Nicht ausgebildeter Lehrer unterrichtet Chemie

Hallo!

Unser Chemielehrer ist dieses Jahr mal wieder frühzeitig in Dauerurlaub gegangen, der bis zum Sommer anhält, deswegen haben wir nun eine neue Lehrerin bekommen.
Es besteht folgendes Problem:

  • Chemie ist ihr Hassfach in der Schule gewesen (Abschluss mit 4, sie hatte es so früh als möglich auf dem Gymnasium abgewählt)
  • sie ist normalerweise für das Fach Gesundheit und die Betreuung der Zahnarzthelferlehrlinge zuständig - beides gibt es nicht an unserer Schule
  • sie hat das Fach nicht studiert
  • sie wurde gezwungen, bei uns Chemie zu unterrichten.
    Na ja und das ganze eben jetzt für das komplette Jahr. Es ist für sie und für uns eigentlich eine Qual, da sie den kompletten Unterrichtsstoff neu lernen muss und somit auch keine eventuellen Fragen beantworten kann, die aufgeworfen werden…
    Unser Rektor hat entschieden, dass sie uns nun in Zukunft in Chemie unterrichtet und übrigens ist es eine kaufmännische Fachoberschule.

Über eine Antwort wäre ich dankbar!

Grüße

Sora

Über eine Antwort wäre ich dankbar!

Ich find das voll doof.

Wie war nochmal gleich die Frage?

eine Antwort (owt)

Über eine Antwort wäre ich dankbar!

Gruß, Michael

Hallo Sora,

Über eine Antwort wäre ich dankbar!

Was ist denn deine Frage?

Grüße
Pit

Hallo,
die Alternative ist wahrscheinlich Chemie fällt aus.
Wenn ihr auf die Barrikaden geht wird’s das wohl werden.
Ansonsten macht halt ein gemeinsames Projekt draus.

Thema: Wir haben spass wenn’s knallt und stinkt.

Gruß
Werner

Hallo,
kann da Werner zustimmen… besser, als gar kein Chemieunterricht.

Ein möglicher Vorteil könnte auch sein: Jemand, der wenig Ahnung von dem Fach hat, geht vielleicht durch das „vorauseilende Lernen“ und die schlechte Meinung vom Fach etwas sensibler mit Schüler/innen um, die auch nicht so dolle in Chemie sind?
Die Schüler/innen, denen Chemie „zufällt“, könnten auch für alle mitdenken und haben vielleicht gute Ideen für „zündende“ Stunden?

Also… versucht es, wie Werner sagte… geht die Sache gemeinsam an. Dann könnt ihr Spaß am Unterricht haben und lernt dadurch vielleicht sogar mehr, als bei einem „abgehobenen Unterricht“?

Gruß - iceage

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Ich hatte aus Versehen die Frage beim Korrigieren rausgelöscht, entschuldigung :wink: Also: Ist das überhaupt zulässig, dass ein Lehrer ein Fach wie Chemie unterrichtet, welches eigentlich gefährlich ist?
Soo, jetzt ^^’ Padon!

Ist das überhaupt

zulässig, dass ein Lehrer ein Fach wie Chemie unterrichtet,
welches eigentlich gefährlich ist?

Hallo!
Für das eigentlich Gefährliche halte ich Benotung. Woher nimmt diese Lehrerin den Maßstab für die Beurteilung, WIE gut oder schlecht eine mündliche oder schriftliche Leitung ist?
Ich könnte mir vorstellen, dass kein „ungenügend“ herauskommt, wenn diese Note den Jahreserfolg in Frage stellen wird. Denn beschweren wird sich in der Klasse nur jemand über eine zu schlechte Beurteilung.
Gruß! Hannes

Hallo

In Waldorfschulen ist es auch so, dass Klassenlehrer bis zur 9. Klasse jedes Fach in fast jedem Schuljahr unterrichten. Das hat zwar auch seine Nachteile, aber eben auch die eben genannten Vorteile, dass eine Geschichte-Religion-Lehrerin z.B., die in der 7. Klasse Physik unterrichten soll viel engagierter bei der Sache ist als jemand, für den das eh alles klar ist. Die Rückmeldungen in Fremdfächern, sind dann sogar besser als in den eignetlichen Fächern der Lehrerin, in denen sie den Schülern einfach schon sehr weit voraus ist und selbst nicht so mitfiebert. (war nur ein Bsp. aus meinem Bekanntenkreis).
Es stimmt allerdings schon, dass man die 7. Klasse nicht mit einer Fachoberschule vergleichen kann, aber ich wollte nur nochmal rausstellen, dass die Sache nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.

