Novell, Windows oder Linux

Hallo Leute,

hier in unserer Firma soll das alte Novell Netware 4.2 ersetzt werden. Die Frage ist, womit.

Also folgende Situation: Ein Netzwerk mit knapp 50 reinen Windows-Workstations (ich traue mir das fast nicht zu sagen aber das geht bei Windows 98 los, was sich aber ändern wird). Netware wurde bisher benutzt, um Anmeldung und Dateispeicherung vorzunehmen. Dazu ist überall der Novell-Client 4.9 SP1 installiert. Außerdem sind noch einige Drucker darüber installiert, was aber eher ungepflegt ist. Üblicherweise arbeiten die Benutzer immer nur an einem Rechner, was eine Mitnahme von Desktop und Einstellungen unnötig macht.

Außerdem ist noch ein extra Server für Exchange als Groupware vorhanden. Darauf läuft auch ein Domänencontroller, der aber nur für das Exchange genutzt wird.

Meine Frage ist, womit kann ich das ersetzen? Macht ein reines Windows-Netz Sinn? Was wären die Vorteile bei Einsatz von diesem oder jenem?

Also Netware gibt es ja nicht mehr so richtig. Also kommt ja erstmal nur der Open Enterprise Server in Frage. Und als Alternative eben Windows 2003 Server.

Gibt es außerdem noch kostenfreie Alternativen (auf Linux-Basis), die ausreichend performant und sicher sind oder gibt es da Probleme?

Danke für eure Hilfe,

Günther

Hallo,

Also folgende Situation: Ein Netzwerk mit knapp 50 reinen
Windows-Workstations (ich traue mir das fast nicht zu sagen
aber das geht bei Windows 98 los, was sich aber ändern wird).
Netware wurde bisher benutzt, um Anmeldung und
Dateispeicherung vorzunehmen. Dazu ist überall der
Novell-Client 4.9 SP1 installiert. Außerdem sind noch einige
Drucker darüber installiert, was aber eher ungepflegt ist.
Üblicherweise arbeiten die Benutzer immer nur an einem
Rechner, was eine Mitnahme von Desktop und Einstellungen
unnötig macht.

Hmm.

Außerdem ist noch ein extra Server für Exchange als Groupware
vorhanden.

Ofen gestanden: von Groupware habe ich keine Ahnung. Was wollt ihr denn mit der Groupware genau machen?

Gibt es außerdem noch kostenfreie Alternativen (auf
Linux-Basis), die ausreichend performant und sicher sind oder
gibt es da Probleme?

Das würde ich eher empfehlen, zumindest, wenn das Know-How da ist. Wobei ich - was Groupware betrifft - zwar auf die üblichen Verdächtigen hinweisen kann, aber wenig Erfahrung mit habe.

Druck- und Fileserver sind auch mit kleiner Hardware „piece of cake“, außer irh habt komische Drucker, die nur Windows können. Bei Buisness-Qualität ist das eher selten.

Wenn ihr nicht allzu kurzfristig denkt, könntet ihr auch mal beginnen, Linux-Know-how zu sammeln, so ihr das Projekt intern angehen wollt. Lohnt sich meiner Meinung nach definitiv.

Gruß & HTH,

Sebastian

Hallo Sebastian,

Außerdem ist noch ein extra Server für Exchange als Groupware
vorhanden.

Ofen gestanden: von Groupware habe ich keine Ahnung. Was wollt
ihr denn mit der Groupware genau machen?

Im Prinzip geht es darum, Mails zu verwalten (Mailserver für Nachrichten im Haus, Mails auf externem Server holen und versenden) und Kalender, Aufgaben und Kontakte bereitzustellen.

Im Prinzip geht das mit Exchange ja auch ganz ordentlich, allerdings ist die Version hier schon etwas älter (5.5) und auch nicht sonderlich gepflegt. Mir gefällt einfach nicht, dass sämtliche Mails ungefiltert (Virenschutz läuft, Spam nicht) an Outlook 2000 weitergereicht werden.

Gibt es außerdem noch kostenfreie Alternativen (auf
Linux-Basis), die ausreichend performant und sicher sind oder
gibt es da Probleme?

Das würde ich eher empfehlen, zumindest, wenn das Know-How da
ist.

Was würdest du denn für eine Variante empfehlen? Ich habe mal gehört, dass ein Samba-Server Windows-Clients nur mit hoher Latenz antwortet. Bitte nicht schlagen, hab ich so gehört. Es braucht halt RAID5-Fähigkeit und ne Treiberunterstützung für Gigabit-LAN-Karten. Aber das können die Linuxe ja alle.

