Notengebung Sportunterricht 8. Klasse

Hallo Beabel,

die Sicht deines Sohnes kann ich verstehen. Das sportliche Leistungsniveau der Kinder der Klasse meiner Tochter ist allerdings durchweg sehr homogen und hoch, da sie ja gerade das Merkmal der hohen Sportlichkeit eint bzw. sie ganz gezielt nach dieser Stärke ausgewählt wurden (und deshalb auch totale Bewegungsjunkies sind@Franzi :wink:) . Und es gibt eben auch noch zwei weitere Sportklassen als Parallelklassen. Die werden nach konventionaller Manier beim Sport bewertet und tragen regelmäßig ihre 1 im Zeugnis nach Hause. Bei uns sind von 30 solcher bisherigen 1er-Kandidaten nach der neuen Bewertungspraxis nun nur noch 2 Kinder übrig geblieben, die eine 1 haben. Einige sind sogar auf 3 abgerutscht. Die Kids sind allesamt total enttäuscht und traurig bis sauer wegen der empfundenen Ungerechtigkeit, doch der Lehrer schaltet auf stur. Er hat übrigens auch den Charakter der Sportstunde dahingehend verändert, dass sie zu einem großen Teil nur noch aus Theorie besteht und die Kids, die - wie oben schon geschrieben - überaus bewegungsfreudig sind, die Lust am Sportunterricht sukzessive verlieren. Aber das ist noch ein anderes Thema.

Ich gebe dir recht, dass sich Lehrereinschätzungen stark unterscheiden können und auch generell Messlatten unterschiedlich hoch gelegt werden. Wer kennt das nicht aus seiner eigenen Schulzeit, wenn der Lehrer wechselte - im Guten wie im Schlechten. Dennoch ist es so, dass es zumeist klaglos hingenommen wird, wenn in Fächern wie Bio, Physik, Erdkunde o. ä. der eine Lehrer 2-3 Tests schreiben lässt, der andere seine Note ganz ohne schriftliche Nachweise vergibt.

Beim Sport sind diese Komponenten aber eher unüblich - vor allem in der Mittelstufe. Das fand ich auch in Gesprächen durchweg bestätigt, die ich mit Freuden, Bekannten etc. zum Thema führte. Alle vertraten die Auffassung, die Sportnote repräsentiere die motorischen Fähigkeiten eines Kindes, ggfs. floss noch dessen sportliches Sozialverhalten (z. B. beim Aufbau von Parcours, Bereitschaft zur Bewältigung der sportlichen Herausforderung) ein. Keiner meiner Gesprächspartner hatte schriftliche Tests und mündliche Beteiligung auf dem Schirm. Und genau das ist auch mein Kritikpunkt: Die vergebenen Noten verleiten Außenstehende zu einer falschen Interpretation auf Basis dieser gängigen konventionellen Sicht. Man kann leicht zur faktisch völlig verfehlten Annahme gelangen, die Kinder seien lediglich durchschnittlich sportlich. Die Kinder unserer Klasse sind aber genauso hervorragende Sportler wie die Kinder der anderen Sportklassen (das hat sogar unser Sportlehrer bestätigt). Nur bekommen sie eben 2en und 3en, während die anderen weiterhin ihre 1 kriegen.

Jedes Kind ist doch stolz darauf, wenn es etwas ganz besonders gut kann. Kinder von Sportklassen freuen sich über ihre sportlichen Fähigkeiten, die ihnen von diesem Mann nun über eine fragwürdige Gesamtnote abgesprochen werden bzw. mit der sie unter Rechtfertigungsdruck geraten. Die Krux an der Sache ist aber leider, dass sie an vielen Stellen gar nicht erst die Möglichkeit für diese Rechtfertigung bekommen werden. Sie werden einfach als durchschnittliche Sportler aussortiert, wenn dafür einzig die Note für die Bewertung zu Grunde gelegt wird. In Auswahlprozessen ist das gängige Praxis und so sind sie raus.

Idealismus hin und her - mir will es nicht in den Kopf, wie ein junger Sportpädagoge auf diese Weise die Kinder so herunterziehen und ihrer Chancen berauben kann. :angry:

LG
Kirsten

Es ist im Allgemeinen üblich, dass der Lehrer den Schülern und eventuell auch den Eltern zu Beginn des Schuljahrs mitteilt, wie sich die Zeugnisnote zusammensetzen wird, also z.B. 50 % sportliche Leistungen, 30 % schriftliche Leistungen und 20 % Mitarbeit/Verhalten. War das bei dieser Klasse nicht der Fall?

Gerade dann ist es nachvollziehbar, dass mit den Achtklässlern nicht nur „geturnt“ wird, sondern ihnen auch theoretisches Wissen vermittelt wird.

Nun ja, das liegt aber eindeutig im Verantwortungsbereich der jeweiligen Schüler.

:paw_prints:

PS: Kein Schwein wird sich später für die Sportnoten in der 8. Klasse interessieren.

Welcher Chancen?

Die Kinder könnten es auch als Chance begreifen, ihre anderen Fähigkeiten nun ebenfalls zu trainieren. Falls sie eine Karriere im Sportbereich anstreben sollten, werden sie auch und gerade da das theoretische Wissen benötigen, das der junge Sportlehrer ihnen vermitteln will.

:paw_prints:

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Hallo Christa,

danke auch dir für deine Antwort.

Mir geht es aber genau darum, dass wir von Klasse 8 sprechen und nicht von Stufe 11/12. Je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze, desto mehr bekomme ich zurückgespielt, dass das Vorgehen hier sehr wohl exotisch zu sein scheint bzw. zumindest sehr, sehr, sehr selten.

Und noch viel mehr geht es mir darum, dass lediglich in den Klassen dieses Sportlehrers die Bewertungsmaßstäbe so gravierend andere sind. Wir haben sechs 8. Klassen… nur in einer einzigen davon (und zwar in einer der insgesamt 3 Sportklassen) werden mündliche Mitarbeit und schriftliche Tests bewertet. Alle anderen Klassen erhalten die Bewertung nach konventionellen Maßstäben. Und genau deshalb suche ich den „Fehler“ sehr wohl beim Sportlehrer, der den Kindern zudem zum Anfang des Schuljahres noch nicht einmal seinen neuen Bewertungsmaßstab dargelegt hat und sie mit dem Test quasi überraschte. Warum sollen unsere Kinder jetzt also für Sporttests lernen müssen, die anderen können einfach wie bereits seit 7 Jahren herumturnen und gut ist’s?

Ich sehe es übrigens auch so, dass nichts dagegen spräche, den Kindern theoretisches Sportwissen zu vermitteln und von mir aus auch abzufragen. Dann aber doch bitte gleiches Recht für alle und dann auch mit dem Wissen in der Gesellschaft, dass genau das durch die Sportnote wiedergegeben wird. Ansonsten ist das für mich eine klare Ungleichbehandlung und der Sinn von Noten ist doch angeblich der der Vergleichbarkeit. Wo siehst du denn die in diesem Fall gegeben?

LG
Kirsten

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Der einzige Punkt, wo man einhaken könnte, sehe ich in dem, was Kamikazekatze geschrieben hat:
„Es ist im Allgemeinen üblich, dass der Lehrer den Schülern und eventuell auch den Eltern zu Beginn des Schuljahrs mitteilt, wie sich die Zeugnisnote zusammensetzen wird…“

So kenne ich es nämlich auch aus allen Klassenstufen, zumal sich da immer mal was ändert (z.B. stärkere Gewichtung mündlicher Noten oder der Klausuren u.ä.).

Wenn dies nicht passiert ist, könnte man dieses Thema vielleicht in einer Elternversammlung diskutieren.

Beatrix

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Hallo du Katze, :wink:

nein, der Lehrer hat mir den Schülern nicht gesprochen, sondern sie einfach mal überrascht. Ich selber habe es beim Elternsprechtag erfahren, als er sagte, in Sport sei alles gut, mein Kind stünde da 2. Mir klappte der Unterkiefer herunter, da ich das zunächst überhaupt nicht verstehen konnte, bis er dann seine Bewertungspraxis erläuterte. Bis heute hat er es nicht für nötig befunden, die Kinder darüber aufzuklären; das haben dann wir Eltern übernommen.

Ich kann mich auch nur noch einmal wiederholen, dass ich nicht per se dagegen bin, den Schülern Theorie zu vermitteln. M. E. muss man das aber zum einen nicht zwingend mit einer Benotung hinterlegen, erst recht dann nicht, wenn es in geschätzten 98 % der anderen Klassen nicht so ist. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass der Lehrplan diese Möglichkeit schon seit einigen Jahren vorsieht, das Gros der Sportlehrer bisher davon aber keinen Gebrauch macht. Ich denke, aus genau den Gründen, die wir aktuell nun sehr negativ erleben. Und wenn so verfahren wird, dann bitte doch generell für das Fach Sport und auf breiter Basis abgestimmt.

Und selbstverständlich gibt es Fälle, in denen auch die Sportnote der 8. Klasse von Interesse ist. Möchte das Kind z. B. zu einem Auslandsjahr nach Ende der 9. Klasse auf eine Schule mit Fokus auf Leistungssport auf sehr hohem Niveau muss es sich mit den Zeugnissen der 8. Klasse bewerben. Die Plätze der in Frage kommenden Schulen sind je nach Sportart sehr begrenzt. Für diese Kinder ist es daher total wichtig, mit einer 1 auf dem Zeugnis zu Punkten, da genau die die Eintrittskarte ist, um überhaupt in die engere Wahl zu kommen. Mit einer 2 bist du da schon raus. Wenn du selber in dieser Sportklassenthematik nicht drin steckst kannst du das womöglich nicht nachvollziehen; wir befassen uns aber gerade mit dem Thema und sind da auch nicht die einzigen. Und genau das sind auch die verbauten Chancen, die ich weiter oben ansprach.

LG
Kirsten

Jetzt mal ehrlich: Es wird dir hier umfassen dahingehend geantwortet, dass das Verhalten des Lehrers nachvollziehbar und durchaus nicht unüblich und angemessen sei.

Rein rechtlich kann man natürlich mal den Fachschaftsleiter ansprechen, inwieweit es hierzu an der Schule verbindliche Regeln der Fachschaft gibt.

An sich solltest du aber dankbar sein, dass in dieser Schule trotz des sportlichen Schwerpunkts gerade nicht nur Leute gezüchtet werden, denen die Muskeln ins Hirn gewachsen sind, sondern möglichst frühzeitig darauf geachtet wird, dass hier auch ein anständiges theoretisches Wissen vermittelt, und dann eben auch geprüft wird, das hilft, wenn es mit der großen Sportler-Karriere doch nichts wird, oder diese ggf. sehr früh aufgrund körperlicher Folgen endet.

Wenn dann schon eine Schullaufbahn mit sportlichem Schwerpunkt vorliegt, dann kann man in so einer Situation nur dankbar sein, wenn man mit diesem theoretischen Hintergrund dann zumindest im Umfeld des Sports noch ein Studium oder eine Berufslaufbahn hin bekommt, wenn es für in der Schule vernachlässigte andere Themen eben nicht mehr reicht.

Wir sind hier zum Glück noch nicht so weit, dass wir Leute mit mehr Muskeln als Hirn durch beliebige Studiengänge schleppen, nur weil sie in irgendeinem Team irgendeiner Hochschule spielen. Und wir sind auch nicht mehr im alten Griechenland, in dem im Gymnasium die körperliche Ertüchtigung im Vordergrund stand. Heute gehört schon mehr dazu eine „allgemeine“ Hochschulreife zu erlangen, als nur schnell laufen zu können!

Das mag für Eislaufmamis und Co. hart sein, ist aber so!

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Nun, jetzt wissen die Kinder ja Bescheid und können sich angemessen auf die schriftlichen Arbeiten vorbereiten, um eine 1 zu erreichen.

:paw_prints:

PS An der Schule meines Sohns (Gymnasium, Ba-Wü, 8. Klasse) wird in Sport von der 5. Klasse an auch die mündliche Leistung und die Mitarbeit, seit diesem Schuljahr auch die schriftliche Leistung mitgewertet - und das, obwohl es keine Sportschule ist.

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Der Beitrag von „wiz“ wirkt auf mich anfeindend, überheblich, pauschalisierend, verurteilend, wenig konstruktiv und vor allem beifallheischend. Ich habe aber gelernt, dass Foren kaum ohne so etwas auskommen und hatte mich schon gefragt, ob es diesmal tatsächlich ohne gehen sollte. Wiz hat meine Welt wieder ins Lot gerückt. Es ist aber auch der Punkt, an dem ich den Austausch beende, denn es bringt mich nicht mehr weiter und den Ring zum Schlammcatchen überlasse ich anderen.

Vielleicht noch so viel: Ich finde es sehr schade, dass es Menschen gibt, die offensichtlich nichts damit anfangen können, wenn Kinder ihre sportlichen Fähigkeiten und Neigungen in den Fokus ihres Lebens rücken und noch Spaß daran haben. Solche intrinsisch motivierten Kinder darf es nach deren Gedankenwelt nicht geben, vielmehr müssen da zwingend auch gleich noch die „Eislaufmamis“ hinterstecken. Es ist schon ganz schön vermessen, sportliche Begeisterungsfähigkeit per se mit mangelnder Intelligenz in einem Atemzug zu nennen und zeugt nicht gerade für Weitsicht. Aus diesem Beitrag sprechen Missachtung und Herabwürdigung (womöglich aber auch nur Neid, weil man selber früher im Schulunterricht beim Bockspringen mit dem Hintern immer hängen geblieben und selber nie über die 4 hinaus gekommen ist?), die ich völlig unangemessen finde, wenn man die individuellen Hintergründe dieser Kinder so überhaupt nicht kennt.

Allen konstruktiven Antwortern nochmals lieben Dank - mal schauen wie es weitergeht.

Viele Grüße
Kirsten

Sorry, mein letzter Beitrag ist an der falschen Stelle angehängt worden

Ich denke man kann das sowieso nicht ganz beurteilen. Jeder Lehrer gibt andere Noten. Das kennt doch sicherlich jeder aus der Schule. Und aus diesem Grund kann man auch nicht wirklich die Schüler vergleichen. Um zu sagen , dass es vergleichbar wäre, dürften alle Schüler ja nur bei einem einzigen Lehrer Unterricht haben, was ja nicht geht.
Das fängt bei verschiedenen Schulen an, geht über verschiedene Jahrgänge bis hin dass die Schüler innerhalb eines Jahrgangs bei verschiedenen Lehrern Unterricht haben.

Das kann man leider nicht ändern. Der Lehrer müsste schon gezielt einen Schüler diskriminieren, aber wenn alle Betroffen sind dann werden die anscheinend ja alle gleich behandelt.

Und wenn der Test angekündigt wurde ist das doch eigentlich fair. Ich hatte ganz andere Lehrer.

LG Leenii

In der Tat wird dich der Austausch hier „nicht weiterbringen“, weil vermutlich auch künftige Antworter nicht in dem von dir gewünschte Sinne antworten werden.

Es ist aber nun mal auch keine Überraschung in Foren immer wieder auf Menschen zu treffen, die keine Antworten sondern nur eine Bestätigung der eigenen Meinung hören wollen.

BTW: Ich habe dir als einziger den einzig sinnvollen, konkreten Ansprechpartner für dein Begehr benannt. Aber auch dies unterschlägst du lieber, weil es natürlich nicht in dein Weltbild passt, dass eine richtige und weiterführende Antwort durchaus auch im Kontext inhaltlicher Überlegungen vorkommen kann, die dir nicht gefallen.

Ich habe überhaupt nichts gegen Kinder, die sportlich sind, im Sport etwas erreichen wollen, und Eltern, die sie hierbei unterstützen.

Mir sagt die Lebenserfahrung aber auch, dass Sportlerkarrieren nur zu einem minimalen Teil dazu geeignet sind, den Mann/die Frau auch nur für einige Jahre wirtschaftlich abzusichern, und es einfach vollkommen töricht wäre, ein Kind, welches diesen Weitblick noch nicht haben kann/muss als Eltern hierin auch noch so zu bestärken, dass nicht einmal mehr Sport-Theorie Unterricht als positiv im Sinne eines „und auf was kann ich setzen, wenn ich nicht mehr WR laufe“ empfunden wird.

Mit so einer Haltung und dem absoluten Anspruch auf die „1“ um zwingend für das Kind einen Platz an einer ausländischen Schule zu erreichen, die dann noch mehr auf Sport und noch weniger auf „was kommt dann“ setzt, bewegst du dich eindeutig im Bereich der „Eislauf-Mamis“

Von einem verantwortungsvollen, erwachsenen Elternteil würde ich hingegen erwarten, dass er neben der Begeisterung und Förderung der sportlichen Erfolge primär im Auge behalten würde, wie ein Kind in „normalen“ Leben klar kommen kann. Also z.B. wenn morgen die Bänder reißen, und nicht wieder anständig zusammen wachsen, und Schicht im Schacht mit Sport ist. Oder wenn es einfach nur nicht für die Weltspitze reicht, und man zwar an vielen tollen Wettkämpfen teilnehmen kann, aber von all den netten da errungenen Pokalen und Medaillen nun mal nicht leben kann, weil man eben doch nicht gut genug ist, um Sponsoren zu finden, die einem zumindest für ein paar Jahre ein sorgenfreies Leben garantieren. Das passt jetzt alles natürlich so gar nicht in deinen rosaroten Ponyhof mit Erdbeergeschmack, weshalb du dich gerne „angefeindet“ fühlen kannst. Vielleicht schläfst du aber mal eine Nacht drüber, und kannst meine Argumente dann hoffentlich noch so rechtzeitig nachvollziehen, dass deine Tochter nicht mal eines Tages mit Nichts in der Hand, außer ein paar verstaubten Urkunden da steht, und dich dann mal fragt, warum du es zugelassen hast, dass sie schon in frühen Schultagen so eine Schmalspurkarriere ohne langfristige Perspektive und Plan B eingeschlagen hat.

