Nochmal: Imaginationsspiele (Symboldeutung)

Hallo,
nach erfolgloser Anfrage im Esoterik-Brett, bitte ich nun Euch um Gedanken und Anregungen.


Was haltet ihr von solchen Geschichten, wie ‚Der Kubus‘ (die Geschichte mit der Wüste, dem Würfel, der Leiter, dem Pferd, Sturm, usw), oder diese mit dem Wald? (man läuft durch (s)einen Wald, trifft auf eine Mauer, findet eine Vase, ein Haus, ein Gewässer, am Schluss kommt man an einen Feld raus)

Im Prinzip läuft es ja immer auf dasselbe hinaus, mich würde mal interessieren, ob man diesen Symbolen wirklich ‚trauen‘, glauben darf.
Wie zb. die Vase für den Mutterschoß steht, die Mauer, der Sturm für Probleme, das Haus für das Unterbewusste (drei Etagen -> Zeitformen) usw.

Danke, und hoffentlich könnt ihr damit was anfangen!

Bitte nicht lustig machen, es interessiert mich wirklich!

Gruss,
Nicole

Symbole und Tiefenpsychologie
Hallo!

Im Prinzip läuft es ja immer auf dasselbe hinaus, mich würde
mal interessieren, ob man diesen Symbolen wirklich ‚trauen‘,
glauben darf.
Wie zb. die Vase für den Mutterschoß steht, die Mauer, der
Sturm für Probleme, das Haus für das Unterbewusste (drei
Etagen -> Zeitformen) usw.

Die von Dir beschriebenen Geschichten sind mir unbekannt. Jedoch kenne ich durch früheres intensiveres Eigenstudium tiefenpsychologischer Literatur die Vorstellung, daß solche Symbole eine Bedeutung haben sollen. Es wäre zu klären, ob es sich dabei um individuelle Symbole handelt, so wie Freud welche aus Träumen seiner PatientInnen herausgelesen hat, oder um kollektive Symbole, so wie sie in C.G.Jungs analytischer Psychologie eine Rolle spielen.

In der Psychoanalyse wurden die Symbole nämlich ursprünglich individuell bestimmt, d.h. die Vase stand nicht immer für den Mutterschoß, sondern nur bei bestimmten Personen. Die Auffassung, daß die von Dir beschriebenen Gegenstände immer für etwas psychisch Bedeutsames stehen kam erst später auf. Wenn man sich an Freud halten will, so sollte man sich seinen Satz „Manchmal ist eine Zigarre einfach nur eine Zigarre“ vor Augen führen.

Bei Jung dagegen gibt es dann kollektive Symbole. Diese stehen in Verbindung mit dem von Jung angenommenen kollektiven Unbewußten. Solche kollektiven Symbole werden auch als Archetypen bezeichnet. Archetypen sind z.B. der Held oder die große Mutter. Sie sollen also im Prinzip bei allen Menschen zu finden sein und aus der Urgeschichte der Menschheit stammen.

Grüße,

Oliver

Hallo,

Im Prinzip läuft es ja immer auf dasselbe hinaus, mich würde
mal interessieren, ob man diesen Symbolen wirklich ‚trauen‘,
glauben darf.

nur ergänzend zu Oliver:

es ist nur scheinbar so, dass alle diese Symbole auf dasselbe hinauslaufen, denn auch in der Traumarbeit nach Jung und seinen Schülern bekommen die Symbole ihre Bedeutung für den Einzelnen aus der jeweiligen (Problem-)Situation heraus. Die Symbole also sind trotz ihrer Gemeinsamkeiten, sehr vieldeutig und keineswegs so einfach zu deuten, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Das aber ist der Fehler, der im Rahmen der Esoterik oft gemacht wird.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Zustimmung
Hallo!

es ist nur scheinbar so, dass alle diese Symbole auf dasselbe
hinauslaufen, denn auch in der Traumarbeit nach Jung und
seinen Schülern bekommen die Symbole ihre Bedeutung
für den Einzelnen aus der jeweiligen
(Problem-)Situation heraus. Die Symbole also sind trotz ihrer
Gemeinsamkeiten, sehr vieldeutig und keineswegs so einfach zu
deuten, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Stimmt, wird aber häufig vergessen. Gute tiefenpsychologische Arbeit (ja, sowas gibt´s wirklich) ist komplizierter, als es sich so mancher vorstellt (gilt auch für diplomierte Anti-Psychodynamiker).

Grüße,

Oliver

PS:

Siehst Du, Thomas. Wir stimmen in mehr überein, als man denkt.

Vielen Dank!
Man sollte also nichts pauschalisieren, das Thema ‚Traumdeutung‘ kommt dem sehr nahe.

Leider ein Wunschdenken, anhand von Fingerschnippen sein Unterbewusstes zu erforschen. :smile:

Nun, vielen Dank für die Erklärungen!

Grüsse,
Nicole

Traumdeutung
Hi Nicole

vielleicht darf ich dich noch aufmerksam machen auf mein Posting über Traumdeutung ([FAQ 3] in der Titelseite des Brettes oder unten im Brett). Da findest du zusätzlich zu den Bemerkungen von Oliver und Thomas noch etwas zur Geschichte des Traumdeutens (und damit auch zu deiner Anfrage) und eine „Andeutung“ für ein Verfahren, auf sinnvollere Weise mit der interessanten Eigenschaft des Bewußtseins umzugehen, in Bildern und Symbolen mit sich selbst Theater zu spielen.

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…

Auch mich würde interessieren, wie und wo denn diese von dir angedeuteten Imaginationsspiele verwendet werden.

Gruß

Metapher

Juchhuuu Kröte … (völlig offtopic!)
Hallo,

meine Antwort auf dein Posting hat mir den 1000. Stern gebracht (obwohl die gar nicht mehr gibt *grins*). Jetzt hab ich endlich einen Grund für meine Überheblichkeit!!! *ggg*

Liebe Grüße

Thomas Miller

‚Der Kubus‘&‚Die Reise‘
Hallo Metapher,

ja, an diesen Artikel habe ich natürlich auch gedacht, sehr informativ, danke nochmal für den Link! (sollte man sich ausdrucken, und immer mal wieder drüberlesen)

Was die beiden ‚Spiele‘ betrifft:
ein Buch trägt den Titel ‚Der Kubus‘ (oder ‚das magische Geheimniss der Kubus‘ sensationshaischend aufgemacht),
da dies sicher die Auflage wert war, folgte kurze Zeit später ‚Die (magische?) Reise‘.
Der Gedanke sei wohl aus einem fernöstlichen Land vor vielen, vielen Jahren entsprungen, und …nun ja, die restlichen ‚Versprechungen‘ (‚Lernen Sie sich kennen! Verändern Sie sich‘ usw.) können wir uns hier schenken.

Die ganze Sache beginnt mit der eigentlichen Erzählung, man schreibt/zeichnet seine Eindrücke nieder, auf den darauffolgenden Seiten werden sehr vage Symboldeutungen gemacht. (Wasser steht für sexuelles, Formen, Farben, zb.)
Daraufhin reimt man sich sein Bild zusammen, und nimmt es auseinander. Wenn die Vorstellungskraft gross genug ist.
Der Rest der Bücher befasst sich nur mit einem: Geschichten erzählen, von Menschen, die Probleme hatten, und jetzt besser leben, da sie ‚ihr Geheimnis‘ kennen. Grob ausgedrückt.

Im Bekanntenkreis haben wir damit mal einige nette Abende verlebt, nun fragte ich mich, ob wirklich tiefergehend was dran ist.
Wenn das so einfach wäre :smile:

Und für alle, die es näher interessiert (hübsch aufgemacht ist die Storyline schon).
(kursive Worte sind die Schlüsselsymbole, oder Ereignisse)


Der Kubus:
Stellen Sie sich eine Wüstenlandschaft vor.
Mitten drinnen steht ein Kubus.
Wie sieht er aus?
Welche Farbe/Form hat er?
An den Kubus steht eine Leiter.
Wie steht die Leiter, aus welchem Material ist sie geschaffen?
Es zieht ein Sturm auf; von welcher Seite?
Wie stark ist er? Von wo nähert er sich?
Plötzlich läuft ein Pferd ins Bild, welche Rasse ist es, welche Farbe hat es, galoppiert, trabt es?
Vor dem Kubus wachsen Blumen; welche Farbe haben sie, was für Blumen sind es, wieviele wachsen da?

Die Reise:
Sie befinden sich in einem Wald. Wie dicht ist der Wald, welche Sorte von Bäumen stehen drinnen?
Sie gehen vorwärts eine Weg entlang; wie ist der Weg beschaffen, ist er gerade, verschlungen, gibt es keinen Weg?
Sie finden eine Vase, wollen sie diese aufheben? Wie sieht die Vase aus, ist sie ganz oder zerbrochen?
Sie gehen weiter, und finden einen Schlüssel. (Wieder: Form Farbe, mitnehmen, oder nicht)
Dann treffen sie auf eine Mauer; ist sie überwindbar, wie lang, hoch, welche Art von Mauer ist es? Kommen sie drüber?
Später kommen sie auf eine Lichtung; da steht ein Haus.
Gehen Sie rein, oder nicht? Was befindet sich drinnen?
Nach dem Haus kommen sie an einem Bach vorbei.
Was tun sie? Wie sieht das Wasser aus.
Dann verlassen sie den Wald, was erwartet sie draussen? (Wetter, Feld, oder Strasse)


Sinngemäss wiedergegeben, interessant klingt es schon…(und dabei hocke ich nicht vor einer Kristallkugel, oder bin erpicht darauf mein Horoskop zu lesen!)

Falls jemand mehr wissen möchte, den Spoiler sozusagen, kann ich gern mal nachschauen.

Zur Entspannung sind diese Geschichten allemal gut, oder?

Grüsse,
Nicole

ebenfalls off topic, aber muss sein!
Thomas, als ich das gelesen habe, hast Du mich an einen kleinen Jungen erinnert, der im Süsswarengeschäft erfolgreich eine Tüte Bonbons hat mitgehen lassen, und jetzt in eine dunkle Gasse gelaufen ist, und die Tüte wie verrückt aufreisst, um die Beute genussvoll zu verschlingen!
Irgenwie süss! :smile:

Gruss,
Nicole (*freut sich auch über Sternchen, wenn hilfreich*)

(völlig offtopic!) Das hier auch!
Hi Thomas,

meine Antwort auf dein Posting hat mir den 1000. Stern
gebracht (obwohl die gar nicht mehr gibt *grins*).

Na dann kann man ja nur gratulieren!!! *gratulier* Darauf stoßen wir nächsten Donnerstag an, gell? *ggg* Aaaaaaber: sei auf der Hut! Ich jage Dich nämlich ganz eifrig. Mir fehlen nur noch 97 zu der Dreifach-Null. Ob wir dann zu gegebener Zeit einen 1.000-er Club eröffnen sollten? *kicher*

Beste Grüße

Tessa

Jetzt hab
ich endlich einen Grund für meine Überheblichkeit!!! *ggg*

Hihi! Dazu brauche ich nun wirklich keine Sternchen!

(völlig offtopic!)
Hi Thomas

meine Antwort auf dein Posting hat mir den 1000. Stern gebracht (obwohl die gar nicht mehr gibt *grins*).

welcome und Y°Y *pling*

Ich kann da ja nicht mehr mitreden *selbstironischzwinker*, aber ich erinnere mich noch, daß das ein Grund für ein bißchen heimliche Freue ist.
Es lebe der gesunde Narzißmus, ohne den wir ja alle nicht leben könnten *schmacht*

Jetzt hab ich endlich einen Grund für meine Überheblichkeit!!!

Du gehörst zu den erfreulichen Zeitgenossen, die noch fleißig üben müßten, um ggf. vorhandene Überheblichkeit auch nach außen sichtbar zu machen.

Bis dann denn in diesem Theater!

Liebe Grüße

Metapher

Imaginationsspiele
Hallo Krötchen!

Ich kenne zumindest den Kubus und kann nur darauf verweisen, daß gerade bei der Interpretation der „Ergebnisse“ wie bei projektiven Testvefahren (ohne jetzt dieses Spiel in den Status eines ebensolchen zu erheben) eine seltsame Bandbreite von Möglichkeiten erlaubt ist.
Nicht nur, daß die in der „Auflösung“ genannten Adjektive für die auf den Kubus und seine Umgebung „projizierten“ Persönlichkeitseigenschaften sich teilweise diametral entgegenstehen, sondern auch eine große Interpretation möglich machen…

Ich denke, es handelt sich wirklich nur um ein Spiel, daß sich nicht mit psychologischen/psychoanalytischen Testverfahren messen lassen kann; davon abgesehen ist es wohl (zumindest nach der Aussage der Autoren) eher als esoterisch-religiöses Erlebniswerkzeug der eigenen Imaginationsfähigkeit zu sehen: Es soll ganz alt und völlig ungewisser Herkunft sein, wird mit östlichen Religionen verbunden gesehen usw. usf.

Ein echtes Testwerkzeug zur Selbstbeurteilung von Persönlichkeitseigenschaften ist es aus diesen Gründen sicherlich nicht.

MfG
Der Captain

Hallo Krötchen,

*g* echt, nachdem ich Deinen Artikel jetzt gelesen habe, ist bei mir ein Licht aufgegangen! Im Esoterik- Brett konnte ich ja absolut nichts damit anfangen, da ich von diesen Spielen noch nichts gehört habe. Meine Gedanken gingen in Richtung Traumdeutung, allerdings wollte ich damit nicht anfangen, weil ich an der Qualität zweifel.
Deine Beschreibung unten ist treffend. Einfach zum Abschalten. Ich hatte mit meinem Sohn ein ähniches Spiel. Wir nannten es *Reise ins Phantasia*. Blatt Papier, Stifte und los geht’s. Es kamen ganz lustige Dinge dabei raus, besonders, wenn er sich in der Schule über seinen Lehrer geärgert hatte. Und ich war immer gut informiert!

Danke für Deine Hartnäckigkeit :smile:
lieben Gruß
Fionny