Servus,
Ich frage deshalb als Diabetiker: gibt es für uns eine
sachlich gerechtfertige Präferenz, welches Brot wir essen
sollten?
der glykämische Index bewegt sich bei Brot von 70 (Weißbrot) über 65 (Weizenmischbrot) und 50 (Roggenmischbrot) bis runter zu 40 (Roggenvollkornbrot und Pumpernickel). Kurz: Je höher der Vollkornanteil, je geringer der Weizenanteil und je gröber die Mahlung, desto geringer ist der Zucker-Peak ausgeprägt; bei Roggen- und Vollkornbrot muss man halt Obacht geben, dass sie nicht mit Zuckerkulör gefärbt sind… Interessant dabei, dass beim Pumpernickel der Rübensirup und der Gerstenmalzextrakt nicht sehr stören; das ist aber auch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich - es gibt kaum mehr Bäcker, die den Pumpernickel bei 90 °C 24 Stunden backen und ihn auf diese Weise kaum färben müssen; wir schicken mehrmals im Jahr einige Dosen Pumpernickel von Haverland/Soest an eine Freundin in Frankreich, deren Diabetes ungefähr gleichzeitig mit dem meiner Frau diagnostiziert worden ist.
Knäckebrot läuft „außer Konkurrenz“ mit - viele Knäckebrote, vor allem die gezuckerten wie Wasa, haben einen eher hohen GI in der Gegend von 60, sind aber von daher ganz nützlich, weil die gewohnte Einheit „eine Scheibe Brot“ viel weniger ist. Als ungezuckertes Knäckebrot mit 100% Roggenvollkorn steht bei uns Finncrisp; Burger ist in dieser Hinsicht auch „erlaubt“.
Wenn man in der Gegend von GI 40 ein wenig Abwechslung haben möchte, ist man auf Eigenbrötelei angewiesen: Anteile von Gerstenschrot, Kichererbsenmehl, Traubenkernmehl, Kleie findet man in Bäckereien nicht.
Morgens haben wir das Brot ganz ersetzt (d.h. meine Frau konsequent, ich nicht immer) durch (unmittelbar vor dem Verzehr gequetschte) Haferflocken, Joghurt, Früchte: Auf diese Weise lässt sich morgens süß (Birnen, Äpfel, Ananas etc.) essen, ohne dass der Zuckerspiegel über alle Grenzen ausschlägt; die Haferflocken haben sich dabei als ganz nützlich erwiesen, weil sie länger satt halten als Joghurt/Quark + Früchte ohne Getreideprodukte. Für abends gibt es eine Fülle von alternativen Möglichkeiten, die nicht mit Einschränkungen oder Askese verbunden sind - ist halt alles mit Arbeit verbunden, wobei eine Vinaigrette eigentlich im Handumdrehen gemacht ist; hängt ein bissel davon ab, was man gern mag - in der Saison gibt es bei uns zu den kalten Mahlzeiten Gurken, Paprika, Kohlrabi und vor allem Tomaten, so viel der Garten hergibt.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder