Noten als Zehntelnoten oder in 0,5er-Schritten?

Hallo Kolleginnen und Kollegen.

Wie haltet ihr es mit der Benotung bei Klassenarbeiten?
Verwendet ihr ganze und halbe Noten wie 1 - 1,5 - 2 - 2,5 - 3 usw.
oder nutzt ihr Zehntelnoten, also 1,1 - 1,2 - 1,3 - 1,4 - 1,5 - 1,6 usw. ?

Ich bin von früher meist nur ganze und halbe Noten gewohnt. Einige Kollegen nutzen aber auch Zehntelnoten (was ich auch zwischendurch schon gemacht habe). Derzeit fahre ich aber in allen Klassen mit lediglich ganzen und halben Noten. Einige Schüler maulen nun rum sie wollten auch Zehntelnoten haben. Klar, dann bedeutet jeder halbe Punkt schnell eine Stufe besser. Das regt nach meiner Erfahrung zur Feilscherei um Punkte an. Die will ich nicht haben.

Eine Vorschrift für die eine oder andere Lösung / Variante gibt es ja nicht.

Also, wie macht ihr es?

Also, wie macht ihr es?

Nur ganze und halbe!

Ich wüsste gern, wie man den Unterschied zwischen 2,4 und 2,5 begründet.
Das geht doch nur, wenn ich für eine Lösung einer Aufgabe Zehntelpunkte gebe.
Und da wüsste ich wieder gern, wie man 0,4 und 0,5 Punkte unterscheiden kann.

Ich tendiere - in meinem Inneren - dazu, nur drei Noten zu geben:
Prima!
In Ordnung!
Nicht in Ordnung!

Gruß Fritz

Hallo Michael,
ich verstehe die Frage nicht: in der Schulordnung ist eindeutig eine Notenskala von1 bis 6 vorgesehen, in der Oberstufe umgerechnet in Punktwerte von 15 bis 0 Punkte.
Damit ist schon mal klar, dass es in der Oberstufe keine „Tendenzen“ wie + oder - mehr geben kann, denn 10 Punkte sind ja bereits 2-.
In der Sekundarstufe I kann man mit Tendenzen, also 3+ oder 4- arbeiten, aber es ist nirgendwo festgelegt wie sie zu verrechnen sind. Das ist meine pädagogische Freiheit.
Gruß Orchidee

H wie Hola.

Wie haltet ihr es mit der Benotung bei Klassenarbeiten?
Verwendet ihr ganze und halbe Noten wie 1 - 1,5 - 2 - 2,5 - 3
usw.
oder nutzt ihr Zehntelnoten, also 1,1 - 1,2 - 1,3 - 1,4 - 1,5

  • 1,6 usw. ?

Also normalerweise gibts gar keine Abstufung; sprich: ‚1‘, ‚2‘, ‚3‘, ‚4‘, ‚5‘ und ‚6‘ - höchstens noch in der Tendenz mit ‚+‘ und ‚-‘ untersetzt. Später wird es schließlich in der Abiturstufe auch nicht anders gehandhabt. Es gibt also weder Sinn noch Notwendigkeit, ein merkwürdiges System zu fahren - wie eben Zwischenstufen à la Komma fünf, oder gar à la Komma eins.

Ernsthaft: Was soll bitte eine 2,5 sein? Eine Arbeit ist immer eher ‚2‘ oder eher ‚3‘. Zudem ist das knallharte Runden auch ein durchaus feinfühliges Instrument, die Motivation von Schülern in einem gewissen Rahmen zu steuern. Eine ‚3‘ eignet sich immer, um Anstoß zur Verbesserung zu geben (leider entwertet ja die ‚6‘ die Rolle der ‚3‘), während eine ‚2‘ auch einmal als Anerkennung für wirklich tolles Bemühen Balsam für die Seele sein kann, auch wenn die Arbeit nicht überzeugend ‚2‘ ist. Man kann also mit dieser feinen Tarierung, durchaus Dämpfen, Anspornen oder eben Belohnen.

Als Elternteil würde ich mich ebenfalls bei der Unterschrift einer ‚1,5‘ oder dergleichen fragen, was das denn nun ist. Ist es eine ‚1‘ oder eine ‚2‘?
Hier schiebt der Lehrer absolut unangebracht die Verantwortung zur Seite, sich für eine *ganze* Note entscheiden zu müssen. Doch das zeichnet immer wieder Spitzenpädagogen aus - das Aufbringen des nötigen Mutes, der nötigen Kulanz zu einer bestimmten Bewertung.

Als Lehrer hat man grundsätzlich *immer* etwas auszusetzen an der Leistung eines Schülers. Das liegt in der Natur der Sache und kann gar nicht anders sein. Diese auftretenden Mängel muß man aber entsprechend gewichten und im Zweifelsfall nicht stur nach der Tabelle gehen, sondern auch 'mal einen Blick auf den größeren Zusammenhang lenken.

Ich weiß auch, daß bei weitem nicht alle Lehrer dieser schwierigen Anforderung nachkommen. Die einen schmeißen die 14 oder 15 Notenpunkte zum Fenster raus, obwohl die meist nicht verdient gewesen wären, die anderen stellen sich wie ein dummes Kamel vor eine Klasse mit solchen Sprüchen wie „Eine ‚1‘ gibts bei mir nicht…“. Das kann es nicht sein.

Mit den Kommanoten umgeht man damit aus purer Bequemlichkeit eine in meinen Augen wunderbare Facette des Lehrerberufes.

Eines muß ich jedoch auch loswerden. Ich habe schon Versuche mit der Universitätsbewertung gemacht, also Kommanoten mit 0,3-Abstufung bis zur nächsten vollen Note (1,0; 1,3; 1,7; 2,0; …), während alles schlechter als 4,0 nur noch eine 5 gibt. Ist letztendlich auch nichts anderes, als eine klassische ganze Zensur mit plus/minus (nur daß das plus/minus in eine Zahl umgemünzt ist). Ist natürlich durch Paragraphen nicht gestützt (wichtig für die Oberstufe), finde es aber äußerst praktisch.
Die überflüssige ‚6‘ fliegt endlich wieder raus, man kann ausreichend abstufen, die Zensuren sind aussagekräftiger als abstrakte Punkte.
Wenn ich echter Lehrer wäre und richtig tief in der Lehre involviert wäre, würde ich dieses System glatt dauerhaft benutzen, wenn man schon numerische Abstufungen haben möchte.

MfG

Hallo Michael,
ich verstehe die Frage nicht: in der Schulordnung ist
eindeutig eine Notenskala von1 bis 6 vorgesehen, in der
Oberstufe umgerechnet in Punktwerte von 15 bis 0 Punkte.

Hallo orchidee,

du beziehst dich sicherlich nur auf die Oberstufe von Gymnasien.
In der „Oberstufe“ berufsbildener Schulen (z. B. Berufskolleg) gibt es kein Punktesystem wie im Gymnasium (also nicht zw. 0 und 15 Punkten). Allerdings betrachte ich das auch als Oberstufe, weil die Schüler ja direkt von der Realschule in diese Schule kommen, also im BK I z. B. dann sozusagen in der „11. Klasse“ sind.

