - auch wenn ich zugegebenermaßen nicht weiß, was das alles beinhaltet).
- sie hat das Fach nicht studiert
siehe oben
Und du glaubst nicht, wie viele Lehrer Fächer unterrichten, die sie nie studiert haben. Es gibt Schularten, da ist das üblich.
Achtung: Dies soll nicht heißen, dass ich das gut finde. Aber man sollte sich immer vor Augen führen, dass ein Lehramtsstudium zu weit mehr qualifiziert als den bißchen Lernstoff, der jemals bis zum Abitur abgehandelt wird. Es ist ein richtiges Fachstudium mit wesentlich mehr Studieninhalten als beispielsweise bei einem Magister-Abschluss. Und glaube bitte nicht, dass man auch nur einen Bruchteil von dem verwenden könnte, was man da lernt. Das meiste kann man nach dem Examen getrost „vergessen“ und sich erst einmal all den relevanten Stoff aneignen, der was mit de Schulleben zu tun hat. Wenn sie Grundlage hat, wird ihr das mit dem „bißchen“ Chemie auch noch gelingen.
- sie wurde gezwungen, bei uns Chemie zu unterrichten.
Dazu kann ich nichts sagen, keine Ahnung, wie das funktioniert (so rein rechtlich).
Na ja und das ganze eben jetzt für das komplette Jahr. Es ist
für sie und für uns eigentlich eine Qual, da sie den
kompletten Unterrichtsstoff neu lernen muss und somit auch
keine eventuellen Fragen beantworten kann, die aufgeworfen
werden…
Seid froh drum. Gebt der Frau eine Chance (ihr wisst ja, dass es neu für sie ist) und macht mit ihr einen Deal. So nach dem Motto „Ihr lernt von mir, ich lern von euch und wir alle lernen zusammen“. Ich finde es schon mutig von ihr, dass sie euch gesagt hat, was sie von der Sache hält. Eigentlich ist es schade, dass es gegen sie verwendet wird. Es ist ja ihr Beruf und wenn sie selbst keinen Spaß daran hat, dann wirkt sich das sicherlich auch auf den Unterricht aus. Ich würde sagen: Nehmt die Situation wie sie ist und macht zusammen mit ihr das beste daraus. Wie „wichtig“ ist Chemie auf einer kaufmännischen Fachoberschule? Wenn es möglich ist, macht es wie einer der Vorposter geschrieben habt: als Projekt. Mit dem Ziel, dass am Ende beide was davon haben. Dann ist sie bestimmt auch gnädig mit den Noten
LG