Hallo cornholio17
Es ist so, daß ich mit Deinem Ethikstudium nicht viel anfangen kann, ich kann auch keine Tips geben, außerdem bin ich eine Einzelperson und keine Gemeinde.
Meine Vorstellung von Ethik basiert in der Bibel und außerhalb der Bibel gibt es aus meiner Sicht keine Ethik. Schaut man die einzelnen Bibelstellen an, wird man an die Diakonien erinnert, die Helfer in der sogenannten dritten Welt und sonst noch überall in der Welt. Wer gemeinnützig und ehrenamtlich hilft, verhält sich schon ethisch. Um ethische Werte zu definieren braucht niemand ein Studium zu absolvieren, denn ethische Werte sollte das Kind schon sehr früh durch die Erziehung im Elternhaus erfahren.
Ich kopiere Dir eine Bibelstelle ein und Du beantwortest Dir die Frage: handelt es sich hierbei um Ethik, oder nicht!
2. Tim. 3,14 – 17 Die Bedeutung der Heiligen Schrift
(14) Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast (15) und daß du von Kind auf die heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Se-ligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. (16) Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, (17) daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.
Es ist also wichtig, von Kindesbeinen an die Bibel zu studieren, das sollten die Eltern können. Was Du im Rahmen Deiner Ethik studierst, sind Menschenlehren. Der Umgang mit meinem Nächsten hängt davon ab, ob ich diesen im Alltag verwirkliche, oder nur das Wissen im Kopf habe.
In der Bibel findet man die Nächstenliebe (Jak. 2 Verse 8 - 13). Schon als Jugendlicher habe ich von vielen Menschen – auch von Pastoren gehört, daß Nächstenliebe nicht funktionieren kann und das mit den seltsamsten Argumenten. Nächstenliebe wird für den, der sie ausüben will nur dann schwer, wenn der Nächste eine andere Haltung vertritt. Dann bleibt nur die Distanz.
Warum sagt die Bibel das Gegenteil? Ich kopiere den Text ein:
Jak. 2, (8) Wenn ihr das königliche Gesetz (gemeint sind die 10 Gebote im Alten Testament) erfüllt nach der Schrift (3. Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht; (9) wenn ihr aber die Person anseht, tut ihr Sünde und werdet überführt vom Gesetz als Übertreter. (10) Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig. (11) Denn der gesagt hat (2. Mose 20,13-14): »Du sollst nicht ehebrechen«, der hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten«. Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes. (12) Redet so und handelt so wie Leute, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen. (13) Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; Barm-herzigkeit aber triumphiert über das Gericht.
Das heißt, die Ethik triumphiert über das Gesetz. Es geht nicht, daß jemand z.B. alte Leute pflegt und den Tag in Lügen oder Intrigen verbringt. Ethik vereinnahmt im Leben den ganzen Menschen und das ohne Pausen – Tag und Nacht. Mit Deiner Ethik hast Du vielleicht das irdische Gesetz zur Verfügung; nur das mißt mit unzulänglichen Maßen. Denn was Menschen gesellschaftlich instrumentalisieren, ist nie lange haltbar und außerdem Stückwerk. Schon die 10 Gebote zeigen an, daß das Auserwählte Volk mit ihnen und durch sie existieren sollte. Es sind mit diesen 10 Geboten die zwischenmenschlichen Interessen berücksichtigt und das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen. Wir brauchen also keine weiteren Gesetze und Paragraphen. Nur den Willen, diese Gebote einhalten zu wollen!
Schon das »auserwählte Volk« der Bibel hat im Alten Testament mit seinen eigenen Nebengesetzen und Rechten seine Beziehung zu Gott verspielt. Wir tun heutzutage nichts anderes, als ununterbrochen unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu verschlimmbessern und wenn es uns sozusagen dreckig geht, machen wir Gott verantwortlich, weil er nicht geholfen hat. Gott hat uns aber den Weg deutlich markiert und Christus hat ihn vorgelebt. Das allein ist unter Ethik zu verstehen, nicht das, was sich Menschen ausdenken. Wir haben die Wahl zu entscheiden zwischen menschlicher Lehre und göttlicher Lehre. Gott hat in Jeremia 21 gesagt: „(8) Und zu diesem Volk sage: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch vor den Weg zum Leben und den Weg zum Tode“. Ist das deutlich?
Wir haben die Freiheit uns für den Abgrund zu entscheiden oder für ein Leben in Gerechtigkeit. Das heißt wiederum: ein Leben in Ethik. Der Mensch hat ein Gehirn mit meistens hoher Leistung. Er kann entscheiden, ob er lügt, einbricht, gewalttätig sein will. Es hängt davon ab, ob ihm ethische Werte aus der Familie vermittelt wurden. Einem Erwachsenen dies beizubringen ist nicht immer ganz leicht, weil Ethik auch »Verzicht« bedeutet; außerdem muß der Mensch bereit sein, sich ändern zu wollen – manchmal eine hundertachtzig Gradwandlung. Ohne diese Wandlung geht biblische Ethik nicht. Der-jenige, der sich zur Nachfolge Christi entscheidet, muß die Bibel kennen, um zu wissen, auf was er sich einläßt. Darum sieht die Bibel auch keine Säuglings- und Kindertaufe vor. Der in der Bibel genannte »Heilige Geist« (Johannes 14, 16 – 26) ist derjenige, der Christi Aufgaben auf Erden übernimmt, wäh-rend dieser »zur Rechten Gottes, von dannen er irgendwann kommen wird, zu richten…u.s.w«. In die-sen Bibelversen wird deutlich, daß wir in diesem Geist einen (Ethik)-Lehrer haben, den wir leider nicht in Anspruch nehmen, sondern uns unzulänglichen Menschenlehren zuwenden:
Johannes 14, 16 – 26 (16) Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Beistand geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit: (17) den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. (18) Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. (19) Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. (20) An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. (21) Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von mei-nem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. (22) Spricht zu ihm Ju-das, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, daß du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? (23) Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. (24) Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Va-ters, der mich gesandt hat. (25) Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. (26) Aber der Tröster - der heilige Geist - den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Handelt es sich hierbei um Ethik oder nicht? - - Ich hoffe ich kann Dich zum Nachdenken anregen.
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