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Sag mal, woher saugst du dir eigentlich deine Eingebungen was ich oder meine Tochter möchten oder fürs Leben planen etc. pp.? Kannst du lesen oder plapperst du tatsächlich nur so undifferenziert drauf los, weil die Parkuhr vor dem Haus gerade kaputt ist? Wäre das hier ne Deutscharbeit wär das ne glatte 6, da völlig wirr und haltlos interpretiert. Um jede noch so simple Aussage bastelst du eine riesige Geschichte um Profikarrieren und gescheiterte Existenzen, steigerst dich da richtig rein wie ein Möchtegern-Messias. :smiley: Wobei… für den rosaroten Ponyhof mit Erdbeergeschmack kriegste nen Punkt, und eine rege Fantasie soll man ja auch belohnen. Für mehr als ne 5 reicht das aber trotzdem nicht. :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Jetzt gucken wir mal, wie es um deine Flexiblität bestellt ist - die Geschichte bekommt eine unerwartete Wendung: Die schlechteste Note auf dem Zeugnis meiner Tochter ist eine einsame 3… in Kunst… Ihr Berufswunsch (nicht meiner! ;-)) ist… nein, nicht Prinzessin, sondern Kiefernorthopädin. Sie ist übrigens recht bodenständig und steckt sich i. d. R. Ziele, die erreichbar sind. Um ihren Schulkram kümmere ich mich - man glaubt es kaum - eher wenig.

Solange die Noten so bleiben, darf sie ihren geliebten Sport betreiben bis ihr Flügel wachsen - eben weil er sie einfach glücklich macht.

Du darfst wieder. Der Ring ist frei. Macht doch irgendwie Spaß mit dir, daher kann ich’s noch nicht lassen. In der Zwischenzeit geh ich jetzt aber Schlittschuh laufen. :wink:

Hallo

der neue Lehrer scheint in der Ausbildung gelernt zu haben, dass Sportunterricht eben nicht nur (oder sogar kaum) etwas mit sportlichen Aktivitäten zu tun haben sollte, sondern auch mit Sporttheorie.

Zwei-stündiger Sportunterricht im klassischen Sinne in einer „normalen Schule“ ist in der Regel was für bequeme Lehrer und sehr beliebt bei schwachen Schülern zum sich austoben und die Noten aufzuhübschen. Lernen und Hausaufgaben gibt es keine, es ist schlussendlich kein echtes Schulfach, sondern in erster Linie Gesundheitsprävention (welche eigentlich nicht Aufgabe der Schule sein sollte, aber gerade heute, da manche Kinder keinen Schritt freiwillig machen, wieder wichtig geworden ist).
Aber gerade in einer Schule mit Schwerpunkt Sport ist Sportheorie, aber auch Grundkenntnisse der Anatomie und der Sportgeschichte wichtig.

Genauso sollte ein Kunstlehrer ja nicht nur malen und basteln , sondern viel Zeit in Kunstgeschichte und Stilkunde investieren und desgleichen im Musikunterricht - nur singen und tanzen geht gar nicht.

Mit den anderen Klassen vergleichen sollte man eh nie - jeder Lehrer hat ein anderes Bewertungssystem - einige zb bewerten echtes Bemühen schon positiv, andere jedoch nur das Resulat - das ist im Sport nicht anders als mit Herleitungen in der Mathematik.

Der Lehrer hat ja offenbar angekündigt, dass es auch Tests gibt, aber die Schüler haben das nicht ernst genommen - vielleicht hätte er das etwas deutlicher sagen müssen, damit es jedem klar wird: Es heisst schliesslich Sportunterricht und nicht sportliche Ertüchtigung.

Wer Sport machen will, ist vorzugsweise in einem Verein, wo genau die gewünschte Sportart angeboten wird und wo man auch entsprechende gefördert wird.

