Hallo Wissende,
man hat ja früher einmal geglaubt, dass alle Nichtchristen
„verloren“ seien, d.h. in die Hölle kommen würden.
Da ich das nicht wissend bin, dürfte ich mich hier gar nicht zu Wort melden. Ich tue es trotzdem, aus dem Grund, weil ich mir nicht klar bin, was Realität und Imagination für Mächte sind und wie man sie voneinander unterscheiden kann. Klingt zunächst doof. Aber es gibt niemand, der das wirklich WEISS, und diejenigen, die darüber schreiben und so tun, sie wüssten es aufgrund ihrer PROFESSION, wissen es leider auch nicht, ich meine diesen Unterschied zwischen realer und künstlicher Welt, zwischen dem realen WISSEN UND DEM IMAGINÄREN.
Klar, man kann sagen, dass Religion nichts anderes ist als nur eine künstlich geschaffene Fantasiewelt. Ja und dann? Löst das die Frage, WARUM Menschen sie anscheinend dringender nötig haben als das, was der Freiburger Philosoph Professor Dr. Edmund Husserl mit dem Begriff „Lebenswelt“ bezeichnet? Und WARUM, so könnte man weiter fragen, war der Freiburger Philosoph so sehr daran interessiert, diese real existierende „Lebenswelt“ zu erforschen und wissenschaftlich mit seiner „Phänomenologie“ zu beschreiben bzw. sie „abzuschatten“? Vielleicht als UNTERSCHEIDUNG zwischen der Fantasiewelt und der realen „Lebenswelt“? Es war seine Lebensaufgabe, sich darin selbst zu verwirklichen, in seiner „Lebenswelt“…
Genauen Aufschluss über seine Motive gibt Husserl nicht, außer, dass er eine neue wissenschaftliche Disziplin begründen wollte. Und moderne bzw. postmodern Philosophen, die sich mit der von den Medien erzeugten KUNSTWELT befassen, wissen auch nicht, WARUM Menschen sich zusätzlich zu ihrer realen „Lebenswelt“ nach einer KUNSTWELT sehnen, ja sogar diese für wichtiger zu halten scheinen als die Realität ihres tatsächlichen Lebens.
Wenn es stimmt, dass die Medien in Erschaffung einer KUNSTWELT einen evolutionären Fortschritt in den Gehirnen der ganzen Menschheit erzeugen, wie der Biologe und Kommunikationswissenschaftler Matthias Uhl in seiner Doktorarbeit nachzuweisen sich bemüht, dann wird dadurch doch noch viel unklarer, worin genau der UNTERSCHIED zwischen der Realität und der bloßen Kunstwelt besteht. Wie gesagt, das weiß keiner, aber jeder Experte, der sich mit der Frage der Medien und der künstlichen Welt befasst, tut so „als ob“.
Für echte religiöse Gläubige (ich bin Agnostikerin, also das Gegenteil) scheint ihre Religion sehr viel wichtiger zu sein als ihre reale „Lebenswelt“, nicht wahr?! Aber trotzdem leben sie ja in ihrer realen „Lebenswelt“, die gar nichts mit ihrer Religion zu tun hat, wenn sie morgens aufstehen, sich die Zähne putzen und an ihrem Arbeitsplatz irgendwelche ökonomische Funktionen ausüben (nach Frederick Taylors Konzept „Only the best Way“, soll heißen, es gibt nur immer einen Weg, der die effizienteste Arbeitsleistung ermöglicht, sozusagen als Ideal).
Ich vermute, dass das, was wir als Imaginäres und Reales im Sinne einer realistischen „Lebenswelt“ trennen, in Wirklichkeit gar nicht zu trennen ist, deshalb auch die Hypothese von Matthias Uhl, dass die künstliche Welt der Medien durch die Vernetzung der Globalisierung zu einem „globalen Dorf“, wie Marshall McLuhan schon vor Jahrzehnten prophezeit, die Fortsetzung der Evolution bedeutet, in der auch alle Religionen teilhaben und kräftig mitmischen, mit ihren Fantasiewelten, wie man im Internet leicht ersehen kann. Anscheinend hat der Mensch immer schon eine künstliche Fantasiewelt als SINN über der realen „Lebenswelt“ benötigt, sonst hätte es ja auch nie einen Totemismus gegeben als KUNSTWELT.
Ich denke, dass in der Psyche des Menschen beide Welten ohne exakte Trennung zu der Einheit verschmelzen, was die Menschen hernach in ihrer realen „Lebenswelt“ glauben zu sein als Mensch, das heißt entweder Christ, Buddhist, Kommunist usw. Das würde heißen, die Menschen identifizieren sich zum größten Teil eher mit ihrer KUNSTWELT als mit ihrer realen „Lebenswelt“, in der sie ja sich selber nicht als getrennte Persönlichkeit verstehen, sondern stets als derselbe Mensch mit derselben Identität, egal wohin ein Mensch geht, er bleibt mit dieser zum größten Teil durch die Fantasiewelt geschaffene Identität immer derselbe, und er trennt eben gerade NICHT diese beiden nur theoretisch konstruierte Welten voneinander, sozusagen nach dem Spruch: Sich selbst nimmt man immer mit. Und was die Schulausbildung betrifft: Ist diese Bildung nicht auch (außer dem Sport) eine künstlich geschaffene SPRACHWELT, die gar nicht oder sehr wenig, mit der realen „Lebenswelt“ übereinstimmt?
Frage: Bis wann hat man das geglaubt? Wie war früher (z.B. in
den 1940er bis 1960er Jahre) die Vorstellung, was mit den
Menschen nach dem Tod passiert, die überhaupt nie von Jesus
gehört haben? Wie ist es mit denen, die zwar von Jesus gehört
haben, sich aber nicht „bekehrt“ haben?Und was glaubt man heute?
Punk-Evchen