Damit ist schon mal klar, dass es in der Oberstufe keine
„Tendenzen“ wie + oder - mehr geben kann, denn 10 Punkte sind
ja bereits 2-.
In der Sekundarstufe I kann man mit Tendenzen, also 3+ oder 4-
arbeiten, aber es ist nirgendwo festgelegt wie sie zu
verrechnen sind. Das ist meine pädagogische Freiheit.
Gruß Orchidee

Dann wären deiner Meinung nach sogar nur ganze Noten angebracht? Oder wie würdest du vorgehen?

Gruß

M. Schm.

Bin zum Glück kein Kollege…

Zehntelnoten = Schwachsinn!
Nur ganze Noten = Schwachsinn!

Am meisten Sinn macht doch wohl eine Notengebung, die mit halben Noten arbeitet. Bei Aufsätzen in jedem Fall. Auch in Geschichte. Bei anderen Fächern kann man evtl. auch über eine Viertelnotenregelung nachdenken, z.B. Mathematik!

Show

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Hallo Michael,
ich verstehe die Frage nicht: in der Schulordnung ist
eindeutig eine Notenskala von1 bis 6 vorgesehen, in der
Oberstufe umgerechnet in Punktwerte von 15 bis 0 Punkte.
Damit ist schon mal klar, dass es in der Oberstufe keine
„Tendenzen“ wie + oder - mehr geben kann, denn 10 Punkte sind
ja bereits 2-.
In der Sekundarstufe I kann man mit Tendenzen, also 3+ oder 4-
arbeiten, aber es ist nirgendwo festgelegt wie sie zu
verrechnen sind. Das ist meine pädagogische Freiheit.

Das haben aber leider die wenigsten Lehrer!!!

Gruß Show

Gruß Orchidee

Hallo.
Ob angebracht oder nicht, es gibt meines Wissens in allen Bundesländern ein Schulgesetz, das nur sechs Notenstufen kennt.
Da dadurch aber unter umständen gewaltige Rundungseffekte auftreten können, arbeiten sehr viele Kollegen mit Abstufungen in ihren eigenen Unterlagen.
Ich habe zumindest für die einzelnen Fächer o.ä. noch nie was anderes als ganze Noten auf dem Zeugnis gesehen und die Leistungen müssen von daher offiziell immer in auch in der glatten Stufung ausgewiesen werden.

Halbe Noten finde ich ungünstig, weil eine ,5 im Zweifel auf dem Zeugnis dann ja immer zur schlechteren Note gerundet wird, also gar keine wirkliche Mitte ausdrückt, was sie ja wohl eigentlich soll.

Im Bereich der Berufschule ist es üblich Noten in Prozent auszudrücken, weil die Kammern in ihren Prüfungen dies auch so handhaben. Damit nicht in der Prüfung plötzlich ganz andere Noten rauskommen, wird dieses Benotungsschema darum weithin auch in der Schule angewendet.
Ob das praktikabel ist hängt natürlich auch von der Art der Leistungsbewertung ab. Wenn für eine Arbeit Punkte vergeben werden ist aber eine Darstellung der Zensur in % sehr einfach und eine (theoretische) Abstufung der Leistung in 100stel sollte wirklich ausreichend differenziert sein. Bei Mitarbeitsnoten ist eine so feine abstufung m. E. nicht wirklich möglich.

Dazu gehe ich nach folgendem Muster vor (%-Werte aus dem sog. IHK-Schema). Meinen Schülerinnen ist dabei klar, dass ich die Prozente bis zum Ende fortführe, also nicht mit den Noten weiter rechne.
%
99-100= 1(+)
94-98 = 1
92-93 = 1(-)

89-91 = 2(+)
84-88 = 2
81-83 = 2(-)

77-80 = 3(+)
71-76 = 3
67-70 = 3(-)

62-66 = 4(+)
55-61 = 4
50-54 = 4(-)

44-49 = 5(+)
36-43 = 5
30-35 = 5(-)

23-29 = 6(+)
0-22 = 6

Gruß
Werner

Kein Kollege, aber trotzdem ne Antwort :wink:
Aus der Uni kenne ich die Abstufungen 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 andere Zehntel entstehen nur, wenn eine Arbeit von 2 Dozenten korrigiert wird. Vielleicht ist das was an deiner Schule passiert eine „verwurstung“ dieses Systems? Ist halte es jedenfalls für sinnlos zuviele Abstufungen zu machen, vor allem da auch im Zeugniss keine 2,6 stehen darf sondern ´ne 3…
LG

Hallo.
Ob angebracht oder nicht, es gibt meines Wissens in allen
Bundesländern ein Schulgesetz, das nur sechs Notenstufen
kennt.
Da dadurch aber unter umständen gewaltige Rundungseffekte
auftreten können, arbeiten sehr viele Kollegen mit Abstufungen
in ihren eigenen Unterlagen.
Ich habe zumindest für die einzelnen Fächer o.ä. noch nie was
anderes als ganze Noten auf dem Zeugnis gesehen und die
Leistungen müssen von daher offiziell immer in auch in der
glatten Stufung ausgewiesen werden.

Halbe Noten finde ich ungünstig, weil eine ,5 im Zweifel auf
dem Zeugnis dann ja immer zur schlechteren Note gerundet wird,
also gar keine wirkliche Mitte ausdrückt, was sie ja wohl
eigentlich soll.

Hallo Werner,

ich meinte ja nur die Noten in Klassenarbeiten. Im Zeugnis stehen natürlich ganze Noten.
Selbst bei ganzen Noten für Klassenarbeiten kann ich im Schnitt auf das Jahr gerechnet auf z. B. 2,5 kommen. Das schützt also nicht vor halben Noten.

Und letztlich kommt selbst zu einer schriftlichen ,5 Note bei der Bildung der Zeugnisnote noch die mündliche Note und der Gesamteindruck dazu.

Gruß

H wie Hola.

Nur ganze Noten = Schwachsinn!

Weswegen?

Am meisten Sinn macht doch wohl eine Notengebung, die mit
halben Noten arbeitet.

Weswegen?

Bei Aufsätzen in jedem Fall.

Weswegen?

Insbesondere dür Aufsätze stellt sich die Problematik am wenigsten. Inhalt, Ausdruck und Orthographe werden nach einem bestimmten Schlüssel verrechnet; in der Regel wird dann bei wackligen Angelegenheiten die Tendenz nochmals zur Inhaltsnote gesetzt.

Auch in Geschichte.

Weswegen?

Bei anderen Fächern kann man evtl. auch über eine
Viertelnotenregelung nachdenken, z.B. Mathematik!

Weswegen?

MfG

H wie Hola.

ich meinte ja nur die Noten in Klassenarbeiten. Im Zeugnis
stehen natürlich ganze Noten.
Selbst bei ganzen Noten für Klassenarbeiten kann ich im
Schnitt auf das Jahr gerechnet auf z. B. 2,5 kommen. Das
schützt also nicht vor halben Noten.