Hast du Erfahrung mit einer konkreten Server-Implementierung auf Linux-Basis und/oder etwas Hintergrundmaterial, was du empfehlen würdest? Know-How kann man sich ja anschaffen.

Wobei ich - was Groupware betrifft - zwar auf die
üblichen Verdächtigen hinweisen kann, aber wenig Erfahrung mit
habe.

Im Prinzip gefällt mir Kolab. Ich habe nur ein Problem, wie ich dann die vorhandenen Mails importiere.

Druck- und Fileserver sind auch mit kleiner Hardware „piece of
cake“, außer irh habt komische Drucker, die nur Windows
können. Bei Buisness-Qualität ist das eher selten.

Die Drucker sind nicht komisch, in den meisten läuft ein eigener Printserver, was dazu geführt hat, dass die meisten Clients direkt auf die Drucker drucken und nicht über die Server. Ich wüsste im Moment auch nicht, was dagegen spricht, da die Clients ja trotzdem die Drucker einzeln auswählen und Treiber installieren müssen.

Wenn ihr nicht allzu kurzfristig denkt, könntet ihr auch mal
beginnen, Linux-Know-how zu sammeln, so ihr das Projekt intern
angehen wollt. Lohnt sich meiner Meinung nach definitiv.

Hm, ja. Es müsste halt relativ schnell (3 Monate) eine brauchbare Lösung gefunden werden. Wenn die Performance der Linux-Server gut genug ist, dann spricht alles für die kostenfreie Variante Linux.

Wie ist es denn dann mit Update-Management á la WSUS, zentral geupdateten Virenscannern, Client-Management wie RIS und dergleichen Windows-Schnerpselchen?

Danke auf jeden Fall für deine Hilfe.

Günther

Hallo,

Das würde ich eher empfehlen, zumindest, wenn das Know-How da
ist.

Was würdest du denn für eine Variante empfehlen?

Du meinst, welche Distribution? Ich mag Debian, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Ich habe mal
gehört, dass ein Samba-Server Windows-Clients nur mit hoher
Latenz antwortet. Bitte nicht schlagen, hab ich so gehört.

Das halte ich für ein Gerücht. Microsoft hat in der Tat ein Benschmark herausgebracht, bei dem Linux mit Samba etwas abgeschlagen ist, aber Windows war „handgetunt“, Linux in Default-Konfiguration auf die Platte gerotzt. Nicht gerade ausgewogener Test http://www.heise.de/newsticker/meldung/36598

Ansosnten

http://www.kegel.com/nt-linux-benchmarks.html
http://www.itweek.co.uk/itweek/news/2085218/samba-ex…

Es
braucht halt RAID5-Fähigkeit und ne Treiberunterstützung für
Gigabit-LAN-Karten. Aber das können die Linuxe ja alle.

Ja, wobei man sich über die Hardware schon Gedanken machen sollte. Echte(!) Hardware-RAID-Controller sind nicht ganz billig, Soft-RAID ist prime, braucht aber etwas CPU, dann also nicht die schwächste Kiste nehmen, die in der Bibliothek gerade ausgemustert wurde. Als NIC gelten Intel-Karten wohl als erste Wahl, da würde ich nicht über andere Hardware nachdenken.

Und viel RAM ist natürlich auch fein. Was sollt ihe denn gigantisches machen?

Hast du Erfahrung mit einer konkreten Server-Implementierung
auf Linux-Basis und/oder etwas Hintergrundmaterial, was du
empfehlen würdest?

Lies die Samba-Dokumentation, die ist sehr gut. http://de.samba.org/samba/docs/man/Samba-HOWTO-Colle…

Know-How kann man sich ja anschaffen.

Ja.

Wenn ihr nicht allzu kurzfristig denkt, könntet ihr auch mal
beginnen, Linux-Know-how zu sammeln, so ihr das Projekt intern
angehen wollt. Lohnt sich meiner Meinung nach definitiv.

Hm, ja. Es müsste halt relativ schnell (3 Monate) eine
brauchbare Lösung gefunden werden.

Das ist echt sportlich, wenn ihr jetzt erst anfangt, Know-How zu sammeln. Echt jetzt.

Wie ist es denn dann mit Update-Management á la WSUS, zentral
geupdateten Virenscannern, Client-Management wie RIS und
dergleichen Windows-Schnerpselchen?

Ich kenne nicht wirklich „Windows-Schnerpselchen“, von daher bin ich da etwas überfragt. Mit den Debian-Eigenen Werkzeugen ist die Aktualisierung aber IMHO wirklich angenehm.

Virenscanner setze ich auch nicht wirklich ein, aber es muß ja nur einer auf dem Mail-Server aktualisiert werden - oder sehe ich da was falsch?

HTH,

Sebastian