Das 30 Kinder (die ganze Klasse?) bisher eine 1 hatte, spricht in erster Linie für ein grauslich schlechtes und bequemes Bewertungssystem - nur die Besten der Guten sollten eine 1 bekommen.
Wer in einer „normalen“ Schule im Sport eine 1 hat ist für eine Sportklasse prädestiniert - aber in dieser Sportklasse ist das Niveau deutlich erhöht, so dass auch hier nur die Allerbesten sehr gut sein können.

Du kannst gegen den neuen Lehrer, der dem Vorsatz folgt, dass man in der Schule was lernen soll, vorgehen, oder gegen die alte Garde, die sich einen „faulen Lenz“ macht und den Empfehlungen des Lehrplans nicht folgt.

Gruss, Sama

Hallo Kirsten,

ich habe dir nicht mehr geantwortet, weil ich mit dem iPad unterwegs war und ich die Bedienung der Forensoftware darauf ganz ätzend finde, insbesondere wenn man etwas zitieren möchte. Aber jetzt sitze ich wieder am PC, und damit geht es.

Ich hatte dir aber auch geschrieben:

Ebenso hat dir auch KamikazeKatze geschrieben:

Also nochmal:

Würdest du die Hand dafür ins Feuer legen? Du warst nicht im Unterricht anwesend, und da ich auch Mutter bin, weiß ich sehr wohl, dass nicht alles, was die Lehrer sagen, auch bei allen Kindern tatsächlich ankommt.

Auch das hat dir Wiz bereits beantwortet:

Und auch wenn du Wiz wegen seiner direkten Antworten nicht magst, auch KamikazeKatze hat dir in kürzerer Form geschrieben:

Innerhalb der Klasse ist sie durchaus gegeben, und alles andere ist irrelevant. Das Problem hast du nicht nur im Sport, sondern in jedem anderen Fach auch.

Ich erinnere dich nur an deinen Beitrag vor ziemlich genau fünf Jahren:

Nein, ich habe nicht lange suchen müssen, der Link erscheint gleich rechts als erstes bei „Ähnliche Fragen“, wenn man diese Frage öffnet. Damals war es der Religionslehrer, diesmal ist es der Sportlehrer, welcher Lehrer wird’s in fünf Jahren wieder sein?

Was du dort geschrieben hast:
„Meine ebenfalls als Grundschullehrerin tätige Freundin meinte übrigens,
eine 4 würde nur erteilt, wenn ein Kind bewusst nicht mitmacht und im
Unterricht nur stört
.“
Entschuldige bitte, aber das wäre eine glatte 6 und keinesfalls noch eine 4!

Das zeigt, dass die Anforderungen des Sportlehrers durchaus in Ordnung sind, und zwei Kinder das auch tatsächlich ernst genommen haben. Die waren womöglich die einzigen, die dem Lehrer zugehört haben. Und auch die meisten anderen haben offensichtlich noch eine zwei bekommen, die sprachlich immer noch ein „gut“ ist.

Vielleicht, weil er gemerkt hat, dass das bisher grob vernachlässigt wurde (du sagtest selbst, die Theorie steht im Lehrplan!) und dass dort sehr viel Nachholbedarf besteht??

Wie gesagt, meine Tochter ist durchaus sehr sportlich, was mich auch sehr freut, aber auch ich habe meine Probleme, ihr klarzumachen, dass Sport nicht alles ist, deswegen suche ich den Fehler nicht beim Sportlehrer. Beim jetzigen schon, weil er „ständig“ krank ist und deswegen der Sportunterricht häufig ausfällt (und das an einer Schule, die ein großes Schild „sportfreundliche Schule“ am Eingang hat) bzw. fachfremd „vertreten“ wird, aber das geht in eine ganz andere Richtung als das, was du bemängelst.

Dann hast du wohl die falschen Leute gefragt, denn wie du an den Antworten hier im Forum erkennst, ist deine Sichtweise bei weitem nicht nur auf Zustimmung gestoßen.

Denk einfach darüber nach! Du musst dich auch nicht (hier) rechtfertigen, aber es würde deiner Tochter mehr helfen, wenn du an deiner und deiner Tochter Einstellung „drehen“ würdest, als alle paar Jahre gegen einen Lehrer zu wettern.

Viele Grüße
Christa

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Hallo Christa,

ich mag tatsächlich nicht mehr zu allen Einzelheiten etwas schreiben, da ich nicht denke, dass ich mich rechtfertigen muss, nur weil ich eine andere Meinung vertrete. Darüber hinaus habe ich auch das Gefühl, dass wir uns jetzt hier im Kreis drehen.

Dennoch gibt es ein paar Punkte, auf die ich noch eingehen möchte. Ich finde, das hat etwas mit Wertschätzung zu tun, die ich Menschen hier im Forum entgegenbringe, sofern Sie mir gegenüber freundlich auftreten. Jemand wie Wiz, dessen Fantasie überbordet und der offensichtlich meint, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und sich anmaßt, mich verurteilen zu dürfen, gehört für mich nicht dazu.

Wie ich schon schrieb muss ich mich recht wenig um Schulsachen meiner Tochter kümmern, da es bei ihr gut läuft (viel besser übrigens als noch in der Grundschule :blush:). Trotzdem bin ich natürlich weiterhin wach, mit dem Ohr an der Entwicklung und interveniere, wenn ich das Gefühl habe, dass ich das tun sollte. Und ja, ich glaube meinem Kind tatsächlich, dass der Lehrer zuvor unzureichend informiert hat. Einmal mehr, weil genau das auch zahlreiche andere Eltern monierten, deren Kinder exakt dasselbe sagen. Vielleicht hat der Lehrer ja sogar etwas gesagt; aber wenn das Gros der Klasse das nicht versteht (egal ob nun akustisch oder bzgl. der Botschaft), muss er sich die Frage gefallen lassen, ob seine Kommunikation angemessen war.

Unsere Schule genießt einen sehr guten Ruf und bisher sind wir sehr zufrieden; genau so war es übrigens an der Grundschule. Wenn ich dann trotzdem etwas hinterfrage (wenn ich „wettere“ hört sich das anders an :stuck_out_tongue_winking_eye: ), weil ich nun mal kein Lehrer bin und weil es mir nicht fair erscheint, finde ich das mehr als nur legitim und würde es auch - falls erforderlich - in 5 oder weniger Jahren ganz sicher erneut tun. Ehrlich gesagt bezweifle ich stark, ob diese Sportlehrerversteher - wären sie exakt in meiner Situation - auch so tolerant und verständnisvoll gegenüber dem Gebaren des Lehrers wären, ginge es um ihr eigenes Kind. :wink:

Ehrlich gesagt ging es mir auch gar nicht darum, meine Haltung zum Thema bewerten zu lassen, sondern einzig um die Frage, ob der Lehrer so vorgehen darf wie er es tut. Hier habe ich sehr schnell verstanden (danke@Franzi), dass er es wohl darf. Gefallen muss mir das noch lange nicht und das tut es zahlreichen Eltern der Kinder unserer Klasse auch nicht. Wir werden also schauen, ob wir nicht doch noch erreichen können, dass zumindest die Kinder der anderen beiden Sportklassen ebenfalls schriftliche und mündliche Noten bekommen; dann werden sich die Wogen vermutlich auch wieder glätten. Bis dahin bleibt die gefühlte Ungerechtigkeit.

Ich habe übrigens noch einen Punkt, in dem ich mit dir überhaupt nicht d’accord gehe: Dass der praktische Anteil am Sportunterricht derart runtergefahren wurde, ist m. E. durch nichts zu rechtfertigen. Wenn eine Sportstunde zum Thema Hochsprung daraus besteht, dass Kinder die Sprunganlage aufbauen, noch nicht einmal einen einzigen Sprung tun, weil der Lehrer non stop redet und kein Ende findet, sich dabei zig mal wiederholt, sie sich lediglich 10 Minuten aufwärmen dürfen, um dann für den Rest der Stunde wieder im Kreis sitzend zugestextet zu werden, läuft da etwas ganz gehörig schief. Dann soll man eine ausschließliche Theoriestunde einstreuen, aber nicht so einen Murks machen.

Zu guter Letzt noch etwas zu deiner Mutmaßung, warum die 2 Kids ihre 1 bekommen haben könnten. Verstanden haben die nicht mehr als die anderen. Sie waren beide bloß längere Zeit krank bzw. verletzt und haben den Sporttest gar nicht erst mitgeschrieben. :confounded:

Viele Grüße
Kirsten

Die Logik dahinter, warum alle Kinder in Sport eine 1 haben müssen, nur weil sie in einer „Sportklasse“ sind, würde ich auch gern verstehen.

Hallo Kirsten,

musst du auch nicht, wie gesagt, ich wollte dich nur zum Nachdenken anregen. :smile:

Auch hier, du musst ihn weder „lieben“ noch mögen :-), allerdings hatte er mit der von mir zitierten Aussage durchaus Recht.

oder sie ihn nicht für voll nehmen, nur weil sie das so nicht kannten, dann liegt’s an den Kindern. Ich sage nicht, dass der Lehrer keine Fehler gemacht hat, ich kenne ihn nicht und ich war auch nicht dabei, aber das, was du ihm ankreiden willst, dass er auch die Theorie bewertet, ist definitiv kein Fehler.