Das ist doch aber schon ewig und drei Tage so. Zu den Klassenarbeiten kommen immer noch andere Zensuren hinzu. Und eine Tendenz in den Noten hast Du auch?!

Wieso also so ein Problem mit dem Komma?

Und letztlich kommt selbst zu einer schriftlichen ,5 Note bei
der Bildung der Zeugnisnote noch die mündliche Note und der
Gesamteindruck dazu.

Fragt sich weiterhin, was eine 2,5 als Note für sich darstellen soll. Fragt sich außerdem, warum Du nicht zu den von mir an anderer Stelle erwähnten Entscheidungen tendierst, Dich für ganze Zensuren zu entscheiden. Mit den Kommanoten tust Du Dir doch keinen Gefallen, eildieweil die doch schnell zur Dauermode werden würden. Wie schon erwähnt: Der Lehrer findet auch an den besten Arbeiten immer etwas, wenn er möchte; wo ziehst Du also eine reproduzierbare Grenze?
Ich denke eher, daß bei Benutzung einer Komma-fünf-Stufung mehrheitlich nur noch solche Noten auftauchen, weil Du die ursprünglich ganzen Noten „kaputtmängelst“.
Wenn schon numerische Abstufungen, dann am ehesten das Universitätsmodell. Das eckt allerdings an der überflüssig breiten Standardnotenskala an, weil eine ‚6‘ fehlt und die ‚5‘ gleichzeitig mit der Funktion „nicht bestanden“ (= wiederholen) beladen ist.

MfG

Hallo,
ich denke hier möchte jemand eine möglichst exakte differenzierung der Leistungen erreichen. Je weniger Notenstufen du benutzt, desto gröber wird das Raster und du erzeugst Ungerechtigkeiten durch Häufung von „Rundungseffekten“.
Z. B. Schüler schreibt zwei schlechte dreien und eine schlechte 1 bekommt gemittelt aber eine 2, wenn du die Tendenz unterschlägst

Was an fünf Stufen sinnvoller sein soll als an 6 bleibt mir verborgen.
Dann könnten wir doch auch gleich nur drei oder zwei nehmen. Bestanden und durchgefallen. Wir leben ja in einem digitalen Zeitalter.

Gruß
Werner

H wie Hola.

ich denke hier möchte jemand eine möglichst exakte
differenzierung der Leistungen erreichen. Je weniger
Notenstufen du benutzt, desto gröber wird das Raster und du
erzeugst Ungerechtigkeiten durch Häufung von
„Rundungseffekten“.

Diese Rundungseffekte sind aber pädagogisch sinnvoll und wertvoll. Wie ich an anderer Stelle schrieb, sehe ich hier darin ein wunderbares Instrument, um eine Balance herzustellen; sozusagen auch Potentiale oder soziale Aspekte bei einem Schüler einfließen lassen und gewissermaßen auch steuernd eingreifen können.

Außerdem gibt es für alles Grenzen. Und zuviele Abstufungen sind dann einfach kontraproduktiv, genauso wie die falschen Abstufungen. Komma fünf ist nun der denkbar ungünstigste Fall in jeder Hinsicht.
Noch mehr Stufen (Zehntel) sind nicht wirklich beherrschbar. Man sollte das Problem einfach umdrehen: Wie führe ich als Lehrer die Leistungsbewertungen durch, damit ich mit einer klassischen Skala trotzdem ausreichend Differenzierung erzeuge? Das wird nicht wesentlich anspruchsvoller sein, als eine Komma-eins-Stufung praktikabel zu bekommen (auch im Sinne von ausgereift für den Schüler), ist aber andererseits eine Aufgabenstellung, bei der der Lehrer geistig beschäftigt bleibt und den Bodenkontakt nicht verliert.

Z. B. Schüler schreibt zwei schlechte dreien und eine
schlechte 1 bekommt gemittelt aber eine 2, wenn du die Tendenz
unterschlägst

Mit dem letzten Satzteil sagst Du doch schon alles. Der Lehrer steht eben in der Pflicht, die nötigen Rundungen als Verantwortung zu begreifen und diese nicht einfach wegzuwischen. Somit genießt er zwar einerseits gewisse Freiheiten in dem Punkt, hat jedoch gewissermaßen einen moralischen Kodex im Rücken. Dieser fungiert in meinen Augen jedoch eher als Stütze. Bei manchen Kollegen wäre er sicher eher eine Ermahnung :wink:

Und nun zu der Rechnung. Ich unterstelle einfach, es handelt sich um drei gleichwertige Noten, die also auch gleichwertig verrechnet werden.

3 + 3 + 1 = 7, durch 3 gibt 2,33. Wenn ich jetzt auf die Verteilung schaue, tendiert das eindeutig zur drei und wird auch entsprechend so gewichtet werden. Genauer müßte man sogar nach Deinen Worten schreiben: 3- + 3- + 1-. Mit dreimal ‚-‘ sollte wohl mehr als eindeutig sein, wohin die Note gehen muß.

Was an fünf Stufen sinnvoller sein soll als an 6 bleibt mir
verborgen.

Die Stufung bis zur ‚5‘ kenne ich noch selbst aus DDR-Zeiten und der Übergangszeit der Wende.
Erst in der 5. Klasse wurde die ‚6‘ bei mir eingeführt.

Sätze wie „Das war diesmal nur eine ‚3‘ für Dich, das nächste Mal wollen wir uns aber mächtig verbessern und gute Noten erreichen.“ waren an der Tagesordnung, und zwar prinzipiell bei jedem Schüler.
Man hielt die Schüler immer dazu an, nach dem höchstmöglichen Ziel zu greifen, um so im Erkenntnisstreben nicht zu erlahmen.

Die erste Folge war erstmal, daß der Notenmaßstab regelrecht aufgeweicht wurde. Mit einer ‚6‘ verkommt die ‚3‘ zu einer „guten“ Zensur, denn diese steht nun im oberen Drittel. Die ‚4‘ wird ebenfalls aufgewertet, weil nach der ‚5‘ ja noch etwas kommt.

Die ‚5‘ genoß dabei eine besondere Stellung und wer eine bekam, erntete erstmal eine gewisses Raunen aus der Klasse. Es war einerseits eine furchteinflößende Zensur, und jeder der eine bekam, hatte in der Regel auch ordentlich Scheiße gebaut, andererseits gab es keine motivierendere Note. Wer „einen Bock geschossen hatte“ oder „die Kanne in die Hand bekam“ (Redewendungen für die ‚5‘) tat defacto immer alles Menschenmögliche, um dieses Fiasko nicht zu wiederholen. Das war jedoch auch dem leistungsfreundlichen Umfeld (Schule, elterliches Umfeld) geschuldet.

Mit der ‚6‘ gab man bis zur ‚3‘ alles einer gewissen Inflation hin; sie ist einfach überflüssig, so nützlich wie ein Kropf. Man nimmt die ‚5‘ weit weniger ernst, denn die kann man ja in Massen durch irgendwelche Rechentricks ausgleichen. Und eine ‚6‘ als Jahreszensur zu erhalten, ist ja praktisch ausgeschlossen. So blöd kann sich niemand anstellen…

Die Frage ist also eher: Was bringen sechs Stufen im Vergleich zu fünf Stufen für Vorteile? Antwort: keine, sondern es stellen sich eher noch upädagogisch ungünstige Mechanismen ein.

MfG

Ich muss mich hier als Depp outen. Über weite Strecken konnte ich deiner Logik nicht folgen.

Diese Rundungseffekte sind aber pädagogisch sinnvoll und
wertvoll. Wie ich an anderer Stelle schrieb, sehe ich hier
darin ein wunderbares Instrument, um eine Balance
herzustellen; sozusagen auch Potentiale oder soziale Aspekte
bei einem Schüler einfließen lassen und gewissermaßen auch
steuernd eingreifen können.

Wir sprechen hier bislang über schriftliche Leistungen, wie du da soiale Aspekte oder Potentiale einfließen lassen willst, ist mir völlig schleierhaft. Wenn du es tätest würde mich eine juristisch haltbaren Beründung interessieren. Wenn dagegen jemand vorgeht, siehst du „uralt“ aus.

Außerdem gibt es für alles Grenzen. Und zuviele Abstufungen
sind dann einfach kontraproduktiv, genauso wie die falschen
Abstufungen. Komma fünf ist nun der denkbar ungünstigste Fall
in jeder Hinsicht.
Noch mehr Stufen (Zehntel) sind nicht wirklich beherrschbar.

Nicht beherrschbar? Ich wende wie schon gesagt eine Prozentabstufung an - im übrigen wie tausende von Kollegen - ohne dabei in irgend einer Weise die Beherrschung zu verlieren. Auch unsere Schülerinnen kommen damit ganz wunderbar zurecht.

Man sollte das Problem einfach umdrehen: Wie führe ich als
Lehrer die Leistungsbewertungen durch, damit ich mit einer
klassischen Skala trotzdem ausreichend Differenzierung
erzeuge? Das wird nicht wesentlich anspruchsvoller sein, als
eine Komma-eins-Stufung praktikabel zu bekommen (auch im Sinne
von ausgereift für den Schüler), ist aber andererseits eine
Aufgabenstellung, bei der der Lehrer geistig beschäftigt
bleibt und den Bodenkontakt nicht verliert.

Also um meine geistige Beschäftigung mache ich mir keine Sorgen. Ich kann dir in soweit folgen (hoffe ich hab das richtig verstanden) dass eine sehr kleinschrittige Aufgliederung einen falschen Eindruck von Objektivität suggeriert und man (Leher) in versuchung geraten könnte sich auf rein rechnerische Notenfindung zurückzuziehen, anstatt die pädagogischen entscheidungen auch bewusst zu fällen. Da gebe ich dir recht, allerdings muss ich mich dazu nicht durch grobe Notenraster zwingen.

Z. B. Schüler schreibt zwei schlechte dreien und eine
schlechte 1 bekommt gemittelt aber eine 2, wenn du die Tendenz
unterschlägst

Mit dem letzten Satzteil sagst Du doch schon alles. Der Lehrer
steht eben in der Pflicht, die nötigen Rundungen als
Verantwortung zu begreifen und diese nicht einfach
wegzuwischen. Somit genießt er zwar einerseits gewisse
Freiheiten in dem Punkt, hat jedoch gewissermaßen einen
moralischen Kodex im Rücken. Dieser fungiert in meinen Augen
jedoch eher als Stütze. Bei manchen Kollegen wäre er sicher
eher eine Ermahnung :wink:

Wieso Rundungen wegzuwischen? Die Rundung ist doch das Wegwischen, dadurch geht Information verlohren, die ich später auch mit pädagogischer Verantwortung nicht wieder rein holen kann.

Und nun zu der Rechnung. Ich unterstelle einfach, es handelt
sich um drei gleichwertige Noten, die also auch gleichwertig
verrechnet werden.

3 + 3 + 1 = 7, durch 3 gibt 2,33. Wenn ich jetzt auf die
Verteilung schaue, tendiert das eindeutig zur drei und wird
auch entsprechend so gewichtet werden.

Ja, und wenn du dem in der Schriftlichen Leistung nun was anderes als eine 2 gibst und der dagegen vor geht, dann wird deine 3 kassiert. Natürlich kannst du das nun versteckt über eine Abwertung der Mitarbeitsnote verpassen, aber das wäre ja wohl kaum ein angemessenes Verfahren.

Genauer müßte man sogar
nach Deinen Worten schreiben: 3- + 3- + 1-. Mit dreimal ‚-‘
sollte wohl mehr als eindeutig sein, wohin die Note gehen muß.

Genau. Das war ja meine Aussage, dass es einen wesentlichen Unterschied macht ob ich die differenzierung der Notenstufen Reduziere auf 6 glatte Stufen, dann kriegt der Schüler eine zwei.
Oder ich setze die Tendenzen (verwende also 18 Stufen) und der Schüler bekommt für die gleiche Leistung eine 3.
Wieso schließt du daraus, dass weniger Stufen sinnvoller sind, obwohl du doch auch der Meinung bist dass hier eine 3 angemessen wäre?

Was an fünf Stufen sinnvoller sein soll als an 6 bleibt mir
verborgen.

Die Stufung bis zur ‚5‘ kenne ich noch selbst aus DDR-Zeiten
und der Übergangszeit der Wende.
Erst in der 5. Klasse wurde die ‚6‘ bei mir eingeführt.

Sätze wie „Das war diesmal nur eine ‚3‘ für Dich, das nächste
Mal wollen wir uns aber mächtig verbessern und gute Noten
erreichen.“ waren an der Tagesordnung, und zwar prinzipiell
bei jedem Schüler.
Man hielt die Schüler immer dazu an, nach dem höchstmöglichen
Ziel zu greifen, um so im Erkenntnisstreben nicht zu erlahmen.

Hier fehlt mir wieder das Schild IRONIE.
Die stereotype Ermahnung an Schüler sie sollten sich für die nächste Arbeit doch mal mehr anstrengen ist nun wirklich sowas von pädagogisch flau und das auch noch als Mittel gegen erlahmendes Erkenntnisstreben zu bezeichnen!?
Einer von uns Beiden unterrichtet außerirdische.
Muss wohl ich sein.

Die erste Folge war erstmal, daß der Notenmaßstab regelrecht
aufgeweicht wurde. Mit einer ‚6‘ verkommt die ‚3‘ zu einer
„guten“ Zensur, denn diese steht nun im oberen Drittel. Die
‚4‘ wird ebenfalls aufgewertet, weil nach der ‚5‘ ja noch
etwas kommt.

