Nicht nachweisbares Gift

Moin,

wir schreiben im Moment ja einen Gemeinschaftskrimi im www. Es müssen vier Personen mehr oder weniger zeitgleich sterben. Am einfachsten wäre Gift. Welches Gift wäre nicht oder nur auwändig nachweisbar? Spritzen fallen raus, weil man die Einstichstellen sieht und der Mörder am besten ein paar Meter weit weg ist. Also Adrenalin oder Insulin oder Kaliumchlorid schon mal nicht. Oder kann man das injizieren, ohne dass es der Pathologe rausbekommt (er ist sehr sorgfältig)? Falls das möglich wäre, müsste ich mir für den Mörder ein Alibi ausdenken, was aber nicht so schlimm ist.

Also, her mit den Ideen.

Data

Walter White würde Rizin empfehlen.
http://www.wolfenthal.de/blog/die-chemie-hinter-breaking-bad

210 Polonium.

Eine der giftigsten Substanzen der Welt. Sie ist allerdings recht lange nachweisbar, wenn man weiß wonach man suchen muss. Aber ich bin nicht sicher, ob ein Gerichtsmediziner darauf käme, danach zu suchen.

Ohne mich jetzt an konkrete Stoffbezeichnungen erinnern zu können/öffentlich zu wollen, gab es das Thema mal in einer Vorlesung Rechtsmedizin mit folgenden Aspekten:

  1. Stoffe die sich rechtzeitig vor dem Auftreten akuter Symptome so abbauen/wieder ausgeschieden werden, dass sie bzw. ihre Abbauprodukte nicht mehr nachweisbar/auffällig sind (ein Abbau zu auch sonst im Körper vorhandenen Substanzen). Da gibt es AFAIR Vertreter im Bereich der Alkaloide.

  2. Stoffe, die als „ungewöhnliche Gifte“ gelten, und nach denen mit Standardverfahren nicht gesucht wird. Ein Beispiel wäre hier z.B. Thallium, das ich nenne, weil es inzwischen (wie Polonium) nicht mehr ganz so ungewöhnlich ist, und durch einige spektakuläre Fälle bekannt wurde. Zudem hat Thallium den Nachteil einer sehr langfristigen Nachweisbarkeit. Eine weiteres Beispiel wären einige hochtoxische Polyacrylamide (nicht das „harmlose“ Zeug, in zu heiß zubereiteten Fritten). Da gab es mal einen interessanten Fall in Berlin: https://www.welt.de/print-welt/article330469/Giftattacke-im-Labor.html

  3. Stoffe die ein auch problemlos anderweitig begründbares Krankheitsbild erzeugen (besonders hässliche Fälle, die üblicherweise einen langen Leidensweg der Opfer beinhalten). Gerade dann, wenn diese „individuell“ zu einem bestehenden Krankheitsbild/einer bestehenden Medikation ausgewählt werden, kann man damit gut durchkommen. Klassiker wären hier überdosierte Herz-/Kreislauf-Medikamente/Stoffe, die auch in entsprechenden Medikamenten vorkommen. Aber es gibt da auch „interessantere“ Varianten.

Was das Beibringen eines Giftes angeht, ist die Sache mit den Injektionen so eine 50/50 Geschichte. Schafft man es den Giftmord „natürlich“ aussehen zu lassen, gibt es genug Stellen am Körper, an denen eine Injektion bei einer durchschnittlich schlampigen "normalen "Leichenschau eines Hausarztes nicht auffallen wird. Mordet man so, dass sofort der Verdacht eines Giftmordes aufkommt, wird natürlich ganz anders gesucht. Aber auch da gibt es Möglichkeiten mit recht hoher Wahrscheinlichkeit, dass diese nicht auffallen. Das Problem mit all diesen Stellen ist aber, dass man die kaum so nutzen kann, dass dies nicht ein „williges“/willenloses Opfer voraussetzen würde. Im „Vorbeigehen“ kommt man da nicht dran.

= Frau :laughing:

Ok, aus dem Essen ist gerade ein 4-Gängemenü geworden :stuck_out_tongue_winking_eye:

Moin Data,

  1. Burgunder Schnecken oder Froschschenkel in Knoblauchsauce
  2. Flecken Warschauer Art oder Rinderhoden
  3. Chili-Eis
  4. und um den Magen zu schließen Queso Cabrales

Such dir was aus, muss ja bestellen :joy:
Grußß
Claude