Hallo Helena,
Ist es irgendwie möglich, mit Realschulabschluss Abitur zu
machen?
ja, das ist in allen Bundesländern möglich!
Man tritt dazu entweder ans Gymnasium über, besucht eine Fachoberschule, oder macht ein „Abitur auf dem zweiten Bildungsweg“, d.h. nachdem man zwischendurch eine Berufsausbildung gemacht hat.
Und daraus: Wieviele Jahre Unterschied gibt es zwischen
Gymnasium-Abi und Realschule-Abi, wenn man diesen Weg so
schnell wie möglich macht? (Falls letzteres möglich ist).
Der kürzeste Weg sind drei Jahre nach Realschulabschluss, wenn man die Fachoberschule besucht. Das ist, je nachdem ob am Gymnasium 12 oder 13 Jahre zum Abitur, maximal ein Jahr mehr.
Wenn man nach dem Realschulabschluss ans Gymnasium übertritt, benötigt man meist ein Jahr länger als die Schüler, die schon am Gymnasium waren, da man die 10. Klasse wiederholen muss. In Einzelfällen fällt dieses Wiederholen weg, sofern man sehr gute Noten nachweisen kann und ein, in manchen Bundesländern angebotener, „Brückenkurs“ besucht wurde (letzteres bedeutet, dass man während der 10. Klasse Realschule und der nachfolgenden Ferien nebenbei einen solchen Kurs besucht).
Sprich: Man „verliert“ normalerweise ein Jahr.
Wenn man sich entschließt, nach dem Realschulabschluss zunächst eine Berufsausbildung zu machen, und danach das Abitur, dauert das Abitur mindestens zwei Jahre. Hiermit macht man das Abitur um zwei bis drei Jahre später als Altersgenossen am Gymnasium (nach der 10. Klasse drei Jahre Berufsausbildung, dann zwei Jahre Abitur an der Berufsoberschule oder einem Kolleg).
Es gibt hierfür keine Altersgrenzen; sein Abitur kann man in jedem Alter noch machen, jedoch wird man ggf. nicht mehr an einem normalen Gymnasium aufgenommen. Schulen für die Erwachsenenbildung, wie Berufsoberschule oder auch Abendgymnasium, sind immer möglich.
Mein Weg zum Abitur war:
Realschulabschluss, dreijährige Berufsausbildung, ein Jahr gearbeitet, dann nach zwei Jahren Berufsoberschule das Abitur. Ich habe danach ein Studium angefangen, mit dem ich fast fertig bin.
Viele Grüße,
Nina