Mein „wettern“ bezog sich natürlich nicht auf deine Frage, ob er das darf, sondern auf die von mir schon mal zitierte Aussage:

Das hört sich für mich nach dem rumänischen Ausdruck „sa moara si capra vecinului“ (es soll auch die Ziege des Nachbarn sterben) an. Ja, ideal wäre es, wenn auch die anderen Sportlehrer die Theorie ebenfalls berücksichtigen würden, aber, nichts für ungut, bei dir habe ich das Gefühl, dass du das nur deshalb gern hättest, damit die anderen Kinder auch schlechter als 1 bewertet werden, nicht, weil du es wirklich eingesehen hast, dass es tatsächlich dazu gehört. Ich habe jedoch nichts dagegen, wenn ich mit meinem Gefühl falsch liege. :stuck_out_tongue:

Auch hier darf ich dich daran erinnern, dass du das nur aus der Perspektive deiner Tochter (und ggf. ihrer Mitschüler) schilderst. Die Wiederholungen sind anscheinend notwendig, weil die Schüler offensichtlich immer noch nicht die Notwendigkeit der Theorie eingesehen haben. Seien wir doch mal ehrlich: wir reden hier von pubertierenden Jugendlichen, die, wie du selbst berichtet hast, bisher im Sportunterricht keine Theorie kennengelernt haben, da erscheint mir absolut „normal“, dass das für sie (!) nur „blabla“ ist, was der Lehrer da macht. Und zuhören muss man ihm schon 2x nicht. Ich weiß nicht, wie die Theoriestunden normalerweise im Sport ablaufen, grundsätzlich fände ich es allerdings auch tatsächlich sinnvoller, sie getrennt vom praktischen Unterricht zu machen.

'tschuldige, aber wenn du mit Fakten erst nach und nach rausrückst, kann man teilweise nur Mutmaßungen anstellen!
Nach wie vor bleibt auch der Großteil mit der 2. Außerdem wird ein (!) Test auch kaum so schwer ins Gewicht fallen, dass man dadurch auf eine 3 kommt (du hast geschrieben, dass einige auch eine 3 hatten). Da wird endlich einer erkannt haben, dass auch innerhalb einer Sportklasse differenziert bewertet werden muss (siehe auch Samas Antwort)!

Viele Grüße
Christa

Sorry, nun mag ich wirklich nicht mehr. Ich mag nicht auf jede Antwort von mir immer aufs Neue lesen müssen, dass es ja wahrscheinlich doch alles ganz anders ist als von mir, meiner Tochter oder den Klassenkameraden wahrgenommen. Früher sagte man „Ihr habt recht und ich meine Ruhe!“ Es ist ja schon spät genug; so halte ich es jetzt auch.

Meine zentrale Frage wurde beantwortet. Dafür noch mal vielen Dank!

Viele Grüße
Kirsten

Schon die Aussage von Sama ist nicht richtig.
Es gibt viele Schulen, die „Sportklassen“ anbieten. Dort finden sich Kinder, die gerne Sport treiben und i. d. R. - wenn auch nicht zwingend - gut darin sind. In die Sportklasse einer NRW Sportschule kommt nur, wer zuvor einen sportmotorischen Eignungstest mit überdurchschnittlichem Erfolg bestanden hat und dann auch jeweils nur die besten dieser Kinder. So manches Kind mit einer 1 auf dem Grundschulzeugnis kracht da sang- und klanglos durch, zumal die Plätze sehr begrenzt, das Interesse hingegen riesig (vor allem, wenn die Schule auch sonst noch gut ist) und regelmäßig vielen Kindern abgesagt werden muss.

Die Kinder der dortigen Sportklassen müssen gleich in mehreren Disziplinen richtig gut sein, da reicht es nicht, wenn man schnell laufen kann, dafür aber unbeweglich ist wie ein Eulenauge.
Aus diesem Grund ist es auch so, dass die Kinder nicht nur in „ihrer“ Sportart RICHTIG gut sind, sondern auch in vielen anderen. Warum jetzt also nicht jedes dieser (wie es im Sprachgebrauch des sportmotorischen Eignungstests heißt) weit überdurchschnittlich sportlichen Kinder für seine motorischen Leistungen eine 1 bekommen soll ist mir schleierhaft… und darf es auch gerne bleiben. :blush: