Nordkorea testet Raketen

Hallo.

Nordkorea hat vor mehreren Stunden mindestens sechs Raketen abgefeuert, darunter eine Langstreckenrakete des Typs Daepodong. Die Lage ist gespannt.
http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FF…
http://edition.cnn.com/2006/WORLD/asiapcf/07/05/kore…

Mal abgesehen davon, dass ich die Berichterstattung etwas usa-zentristisch finde, irritiert es mich mehr, dass der Vorfall in Europa nur geringe Beachtung findet (die Auswirkungen auf den asiatischen Finanzmarkt scheinen schwerer zu wiegen). Interessiert das hier keinen?

mfG Dirk

Hallo Dirk!

…irritiert es mich mehr, dass der
Vorfall in Europa nur geringe Beachtung findet…

Warum soll man sich aufregen, wenn ein offenkundig unter Minderwertigskeitskomplexen leidendes und ständig um internationale Anerkennung heischendes Regime aus ideologischen Holz-, Hohl- und Betonköpfen die geringe Wirtschaftsleistung seines Landes mit Raketen in die Luft ballert?

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Auswirkungen auf den asiatischen Finanzmarkt scheinen schwerer
zu wiegen). Interessiert das hier keinen?

Mich interessiert es schon, warum die Tests Auswirkungen auf den asiatischen Finanzmarkt haben?! Das kann ich mir nämlich nicht erklären.

Warum sollte Nordkorea jemals einen Angriffskrieg planen. Und angreifen will Nordkorea auch niemand.

Die Nordkoreaner sind einfach doof. Die Elite sollte sich freikaufen lassen und gut is. Aber anscheinend ist es zu langweilig bei Sonnenschein und guter Laune das Geld um sich zu werfen.

Und in Chile ist ein Sack Kartoffeln umgefallen…

Anyong
Eencockniedo

Finde es gut wenn die ihre Raketen testen, stell Dir mal
vor, die haben Probleme und die landen im Ernstfall bei uns :wink:

* just kidding *

Alex

Hi

Interessiert das hier keinen?

weil sie das seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten immer mal wieder tun.

mfG, HH

Hallo Dirk,

gestern abend, als ich auf dem Heimweg vom Garten an einer Dönerbude vorbeischaute, hab ich jemanden getroffen, der die Nachricht sehr ernst genommen hat: Es handelte sich um einen Psychotiker aus Kalifornien, der auf der Suche nach Schutz vor dem (halluzinierten) Angriff über die Theke mitten in die Bude reinhupste. Es war schwierig, dem Dönermann, der außer seiner Muttersprache bloß ein bissel Deutsch konnte, zu erklären, daß ihm keiner die Kasse klauen wollte. - Seit den Leuten in den USA die interessantesten Dinge über die Reichweite irakischer Raketen beigebracht worden sind, scheint die empfundene Bedrohung dort zumindest bei einigen Köpfen jederzeit als eine Art Reflex reaktivierbar zu sein.

Ich hoffe, daß der Oberpsychotikerindianer und sein Schokobabe nicht auch gleich wieder einen Anfall bekommen.

Schöne Grüße

MM

Warum soll man sich aufregen, wenn ein offenkundig unter
Minderwertigskeitskomplexen leidendes und ständig um
internationale Anerkennung heischendes Regime aus
ideologischen Holz-, Hohl- und Betonköpfen die geringe
Wirtschaftsleistung seines Landes mit Raketen in die Luft
ballert?

Hallo Wolfgang,

Wären die Holz- und Betonköpfe aus Teheran am Werk, dürften wir schon morgen den Einmarsch der
[X]Befreier
[X]Befrieder
[X]Erretter
erwarten. In diesem Sinne: Gottseidank, dass es nur die (Nord-)Koreaner sind. Wie wir wissen, sind DIE keine Gefahr, sonst hätte man sie bereits 2003 weggewischt, weil sie
[X]Terror unterstützen
[X]Terror mit MAssenvernichtungswaffen unterstützen
[X]Urheber jedes Terrors
sind.
Aber wie schon gesagt: Nordkorea. Also…
[]
[]
[]
(Egal, was hinter den Kästchen steht…)

Also: Prost! Sind nur die Nordkoreaner. Haben wir ein Glück…

Denis

Hallo Denis!

Wären die Holz- und Betonköpfe aus Teheran am Werk, dürften
wir schon morgen den Einmarsch… der Befreier …

Nur wenn die Befreier dumm genug sind und die von ihnen verbreiteten Horrorszenarien selbst glauben. Nordkorea und Iran haben gemeinsam, daß es bitterarme Länder sind.

Der Iran mit seinen 76 Mio. Menschen erzielt ein BSP von gerade mal 120 Mrd €. Im Vergleich dazu Deutschlands Armenhaus Mecklenburg-Vorpommern mit knapp 1,7 Mio. Einwohnern hat eine Wirtschaftsleistung von 31 Mrd. €. Der gesamte Export des Iran einschließlich Öl liegt in einer Größenordnung der Schwankungsbreite des Siemens-Jahresumsatzes, wenn dort ein Geschäftsbereich ausgegliedert wird. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen der Iraner beträgt etwa 1.600 € - pro Jahr wohlgemerkt. Das Land leidet unter jahrelangem Embargo, es fehlt an wirklich allem, insbesondere an der Substanz für größere Abenteuer. Die Armee wird als schlagkräftig geschildert. Ich verstehe nichts von Militär, erkenne aber veraltete Fahrzeuge und mit klapprigen Fahrrädern ausgerüstete Truppen. Wenn von Urananreicherung im Iran die Rede ist, verschweigen sowohl die Machthaber in Teheran als auch die Gefahren-Beschwörer in den USA, daß es sich um Labormengen handelt.

Wenn vom Start einer nordkoreanischen Intercontinentalrakete die Rede ist, mit der Alaska erreicht werden kann, muß man dazu sagen, daß das Wunderwerk koreanischer Ingenieurkunst eine Betriebsdauer von rund einer Minute erreichte. Dann explodierte das Ding. Da stopft die Führungscrew alle verfügbaren Mittel in sinnfreie Prestigeobjekte, um wie im Kindergarten Kraft zur Schau zu stellen.

Im Iran laufen ähnlich dumpfbatzige Entscheidungsgänge. Kein Kaufmann mit klarem Verstand entwickelt im eigenen Laden Sachen, die er viel billiger kaufen könnte. Aber genau das macht der Iran mit eigener Uran-Anreicherungstechnik. Die Aktivitäten finden statt, obwohl Uran zu den am schnellsten erschöpften Ressourcen gehört und die Preise explodieren. In einem überwiegend aus Analphabeten bestehenden Land, dessen Ölvorkommen schneller erschöpft sein werden, als sich die Bildungs- und Infrastrukturdefizite beheben lassen, muß jeder verfügbare Dollar in die Behebung der Defizite fließen. Das passierte aber weder in der Vergangenheit noch geschieht es heute.

Wir dürfen uns nicht einreden lassen, daß von Ländern wie Iran oder Nordkorea Gefahren ausgehen, die militärische Aktionen rechtfertigen. Sowas pflegt Verläufe wie in Afghanistan und im Irak zu nehmen, also in dauerhaftem Engagement mit dauerhaftem Terror und ohne Perspektive auf stabile Verhältnisse.

Gruß
Wolfgang

Vielleicht klingt es paranoid, aber habt ihr euch mal gefragt, was passiert, wenn der Iran kein Erdöl mehr hat? Ein Urlaubsparadies wird der Iran gewiss nicht werden und sonst hat er, meiner Meinung nach, nichts anderes zu bieten.

Die Gefahr bei solchen Waffentest ist, egal ob von Nordkorea, Iran oder sonst einem Land, dass die irgendwann einsatzbereit sind. Selbst die Amerikaner hatten Fehlschläge und was für welche. Man erinnert sich nur an das Apollo-, oder auch Mercury-Programm, von den vielen gehlgeschlagenen Waffentests ganz zu schweigen.

Vielleicht klingt es paranoid, aber habt ihr euch mal gefragt,
was passiert, wenn der Iran kein Erdöl mehr hat?

Paranoid nicht, eher schizophren. Frag Dich mal lieber, welches das Land ist, dass tatsächlich andauernd völkerrechtswidrige Kriege führt, der Iran oder die USA. Und dann frag Dich mal, was wohl passiert, wenn die Amerikaner kein Öl mehr haben, die führen jetzt schon solche Kriege!

Dieser ganze Iran-Scare ist doch reinste Propaganda, wann kappiert das endlich mal jemand und guckt sich die tatsächlichen Fakten an: Seit Gründung des modernen Iran hat dieser 0 - in Worten: Null - Angriffskriege geführt. Die USA haben seit ihrer Gründung - was interessanterweise ungefähr im selben Zeitraum geschah - dutzende von Angriffskriegen geführt… go figure!

Grüße,

Anwar

Grüße,

Anwar

Vielleicht klingt es paranoid, aber habt ihr euch mal gefragt,
was passiert, wenn der Iran kein Erdöl mehr hat?

Mach mal einen Vorschlag.

Ein
Urlaubsparadies wird der Iran gewiss nicht werden und sonst
hat er, meiner Meinung nach, nichts anderes zu bieten.

Nana: http://www.kishisland.com/

Gruß,
Christian

Hallo Dennis!

…was passiert, wenn der Iran kein Erdöl mehr hat?

Genau diesen Punkt erwähnte ich in meiner vorigen Antwort. Rohstofflieferanten müßten alles verfügbare Geld in die Entwicklung ihrer Infrastruktur und die Bildung ihrer Bevölkerung investieren. Letzteres verträgt sich nicht mit religiös-fundamentalistischen Regimes und die Notwendigkeit nachhaltiger Wirtschaftentwicklung setzt einerseits Breitenbildung voraus und wurde andererseits vernachlässigt, weil ja genug Bodenschätze vorhanden sind, die für den Moment und für eine dünne wohlhabende Schicht keinen Leidensdruck entstehen läßt. Einige Ölländer setzen auf Ferntourismus. Ich habe meine Zweifel, ob das der geeignete Weg ist, um auf die Dauer mit frommen Analphabeten über die Runden zu kommen. Länder wie der Iran machen gar nichts, leben von der Hand in den Mund. Eine Weile werden die Einnahmen aus dem Ölgeschäft aufgrund steigender Nachfrage und damit steigenden Preisen ebenfalls ansteigen, bis der Preis hoch genug ist, um Einsparpotentiale und Substitution des Öls in größerem Umfang rentabel werden zu lassen. Der Zeitpunkt ist nicht mehr fern.

Sobald die Einnahmen aufgrund Erschöpfung der Ressourcen, Substitution des Öls und Nutzung von Sparpotentialen rückläufig werden, fallen die Förderländer in noch drückendere Armut, als sie es ohnehin schon sind. Bau und Kauf von Rüstungsmaterial wird den Ablauf beschleunigen, denn die wirksamste Methode zur nutzlosen Versenkung von Wirtschaftskraft ist der Kauf von Militärspielzeug. Außer zum Verrotten ist das Zeug für nichts zu gebrauchen. Es ist keine Investition, die der Volkswirtschaft in irgend einer Weise nützlich sein kann. Das gilt, seit Eroberungskriege und Raubzüge sinnlos geworden sind, weil es außer Bodenschätzen nichts mehr gibt, was zu rauben lohnt. Das Wertvollste, nämlich Hirnschmalz, läßt sich mit Gewalt nicht nutzbar machen. Die Motivation früherer Eroberer, Arbeitssklaven zu bekommen, gibt es nicht mehr. Jeder ist vielmehr froh, nicht zu viele solcher Menschen an der Backe zu haben, die außer Muskelkraft nichts bieten.

Was zu rauben lohnt, hat ein Ölförderland wie der Iran selbst. Sollen die ihre einzige Einnahmequelle, nämlich ihre Kunden, bedrohen? Zu behaupten, von solchem Land ginge militärische Gefahr aus, ist deshalb unsinnig. Die Öleinnahmen bewegen sich insgesamt in mit Müh und Not zweistelliger Mrd.-Größenordnung. Das bißchen Geld wird in der Hauptsache für lebensnotwendige Dinge gebraucht. Für größere militärische Träume gibt es keinen Spielraum, wenn man von neuen Fahrrädern und brauchbare Schuhe für einzelne Truppenteile einmal absieht. Die kühnsten Träume handeln dort von ein paar Ersatzteilen für hoffnungslos veraltete Maschinen und Fahrzeuge, die aufgrund von Embargomaßnahmen nicht ins Land kommen.

