Nikon Objektiv klärung abkürzungen

Hallo,

ich will mir im Sommer eine Spiegelreflexkamera kaufen und habe auch schon von freunden mehrere geliehen bekommen um mal zu testen.

Also von der Bedienbarkeit bin ich mit Nikon sehr gut zurecht gekommen aber ich hab vor dem Kauf noch eine Frage.

Worauf sollte man bei Objektiven achten also mit dem Thema Brennweite komme ich schon zurecht und weiß auch das ich mir für den Anfang ein 18-105mm und ein 70-300mm kaufen würde. Jedoch weiß ich nicht was die ganzen Abkürzungen bei der Bezeichnung bedeuten. Kann mir das Jemand anhand der folgenden bezeichnung erklären?

Nikon AF-S DX NIKKOR 18-105mm 3,5-5,6G ED VR Objektiv

Nikon AF-S DX 18-135mm 3,5-5,6 IF-ED

Mir geht es nur darum ob ich ein „billiges“ oder teureres kaufen sollte und was für mich die relevanten Unterschiede wären.

Diese Fragen beantwortet dir Google oder https://nikoneurope-de.custhelp.com/app/answers/list

Dazu gibt es nämlich im Internet schon massenhaft Antworten.

Tipp: Ein 70-300mm-Objektiv brauchst du sicher nicht - oder was willst du damit fotografieren? Dann lieber als Zweitobjektiv eine Festbrennweite mit 50 oder 85mm für schöne Porträt-Aufnahmen.

Hallo,
zuerst einmal: viel Freude in Zukunft mit dem System.
Die sollte bei allem stets im Vordergrund stehen, schließlich muss man als Amateur damit ja nicht seinen Lebensunterhalt verdienen (obgleich auch für einen Profi eine Nikon eine gute Wahl wäre).

Gehen wir mal die Abkürzungen durch:

-) AF: es handelt sich um ein Objektiv, bei dem der Fokus (also die Entfernung) von der Kamera richtig eingestellt werden kann, heute bis auf Spezialfälle in den allermeisten Fällen üblich.

-) AF-S: Die Scharfstellung wird durch einen Ultraschallmotor durchgeführt (S = „silent wave“), heute die häufigste Form

-) DX: das Objektiv leuchtet nur den kleineren Chip (APS-C) der kleineren Nikon-DSLRs aus, die Objektive können dennoch auch an den großen Vollformat-Nikons (D600, D700, D800, D800E, D3, D3x, D3s, D3sx, D4) verwendet werden, allerdings nur mit einer entsprechend reduzierten Pixelzahl und mit dem dann zwischen APS-C und Vollformat üblichen Crop-Faktor von 1,5.
Um den gleichen Brennweitenbereich eines 18-105mm Objektivs an einer Vollformat (FX) Kamera zu erhalten, bräuchte ich da also ein 27mm-190mm-Objektiv.

-) 18-105: Brennweite scheint ja schon klar zu sein.

-) 3,5-5,6: Lichtstärke, vermutlich auch klar.

-) G: es gibt keinen Blendenring zur Einstellung mehr am Objektiv, die Einstellung kann nur noch über die Kamera durchgeführt. Kann anchteilig sein, wenn man sich mit einem Retro-Adapter in den Makrobereich aufmachen will.

-) IF: Innenfokussierung, d.h. die Elemente werden innerhalb des Tubus verschoben, gerade bei scheren Objektiven mitunter ein Vorteil, da sich dann die Balance in der Hand nicht ändert.

-) ED: Gläser mit besonders geringer Dispersion (Extra low dispersion), man will trotz nicht zu kompliziertem Aufbau des Objektiv eine möglichst geringe chromatische Aberration (sprich: möglichst geringe Farbsäume an Kanten) erreichen.

-) VR: Vibration Reduction (Schwingungskompensation, bringt zwischen 2-5 Lichtwerte, mit anderen Worten eine Aufnahme, die ich wegen geringen Lichts mit 1/30s mache, ist zu verwacklungsarm wie sonst mit 1/125s oder sogar bis zu 1/1000s). Gerade im Telebereich sehr hilfreich.

Bis auf die Angabe „ED“ weist nichts auf die optische Qualität des Objektivs hin.

In meinen Augen sind beide Objektive eher Einsteiger-Universalobjektive, mal z.B. im Vergleich mit dem Nikon AF-S DX 2.8/17-55 G IF-ED, welches gleich ca. 4-5x so teuer ist.

Zum Einstieg würde ich tendenziell eher zu preisgünstigen Objektiven raten, bis man weiss, was man wirklich braucht.

Viel Spaß beim Fotografieren

Martin

Danke für die Antwort.

Dann hätte ich nur eine kleine Rückfrage. kann ich den Faktor der auflösung bestimmen. also es gibt ja APS-C mit 24 mpx und z.B. die D600 Vollformat mit 24,3mpx. Auf was müsste ich den die Auflösung der D600 bei einem DX objektiv stellen? mich erschrecken gerade die die PReise der „Nicht-DX“ objektive mit anfangsbereich 16 / 17 oder 18mm. - Wäre es dann vielleicht besser ein 24mm - Xmm zu nehmen oder bin ich bei diesem punkt ggf. schon zu anspruchsvoll?

Ich hatte letztes Jahr für eine Familienfeier eine Canon EOS 5d Mark II mit einem 24-120mm objektiv und war mit den Bildern eigentlich zufrieden. Bei welchen Einsatzgebieten bräuch ich denn z.B. 18mm?

Hallo MC Geist,

die Abkürzung AF-S heisst Autofocus Silent, es ist also im Objektiv ein Motor für die Justierung der Entfernung eingebaut. Das ist gut.

ED bezeichnen die Versiegelung der Gläser, die damit auf Digitalkameras optimiert sind. DX ist das Format des Sensors, so dass du sehen kannst, das Kamera und Objektiv passen. VR ist eine Funktion, die gegen Verwacklung schützt.

Zu den Objektiven: Beiden Objektive sind ein perfekte Wahl für den Anfang: Leicht, klein, zoomstark und kostengünstig. Sie decken genau den Brennweitenbereich ab, in dem 99% aller Fotos entstehen. Mehr brauchst du für den Start nicht. Lass dir bloß kein teures Objektiv aufschwatzen, von dem du nicht weißt wofür du es brauchst.

Das obere hat noch die Anti-Verwackelfunktion drin, das untere nicht. Dafür vergrößert es ein wenig mehr - die 30mm sind aber auf dem Foto gar nicht so viel wie es auf dem Papier erscheint.

Mein Tipp: Nimm das, was besser in dein Budget passt oder im Paket enthalten ist.

Viel Spaß mit den Geräten!
Herzlich,
Mark

Hallo,

ich habe das Gefühl, dass da doch noch ein paar Details noch nicht so ganz klar sind.
Ein Objektiv bildet (auf die richtige Entfernung eingestellt) die Szene, die sich dort vor dem Objektiv befindet, in einem ganz bestimmten Abstand zur hinteren Fassung des Objektiv scharf ab. Dieser Abstand früher zum Film, heute zum Sensor, ist natürlich konstruktiv durch die Kamera vorgegeben und spezifisch für jede Kameramarke. Vor allem deshalb kann man auch nicht Objektive, die z.B. für eine Canon gebaut wurden, einfach an eine Nikon anschließen,
Wichtiger für Deine Frage sind allerdings zwei andere Parameter des Objektivs: der erfasste Bildwinkel und der dabei ausgeleuchtete Kreis hinten um Objektiv.
Fangen wir mal mit Letzterem an: angenommen, dieses Objektiv wäre für einen Vollformatsensor konstruiert. Dann muss dieses Objektiv auch den ganzen Sensor beleuchten können. Denke Dir um den Mittelpunkt des Sensors einen Kreis konstruiert, der den Sensor mit den Maßen 24x36mm komplett umfasst. Dieser Kreis muss dann einen Durchmesser von 43,267 mm besitzen (Satz des Pythagoras). Ist es z.B. ein 24mm Objektiv, so wird vorne ein Bildwinkel von 84 Grad erfasst (siehe Nikkor 2.8/24mm).
Sitzt da nun anstelle des Vollformatsensors ein DX Sensor mit den Abmessungen 23,7 x 15,6 mm, so hat dieser eine Diagonale von 28,37 mm (vgl. mit Wert oben, dann erkennt man das Verhältnis von ca. 3:2, also ein Faktor von 1,5). Dieser Sensor macht also bei einem Vollformat-fähigen Objektiv im Prinzip nicht anderes als eine Ausschnittsvergrößerung! Umgekehrt würde ein DX-Objektiv einen Vollformatsensor nur in der Mitte ausleuchten, die Ecken blieben schwarz. Nikon umgeht dies dadurch, dass beim Einsatz eines DX-Objektiv an eine FX-Kamera auch nur der entsprechend kleine Innenbereich des Sensors zur Aufnahme verwendet wird.
Aber wie sieht es mit dem resultierenden erfassten Bildwinkel aus? Dieser ist durch die Ausschnittsvergrößerung kleiner, liegt nur noch bei 61 Grad, ungefähr entsprechend dem eines 35mm Objektivs beim Vollformat.
Daher ist auch klar, warum FX-Objektive immer teurer als DX-Objektive sein werden: sie müssen schlicht und einfach einen wesentlich größeren Bereich scharf abbilden. Und da die saubere Abbildung besonders im (starken) Weitwinkelbereich eh nicht ganz einfach zu haben ist, sind solche starken Bildwinkel, besonders für FX, recht teuer.
Zu Deiner konkreten Frage: fang am besten mit dem effektiven Bildwinkel an, den Du erreichen willst. Sollen dies z.B. 84 Grad, wie klassisch beim Kleinbild einem 24mm-Objektiv entsprechen? Dann muss ich für einen DX-Sensor mindestens eine Anfangsbrennweite von 16mm einrechnen. Will ich das Objektiv später einmal an einer z.B. D600 verwenden, so wird das Objektiv zwar funktionieren, aber nur 24 Megapixel / (1,5 x 1,5), also in etwa gut 10 Megapixel ausleuchten.
Die genannte Canon 5D mit ihrem Vollformatsensor und einem 24-120mm würde sich für den DX-Sensor also in ein 16-80mm übersetzen.

Noch stärkere Weitwinkel erlauben spektakuläre Aufnahmen, sind aber fast schon „Effektlinsen“, für meinen Geschmack ist der Weitwinkelbereich bei 24mm optimal erfasst. Viele andere sehen sogar 28mm als ausreichend.

Viele Grüße

Martin

siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Nikkor