Nichts denken

Hallo zusammen,

kennt ihr das vielleicht auch, dass man, wenn man abends im Bett liegt und einschlafen will, einfach nicht einschlafen kann? Der Grund: Man „muss“ noch an soo viele Dinge, wie zB zu erledigende Aufgaben, denken oder man „möchte“ vergangene (oder auch kommende) Ereignisse für sich analysieren (oder eben planen).
Die beiden Wörter stehen bewusst mit Anführungszeichen, da das ja irgendwie nur eine Gehirnhälfte will; die andere will ja schlafen.

Ich lieg dann oft noch ewig im Bett rum, wälz mich hin und her, und kann einfach nicht schlafen, obwohl ich eigentlich müde genug wäre.

Jetzt meine Frage an euch: Kennt ihr irgendwelche Wege, mit denen man die „andere Gehirnhälfte“ auch dazu bringen kann, dass sie schlafen will? Dass man also an nichts denk und keine Gedankengänge stundenlang verfolgt?

Klar, man kann bestimmt irgendwelche Schlaftabletten oder so nehmen, aber das will ich auf keinen Fall. Lieber irgendwelche kleinen Tricks oder sowas:wink:

lg, Juli

Tach Juli,

ich habe einmal von einer wunderbaren Methode gehört:
Du stellst Dir einen weißen Kreis in Deinem Kopf zwischen den Ohren vor. Dumusst Dich darauf kontentrieren, dass dieser Kreis rund unf weiß bleibt. Jeder Gedanke ist ein Fleck oder ein Fehler in der Rundung.

Ich schaffe es nicht, mir diesen Kreis in meinem Kopf vorzustellen. Deswegen stelle ich mir einfach bloß diesen Kreis vor.
Und es wirkt: Die Gedanken werden von allem anderen abgelenkt, und in dieser Konzentration auf den Kreis schläft Du ganz schnell ein.

Du kannst Dir natürlich auch mit Entspannungsmethoden, Autogenem Training, Selbsthypnose o.ä. sagen: Ich bin ganz leer. Du kannst Dir vorstellen, dass Du in den Schlaf wie in ein warmes Bad tauchst.

Gruß - Rolf

Moin Juli,

Tipp von meinem Hausarzt: langsam atmen, und bei jedem Ausatmen zählen, maximal bis 10, und dann wieder von vorn anfangen. Sinngemäß hat er gesagt, dass die Zahlen von 1 bis 10 so fest in unserem Gehirn verankert sind dass es sie quasi selbständig produziert, ohne darüber nachdenken zu müssen.
Zusätzlich kann man noch versuchen, sich die Zahl bildlich vorzustellen - das geht wohl in die Richtung von Rolfs Vorschlag, sich einen Ring vorzustellen. Das „Bild“ der Zahl soll nicht erzwungen werden; einfach weiterzählen, wenn’s nicht klappt.
Nach ein paar Versuchen habe ich gemerkt, dass mein Gehirn immer über die 7 gestolpert ist - ich vermute, wegen der zwei Silben. Alle anderen Zahlen haben ja nur eine Silbe.
Ich lasse mein Gehirn jetzt bis 5 zählen, dann springt es von allein auf die 1 zurück und fängt wieder an. Die bildliche Vorstellung der Zahl schafft mein Gehirn fast nie, aber es ist ihm egal. Nach einigen dieser Endlosschleifen schläft das Gehirn ein, und ich auch. Das klappt nicht immer, aber meistens.

Falls Du es ausprobieren willst: Du wirst es beim ersten Mal nicht schaffen; vielleicht wirst Du eine Menge Versuche brauchen. Bleib ganz gelassen und sag dir: vielleicht klappt’s beim nächsten Mal.

Grüße
Pit

Hallo juli

Wenn ich mal nicht schlafen kann und mich ewig wälze dann denk ich einfach an ein Buch das ich mal gelesen habe und versuche die Geschichte im Kopf weiterzuführen das wirkt immer (bei mir)
Dabei musst du dich entspannen und einfach zulassen das du in den Schlaf hinübergleitest während die Geschichte weiterläuft .

Das Buch hieß: Die Zwerge so ein Fantasy schinken.

Mit Freundlichem Gruss DECUMANUS

Hi Juli!

Oh ja, und wie ich das kenne, ich habe es lange sogar gehasst! Weil ich mir selbst Vorwürfe gemacht habe, an der eigenen Schlaflosigkeit Schuld zu sein. Für mich hilft da nur eines: Zettel und Stift direkt neben dem Bett und dann wird alles rigoros aufgeschrieben, was mir im Kopf rumspukt. Im Grunde genommen ist egal, in welcher Form und Qualität du es aufschreibst, du könntest den Zettel am nächsten Tag getrost wegschmeißen. Es ist nur ein Trick, um der „einen Gehirnhälfte“, wie du es ausgedrückt hast, vorzugaukeln, es müsse an nichts mehr denken, man hat ja schon alles notiert. Das beruhigt ungemein, du fühlst dich hinterher wie ein ausgewrungener Schwamm, ganz leer und befreit - und zack! schläfst du schon :smiley:
Da ich mich mittlerweile gut genug kenne, weiß ich oft schon vorher, dass ich ohne dieses Notieren eh nicht schlafen könnte und erledige das vorm Zubettgehen - mit Erfolg.