Viel Erfolg euch jedenfalls
Xabbu

Hallo!

Unser Chemielehrer ist dieses Jahr mal wieder frühzeitig in
Dauerurlaub gegangen, der bis zum Sommer anhält, deswegen
haben wir nun eine neue Lehrerin bekommen.

Das ist doch wirklich gut!

Es besteht folgendes Problem:

  • Chemie ist ihr Hassfach in der Schule gewesen (Abschluss mit
    4, sie hatte es so früh als möglich auf dem Gymnasium
    abgewählt)

Mein Hassfach war Geschichte und ich muss es jetzt wohl noch studieren, um es später mal zu unterrichten. Vermutlich lag es viel an meinem Lehrer und meiner eingeschränkten Motivation. Denn mittlerweile finde ich es teilweise sogar spannend *ui*

  • sie ist normalerweise für das Fach Gesundheit und die
    Betreuung der Zahnarzthelferlehrlinge zuständig - beides gibt
    es nicht an unserer Schule

Dann hat sie sicherlich an der Uni was von Chemie gehört. Eine Bekannte von mir hat „Friseur-Lehramt“ studiert und mehr Chemie gehabt, als ihr lieb gewesen wäre. Auch Mediziner studieren reichlich Chemie. Natürlich hat sie nicht Medizin studiert, aber Chemie war in einem Gesundheitsberuf ganz bestimmt Bestandteil der Ausbildung (in Bayern bspw. nach LPO I bei Lehramt für Gesundheitsberufe: Toxikologie und Pharmakologie - auch wenn ich zugegebenermaßen nicht weiß, was das alles beinhaltet).

  • sie hat das Fach nicht studiert

siehe oben
Und du glaubst nicht, wie viele Lehrer Fächer unterrichten, die sie nie studiert haben. Es gibt Schularten, da ist das üblich.
Achtung: Dies soll nicht heißen, dass ich das gut finde. Aber man sollte sich immer vor Augen führen, dass ein Lehramtsstudium zu weit mehr qualifiziert als den bißchen Lernstoff, der jemals bis zum Abitur abgehandelt wird. Es ist ein richtiges Fachstudium mit wesentlich mehr Studieninhalten als beispielsweise bei einem Magister-Abschluss. Und glaube bitte nicht, dass man auch nur einen Bruchteil von dem verwenden könnte, was man da lernt. Das meiste kann man nach dem Examen getrost „vergessen“ und sich erst einmal all den relevanten Stoff aneignen, der was mit de Schulleben zu tun hat. Wenn sie Grundlage hat, wird ihr das mit dem „bißchen“ Chemie auch noch gelingen.

  • sie wurde gezwungen, bei uns Chemie zu unterrichten.

Dazu kann ich nichts sagen, keine Ahnung, wie das funktioniert (so rein rechtlich).

Na ja und das ganze eben jetzt für das komplette Jahr. Es ist
für sie und für uns eigentlich eine Qual, da sie den
kompletten Unterrichtsstoff neu lernen muss und somit auch
keine eventuellen Fragen beantworten kann, die aufgeworfen
werden…

Seid froh drum. Gebt der Frau eine Chance (ihr wisst ja, dass es neu für sie ist) und macht mit ihr einen Deal. So nach dem Motto „Ihr lernt von mir, ich lern von euch und wir alle lernen zusammen“. Ich finde es schon mutig von ihr, dass sie euch gesagt hat, was sie von der Sache hält. Eigentlich ist es schade, dass es gegen sie verwendet wird. Es ist ja ihr Beruf und wenn sie selbst keinen Spaß daran hat, dann wirkt sich das sicherlich auch auf den Unterricht aus. Ich würde sagen: Nehmt die Situation wie sie ist und macht zusammen mit ihr das beste daraus. Wie „wichtig“ ist Chemie auf einer kaufmännischen Fachoberschule? Wenn es möglich ist, macht es wie einer der Vorposter geschrieben habt: als Projekt. Mit dem Ziel, dass am Ende beide was davon haben. Dann ist sie bestimmt auch gnädig mit den Noten :wink:

LG

Hallo,
ja ist möglich.

An Berufsschulen spricht man auch von Schulterschalg-Fakultät (Fakultas ist die Lehrerlaubnis für ein Fach):
Der Direktor klopft dem Diplomhandelslehrer auf die Schulter mit den Worten: „Sie müssen nächstes Jahr die Köche unterrichten. Gaststätten gehören doch auch zur Wirtschaft. Außerdem haben sie doch sicher auch schon mal was gekocht!“

Gruß
Werner

4 Like

ob sie das geliebt hat oder nicht, ist eigentlich unwichtig. nicht nur lehrer(sondern auch du) müssen das können, was sie nicht können:smile:

ich hatte lehrer, die haben voller leidenschaft ein gedicht von goethe zitiert oder leidenschaftslos über Öko-Nischen des glomeris marginata gesprochen. beides hatte auch mich die gleiche wirkung.

Haha, Klasse Werner. Dafür ein sternchen, denn genau so ist es. :smiley:D

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Für das eigentlich Gefährliche halte ich Benotung. Woher nimmt
diese Lehrerin den Maßstab für die Beurteilung, WIE gut oder
schlecht eine mündliche oder schriftliche Leitung ist?
Ich könnte mir vorstellen, dass kein „ungenügend“ herauskommt,
wenn diese Note den Jahreserfolg in Frage stellen wird. Denn
beschweren wird sich in der Klasse nur jemand über eine zu
schlechte Beurteilung.

Hallo,

muss ja nicht… kommt darauf an, ob die Lehrerin sich bei versierteren Kollegen informiert und wie gut sie sich auf die Stunden vorbereitet.
Und den Jahreserfolg… naja… man wird ihr sicher zutrauen können, gerechte Noten zu verteilen und berechtige schlechtere Note verantworten zu können.
Ich würde da nicht den Teufel an die Wand malen.

Gruß - iceage

Hallo,

eine ähnliche Erfahrung an einem Gymnasium in Stuttgart.
Von 7 Lehrern können 5 nur gebrochen Deutsch sprechen. Der Chemie Lehrer ist Spanier, vergibt keine mündlichen Noten, da er noch nicht so gut Deutsch versteht. Der Mathelehrer hat Maschinenbau studiert und „liebte“ ebenfalls die Mathematik. Die Spanischlehrerin ist Spanierin, was ja für den Unterricht gut ist, da sie jedoch nicht Deutsch spricht ist die Verständigung am Anfang etwas schwer. Nun hat sich herausgestellt, daß das Gymnasium gar keine Zulassung zur Abitursprüfung hat und daß die geschriebenen Noten von anderen Schulen nicht anerkannt werden.
Das Kultusministerium weiß seit Jahren von diesem Zustand. Ändern tut sich nichts.
Mit der Chemielehrerin arrangieren oder die Schule wechseln. Weitere Möglichkeiten wirst Du wohl nicht haben.

Vielen Dank für eure liebe Hilfe :wink:
Na ja… Sie ist eine nette Lehrerin, auch wenn wir uns ziemlich unterfordert von ihr fühlen und ihre Unterrichtsmethoden für uns enorm neu und sie sehr kindisch erscheinen (muss jedoch zugeben, dass wirklich recht viel hängen bleibt und ich damit die Klasse wieder einigermaßen beruhigen konnte).
Auch wenn sie jetzt schon zum zweiten Mal krank ist :wink:
Bin mal gespannt, was kommt!
Danke nochmal für Hilfe und auch Aufmunterung :wink:

Ciao!

Sora