Wir sollten inzwischen gelernt haben, richtig zu verstehen, wenn von der Bedrohung durch bitterarme Teufel die Rede ist. Wir sollten auch lautes Gertöse solcher bitterarmen Teufel richtig einordnen können. Schon vergessen, welche Gefahr durch die Rote Armee bei uns über Jahrzehnte an die Wand gemalt wurde und schon vergessen, wieviele Leute auf dieser angeblichen Gefahr ihr Süppchen kochten? Als sich Rußland Ende der 80er langsam zu öffnen begann, konnte man mit kalkulierbarem Risiko vorgegebene Touristenwege in Rußland verlassen, sich das Land ansehen, Kontakt zu Menschen aufnehmen, sofern man zuvor die Armani-Brille weggesteckt hatte, um nicht sogleich als Westtourist erkannt zu werden. Dann bekam man mit, wie Soldaten ängstlich Ausrüstungsgegenstände verhökerten, weil sie Hunger hatten. Dann bekam man abseits des Roten Platzes in Seitenstraßen der Moskauer Innenstadt für uns unvorstellbare Armut als Normalzustand mit. Dann sah man in für russische Verhältnisse Edelgeschäften eine Auswahl an z. B. Klamotten, die ohne weiteres von dem an Menge und Vielfalt getoppt wurde, was man als Westtourist im Reisekoffer hatte. Heute wissen wir, daß in den uns angeblich bedrohenden Streitkräften vor allen Dingen die Kunst gefragt war, aus 3 Fahrzeugen ein funktionierendes zu machen, damit überhaupt noch irgendwas lief, weil es an allem fehlte. Entsprechend geprägte Menschen z. B. in Ostdeutschland, haben die einstigen Fähigkeiten bis heute bewahrt. So gab kürzlich eine in der Region ansässige Werbeagentur einen Flyer heraus, in dem stolz mitgeteilt wurde, man wäre jetzt eine Geschäftspartnerschaft mit Siemens eingegangen. Richtig ist, ein für Siemens tätiger Betrieb hatte ein Schild aus Kunststoff in Auftrag gegeben, das mit Schriftfolie zu bekleben war. Aussagen hiesiger Politiker sind mit ähnlicher Vorsicht zu genießen, man muß sie zu interpretieren verstehen. Ebenso verhält es sich, wenn arme Teufel im Iran erzählen, sie seien jetzt im Club der Atommächte angekommen. Richtig ist, es gelang die Herstellung einer Mini-Labormenge angereicherten Urans.

Länder wie Nordkorea sind ähnlich arm wie der Iran. In der letzten Dekade gab es dort sogar Hungertote. Vermutlich auch aufgrund wirtschaftlicher Zwänge kommt es in den letzten Jahren zur Annäherung von Süd- und Nordkorea. Dabei gehört Südkorea zu den Schwellenländern mit vergleichsweise starker Wirtschaft, während Nordkorea der arme Nachbar ist. Nun demonstriert man wenigstens militärisches Potential, wenn man schon sonst nichts zu bieten hat und für den stärkeren Nachbarn im Fall weiterer Annäherung ein Hilfsempfänger wäre.

Nach den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte beruhten insbesondere von den USA behauptete Bedrohungen regelmäßig auf Lügen zur Rechtfertigung eigener militärischer Aktionen. So kann ich mir durchaus Leute vorstellen, die notfalls mit Gewalt Einflußnahme in einer Region mit den größten Öl- und Gasvorkommen der Erde haben wollen. Eine ernst zu nehmende Bedrohung durch die armen Schlucker im Iran, die im Ernstfall nicht mal genug Sprit hätten, so gut wie keine Einnahmen und Industrietätigkeit in vernachlässigbarem Umfang, kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann mir auch keine ernsthafte Bedrohung durch Norkorea vorstellen. Die sind froh, wenn sie mal halbwegs satt werden und haben ganz andere Sorgen.

Gruß
Wolfgang

Danke!
Hallo Wolfgang,

mehr wollte ich eigentlich gar nicht sagen.
Ich habe deine drei Artikel in diesem Baum gelesen und wollte mich nur dafuer bedanken das du dir die Muehe gemacht hast solche Romane zu schreiben um so einiges zurechtzuruecken und zu erklaeren.
Du hast damit Dinge bestaetiggt die ich dunkel vermutete, aber nicht ueber das noetige Wissen verfuegte um mir wirklich ein Bild machen zu koennen.

Vielen dank dafuer

Gruesse

Fonz

Hallo Wolfgang,

im Iran wird viel Geld, angeblich 15% des Gesamtetats für Schule und Bildung ausgegeben. In den 1950/60er-Jahren exportierte der Iran nach Deutschland Ärzte!

Gruß

Ze