hi,
wir wollen ein haus kaufen und der makler hat uns nun vorgeschlagen, statt eines normales kaufvertrages beim notar zunächst ein notariell beurkundetes kaufangebot vorzulegen. er sagte, später würde dann ein notarvertrag nicht mehr notwendig sein. hat jemand von euch erfahrungen mit solch einem weg gemacht?
frank
Hi Frank,
warum sollt ihr ein notariell beurkundetes Kaufangebot abgeben?
Wenn ihr kaufen wollt und der Verkäufer verkaufen will, dann kann man einen üblichen notariellen Kaufvertrag abschließen und die Sache ist gelaufen. Ein Kaufangebot ist nur eine einseitige Verpflichtung, die andere Seite (Verkäufer) ist daran nicht gebunden und kann das Objekt anderweitig verkaufen. Dann bleibt ihr auf eurem Angebot sitzen und habt die teuren Notarkosten bezahlt.
Gruß,
Francesco
hi francesco,
der makler will die kosten übernehmen, wenn der kauf scheitern sollte. er sagt, diese form des abgebots würde den verkäufer letztendlich überzeugen, auf unsere preisvorstellungen einzugehen. ich wollte deshalb die risiken wissen.
Hi Frank,
ein notarielles Kaufangebot ist und bleibt eine einseitige Bindung.
Warum und wofür sollte das gut sein?
Den Verkäufer zu überzeugen? Das ist doch kein ernsthaftes Argument! Einen Verkäufer überzeugt man mit einem vernünftigen und akzeptablen Preisangebot. Wenn er darauf eingeht, kann sofort ein notarieller Kaufvertrag geschlossen werden.
Es gibt also keinen einzigen Grund, eine solche einseitig bindende Aktion zu betreiben.
Es steht dir frei, dich direkt mit dem Verkäufer in Verbindung zu setzen und abzuklären, warum ein solches Angebot sinnvoll sein sollte.
Gruß,
Francesco
Hallo,
dieses Verfahren wird äußerst selten angewandt. Einen Vorteil kann ich dabei weder für Käufer noch für Verkäufer erkennen. Sinnvoll kann es allerdings sein, wenn die Parteien sehr weit auseinader wohnen und so die Anreise einer (oder gar beider) Seite zum Beurkundungsort verhindert werden kann. Wenn der Makler die Kosten für den Fall übernimmt, dass der Kauf nicht zustandekommt, gehst Du kein Risiko ein, mit der -notariellen- Annahme des Angebots durch den Verkäufer kommt ein regulärer Kaufvertrag zustande. Wenn Du ganz sicher sein willst, lass Dich vom beurkundenden Notar beraten.
Freundliche Grüße
wolle
ergänzende Einmischung
Hallo,
diese Art und Weise des Immobilienverkaufs ist zwar legel doch irgendwie anrüchig. Mein Vorredner Francesco hat es eigenlich schon auf den Punkt gebracht.
Du sollst durch Dein notarielles Angebot „festgenagelt“ werden, bevor Du alle Details des Kaufvertrages bzw. des Grundstückes mit der Immobilie (also der Örtlichkeit) kennst. Bei solchen Verträgen kann immer etwas verheimlicht werden.
Einen Vertrag als Kaufvertrag beurkunden.
Gruß Christian
Hallo,
Du sollst durch Dein notarielles Angebot „festgenagelt“
werden, bevor Du alle Details des Kaufvertrages bzw. des
Grundstückes mit der Immobilie (also der Örtlichkeit) kennst.
Bei solchen Verträgen kann immer etwas verheimlicht werden.
Das ist so nicht richtig. Das Angebot enthält die gleichen Daten und Fakten wie der Vertrag, der von Käufer und Verkäufer gemeinsam unterzeichnet wird. Auf etwas anderes wird sich schon der -seriöse- Notar nicht einlassen. Das einzige Risiko ist letztendlich, dass der Verkäufer das Angebot nicht annimmt.
Freundliche Grüße
Wolle
hi,
danke für die tipps,
es sieht so aus, dass wir das haus auch auf diesem weg bekommen und sich die sache jetzt tatsächlich so wie von wolle beschrieben verhält.
frank