Nochmal die Kommata

Hi,
hier bitte nochmal Komma-Korrektur:

an dieser Stelle bin ich mir IMMER unsicher. Seit Jahren.
Jetzt würd ich mir das gern erklären lassen und hoffe ich kann esmir jetzt endlich merken.

„Ich bitte Sie, uns mitzuteilen, ob …!“

Danke
veronika

Hallo Veronika,

an dieser Stelle bin ich mir IMMER unsicher. Seit Jahren.
Jetzt würd ich mir das gern erklären lassen und hoffe ich kann
esmir jetzt endlich merken.

„Ich bitte Sie, uns mitzuteilen, ob …!“

Wieso eigentlich? Meines Erachtens ist das ein ganz klassisches Haupt-/Nebensatzgefüge, das nun einmal durch Kommata getrennt wird…

Ein schöneres Deutsch wäre allerdings: „Ich bitte Sie, dass Sie uns mitteilen, ob…“

Etwas anderes wäre es bei der Konstellation: „Ich bitte Sie mitzuteilen, ob…“ Denn ich habe mir mal gemerkt, dass der einfache Infinitiv mit zu niemals allein in Kommata gesetzt wird.

Oder? Andere Meinungen?

LG
Jana

Ein schöneres Deutsch wäre allerdings: „Ich bitte Sie, dass
Sie uns mitteilen, ob…“

Hi, Jana, vielleicht noch schpöner, weil schlichter:
„Bitte teilen Sie uns mit, ob …“
Damit hätte man auch die Klippe des immer etwas gestelzt wirkenden Infinitivs glorreich umschifft :smile:
Grüße
Eckard

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noch was anderes!
Hallo Veronika,

" Ich bitte Sie, uns mitzuteilen, ob …!"

ich stolpere in solchen Sätzen/Briefen immer über die differierende Verwendung der Personalpronomen.

Entweder: Ich - mir

oder: Wir - uns

Gruß Gudrun

Hallo, Veronika und Gudrun!

" Ich bitte Sie, uns mitzuteilen, ob …!"

Das geht schon in Ordnung!
Ich (als Einzelperson und Angestellte der Firma) bitte Sie, uns (dem damit befassten Gesamtpersonal der Firma und auch anderen Einzelpersonen, die mit dem Vorgang zu tun haben) mitzuteilen, ob,…

Entweder: Ich - mir
oder: Wir - uns

Das muss man nicht so eng und ausschließlend sehen! :wink:

Fritz

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Hallo Fritz,

" Ich bitte Sie, uns mitzuteilen, ob …!"

Das geht schon in Ordnung!

nö, ich bin da anderer Ansicht, denn Du

als Einzelperson und Angestellte der Firma

wirst den Geschäftsbrief höchstwahrscheinlich/hoffentlich mit Firmennamen und „i.A.“ unterzeichnen und dann schreibt ja eben nicht die Einzelperson und Angestellte, sondern die Firma.

Das muss man nicht so eng und ausschließlend sehen! :wink:

Ich sehe es aber so eng. :wink:

Gruß Gudrun

Hallo,

Ein schöneres Deutsch wäre allerdings: „Ich bitte Sie, dass
Sie uns mitteilen, ob…“

Hmmm, findest du das wirklich schöner?
In meinen Augen sieht das extrem holprig aus!

Dann würde ich sogar noch eher die „amtsdeutsche“ Version vorziehen: „Ich bitte Sie um Mitteilung, ob …“
wobei das nun tatsächlich ziemlich gestelzt wirkt!

Meiner Meinung nach ist aber der Satz „Bitte teilen Sie uns mit, ob …“ wirklich die sauberste und angenehmste Variante.

Schönen Gruß,
Robert
*der schon viel Beamtendeutsch geschrieben hat*

wirst den Geschäftsbrief höchstwahrscheinlich/hoffentlich mit
Firmennamen und „i.A.“ unterzeichnen und dann schreibt ja eben
nicht die Einzelperson und Angestellte, sondern die Firma.

Hallo Gudrun,

da stimme ich nicht überein: Wenn ich Briefe, auf denen oben der Briefkopf meines Arbeitgebers steht, „i.A.“ schreibe, dann schreibe ich eben doch als Einzelperson im Auftrag meines Arbeitgebers. Im Schreiben selbst rede ich von „uns“, es sei denn, ich beziehe mich auf ganz individuelle Aspekte, dann schreibe ich von „mir“.

Bernhard

Hallo Bernhard,

da stimme ich nicht überein: Wenn ich Briefe, auf denen oben
der Briefkopf meines Arbeitgebers steht, „i.A.“ schreibe, dann
schreibe ich eben doch als Einzelperson im Auftrag meines
Arbeitgebers.

langsam wird es spannend.:wink:
Vielleicht sollten wir zuerst klären, was wir unter „schreiben“ verstehen. Nicht wer diktiert oder tippt, schreibt, sondern wer auf dem Briefkopf steht, schreibt, also die Firma.

Im Schreiben selbst rede ich von „uns“, es sei
denn, ich beziehe mich auf ganz individuelle Aspekte, dann
schreibe ich von „mir“.

Für diesen Fall gibt es den - zugegeben - etwas altbacken klingenden Ausdruck „Unterzeichner“, der aber im Geschäftsdeutsch immer noch gang und gäbe ist.

Ich hoffe jedenfalls, daß Du „uns“ und „mir“ wenigstens nicht innerhalb desselben Satzes verwendest, denn darüber bin ich beim Ausgangsposting gestolpert.

Gruß Gudrun *nach Diktat verreist*

Hallo, Gudrun,
kannst Du mir , also dem Eckard, jetzt bitte genau sagen, was an unserem (also Fritzens, einiger anderer und meinem) Verständnis über die Verwendung von Personalpronomina sowohl im Singular als auch im Plural) innerhalb eines Satzes unrichtig sein sollte?

Ich nehme mit Fritz an, dass Du hier einem Phänomen der Sozialisation oder der Sprechgewohnheit unterliegst. Ich kann nichts Abscheuliches darin sehen, wenn ich (als Beauftragter und namens der Firma) darum bitte, uns (also der Belegschaft insgesamt) etwas mitzuteilen. Sollten sich da vielleicht unterschiedliche Ansichten auf die persönliche Wertigkeit abzeichnen?

Gruß
Eckard

Hi Robert,

Ein schöneres Deutsch wäre allerdings: „Ich bitte Sie, dass
Sie uns mitteilen, ob…“

Hmmm, findest du das wirklich schöner?
In meinen Augen sieht das extrem holprig aus!

Habe mich strikt an den Eingangssatz gehalten und ihn lediglich vervollständigt durch das m. E. unabdingbare Wörtchen „dass“. Vielleicht war die Umschreibung schön dabei wirklich etwas zu hoch gegriffen :smile:)

Schönen Gruß,
Robert
*der schon viel Beamtendeutsch geschrieben hat*

Liebe Grüße zurück
Jana
*die seit 20 Jahren Beamtendeutsch schreiben muss*

Schreiben
Hallo Gudrun

Vielleicht sollten wir zuerst klären, was wir unter
„schreiben“ verstehen. Nicht wer diktiert oder tippt,
schreibt, sondern wer auf dem Briefkopf steht, schreibt, also
die Firma.

Wer seid ihr, die ihr dem Behördenapparat oder gar der Stadt Berlin die Fähigkeit zu schreiben unterstellt?
Das Schreiben ist immer noch eine Sache der einzelnen Mitarbeiter, die ihren Kopf und ihre Finger anstrengen.

Für diesen Fall gibt es den - zugegeben - etwas altbacken
klingenden Ausdruck „Unterzeichner“, der aber im
Geschäftsdeutsch immer noch gang und gäbe ist.

Na ja, den Begriff hat der Unterzeichner nie verwendet.

Ich hoffe jedenfalls, daß Du „uns“ und „mir“ wenigstens nicht
innerhalb desselben Satzes verwendest

Das hoffe ich auch und denke auch, dass es mir meistens gelingt.

Bernhard

Hallo Eckard,

kannst Du mir , also dem Eckard, jetzt bitte genau
sagen, was an unserem (also Fritzens, einiger anderer
und meinem) Verständnis über die Verwendung von
Personalpronomina sowohl im Singular als auch im Plural)
innerhalb eines Satzes unrichtig sein sollte?

„genau“ kann ich es Dir nicht sagen. Weder grammatisch noch stilistisch. Für die Grammatik wäre Fritz zuständig, aber er hat bis jetzt auch nichts Handfestes auf den Tisch gelegt, weder für noch gegen.
Fürs Stilistische habe ich nichts zu bieten außer meinem „Sprachgefühl“ (das es angeblich nicht gibt!).

Ich nehme mit Fritz an, dass Du hier einem Phänomen der
Sozialisation oder der Sprechgewohnheit unterliegst.

Das mag sein, aber genau andersrum, als Du mir unterstellst, denn ich registriere an meiner Umwelt, daß auf die Frage „Wo warst Du gestern?“ mit " Wir waren im Kino" geantwortet wird, was mich – sofern es mich denn interessierte – zu der Rückfrage „wer ist wir?“ veranlaßte! Umgekehrt gilt das natürlich auch: „Wo wart Ihr im Urlaub?“ " Ich war in XYZ." (Oh, da scheint es Eheprobleme zu geben? Also keine Rückfrage meinerseits!)

Aber zurück zum eigentlichen Thema:
Aus Veronikas Beispielssatz „Ich bitte Sie, uns mitzuteilen, ob …“ ist (für mich) nicht ersichtlich, ob sie als Privatperson oder als Mitarbeiterin einer Firma ein Schreiben verfaßt, den Firmentouch hat erst Fritz ins Spiel gebracht.

Angenommen, Veronika schriebe z.B. an Ihren Vermieter, dann wüßte ich auch nicht, warum sie „ich“ verwendet, denn aus dem „uns“ ergibt sich klar, daß es mind. zwei Mieter gibt, die etwas mitgeteilt haben wollen, also (eigentlich) auch zwei Leute die Bitte äußern.

Ich kann
nichts Abscheuliches darin sehen, wenn ich (als Beauftragter
und namens der Firma) darum bitte, uns (also der Belegschaft
insgesamt) etwas mitzuteilen.

Es gibt ganz sicher jede Menge Firmenvorgänge, in denen kein Mitarbeiter auf die Idee käme, in einem Brief „ich“ zu verwenden:

„Ich habe Ihre Rechnung erhalten und bitte Sie, uns mitzuteilen …“
„Ich habe Ihre Reklamation erhalten und bitte Sie, uns mitzuteilen …“

Ich wollte Veronika einen Denkanstoß geben, nicht mehr und nicht weniger. Von „Abscheulich“ war meinerseits nicht die Rede, nur von „Stolpern“.

Jetzt sehe ich mich gegen eine Übermacht von drei Herren kämpfen.
Okay, ich geb’s auf – aber Du, Fritz und Bernhard* habt deswegen nicht gewonnen!

*Ich hätte im vorigen Satz auch „Ihr“ schreiben können, aber da dieser „Brief“ an Dich adressiert ist, habe ich die für mich richtige Form gewählt.

Jetzt deutlich geworden, worum es mir geht?

Ich werde weiterhin über „ich“ und „wir/uns“ im selben Brief stolpern – die Freiheit nehm’ ich mir! :wink:

Schluß jetzt für dieses Jahr! Auf ein Neues im Neuen Jahr!

Guten Rutsch und

Gruß Gudrun

Hallo Bernhard,

Vielleicht sollten wir zuerst klären, was wir unter
„schreiben“ verstehen. Nicht wer diktiert oder tippt,
schreibt, sondern wer auf dem Briefkopf steht, schreibt, also
die Firma.

Wer seid ihr, die ihr dem Behördenapparat oder gar der Stadt
Berlin die Fähigkeit zu schreiben unterstellt?

ich habe mich wohl schlecht ausgedrückt und wurde falsch verstanden!
Unter „wir“ verstand ich Dich und mich. :wink:

Das Schreiben ist immer noch eine Sache der einzelnen
Mitarbeiter, die ihren Kopf und ihre Finger anstrengen.

Einverstanden. Aber das Stück Papier, das der Empfänger in Händen hält, ist - formal betrachtet - kein Brief/Schreiben von Bernhard, sondern ein Brief/Schreiben der Firma XYZ oder der Behörde ABC.

Na ja, den Begriff hat der Unterzeichner nie verwendet.

Doch, jetzt eben! *LOL*

Ich hoffe jedenfalls, daß Du „uns“ und „mir“ wenigstens nicht
innerhalb desselben Satzes verwendest

Das hoffe ich auch und denke auch, dass es mir meistens
gelingt.

Dann wären wir uns ja ein kleines bißchen einig.

Was Deine Frage aus dem anderen Brett anbelangt: ja, ich bin gut gerutscht und hoffe, Du ebenso!

Gruß Gudrun

Danke
hey,
das hat ja ‚ne schöne Diskussion gegeben - hätt‘ ich nicht gedacht.

Danke an alle.
Sorry, dass ich mich rausgehalten hab. War ein paar tage nicht da.
Veronika

Hallo Veronika,

an dieser Stelle bin ich mir IMMER unsicher. Seit Jahren.
Jetzt würd ich mir das gern erklären lassen und hoffe ich kann
esmir jetzt endlich merken.

„Ich bitte Sie, uns mitzuteilen, ob …!“

Wieso eigentlich? Meines Erachtens ist das ein ganz
klassisches Haupt-/Nebensatzgefüge, das nun einmal durch
Kommata getrennt wird…

Haupt-, Nebensatzgefüge?
Aber dann könnte man den nebensatz weglassen und es würde einen sinn ergeben:
"Ich bitte sie ob … " ? Der sinn ist entstellt.
Oder steh ich auf’m Schlauch?
(sorry - will hier nicht den eindruck machen als hätte ich mir mein abi erkauft aber das mit den Kommas …)

Veronika