Das solltest Du nicht, finde ich.
Deine Sachen sind (noja, mal abgesehen von dem Telefon) recht interessant, allemal interessanter als der süßliche Kitsch Marke „Hirsch am Bergsee“, der hier sonst so vorgelegt wird.
Die Kennzeichnung „2/85“ dürfte das Datum des Zugangs bei der Galerie sein, in der das Bild feilgehalten wurde: Vorne rechts ist ein relativ neu gebautes Haus zu sehen, das von etwa 1980 sein dürfte. Von daher sagt die Nummer 7665-1961 wohl nichts über das Jahr des Erwerbs.
Das, was der Maler Urach als „Kirche“ in den Titel aufgenommen hat, ist meiner Ansicht nach ein Freiherrensitz. Dies und die majestätischen Mostbirnenbäume im Hintergrund, das sanfte Grundmoränengehügel und die rauhe Vorfrühlingsstimmung (die wie ich finde sehr gut charakterisiert ist) würden gut nach Oberschwaben passen - irgendwie kommt es mir auch vor, als müßte ich dieses Dorf kennen, aber das ist wohl eine Täuschung. Kompositorisch geschickt gemacht, wie der beim Betrachten immer nach rechts oben wandernde Blick in die Weite des Himmels geführt wird: Tatsächlich sind diese kleinräumigen Hügellandschaften im Alpenvorland und im Neckarraum überhaupt nicht eng, der Himmel macht’s.
Auffällig finde ich den gar nicht „aquarellistischen“ Umgang mit dieser Technik. Das will aber nichts heißen - wenn man draußen in situ arbeitet, ist man mit einem Aquarellkasten, Aquarellblock und einer kleinen Flasche Wasser viel weniger behängt, die „kleine Form“ passt dazu gut, auch wenn man malerisch die Aquarelltechnik gar nicht so sehr nutzt.
Ich täte das Stück mal mit 60 - 70 € auszeichnen und schauen, ob sich was tut.
Schöne Grüße
MM