Nietzsche arbeitete nie

Hallo Experten!

In allen Augenblicken, wo wir unser Bestes tun, arbeiten wir nicht. Arbeit ist nur ein Mittel zu diesen Augenblicken.

Was will Nietzsche damit sagen? Dass wir, wenn wir etwas außergewöhnliches tun, z. B. eine gelungene Glosse schreiben, die den Nerv vieler Menschen trifft, nicht „arbeiten“, sondern uns in einem anderen Geisteszustand befinden?

Aber warum ist Nietzsche diese Unterscheidung (offenbar) so wichtig?

Gruß!
Karl

Hallo Experten!

Dazu rechne ich mich nicht. Aber trotzdem: Hallo!

In allen Augenblicken, wo wir unser Bestes tun, arbeiten wir
nicht. Arbeit ist nur ein Mittel zu diesen Augenblicken.

Aber warum ist Nietzsche diese Unterscheidung (offenbar) so
wichtig?

Schiller würde vielleicht so antworten: Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.

Gruß!
H.

Hallo,

In allen Augenblicken, wo wir unser Bestes tun, arbeiten wir
nicht. Arbeit ist nur ein Mittel zu diesen Augenblicken.

Was will Nietzsche damit sagen? Dass wir, wenn wir etwas
außergewöhnliches tun, z. B. eine gelungene Glosse schreiben,
die den Nerv vieler Menschen trifft, nicht „arbeiten“, sondern
uns in einem anderen Geisteszustand befinden?

So wie ich ihn damals kennengelernt habe :o), wollte er wahrscheinlich folgendes damit sagen:
Arbeit ist ein Mittel zu einem Zweck.
Eine Tätigkeit, die aber keinem Zweck dient, die reiner, selbstbestimmter Ausdruck ist, gebiert am Ende ein Ergebnis, das höher steht als wenn versucht worden wäre solches Ergebnis zweckbestimmt zu erarbeiten.
Insofern hilft die Arbeit einen Freiraum für derartiges Tun zu schaffen. (Man kann dann natürlich aber auch lieber fernsehen.)

Aber warum ist Nietzsche diese Unterscheidung (offenbar) so
wichtig?

Weil in dem einem der freie, selbstbestimmte Mensch und in dem anderen der unterdrückte, fremdbestimmte Mensch zum Ausdruck kommt.

Grüße
K.

Entfremdung vs. Selbstverwirklichung
Hi.

In allen Augenblicken, wo wir unser Bestes tun, arbeiten wir
nicht. Arbeit ist nur ein Mittel zu diesen Augenblicken.
Was will Nietzsche damit sagen? Dass wir, wenn wir etwas
außergewöhnliches tun, z. B. eine gelungene Glosse schreiben,
die den Nerv vieler Menschen trifft, nicht „arbeiten“, sondern
uns in einem anderen Geisteszustand befinden?

Basis jeder Überlegung muss zunächst die Definition von Arbeit sein. Nietzsche steht hier in der Tradition der negativen Bestimmung von Arbeit, wie sie schon in der Antike üblich war (Arbeit als Plage und Mühsal). Bekanntlich überließ der antike Mensch das Arbeiten den unteren Schichten, insbesondere den Sklaven. Da kann die negative Konnotiertheit der Arbeit nicht verwundern. Das dt. Wort „Arbeit“ hängt etymologisch vermutlich mit Knechtschaft zusammen, das frz. „travail“ sogar mit den Namen eines Folterwerkzeugs. Das lat. „labor“ bedeutet Mühe.

In Nietzsches Jahrhundert stand Arbeit ähnlich wie in der Antike unter dem Zeichen der Ausbeutung und Fremdbestimmtheit. Das hat Klaus schon richtig so dargestellt. Da wundert es nicht, dass Nietzsche mit seinem verqueren Übermenschenideal sich der allgemeinen Verachtung des Arbeitsbegriffs anschloss.

Ich bin demgegenüber sehr skeptisch. Marx hat klar zwischen selbst- und fremdbestimmter Arbeit unterschieden. Erstere führt zur Selbstverwirklichung, letztere zur Entfremdung. Es gibt also keinen Grund, den Arbeitsbegriff als solchen zu dämonisieren. Auch Kunst, Philosophie und Wissenschaft sind Arbeit. Es gibt den Spruch:

Genie ist zu 99 % Transpiration und zu 1 % Inspiration.

Die Brockhaus-Definition lautet:

Arbeit ist bewusstes, zielgerichtetes Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung wie der Befriedigung von Einzelbedürfnissen.

Zu diesen Bedürfnissen zählen eben auch die geistigen. Damit gilt, dass auch jene Produkte, welche Nietzsche den Momenten zurechnet, in denen der Mensch angeblich nicht arbeitet, durchaus das Resultat von Arbeit sind, ja sein müssen.

Irgendein berühmter Maler - evtl. Matisse, ich hab´s vergessen - antwortete mal auf die Frage, wie lange er an einem bestimmten Bild gearbeitet habe: „Vierzig Jahre.“

Soll heißen: Vierzig Jahre des Übens und Studierens waren nötig, um das Werk zu ermöglichen.

Chan

Hallo Chan,
vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Ich weiß jetzt auch, warum mir das Zitat schon immer nicht sehr gefallen hat - die Beschränkung des Begriffs „Arbeit“ auf „Mühsal“ etc. ist es, die mir (wie dir) nicht zusagt. Da ist mir dann Marx mit seinem differentierten Arbeits-Begriff doch lieber!
Danke!
Karl

Die Brockhaus-Definition lautet:

Arbeit ist bewusstes, zielgerichtetes Handeln des Menschen zum
Zweck der Existenzsicherung wie der Befriedigung von
Einzelbedürfnissen.

Das sagt nichts aus über die innere Einstellung, auf die es meines Erachtens ankommt. Man kann seine Arbeit zum Beispiel hassen oder lieben, das macht den wesentlichen Unterschied. Man kann z. B. als beamteter Universitätsprofessor seine Arbeit hassen, wenn man sie als Fremdbestimmung empfindet oder als selbständiger Wurstgriller seine Arbeit lieben, wenn man sie als eine Art Selbstverwirklichung ansieht.

Schon Aristoteles unterschied das Glücksstreben als ein Mittel zum Zweck der Existenzsicherung und darüber hinaus das Glücksstreben als Selbstzweck.

Letzteres ist im Idealfall als eine spielerische Arbeit aufzufassen, wie sie z. B. Künstlern, Philosophen und Wissenschaftlern mehr zu Eigen ist als z. B. Fließbandarbeitern.

Wenn die Arbeit hingegen, wie bei Nietzsche z. B. in den Schweizer Bergen des Engadins, in Sils Maria („Ich bin die Einsamkeit in Person“ oder „Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit“) als ein Spiel aufgefasst wird, das Nietzsche als Selbstzweck empfindet, in seiner inneren Einstellung, und nicht als ein von außen erzwungenes Pflichtgefühl (man vergleiche hierzu Kant als typischer Schulphilosoph, mit seiner „Pflichtethik“ als deutscher Beamter), dann ist das trotz aller Negativität, die Nietzsche von seinem „einzigen“ Vorbild (zuerst noch!), Schopenhauer übernahm, doch postiv.

Man kann seine Arbeit mehr schmerzhaft ansehen (vierzig Jahre jeden Morgen zur gleichen Zeit aufstehen und dieselbe stumpfsinnige Arbeit nur immer wiederholen, wie Sisyphus, den Albert Camus sd eindringlich beschrieb, in einem starren System, ohne kreativen Freiraum) oder mehr lustvoll empfinden.

Deshalb lehren die Universitäten auch, dass man die Geisteswissenschaften im Gegensatz zu den Naturwissenschaften nicht vorrangig als Mittel zum Zweck ansehen solle, sondern dass ein geisteswissenschaftliches Studium vorrangig Selbstzweck sei, wobei das Ideal darin besteht, möglichst ebenfalls seine Existenz zu sichern, mit dem Wissen zum Selbstzweck, z. B. mit einem Philosophiestudium an einer Universität zu lehren - oder in den freien Medien, wo kaum Nawis an der Spitze stehen, sondern Geisteswissenschaftler (Fernsehen, Rundfunk, Presse, Buchverlage etc. brauchen mehr Geisteswissenschaftler in Führungspositionen als Nawis), überhaupt ist alles, was mit Kultur zu tun hat, lustvolle Arbeit, vergleichbar mit einem leidenschaftlichen Spiel.

Dass man aber auch bei einem der härtesten Jobs der Welt eine lustvolle innere Einstellung zur Arbeit haben kann, bewies der Manager der Deutschen Bank, Dr. Josef Ackermann, mit seinem Slogan „Leistung aus Leidenschaft“! Hier wird die Arbeit spielerisch und der Kampf ums Geld lustvoll.

Auch wenn sich Nietzsche lebenslang abquälte, in der Arbeit seiner Sokratischen Selbsterkenntnis, war es für ihn ein leidenschaftliches, lustvolles Spiel, mit dem er Schopenhauers schmerzlichen Pessimismus überwand.

Auch wenn die Arbeit ein ständiges Üben und Bemühen ist (einschließlich der philosophischen Arbeit an sich selbst, in Form einer Sokratischen Selbsterkenntnis!!), so ist doch JEDE Arbeit ein sich selbst Verbessern und ein lebenslängliches LERNEN, immer noch perfekter zu werden, in dem, was man tut. Dann ist die Arbeit trotz aller Mühen und Plagen ein lustvoller Prozess wie ein Spiel, das man leidenschaftlich VOLLZIEHT. Deshalb lehrt man auch im Management seit Jahrzehnten die so genannte Spieltheorie…

CJW

Hallo!

Da wundert es
nicht, dass Nietzsche mit seinem verqueren Übermenschenideal
sich der allgemeinen Verachtung des Arbeitsbegriffs anschloss.

Wo siehst du denn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine „allgemeine Verachtung des Arbeitsbegriffs“?

Auch Kunst, Philosophie und Wissenschaft sind
Arbeit.

Die Pointe ist doch, dass Nietzsche das selbst nicht anders sieht.
Zum einen spricht er an mehreren Stellen -polemisch- vom zeitgenössischen arbeitsteiligen Wissenschaftsbetrieb.
Zum anderen sieht er sein eigenes philosophisches Tätigsein sehr wohl ohne Zweifel auch als ‚Mühsal‘, was man an bei Nietzsche immer wiederkehrenden Metaphern sieht wie "wir [wir Philosophen] müssen beständig unsre Gedanken aus unsrem Schmerz gebären" (‚Fröhliche Wissenschaft‘; der (Arbeits)begriff „labor“ findet bekanntlich auch im Rahmen des Gebärens Verwendung).

Die eigentlich Frage ist doch: warum möchte er dafür nicht den Begriff der „Arbeit“ verwenden?
Was ist also bei Nietzsche diese Sphäre eines mühsamen, schmerzhaften, produktiven Tätigseins jenseits der „Arbeit“?
Und wie lässt sich daraus dann sein (sicherlich rudimentär gebliebener) Arbeitsbegriff abgrenzen, der durchaus wichtig für ihn ist, wenn er mehrfach Wissenschaft und Wissenschafts-Betrieb unterscheidet?

Diese Fragen kann ich aus dem Stand heraus nicht beantworten, aber damit ist doch immerhin die Problemstellung auf dem Tisch.
Mit Marx und Brockhaus-Definition lässt sich wohl kaum was vernünftiges über Nietzsche sagen.

Gruß
Tyll

Nietzsches pathologische Unlogik
Hi.

Auch Kunst, Philosophie und Wissenschaft sind
Arbeit.

Die eigentlich Frage ist doch: warum möchte er dafür nicht den
Begriff der „Arbeit“ verwenden?

Wie ich schon schrieb: Es geht einfach nur um eine sinnvolle
Definition. Für Nietzsche ist Arbeit, gemäß dem unteren Zitat
aus der „Morgenröte“ (Aph. 173), eine „Polizei“, die das
Individuum „im Zaum“ hält. Sie ist also das Eingebundensein
des Menschen in einen Prozess, der ihn von seiner
Selbstverwirklichung abhält. Hier steht er im diametralen
Gegensatz zur Arbeitsethik, wie sie von Max Weber in Bezug auf
die protestantische Pflichtethik konzipiert wurde.

Die Lobredner der Arbeit. — Bei der Verherrlichung der
„Arbeit“, bei dem unermüdlichen Reden vom „Segen der Arbeit“
sehe ich den selben Hintergedanken, wie bei dem Lobe der
gemeinnützigen unpersönlichen Handlungen: den der Furcht vor
allem Individuellen. Im Grunde fühlt man jetzt, beim Anblick
der Arbeit — man meint immer dabei jene harte Arbeitsamkeit
von früh bis spät —, dass eine solche Arbeit die beste Polizei
ist, dass sie jeden im Zaume hält und die Entwickelung der
Vernunft, der Begehrlichkeit, des Unabhängigkeitsgelüstes
kräftig zu hindern versteht. Denn sie verbraucht
außerordentlich viel Nervenkraft und entzieht dieselbe dem
Nachdenken, Grübeln, Träumen, Sorgen, Lieben, Hassen, sie
stellt ein kleines Ziel immer in’s Auge und gewährt leichte
und regelmäßige Befriedigungen. So wird eine Gesellschaft, in
welcher fortwährend hart gearbeitet wird, mehr Sicherheit
haben: und die Sicherheit betet man jetzt als die oberste
Gottheit an. — Und nun! Entsetzen! Gerade der „Arbeiter“ ist
gefährlich geworden! Es wimmelt von „gefährlichen Individuen“!
Und hinter ihnen die Gefahr der Gefahren — das individuum!“

Mit Marx und Brockhaus-Definition lässt sich wohl kaum wasvernünftiges über Nietzsche sagen.

Das war von mir aber auch nicht intendiert. Vielmehr wollte
ich dadurch die Grenzen von Nietzsches Arbeitsbegriff
aufzeigen. Mit Verweisen auf Marx und Brockhaus habe ich
Alternativen geliefert. Definitionen sind überaus wichtig. Man
hat ja kürzlich im Religionsbrett am Beispiel des Avatars
gesehen, wie falsch eine Überlegung verlaufen kann, wenn sie
auf einer falschen - oder sinnlosen - Definition beruht (in
jenem Fall auf der Gleichsetzung von Definition und
Etymologie, wie sie ein User vornahm). Die Marx- und
Brockhaus-Definitionen liefern sinnvollere Kontexte für
Überlegungen zum Thema Arbeit.

Im übrigen ist es unlogisch und extrem arrogant, wie Nietzsche über Arbeit lästert. All die Dinge, die für sein tägliches Leben und seine eigene Arbeit notwendig sind, also die Gegenstände, die er entweder selbst zum Leben und zum persönlichen Arbeiten braucht und oder die z.T. auch auf seinem Schaffen basieren (Bücher), sind technische Produkte jener Arbeitsprozesse, auf die er so verächtlich herabblickt. ´Sozialistisch´ kann seine Kritik schon deshalb nicht sein, weil er die Sklavenwirtschaft der Antike nie kritisiert hat. Dass Nietzsche mit der Logik partiell auf Kriegsfuß stand, zeigt sich schon darin, dass sein Moralkritik, wie sie z.B. in der „Morgenröte“ praktiziert wird, an sich selbst eine moralische Haltung voraussetzt, denn wer andere als verlogen oder heuchlerisch entlarvt, ist selbst ein Moralist. Sein schizophrener Zusammenbruch in Turin dokumentiert endgültig, wie gespalten er schon immer war („Dionysos und der Gekreuzigte“).

Chan

Giga-Brüller!!!

Für Nietzsche ist Arbeit, gemäß dem unteren Zitat
aus der „Morgenröte“ (Aph. 173), eine „Polizei“, die das
Individuum „im Zaum“ hält. Sie ist also das Eingebundensein
des Menschen in einen Prozess, der ihn von seiner
Selbstverwirklichung abhält. Hier steht er im diametralen
Gegensatz zur Arbeitsethik, wie sie von Max Weber in Bezug auf
die protestantische Pflichtethik konzipiert wurde.

Was ist am „diametralen Gegensatz“ Nietzsches zu Max Weber krank? Ein Witz!!

Mit Marx und Brockhaus-Definition lässt sich wohl kaum wasvernünftiges über Nietzsche sagen.

Das war von mir aber auch nicht intendiert. Vielmehr wollte
ich dadurch die Grenzen von Nietzsches Arbeitsbegriff
aufzeigen.

Du willst „die Grenzen von Nietzsches Arbeitsbegriff aufzeigen“??? Ein religiöser Eiferer bestimmt die geistigen Grenzen des größten Kulturphilosophen Deutschlands und dem meist zitierten Philosophen der Welt???

Mega-Brüller!!!

Im übrigen ist es unlogisch

„Unlogisch“ in deiner religiösen Sicht, weil er den Glauben an „Gott“ erschütterte???

Giga-Brüller!!!

und extrem arrogant, wie Nietzsche
über Arbeit lästert.

Tja, das ist der Wille zur Macht des Meisters, dass er sich über andere erhebt, ob das nun deinen Werten entspricht oder nicht, es macht seinen UNTERSCHIED!!!

All die Dinge, die für sein tägliches
Leben und seine eigene Arbeit notwendig sind, also die
Gegenstände, die er entweder selbst zum Leben und zum
persönlichen Arbeiten braucht und oder die z.T. auch auf
seinem Schaffen basieren (Bücher), sind technische Produkte
jener Arbeitsprozesse, auf die er so verächtlich herabblickt.

Du moralisierst Nietzsche!!! Gut, das ist dein Recht, aber willst du damit sagen, in deiner religiösen Moral, N. dürfte so nicht denken wie bekannt???

LÄCHERLICH!!!

´Sozialistisch´ kann seine Kritik schon deshalb nicht sein,
weil er die Sklavenwirtschaft der Antike nie kritisiert hat.

Hah, ha, ha!!! Das ist noch mal ein Giga-Brüller, der KNALLER!!! Wer bitte sagt dir denn, lieber Meister Chan, man müsse „sozialistisch“ sein???

Dass Nietzsche mit der Logik partiell auf Kriegsfuß stand,

Du meinst deine Logik als Maßstab der Welt, Gleichheit aller vor einem „Gott“???

Giga-Brüller!!!

zeigt sich schon darin, dass sein Moralkritik, wie sie z.B. in
der „Morgenröte“ praktiziert wird, an sich selbst eine
moralische Haltung voraussetzt, denn wer andere als verlogen
oder heuchlerisch entlarvt, ist selbst ein Moralist.

Das war er auch, unbestritten, ein Moralist (der aber nicht konsequent genug weiter gedacht hat, weil er von Ökonomie kaum was verstand)!!! Dagegen war die US-Russin Ayn Rand viel konsequenter in ihrer Moral des KAPITALISMUS!!!

Sein schizophrener Zusammenbruch in Turin dokumentiert endgültig,
wie gespalten er schon immer war („Dionysos und der
Gekreuzigte“).

Der deutsch Gegenwartsphilosoph Professor Dr. Manfred Frank projizierte in seinem Werk „Der kommende Gott“ Nietzsches „Gotteswahn“ ja in eine „Zukunft“. Frank hat mittlerweile scheinbar eingesehen, dass er sich da vielleicht getäuscht hat, jedenfalls sucht er in seinen neuen Werken nicht mehr nach dem griechischen Gott „Dionysos“, sondern nach sich SELBST!!!

Und was den „Gekreuzigten“ anbelangt, so ist doch klar, dass Nietzsche das Christentum mit seinem „Messias als Erlöser“ auf die Schippe nehmen wollte, keinesfalls ist anzunehmen, dass er selbst den „Gekreuzigten“ PERSONIFIZIEREN wollte, in der geistigen Umnachtung am Ende seiner Schaffensperiode.

CJW

Hallo!

Im übrigen ist es unlogisch und extrem arrogant, wie Nietzsche
über Arbeit lästert …

Du wiederholst dich hier nur anstatt auf meinen Hinweis einzugehen.
Sinnlos, sich einen billigen Nietzsche-Pappkameraden aufzubauen, dem man dann pathologische Unlogik und Arroganz vorwerfen kann.

Ein weiteres Zitat aus der „Fröhlichen Wissenschaft“, das zeigt, dass Nietzsches Arbeitsbegriff bei weitem komplexer ist als das, was du deinem selbstgebastelten arroganten, unlogischen, lästernden Papp-Nietzsche in den Mund legst:

Arbeit und Langeweile. – Sich Arbeit suchen um des Lohnes willen – darin sind sich in den Ländern der Civilisation jetzt fast alle Menschen gleich; ihnen allen ist Arbeit ein Mittel, und nicht selber das Ziel; wesshalb sie in der Wahl der Arbeit wenig fein sind, vorausgesetzt, dass sie einen reichlichen Gewinn abwirft. Nun giebt es seltenere Menschen, welche lieber zu Grunde gehen wollen, als ohne Lust an der Arbeit arbeiten: jene Wählerischen, schwer zu Befriedigenden, denen mit einem reichlichen Gewinn nicht gedient wird, wenn die Arbeit nicht selber der Gewinn aller Gewinne ist. Zu dieser seltenen Gattung von Menschen gehören die Künstler und Contemplativen aller Art, aber auch schon jene Müssiggänger, die ihr Leben auf der Jagd, auf Reisen oder in Liebeshändeln und Abenteuern zubringen. Alle diese wollen Arbeit und Noth, sofern sie mit Lust verbunden ist, und die schwerste, härteste Arbeit, wenn es sein muss.

  1. Mittel / Zweck
  2. Lohn / Lust
  3. Individualität / alle gleich
  4. Wert der Arbeit an sich / Gewinn
  5. Selbsterhaltung / Bereitschaft zur Selbstvernichtung

Das sind samt und sonders große philosophische Themen.
Und du siehst Nietzsche nur am Rumlästern :wink:

Gruß
Tyll