Nonnenfürzchen

Hallo!
Bei der Suche nach einem Gebäck namens „bozolati“ (eventuell identisch mit Bussolai, aber das sind Kringel und im Buch wird das Gebäck als „cocoon-shaped“ beschrieben), engl. „nun sacks“ genannt, bin ich auf die Nonnenfürzchen gestoßen und wüsste gern: Ist das vielleicht eine Verharmlosung von Nonnenfötzchen oder war’s von Anfang an die gebackene Form eines Leibeswindes?

Das Mittelalter war nicht zimperlich und ich habe den Verdacht, das alte „nonnekenfurt“ bedeutete nicht von Nonnen gut gemacht, sondern Fut. Dazu würde auch die bei Wikipedia erzählte Anekdote passen, dass der im Kloster zu Besuch weilende Pater oder Abt oder was weiß ich, sich das größte aus der Schüssel suchte und augenzwinkernd meinte: „Ich nehme das von der Mutter Oberin“. Eventuell war auch die Gebäckform etwas anders … Man kannte doch Gebildbrote oder Gebildgebäck.

Weiß hier jemand was dazu?
Gruß,
Eva

Hallo,

bin ich auf die Nonnenfürzchen gestoßen und wüsste
gern: Ist das vielleicht eine Verharmlosung von Nonnenfötzchen

für diese Vermutung konnte ich bisher keine belastbare Quelle finden.

Laut Grimm gibt es zwar unterschiedliche Vermutungen zum Ursprung, aber keinen Hinweis auf einen solchen Zusammenhang:

besonders das deminutiv nonnenfürzlein, nonnenfürzchen (franz. pet de nonne) bezeichnet ein in nonnenklöstern übliches pfeffernuszartiges gebäck (vergl. … nonnenblast, nonnenscheisz_; ganz verkehrt ist die ableitung von dem im Heinrici summarium vorkommenden_ fuorsal, alimentum, …; Höfer … führt es auf franz. la farce zurück.

Gruß
Kreszenz

für diese Vermutung Etymologie konnte ich bisher keine belastbare Quelle finden.

K.

Noch ein Argument gegen die Vulva
Hallo Eva,

lass uns mal mit Herrn Mauthner hypothetisieren, dass das Nonnenfürzchen eine Übersetzung des frz. pet de nonne ist (pet=Furz):
„Ich (…) erinnere nur an wenige Übersetzungen. (…) Was die Franzosen pets de nonne nennen, heißt am benachbarten Rhein Nonnenfürzchen.“
http://www.zeno.org/Mauthner-1923/M/Vorwort/Einleitu…

Die frz. wikipedia bietet dazu zwei Erklärungen.
(…) ce type de beignet, que d’aucuns « ont baptisé paix-de-nonne, en racontant que ces beignets soufflés et gonflés avaient été inventés par une religieuse qui, en donnant sa recette à un couvent voisin et ennemi, avait assuré la paix »
(Eine Nonne soll das Rezept erfunden und es an ein benachbartes, verfeindetes Kloster weitergegeben haben. Dadurch habe sie Frieden gestiftet.
paix (Friede) wird gleich ausgesprochen wie der windige pet; die Rechtschreibung war früher noch nicht normiert)

Die zweite Herleitung ist schöner:
_Lors de la préparation d’un repas de la saint Martin, où l’archevêque de Tours devait bénir une relique du manteau du saint patron tourangeau, tout le monde s’affairait autour des fourneaux.

« Soudain, un bruit étrange et sonore, rythmé, prolongé, semblable à un gémissement d’orgue qui s’éteint, puis aux plaintes mourantes de la brise qui soupire dans les cloîtres, vient frapper de stupeur l’oreille indignée des bonnes sœurs. »

L’auteur de ce bruit, une novice de l’abbaye prénommée Agnès, gênée face à ses coreligionnaires, aurait alors chancelé malencontreusement laisser tomber une cuillerée de pâte à chou dans une marmite de graisse chaude_

http://fr.wikipedia.org/wiki/Pet_de_nonne#Origine
(Nonnen wirkten geschäftig an den Öfen, um für den Erzbischof von Tours ein Festmahl zu bereiten.
«Plötzlich vernahm das entrüstete Ohr der Schwestern mit Bestürzung ein seltsames, klangvolles Geräusch, rhythmisch, anhaltend, wie das Seufzen einer erlöschenden Orgel, dann wie der ersterbende Luftzug, der durch die Klöster seufzt.»
Die Verursacherin, eine Novizin, schämte sich darob dermaßen, dass sie taumelte und versehentlich einen Löffel voll Brandteig in einen Topf heißen Öls fallen ließ.)

Grüße
Pit

Danke! owT
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Ich flehe Dich OT an . .
Kreszenz! Fang Du mir bitte bloß nicht mit „belastbar“ an, - Alle, aber Du nicht. Dafür hat es Politiker :wink:

Gruß

Kai Müller

Fang Du mir bitte bloß nicht mit „belastbar“ an, -

Okey-dokey :wink:

Dafür hat es Politiker :wink:

Mit der Angabe belastbarer zuverlässiger/überprüfbarer/ belegbarer* Quellen hatte da herich doch so mancher gewisse Probleme …

*Besser so?

Gruß
Kreszenz

1 Like

hatte da herich

*Besser so?

Gwiiß aa no!
BTW: Solltest Du da eben in Deine Muttersprache gerutscht sein?

Gruß

Kai Müller