Zu den beschrieben Zähl- und Atemtricks ist mir auch noch was: Mir ist aufgefallen, dass ich beim wachliegen oft zu flach atme. Um mich selbst zum tiefer atmen zu bringen, nehme ich mir oft vor, 10 mal tief ein- und auszuatmen. Also so richtig tief, bis „Lungenanschlag“. Nach jedem Ausatmen sage ich mir innerlich die aktuelle Zahl auf. Ich bin noch nie bis 10 gekommen, weil ich immer vorher durch den plötzlichen Sauerstoffüberschuss auf wirre Gedanken komme und dann schon wegdämmere.

mitfühlende Grüße,
the_digger

schwer und warm
Hi, ist wohl autogenes Training:

stell’ die alle Körperteile als schwer vor: „mein rechter kleiner Zeh ist schwer, mein rechter Ringzeh ist schwer …“. Fühl dabei immer das jeweilige Körperteil.

Der Detaillierungsgrad sollte unserer Sprache entsprechen, 1 Oberschenkel, so groß wie ca. 20 Teile des Kopfes (Schläfe, Ohr, Kinn …)

Wenn du für jedes Körperteil ein paar Sekunden brauchst ((bis du’s fühlst), brauchst du schon eine gute Viertelstunde, bis du durch bist. Und glaub’ mir, es funktioniert.

Falls du dann noch wach sein solltest, wiederhole das Ganze mit „… wird warm“. Aber das ist schon schwieriger, weil dein Körper ja schon schwer und wahrscheinlich eingeschlafen ist.

Zoelomat

Ja, du könntest einfach das Nachdenken unterdrücken.

Vergleich mal die anderen Antworten mit deiner und überleg dann mal, was ich an deiner nicht so gut finde.
Kannste ja heut abend im Bett machen.

Vergleich mal die anderen Antworten mit deiner und überleg
dann mal, was ich an deiner nicht so gut finde.
Kannste ja heut abend im Bett machen.

Und das werde ich auch.
Dir gefällt,vermute ich, nicht, dass ich es mir mit meiner Antwort so einfach mache, und wahrscheinlich glaubst Du auch nicht daran, dass das so einfach funktionieren kann. Tut es aber (wenn nicht gerade Fieber oder so etwas körperliches die Ursache ist).
Ich hatte letztens so einen richtigen Sch…morgen, ich saß im Auto und meine Gedanken kreisten um sich selbst. Da hat es mir gereicht und ich habe bis zum Parkplatz meiner Firma (ca. 20min) konsequent jeden aufkommenden Gedanken unterdrückt. Stille in meinem Kopf. Herrlich.
Ich gebe zu, ich habe das noch nicht ausprobiert, ob man bei dieser Willensanstrengung auch einschlafen kann. (Beim Autofahren ist mir das jedenfalls nicht passiert) Aber ich werde es mal testen.

Ach ja:
Gute Nacht!
(ernst gemeint)

Tut mir Leid, wenn du deine Antwort wirklich ernst gemeint hast, aber es gibt hier doch immer wieder welche, die meinen, eine blöde Antwort geben zu müssen.

und wahrscheinlich glaubst Du auch
nicht daran, dass das so einfach funktionieren kann.

Das bringt es auf den Punkt. Die Idee hatte nämlich auch schon und sie hat keineswegs funktioniert. Vielleicht geht das ja wirklich beim Autofahren, weil man sich da ja auch die Straße konzentrieren muss, aber abends im Bett funktioniert das, zumindest bei mir, nicht. Schade eigentlich:stuck_out_tongue:

An dieser Stelle noch an alle anderen Antowrter: Eure Ideen sind wirklich nicht schlecht, werd ich mal durchprobieren. Zur Zeit funktioniert aber komischerweise auch so.

lg, Juli

Ich gebe zu, ich habe das noch nicht ausprobiert, ob man bei
dieser Willensanstrengung auch einschlafen kann. (Beim
Autofahren ist mir das jedenfalls nicht passiert) Aber ich
werde es mal testen.

So, heute Nacht kam ich zu dem zweifelhaften „Vergnügen“, meinen Vorschlag auszuprobieren. Ich lag nachts da und konnte nicht wieder einschlafen, weil die Gedanken nur so um den vergangenen Tag kreisten, man phantasieert, wie man das eben so kennt.
Ich bin also aufgestanden und habe körperliche Mankos beseitigt (aufs Örtchen gegangen, ein halbes Glas Wasser getrunken)und habe mich hingelegt, es fing wieder an zu kreisen.
Ich konnte also folgendes beobachten und tun. Mit deinem Wesenskern kannst Du beobachten, wie gerade wieder ein Gedanke aufkeimen möchte. Kraftz meines Willens habe ich genau an diesem Punkt verhindert, dass sich der Gedanke weiter ausformen kann. Wichtig: Die ist keineswegs ein gedanklicher Akt! Wenn Doch, muss auch dieser unterdrückt werden (weil das zum Trick der umherschwirrenden Gedanken gehört, auf diese Art und Weise durch die Hintertür zu kommen).
Kann mich daraufhin nur an wenige Minuten erinnern, ich muss sofort eingeschlafen sein.
Es funktioniert also schon.

Gott,
gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann,
und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.