Die ‚5‘ genoß dabei eine besondere Stellung und wer eine
bekam, erntete erstmal eine gewisses Raunen aus der Klasse. Es
war einerseits eine furchteinflößende Zensur, und jeder der
eine bekam, hatte in der Regel auch ordentlich Scheiße gebaut,
andererseits gab es keine motivierendere Note. Wer „einen Bock
geschossen hatte“ oder „die Kanne in die Hand bekam“
(Redewendungen für die ‚5‘) tat defacto immer alles
Menschenmögliche, um dieses Fiasko nicht zu wiederholen. Das
war jedoch auch dem leistungsfreundlichen Umfeld (Schule,
elterliches Umfeld) geschuldet.

Mit der ‚6‘ gab man bis zur ‚3‘ alles einer gewissen Inflation
hin; sie ist einfach überflüssig, so nützlich wie ein Kropf.
Man nimmt die ‚5‘ weit weniger ernst, denn die kann man ja in
Massen durch irgendwelche Rechentricks ausgleichen. Und eine
‚6‘ als Jahreszensur zu erhalten, ist ja praktisch
ausgeschlossen. So blöd kann sich niemand anstellen…

Das du an eine Fünferskala gewohnt bis, eine andere intuitive Einschätzung der Notenwerte verinnerlicht hast und nun in einem veränderten Bezugsrahmen die Wertigkeiten ungewohnt und zu lasch empfindest ist nun wirklich nur ein Argument dafür, dass Systemwechsel in der Bewertung möglichst zu unterlassen sind.
Eine Überlegenheit des einen gegenüber des anderen Systems zeigt sich darin nicht. Dein Entsetzen darüber, dass die 3 keine schlechte Note mehr ist, ist ehrlich gesagt ein wenig rührend. Warum sollte es wichtig sein dass die 3 und nicht die 4 als eher unterdurchschnittlich erscheint und warum soll die 5 als Katastrophe empfunden werden und nicht die 6? Mit dem gleichen Recht könnte ich auch sagen die Fünfgliedrigkeit ist eine Infolation in Bezug auf eine Viergliedrigkeit usw.
Die von dir Bemängelten Ausgleichsregelungen haben nun nicht wirklich etwas mit der Abstufung der Noten zu tun. Ob es solche Regeln geben sollte ist davon praktisch unabhängig. Auch mit 5 oder 100 Notenstufen kann ich solche Rechentricks zulassen oder nicht.
Eine Inflation läge nur dann vor wenn eine Note ohne sachliche begründung gehäuft vergeben würde und damit an Aussagekraft verlöre. Das hat aber nichts mit 5 oder 6 Stufen zu tun.
Natürlich erzeugt eine gröbere Rasterung einen höheren Druck, weil immer größere Gruppen mit individuell unterschiedlichen Leistungen zusammengefasst werden und dann in ihrer Differenzierung nicht mehr wahrgenommen werden können. Das ist aber letztlich auch ein Verschleierung der Leistung.
Wenn Druck hier das wesentliche pädagogische Ziel wäre, dann wäre wie schon gesagt die Unterscheidung in „Bestanden“ und „Durgefallen“ am Wirkungsvollsten.

Die Frage ist also eher: Was bringen sechs Stufen im Vergleich
zu fünf Stufen für Vorteile? Antwort: keine, sondern es
stellen sich eher noch upädagogisch ungünstige Mechanismen
ein.

Ich kann eine gerechtere Darstellung der individuellen Leistungen nicht als Nachteil empfingen und die ungünstigen Mechanismen (soweit ich sie verstanden habe) halte ich für Fehlschlüsse bzw. Konstruktionen.

Gruß
Werner

H wie Hola.

Wir sprechen hier bislang über schriftliche Leistungen, wie du
da soiale Aspekte oder Potentiale einfließen lassen willst,
ist mir völlig schleierhaft. Wenn du es tätest würde mich eine
juristisch haltbaren Beründung interessieren. Wenn dagegen
jemand vorgeht, siehst du „uralt“ aus.

Aber hallo.

Wenn einer wirklich traumhaft die Ansätze gefunden hat und bspw. beim formalen Rechnen eher schusselig am Werke war und zum Schluß die Zensur auf Kippe steht, obliegt es mir, zu beurteilen, ob hier die ‚3‘ oder die ‚2‘ stehen muß. Wenn ein Schüler sonst nur eine ‚3‘ wert ist, trotzdem er sich anstrengt, kann ich durchaus auch 'mal „im Zweifel für“ geltend machen und sein Streben mit einer knappen ‚2‘ belohnen.

Andersherum: Wenn da einer sitzt, der wesentlich mehr kann, und dann so ein Machwerk abliefert, kann es auch die ‚3‘ geben, wenn ich der Meinung bin, hier muß ein Schlaglicht gesetzt werden, die Potentiale auszuschöpfen.

Du immer mit Deiner Juristerei. Wann ist Dir eigentlich Dein idealistisches Verantwortungsgefühl abhanden gekommen?

Nicht beherrschbar? Ich wende wie schon gesagt eine
Prozentabstufung an - im übrigen wie tausende von Kollegen -
ohne dabei in irgend einer Weise die Beherrschung zu
verlieren. Auch unsere Schülerinnen kommen damit ganz
wunderbar zurecht.

Was soll das jetzt werden? Deine hübsche Prozentabstufung ist nichts anderes als eine klassische Abstufung mit genau sechs Stufen und lediglich Tendenzen für eine Nuancierung. Trotzdem sind es defacto nur sechs echte Stufen. Mehr nicht.

Also um meine geistige Beschäftigung mache ich mir keine
Sorgen. Ich kann dir in soweit folgen (hoffe ich hab das
richtig verstanden) dass eine sehr kleinschrittige
Aufgliederung einen falschen Eindruck von Objektivität
suggeriert und man (Leher) in versuchung geraten könnte sich
auf rein rechnerische Notenfindung zurückzuziehen, anstatt die
pädagogischen entscheidungen auch bewusst zu fällen. Da gebe
ich dir recht, allerdings muss ich mich dazu nicht durch grobe
Notenraster zwingen.

Doch schon. Wie willst Du bitte bei Zehntelabstufungen ein vertretbares Maß an Gerechtigkeit, Fairneß und Überschaubarkeit garantieren. Zehntel sind zuviel. Und eine Abstufung genau auf Komma fünf ist genauso unsinnig.

Wieso Rundungen wegzuwischen? Die Rundung ist doch das
Wegwischen, dadurch geht Information verloren, die ich später
auch mit pädagogischer Verantwortung nicht wieder rein holen
kann.

Dadurch geht keine Information verloren, wieso auch?
Und wieso solltest Du Deine getroffene Entscheidung nicht wieder rekonstruieren können? Alles eine Frage, wie man seine Schüler im Blick hat, wie man vielleicht hier und da Buch führt, wie genau man beobachtet… mehr nicht.

Ja, und wenn du dem in der Schriftlichen Leistung nun was
anderes als eine 2 gibst und der dagegen vor geht, dann wird
deine 3 kassiert. Natürlich kannst du das nun versteckt über
eine Abwertung der Mitarbeitsnote verpassen, aber das wäre ja
wohl kaum ein angemessenes Verfahren.

So ein Unfug. Gegen diese ‚3‘ könnte man absolut nichts machen.

Wo steht denn geschrieben, daß eien 2,33 zur ‚2‘ gerundet werden muß?
Bei uns war es ganz normal, daß die Lehrer durchaus bis +/- 0,2 von der ,5 abweichend in die andere Richtung gerundet haben.

Sprich, eine 2,7 konnte eine ‚2‘ werden, und eine 2,3 konnte auch eine ‚3‘ werden, wenn nur genügend Anhaltspunkte (Tendenzen, generelle Leistungseinschätzung, Mitarbeit, zusätzliche Partizipation, intellektuelles Potential…) gegeben waren.

Wenn Dir das solche (juristischen) Probleme bereitet: mein Beileid.
Ich kenne das nicht anders und handhabe das ähnlich pragmatisch-idealistisch.

Genauer müßte man sogar
nach Deinen Worten schreiben: 3- + 3- + 1-. Mit dreimal ‚-‘
sollte wohl mehr als eindeutig sein, wohin die Note gehen muß.

Genau. Das war ja meine Aussage, dass es einen wesentlichen
Unterschied macht ob ich die differenzierung der Notenstufen
Reduziere auf 6 glatte Stufen, dann kriegt der Schüler eine
zwei.
Oder ich setze die Tendenzen (verwende also 18 Stufen) und der
Schüler bekommt für die gleiche Leistung eine 3.

Die Tendenzen machen doch aus den 6 Stufen keine 18, sondern sind nur Hilfsmittel im Bedarfsfalle…

Wieso schließt du daraus, dass weniger Stufen sinnvoller sind,
obwohl du doch auch der Meinung bist dass hier eine 3
angemessen wäre?

Weil man für die Beurteilung noch nicht einmal explizite Tendenzen braucht. Zweimal ist eine ‚3‘ dabei, das sagt alles (also wohin die Note eigentlich geht). Und andererseits sind sechs Stufen plus Tendenzen keine 18 Stufen.

Hier fehlt mir wieder das Schild IRONIE.
Die stereotype Ermahnung an Schüler sie sollten sich für die
nächste Arbeit doch mal mehr anstrengen ist nun wirklich sowas
von pädagogisch flau und das auch noch als Mittel gegen
erlahmendes Erkenntnisstreben zu bezeichnen!?
Einer von uns Beiden unterrichtet außerirdische.
Muss wohl ich sein.

Du unterschätzt die Schilderung gewaltig und verstehst sie sichtlich auch nicht. Das wurde weder stereotype gehandhabt, noch glich es einer Ermahnung. Diese Sätze ergeben nur im damaligen Leistungsklima einen Sinn. Die Kinder wurden äußerst subtil aus der Reserve gelockt, belohnt und redigiert. Man bediente sich feinster Methoden, um Leistungsbereitschaft gezielt zu schüren - Herbeiführen von gesunden Konkurrenzsituationen, das Appellieren an die eigenen Ansprüche und und und. Wenn Du Dir nichts anderes als „stereotypes Ermahnen“ darunter vorstellen kannst, ist das mehr als Schade.

Es zeugt eher von Weitsicht, die Kinder in diesem Alter (es ging immerhin um das Grundschulalter) in diese Richtung zu beeinflussen - schließlich ist niemand neugieriger als Kinder. Da reichen schon kleinste Impulse, um positive Entwicklungen loszutreten.

Das du an eine Fünferskala gewohnt bis, eine andere intuitive
Einschätzung der Notenwerte verinnerlicht hast und nun in
einem veränderten Bezugsrahmen die Wertigkeiten ungewohnt und
zu lasch empfindest ist nun wirklich nur ein Argument dafür,
dass Systemwechsel in der Bewertung möglichst zu unterlassen
sind.

Nein, denn das ist nicht nur mein Empfinden, sondern auch davon emotional losgelöste Beobachtung.

Eine Überlegenheit des einen gegenüber des anderen Systems
zeigt sich darin nicht. Dein Entsetzen darüber, dass die 3
keine schlechte Note mehr ist, ist ehrlich gesagt ein wenig
rührend. Warum sollte es wichtig sein dass die 3 und nicht die
4 als eher unterdurchschnittlich erscheint und warum soll die
5 als Katastrophe empfunden werden und nicht die 6? Mit dem
gleichen Recht könnte ich auch sagen die Fünfgliedrigkeit ist
eine Infolation in Bezug auf eine Viergliedrigkeit usw.

Das sind akademische Ausflüchte. Irgendwo muß natürlich der Strich gezogen werden und die fünffache Abstufung nimmt hier nach beiden Seiten ein Optimum ein.

Warum die ‚6‘ niemals eine starke ‚5‘ ersetzen kann, geht schon daraus hervor, wofür es die ‚5‘ gibt, wofür es die ‚6‘ gibt.

Das mit der ‚3‘ ist dabei ein ernstzunehmender Mechanismus. Der wird auch wieder logisch, wenn man sich die erwähnten Sätze und das Antreiben zur Leistung vor Augen führt: Die ‚3‘ mag tatsächlich nicht schlecht (eben „befriedigend“) sein. Man weiß ja: Die ‚3‘ ist die ‚1‘ des kleinen Mannes. Doch lassen sich die genannten Hebel, dieses subtile Anstacheln, sich stetig zu verbessern, viel besser an einer ‚3‘ aufhängen, die eben nicht eindeutig in der oberen Hälfte der Skala steht. Sicher nur ein kleines Teil im Puzzle, doch kein unwichtiges.

Eine Inflation läge nur dann vor wenn eine Note ohne sachliche
begründung gehäuft vergeben würde und damit an Aussagekraft
verlöre. Das hat aber nichts mit 5 oder 6 Stufen zu tun.
Natürlich erzeugt eine gröbere Rasterung einen höheren Druck,
weil immer größere Gruppen mit individuell unterschiedlichen
Leistungen zusammengefasst werden und dann in ihrer
Differenzierung nicht mehr wahrgenommen werden können. Das ist
aber letztlich auch ein Verschleierung der Leistung.
Wenn Druck hier das wesentliche pädagogische Ziel wäre, dann
wäre wie schon gesagt die Unterscheidung in „Bestanden“ und
„Durgefallen“ am Wirkungsvollsten.

Du nimmst anscheinend nicht wahr, wie heute auch im Elternhaus zu den Zensuren gestanden wird. Wo wir früher zur Verbesserung angehalten wurden, wird sich heute auf das Faulbett gelegt (um es mit dem guten alten Faust zu sagen). Die ‚6‘ ist und bleibt einfach eine überflüssige Note - sie leistet nichts, schon gar keinen Mehrwert im Vergleich zu einer fünffachen Abstufung.

Die Frage ist also eher: Was bringen sechs Stufen im Vergleich
zu fünf Stufen für Vorteile? Antwort: keine, sondern es
stellen sich eher noch upädagogisch ungünstige Mechanismen
ein.

Ich kann eine gerechtere Darstellung der individuellen
Leistungen nicht als Nachteil empfingen

Die Leistung wird nicht gerechter dargestellt. Die ‚6‘ leistet einfach nichts dazu. Man sollte in sic hgehen, wenn man tatsächlich meint, daß „mangelhaft“ noch einmal differenziert werden müßte. Mangelhaft ist mangelhaft - man hat einach einen Bock geschossen. Es ist irrelevant und zudem pädagogisch gar nicht zu differenzieren, ob die eklatanten Mängel nun „in absehbarer Zeit“ oder eben „nicht in absehbarer Zeit“ eliminiert werden können. Das tut in dem Moment nichts zur Sache.

Die Universität braucht auch keine ‚6‘.
Alles was schlechter als ‚4‘ ist, ist sofort die Kanne. Also „nicht bestanden“, weil „mangelhaft“. Völliger Quatsch, hier rein theoretisch festzustellen, wann die Mängel behoben sein werden, oder eben nicht.
Zumal es gar nicht so präzise festzustellen ist (nach dem Wortlaut der Note), ob nun die ‚5‘ oder die ‚6‘ vorliegt. Kann ja sein, der Schüler hatte einen absolut miserablen Tag und hat voll in die Sch… gegriffen. Bei der nächsten Arbeit ist er dann wieder mit einer ‚2‘ oder dergleichen dabei. Ja wo ist sie denn dann, die Differenzierung, wann die Mängel behoben sein werden? Die ‚6‘ ist schlicht eine Fehlentwicklung - ihr Wegstreichen wäre eine sinnvolle Maßnahme, die man im Zuge einer Bildungsreform en passant erledigen könnte…

MfG

Hallo,
es wird mir zu mühsam dir deine logischen Brüche und argumentativen Inkonsistenzen aufzuzeigen.
Zum Beispiel hat es wohl keinen Zweck dir noch mal zu erklären warum 6 Noten mit Tendenzen eine 18 fache Abstufung der Leistungsbewertung und damit eine stärkere Differenzierung ermöglichen. Dass ist so einfach, da gibt es fast nichts zu verstehen. Ich denke das zeigt, dass du der Argumentation gar nicht folgen willst.

Werde mit deinem Leiden an der sechstufingen Notenskala glücklich.
Eigentlich kann ich dir nur wünschen, dass du ein Betätigunsfeld findest, das deinen Begabungen entspricht.

Gruß
Werner

H wie Hola.

es wird mir zu mühsam dir deine logischen Brüche und
argumentativen Inkonsistenzen aufzuzeigen.

Einmal mehr die Ankündigung einer grotesken Ironie vergessen.

Weder sind logische Brüche zu finden (im Gegenteil), noch ist dort etwas argumentativ inkonsistent. Eher machst Du Dir nicht einmal die Mühe, die angesprochenen Mechanismen wenigstens einmal im Ansatz zu durchdenken. Da kommen dann solche Bemerkungen wie die „stereotype Ermahnung“ et cetera.
Vermutlich hat sich das Berufsschulmilieu schon zu stark eingeschliffen, was man auch schön an dem schon fast ängstlichen Gepoche auf die Winkelzüge juristischer Aspekte merkt.

Zum Beispiel hat es wohl keinen Zweck dir noch mal zu erklären
warum 6 Noten mit Tendenzen eine 18 fache Abstufung der
Leistungsbewertung und damit eine stärkere Differenzierung
ermöglichen.

Noch einmal (wurde von Orchidee auch schon gleich am Anfang richtig festgestellt): Es gibt nur sechs Notenstufen. Tendenzen sind keine Notenstufe, denn zum Schluß steht dann auch nur eine ‚2‘ oder dergleichen da. Selbt beim Abitur ist es so - dort werden die Tendenzen der Stufen jeweils nur numerisch ausgedrückt. Das ist maximal eine Nuancierung. Darüber hinaus bleibt es jedoch bei ‚1‘ bis ‚6‘.

Dass ist so einfach, da gibt es fast nichts zu
verstehen. Ich denke das zeigt, dass du der Argumentation gar
nicht folgen willst.

Eher umgekehrt. Wenn sich hier jemand schwer tut, der Argumentation sinnvoll folgen zu wollen, dann der Berufsschullehrer hier.
Und anscheinend ist es doch nicht so einfach, wenn man nicht zu erkennen in der Lage ist, daß eine ‚1‘ hauptsächlich eine ‚1‘ bleibt, ob nun ‚1+‘, ‚1‘ oder ‚1-‘.

Beim Studium ist es genau - egal ob 1,7 oder 2,0 oder 2,3, man kassiert dafür die gleiche Einschätzung (insbesondere nach der ECTS).

Daß bspw. auch die im Abitur übliche Benotung mit 16 verschiedenen Punktewerten schon sehr grenzwertig ist, zeigt die Formel, nach der die Abiturnote errechnet werden muß. Das könnte man mit ähnlicher Genauigkeit auch wesentlich einfacher haben, wenn man auf die ganz normalen Zensuren zurückgreifen würde und für Endnoten die Tendenz im Auge behielte. Die meisten Lehrer, die ich kenne, bekennen auch, daß sie bei der Bewertung eher auf die tatsächlichen sechs Notenstufen zurückgreifen und dann wie immer die Tendenz noch mithinzuziehen (also nicht die einzelnen Notenpunkte als eigene Stufe wahrnehmen).

Werde mit deinem Leiden an der sechstufingen Notenskala
glücklich.

Tja, Luxusprobleme sind schon irgendwie toll. Ein Leiden ist es ja nicht, sondern eher nur ein Punkt, den es zu optimieren gilt.

MfG

plonk

Wenn du erst sowas als positives pädagosisches Vorgehen propagierst:

Sätze wie „Das war diesmal nur eine ‚3‘ für Dich,
das nächste Mal wollen wir uns aber mächtig verbessern
und gute Noten erreichen.“ waren an der Tagesordnung ,
und zwar prinzipiell bei jedem Schüler.

dann solltest du dich hinterher nicht nicht mit sowas schmollend in die Ecke setzen:

… Da kommen dann solche Bemerkungen wie
die „stereotype Ermahnung“ et cetera.

Und damit ist unsere Beziehung dann wohl am Ende:

Noch einmal (wurde von Orchidee auch schon gleich am Anfang
richtig festgestellt): Es gibt nur sechs Notenstufen.
Tendenzen sind keine Notenstufe, denn zum Schluß steht dann
auch nur eine ‚2‘ oder dergleichen da. Selbt beim Abitur ist
es so - dort werden die Tendenzen der Stufen jeweils nur
numerisch ausgedrückt. Das ist maximal eine Nuancierung.
Darüber hinaus bleibt es jedoch bei ‚1‘ bis ‚6‘.

Das ist ja eine überraschnede Wendung.
Worum geht es in diesem Thread denn wohl überhaupt?
Wir reden hier die ganze Zeit darüber welche Untergliederung der Notenstufen sinnvoll sein könnte und dann kommst du an und bemerkst ganz wichtig:
„Es gibt nur die Sechs!“
Applaus!
Wenn du gar nicht darüber reden willst wie und ob die sechs Notenstufen ergänzt bzw. untergliedert werden sollten, was beteiligst du dich dann hier überhaupt? Das am Ende immer eine der sechs Zahlen ausgewiesen werden muss stand nie in Zweifel (habe auch ich weiter oben ausgesagt).
Oder soll das ein Beitrag zur Begriffsklärung sein?

Du willst dich aber auch noch ein wenig selbst erhöhen?

…Berufsschulmilieu schon zu stark eingeschliffen
…der Berufsschullehrer hier
…fast ängstlichen Gepoche auf die Winkelzüge juristischer Aspekte

Als erfahrener Gymnasialpädagoge hast du natürlich einen größeren Druchblick und das, wie du meinst mir fehlende „idealistische Verantwortungsgefühl“ im rechten Umgang mit Gesetzen und Verordnungen.

Ich werde es dir in Zukunft ersparen dich mit meinem ängstlichen Berufschullehrerniveau auseinander setzen zu müssen und möchte dich bitten, mich in meiner illusionären Scheinwelt zu belassen und auf eventuelle Beiträge meinerseits möglichst nicht Bezug zu nehmen.

Gruß
Werner

2 Like

H wie Hola.

Wenn du erst sowas als positives pädagosisches Vorgehen
propagierst:

Sätze wie „Das war diesmal nur eine ‚3‘ für Dich,
das nächste Mal wollen wir uns aber mächtig verbessern
und gute Noten erreichen.“ waren an der Tagesordnung ,
und zwar prinzipiell bei jedem Schüler.

dann solltest du dich hinterher nicht nicht mit sowas
schmollend in die Ecke setzen:

… Da kommen dann solche Bemerkungen wie
die „stereotype Ermahnung“ et cetera.

Aber selbstverständlich. Seit wann ist die Floskel „an der Tagesordnung sein“ gleichbedeutend mit einem „stereotypen Ermahnen“.

Es sollte nur verdeutlichen, daß kontinuierlich dafür gesorgt wurde, ein Leistungsklima herzustellen.

Wie gesagt, wenn in Deinem Kopf sofort solche Assoziationen kommen, hat sich die wohl das Berufsschulmilieu schon erschreckend tief eingeprägt…

Außerdem zeigt es schlichtes ignorantes Unverständnis gegenüber gewissen Problemen der heutigen Schule (die krankt nämlich am Fehlen von Leistungsorientiertheit).

Und damit ist unsere Beziehung dann wohl am Ende:

Noch einmal (wurde von Orchidee auch schon gleich am Anfang
richtig festgestellt): Es gibt nur sechs Notenstufen.
Tendenzen sind keine Notenstufe, denn zum Schluß steht dann
auch nur eine ‚2‘ oder dergleichen da. Selbt beim Abitur ist
es so - dort werden die Tendenzen der Stufen jeweils nur
numerisch ausgedrückt. Das ist maximal eine Nuancierung.
Darüber hinaus bleibt es jedoch bei ‚1‘ bis ‚6‘.

Das ist ja eine überraschnede Wendung.
Worum geht es in diesem Thread denn wohl überhaupt?
Wir reden hier die ganze Zeit darüber welche Untergliederung
der Notenstufen sinnvoll sein könnte und dann kommst du an und
bemerkst ganz wichtig:
„Es gibt nur die Sechs!“
Applaus!

Neuigkeiten für den Möchtegern-Berufsschuloberlehrer: Nicht ich kam an, sondern habe darauf verwiesen, daß Orchidee das feststellte. Sie bemerkte dann auch gleich, wo denn das Problem sei i.S. von „Warum noch feiner untergliedern?“.

In diesem thread ging es vom Ausgangspunkt nämlich darum, ob eine Zehntelauflösung bzw. eine Auflösung auf Komma fünf günstiger wären.

Macht man das so, hat man aber automatisch neue Notenstufen.
Denn man muß objektiv und reproduzier abgrenzen können, was bspw. eine 1,6 von einer 1,7 unterscheiden solle - und dies muß man (deswegen reproduzierbar) immer wieder schön ausbalanciert wiederholen können.

Des weiteren sprach ich an, was denn bei einer Komma-fünf-Abstufung eine 2,5 sein soll. Das ist definitiv auch keine Nuancierung einer bestehenden Note der 6fach-Abstufung. Das ist ein „irgendetwas dazwischen“.

Deine halbgare Ironie, die grundsätzlich hier schon die ganze Zeit deplaciert war, kannst Du Dir also sparen.
Sie zeigt nur immer wieder, daß meine Einschätzung aus meinem Kommentar zuvor richtig gewesen ist, und Du der Diskussion einfach nicht folgen willst (oder kannst, je nachdem).

Als erfahrener Gymnasialpädagoge hast du natürlich einen
größeren Druchblick und das, wie du meinst mir fehlende
„idealistische Verantwortungsgefühl“ im rechten Umgang mit
Gesetzen und Verordnungen.

Hier zeigst Du wieder, daß Du es immer noch nicht verstanden hast.
Ich sprach nicht primär vom idealistischen Verantwortungsgefühl gegenüber Gesetzen, sondern gegenüber der Gesellschaft. Klingeling.
Ich bezweifle aber immer noch, daß der Groschen nun endlich fällt - bisher tat er es ja auch nicht. Um es für den Berufsschullehrer dann nochmal zu wiederholen: Es geht darum, eben nicht sofort wie ein ängstliches Huhn sofort auf die Paragraphen zu schielen, wenn man 'mal etwas ausprobieren möchte, oder wenn man gegen gewisse Mißstände vorgehen möchte. Das kritisierte ich schon in einem der ersten Kommentare, deses sofortige, nervige Anschleppen irgendwelcher Paragraphen, anstatt sich 'mal zu überlegen, welche Funktion und Verantwortung der Lehrer gegenüber den Kindern, gegenüber sich selbst und gegenüber der Gesellschaft hat.

Da fällt mir spontan der Faust ein - die Paktszene. Auch dort übt Goethe mit dem Bestehen auf einen schriftlichen Vertrag harsche Kritik an der Hörigkeit gegenüber Geschriebenem. Also das, was heute zum Bürokratismus ausgeufert ist. Schon an diesem Punkt hattest Du ein ganzes Stück Glaubwürdigkeit eingebüßt, wenn Dir als erstes nichts Besseres einfällt, als sofort auf irgendwelche Verordnungen zu klopfen.

Ich werde es dir in Zukunft ersparen dich mit meinem
ängstlichen Berufschullehrerniveau auseinander setzen zu
müssen und möchte dich bitten, mich in meiner illusionären
Scheinwelt zu belassen und auf eventuelle Beiträge meinerseits
möglichst nicht Bezug zu nehmen.

Das werden wir noch sehen. Grundgesetz, Artikel 5. :smiley:

MfG

P.S. den ‚plonk‘ hättest Du Dir eher verdient, aber man ist ja immer nicht so.