Hallo,
kennt jemand die Herkunft dieses Ausspruchs? Mir ist er nur vereinzelt im Fränkischen bekannt und bedeutet soviel wie: „Wie oft wiederholst Du das denn noch?“ oder „Kannst Du nicht aufhören?“
Viele Grüße
Franz
Hallo Franz,
auch wegen der örtlichen Nähe des fränkischen Raumes zur langjährigen Münzstätte des Hl.Röm. Reiches Schwäbisch Hall denke ich, dass hier zu ergänzen ist „Heller“. Der seit dem 16. Jahrhundert kupferne = rote Heller hat als sehr kleine Münze (ab 15. Jhdt. 1/2 Pfennig) das Reich überdauert (in Österreich zuletzt 1892, in der Tschechischen Republik bis heute), ist seit dem 12. Jahrhundert, als er anfing, die Brakteaten abzulösen, niemals in Verruf geraten (= ungültig erklärt, abgewertet worden), so dass das Zählen von „Roten“ einige hundert Jahre lang, die zur Sprachbildung ausreichen, Metapher für eine langwierige, nicht sehr ergiebige Beschäftigung mit Kleinigkeiten sein kann.
Dieses ist freilich spekulativ, wenn jetzt jemand erklärt, dass „Rote“ im Rotwelschen etwas gänzlich anderes bedeuten, hab ich dem nichts entgegen zu setzen.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
Hallo,
also im Schwäbisch-allemanischen Raum sind „Rote“ auch Rote Würste, also Bockwürste. Wenn in meiner Heimat jemand noch ein paar Rote ruft, dann hätte er gern noch zwei Bockwürste zum Essen
MfG Charly
kennt jemand die Herkunft dieses Ausspruchs? Mir ist er nur
vereinzelt im Fränkischen bekannt und bedeutet soviel wie:
„Wie oft wiederholst Du das denn noch?“ oder „Kannst Du nicht
aufhören?“
Viele Grüße
Franz
Hallo Charly,
aber wer wird denn die richtige schwäbische Rote mit einer Bockwurst, der materialisierten Fadess (falls nicht aus Halberstadt), vergleichen? Am ehesten mit der Frankfodder Rindsworscht vergleichbar, aber südlich Ulm nur echt mit dem Hauch Knoblauch. Es ist halt doch nicht so weit bis Banat & Batschka…
An diese hab ich auch gedacht, aber ich denke, diese Deutung passt nicht recht, weil (1) „Rote“ im Gegensatz zu z.B. Saiten, Debreczinern, Landjägern nicht Pärlesweis gegeben werden, sondern einzeln in einen Weck gezwickt, und (2) der von Franz vorgelegte Ausdruck aus dem Fränkischen stammt, welches von mehr oder weniger stark majoranisierten winzigen Nürnbergern dominiert ist. Wie weit nordöstlich von Ulm die „Rote“ noch verstanden wird, weiß ich nicht recht zu sagen, aber arg weit ists wohl nicht.
Könnte man ja einmal anlässlich einer „Geht-in-Ordnung/Sowieso/Genau“-Gedächtnisexkursion in einer Art Sichelbewegung von Aalen nach Amberg vorrückend verifizieren. Solang der Sechsämter reicht.
Schöne Grüße
MM
Also ich als Mainfranke muss sagen dass mir das total unbekannt ist…
Hallo Martin,
diese Erklärung ist wirklich genial, logisch und einleuchtend. Das muss einfach richtig sein.
One star for you
Franz
- Jahrhundert kupferne = rote Heller hat als sehr kleine
Münze (ab 15. Jhdt. 1/2 Pfennig) das Reich überdauert (in
Österreich zuletzt 1892, in der Tschechischen Republik bis
heute), ist seit dem 12. Jahrhundert, als er anfing, die
Brakteaten abzulösen, niemals in Verruf geraten (= ungültig
erklärt, abgewertet worden), so dass das Zählen von „Roten“
einige hundert Jahre lang, die zur Sprachbildung ausreichen,
Metapher für eine langwierige, nicht sehr ergiebige
Beschäftigung mit Kleinigkeiten sein kann.Dieses ist freilich spekulativ, wenn jetzt jemand erklärt,
dass „Rote“ im Rotwelschen etwas gänzlich anderes bedeuten,
hab ich dem nichts entgegen zu setzen.