was ich gerne wissen würde ist, nur mal rein theoretich, es
käme so weit das nord korea iwann atom waffen in einem krieg
verwendet, wie groß ist ihr atomwaffen arsenal??
Da von einem Arsenal zu sprechen ist verfrüht. Die Nordkoreaner haben es jetzt gerade (und erst beim zweiten Versuch) erfolgreich eine Kernwaffe zu zünden. Der Schritt zur „Serienreife“ einer solchen Waffe ist aber noch unendlich weit. Nach Messungen der Russen hatte die zuletzt gezündete Waffe eine ungefähre Sprengkraft wie die Hiroshimabombe - also ca. 13 Kilotonnen. Solche „Bömbchen“ verschießen Russen oder Amerikaner im Zweifelsfall per Artillerie, das ist im Vergleich zur Sprengkraft von mehrphasigen Kernwaffen schlicht eine winzige Sprengkraft.
Warum müssen die Nordkoreaner Tests machen? Die Funktionsweise von Kernwaffen ist zwar allgemein bekannt, ihre Wirkungsgrade, also die Effektivität und die genaue Zusammensetzung aber nicht. Beides müssen die Nordkoreaner mit eigenen Testreihen optimieren, wenn sie sich das leisten können (primär finanziell, denn auch finanziell besser gestellte Staaten wie Pakistan und Indien haben damit massive Probleme).
Um tatsächlich eine Serienproduktion von verlässlichen und effektiven Kernwaffen aufbauen zu können bräuchten die Nordkoreaner:
- Zeit, um weitere die weitere Entwicklung durchzuführen,
- finanzielle Mittel für weitere Tests, zur Beschaffung von ausreichend Uran oder Plutonium und den erforderlichen Prazisionsgeräte für die Bearbeitung der Bombenbestandteile,
- weitere Tests, um eine optimale Bombenzusammensetzung und Wirkung erzielen zu können.
Alles nicht unbedingt einfach zu beschaffen oder durchzuführen und genau deshalb wird auf den Atombombentest zwar mit Besorgnis reagiert, das ganze aber an sich primär als Säbelrasseln abgetan. Die Nordkoreaner wollen schlicht Aufmerksamkeit, so verrückt eine Kernwaffe einzusetzen (vor allem dann auch noch eine, deren Wirkung weit hinter denen etwaiger gener zurücksteht) ist auch ein Nordkoreanischer Diktator nicht. Nordkorea hat ca. 1/3 der Fläche der Bunbdesrepublik, was bedeutet, dass das Echo auf einen etwaigen Kernwaffeneinsatz von Nordkorea mit gleichen Mitteln zum einen nur einen sehr geringen Ansatz von Waffensystemen erfordern würde und zum anderen das Ergebnis ein absolut endgültiges wäre.
Das Hauptproblem bei Kernwaffen ist an sich nicht, dass irgendwelche Staaten sie entwickeln und vorhalten. Die wirklichen Probleme fangen an, wenn Staaten Kernwaffen „verloren“ gehen oder nichtstaatliche Organisationen oder Privatpersonen in den Besitz von Kernwaffen gelangen oder in die Lage geraten diese herstellen zu können.
Ein Diktator hat primär seinen Machterhalt im Sinn und ist dadurch größtenteils berechenbar. Bei Terroristen sieht die Sache etwas anders aus.
zb zu zeiten des kalten krieges war immer klar die usa und
russland besitzen genug atom waffen um die gesamte welt von
leben zu befreien.
Ja, mehrfach.
und noch eine frage wie eng ist ist nord korea wirklich mit
china verbündet?
den ich denke davon geht im ernst fall die wahre gefahr aus.
Nein, nicht wirklich. Wenn die Nordkoreaner zu laut mit der Kette rasseln werden die Chinesen mal kurz dran ziehen und die Verhältnisse wieder in Erinnerung bringen. Sicherheitspolitisch ist Nordkorea selbst m.E. kaum ein Problem (Was würde es den Nordkoreanern bringen irgendjemanden anzugreifen? -Nichts, nur das endgültige Ende der Diktatur!). Das Problem ist vielmehr die seit Jahrzehnten andauernde humanitäre Katastrophe und die Sicherheit der Kernwaffen und der Kernwaffenbestandteile, wenn das Regime kippt.
Aus diesem Grund muss die Hauptsorge in Bezug auf Kernwaffen und Kernwaffenbestandteile derzeit auch auf Pakistan liegen und damit in der Stabilisierung der gesamten Region - auch Afghanistans.
Gruß Andreas
PS: Was die „Komplexität“ des Baus von Kernwaffen angeht empfehle ich den Roman „Das Echo aller furcht“ von Tom Clancy (wurde unter dem Namen „Der Anschlag“ auch ziemlich schlecht verfilmt). Der Roman vermittelt ein recht realistisches Bild von der Thematik und den Gefahren durch Proliferation.