Nonnen im Buddhismus

Hallo!
Thailand und kein Ende …
Ich habe nach Nonnen im Buddhismus speziell in Thailand gegoogelt und glaube herausgefunden zu haben, dass es für Frauen dort besonders schwierig ist, als Bhikkhuni ordiniert zu werden und Anfang des 20. Jahrhunderts so gut wie unmöglich.
Wikipedia:
„Schon 1928 hatte es in Thailand eine erste Initiative zur Einführung des Bhikkhuni-Ordens gegeben, als Narin Klung seine beiden Töchter, Sara und Jongdi ordinieren ließ und ihnen sein Haus als ‚Wat Nariwong‘ überließ. Die Widerstände von Mönchs-Sangha, Politik und Medien waren massiv. Als schließlich Sara beim morgendlichen Almosengang von einem Berittenen entführt wurde, kam dieses Experiment zu einem Ende. Der damalige Sangharaja erließ daraufhin ein (noch heute gültiges) Edikt das allen Mönchen Thailands die Ordination von Frauen verbot.“

Im Roman finde ich eine Situation dargestellt, in der im Jahr 1938 eine Witwe ins nächstgelegene Kloster gehen will und Nonne werden möchte. Sie beklagt, dass sie nicht mit den Männern beten darf und nur niedrige Arbeiten verrichten. Wäre der Versuch überhaupt denkbar gewesen, besonders eben in Thailand, wo die Vorbehalte gegen weibliche Nonnen anscheinend stärker sind als in den angrenzenden Ländern?

Gruß,
Eva

Habe noch weiter gesucht und dies gefunden:
„Diese weiß gekleidete Frauen heißen in Thai maechi, was etwa „würdige Damen“ bedeutet. Sie werden schon in Beschreibungen der siamesischen Kultur aus dem 17. Jahrhundert erwähnt. Es gibt große Klöster, die ein Teil ihres Grundstückes für diese Frauengemeinschaft bereitstellen. Dort wird eine Doppelstruktur errichtet. Maechi haben dort ihren eigenen Meditationsraum, eigene Studienräume und eine eigene Küche.“

Die Person im Buch hat es offenbar in einem Männerkloster versucht. Und die Maechi sind auch keine voll ordinierten Nonnen. Glaube ich verstanden zu haben :smirk:

Das entsprechene Kapitel ist bei mir gerade nicht einsehbar (die Auswahl wechselt ja täglich). Jedenfalls besteht in Thailand nach wie vor ein striktes Ordinierungsverbot für Frauen, auch wenn es Bemühungen gibt, das zu ändern (siehe unten dritter Link). Wie die genaue Lage im Jahr 1938 war, weiß ich nicht, aber wenn sie der Situation entspricht, die unten im zweiten Zitat geschildert wird, hat die Witwe immerhin die Chance, Meditation zu praktizieren und auch zu lehren. Allerdings erhält sie keine Schulung in dem Umfang, wie er Männern zuteil wird. Ich vermute aber, dass das 1938 noch nicht möglich war.

Chan

http://www.buddhistchannel.tv/index.php?id=70,1295,0,0,1,0;#.VriAJD-Zk3Q

Equal rights for men and women are denied by the Ecclesiastical Council. No woman can be ordained as a Theravada Buddhist nun or bhikkhuni in Thailand. The Council has issued a national warning that any monk who ordains female monks will severely punished.

Without ordination available to them, women traditionally voluntarily take limited vows to live as renunciates. These women attempt to lead a life following the teachings of the Buddha. They observe 8–10 precepts, but do not follow exactly the same codes as bhikkhunis. They receive popular recognition for their role. But they are not granted official endorsement or the educational support offered to monks. Some cook while others practise and teach meditation.

Full ordination of Buddhist women is still banned in Thailand so women have been forced to seek ordination elsewhere, such as in Sri Lanka. AP reports that Thailand’s Supreme Sangha Council, holding conservative views, has urged the Thai government to ban visits by Sri Lankan clergy after a so-called “rebel ordination” of eight bhikkhunis by Sri Lankans in Thailand last November.

Hallo!
Gemeint dürften die avadātavasana sein. Weiß ist im Buddhismus die Laienfarbe, die speziell und stetig in weiß gekleideten avadātavasana sind Laienanhänger (männlich wie weiblich) die sich auch ohne Ordinierung an die Ordensregeln und Schwüre halten.
Dementsprechend unwahrscheinlich wäre es für sie, in einem Mönchskloster zu leben, das verbieten die Ordensregeln schlichtweg, im Kloster hat geschlechtertrennung zu herrschen. Vielleicht haben sie sie als Putze eingestellt :confused:

Diese Laienanhänger genossen in der Bevölkerung oft ein relativ hohes ansehen weil sie so viel mehr taten als der Standardlaie und somit mehr Verdienst anhäuften. In Mahayana-Kulturen war dieser sogar übertragbar, man konnte sich also in der positiven Aura (for lack of a better word) suhlen, im Theravada geht das so nicht.

Für alle Richtungen gilt, dass die avadātavasana oft problematisch werden können, wenn es sich um charismatische Persönlichkeiten handelt. Wenn es Aufstände von Buddhisten, oder gar millenaristische Bewegungen gab, stand dem fast immer ein solcher weißgekleideter Laienanhänger vor, nicht der Klerus. Im Gegenteil, es bildete sich (in nördlicheren Gefilden schon im 4. Jh., im Süden später) sogar ein Narrativ „wir hier unten vs. die da oben“ und mit die da oben war der wohlhabende Klerus gemeint.

lg
Kate

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