Nützt oder schadet die Aufklärung über Hitler?

Hallo.

Aus gegebenem Anlaß (umstrittene „Hitler-Parodie“ mit H. Schneider) möchte ich eine Frage aufwerfen, die mir schon seit Jahren durch den Kopf geht:

Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem enormen Anwachsen der Literatur über Hitler (zum einen) und dem enormen Anwachsen der jungen Anhängerschar Hitlers, also der Neonazis (zum andern)?

Ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, entsprechende statistische Daten zu recherchieren. Auffallend finde ich aber doch, daß die Bemühungen seit den frühen 80ern, das Phänomen Hitler analytisch und kritisch aufzuarbeiten, parallel gingen mit der Zunahme an Hitler-Begeisterung bei der jungen Generation.

Paradoxer Zufall? Vielleicht nicht. Vielleicht ist die permanente Medienpräsenz der Figur Hitlers (wer zählt sein Erscheinen auf Titelseiten der deutschen Magazine?) sogar eine Mitursache seiner ansteigenden Faszination aufs junge Gemüt.

Also: Zufall oder nicht? Das ist meine Frage.

Gruß

Also: Zufall oder nicht? Das ist meine Frage.

Tach Horst,

Zufall!
Doch so einfach ist es nicht, denn das hat ja seine Gründe. Allerdings liegen die nicht in den zahlreichen Büchern und Artikeln über Hitler und das Dritte Reich. Die sind nämlich in aller Regel klug, gut recherchiert und haben einen aufklärerischen Impetus. Nun gut, ich muß zugeben, andere würde ich auch nicht lesen.

Schon Ende der 60er Jahre kam ja die NPD hoch, und es gab da in der Edition Suhrkamp einen Band über diese Partei, ihre Herkunft, Struktur und die Gründe für ihren erfolg. In aller Kürze: Die NPD wurde - und wird, ebenso wie die Republikaner und Konsorten - gewählt vor allem von Menschen, deren Stellung im sozialen Gefüge gefährdet ist. Von Leuten also, die Angst (und heutzutage meist berechtigte Angst) haben, sozial abzurutschen. In den 60er Jahren waren das meist Angehörige des Kleinbürgertums, oder modern gesprochen: obere Unterschicht bis untere Mittelschicht. (Über die soziale Zuordnung läßt sich streiten)

Hinzu kommt, dass nun die DDR dazugestoßen ist. Die sozialen Probleme dort sind ja am Tage.
Ebenso am Tage ist, daß die Ausländerfeindlichkeit dort, und sowas geht ja mit einem rechten bis rechtsextremen Weltbild Hand in Hand, nicht auf einem größeren Ausländeranteil in der Bevölkerung beruht: es gibt in der DäDeRä so um 1 % Ausländer. Damit ist diese Ausländerfeindlichkeit ohne weiteres als Vorurteil entlarvt. Und Vorurteile sind ja bekanntermaßen resistent gegen jede Art von Aufklärung.

Kurz und gut: Hitler war und ist der Kristallisationspunkt rechter Erwartungen und Hoffnungen. Der Ruf nach einem starken Mann hat sich in den letzten 60 Jahren immer mit seinem Namen verbunden. Dabei werden die Anfangsjahre des 3. Reichs natürlich idealisiert.

So weit, so kurz. Das ist ein weites Feld, das aber schon reichlich beackert worden ist.

Im Netz solltest Du ohne größere Schwierigkeiten Entsprechendes finden, z.B. bei der „Bundeszentrale für politische Bildung“.

Gruß - Rolf

Hallo.

Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem enormen
Anwachsen der Literatur über Hitler (zum einen) und dem
enormen Anwachsen der jungen Anhängerschar Hitlers, also der
Neonazis (zum andern)?

Das ist genauso kausal wie die Verringerung der Storchpopulation und das Sinken der Geburtenzahlen.

Die erschreckende Zunahme hängt wohl weit mehr mit den wirtschaftlichen Miseren zusammen und dem Unwissen. Unwissen erzeugt Angst und wirtschaftliche Miseren Neid und Hass.

Wenn dann noch Agitatoren dazukommen, die Öl ins Feuer gießen, geht die Post ab.
Es ist schon recht bezeichnend, daß in vielen Gegenden in den neuen Bundesländern, wo die Dichte an Ausländern recht niedrig ist, sehr viel Braunvolk rumgröhlt. Wenn man Ausländer kennt, verliert man schon mal einige Vorurteile.

Gandalf

Hallo Horst,

Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem enormen
Anwachsen der Literatur über Hitler (zum einen) und dem
enormen Anwachsen der jungen Anhängerschar Hitlers, also der
Neonazis (zum andern)?

Ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, entsprechende
statistische Daten zu recherchieren.

Ich auch nicht (ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte!), schade eigentlich;

aber dieser Zusammenhang ist sicher auch schwierig genug zu operationalisieren, denn einen einfachen Kausalzusammenhang „mehr Medienpräsenz Hitlers -> mehr junge Neonazis“ gibts bestimmt nicht; und sicherlich erklärt die Medienpräsenz wenn überhaupt nur einen Teil des Neonazitums.

vielleicht mag ja die gewachsene zeitliche Distanz ein gemeinsamer Hintergrundfaktor sein, aber vielleicht auch wirklich ab den 80ern die allgemeine stärkere Abkehr vom Anti-Faschismus der Jugend in den 60ern und 70ern, die sowohl die (gar nicht mal politisch motivierte) „Enttabuisierung“ in den Medien bedingt hat, wie auch Zulauf junger Menschen zur radikalen Rechten.

Auffallend finde ich aber
doch, daß die Bemühungen seit den frühen 80ern, das Phänomen
Hitler analytisch und kritisch aufzuarbeiten, parallel gingen
mit der Zunahme an Hitler-Begeisterung bei der jungen
Generation.

fragenswert in jedem Fall …

Paradoxer Zufall? Vielleicht nicht. Vielleicht ist die
permanente Medienpräsenz der Figur Hitlers (wer zählt sein
Erscheinen auf Titelseiten der deutschen Magazine?) sogar eine
Mitursache seiner ansteigenden Faszination aufs junge Gemüt.

Das Copyright für diese These bekommst Du übrigens nicht, denn sie wird ja desöfteren vertreten, wenn auch wohl nicht mehrheitsmächtig.

Mal allgemein gesagt:
Wenn der Parodist es schafft, die Figur Hitler ins Lachhafte zu verziehen, seine Texte „quer“ zu lesen, die Dummheit des Ganzen aufzudecken, dann schafft es auch der junge Neonazi, die gleiche Distanz zur Parodie einzunehmen, und so die „Dekadenz“ der Parodien aufzudecken, sie querzulesen, die Figur Hitler zu re-glorifizieren …

Insofern ist die verstärkte mediale Thematisierung der NS-Zeit (auch wenn es tausend Mal in der Form des Humors geschehen mag) und die ideologische Grundversorgung des jungen Neonazis nicht unbedingt zweierlei paar Schuhe.

Das was m.E. den Neonazis gerade bei humoristischer Aufarbeitung des NS-Regimes am meisten entgegenkommt, ist der Personenkult, der sowohl von den (Neo)Nazis wie auch von den Humoristen betrieben wird.

Viele Grüße
Franz

Hallo,

Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem enormen
Anwachsen der Literatur über Hitler (zum einen) und dem
enormen Anwachsen der jungen Anhängerschar Hitlers, also der
Neonazis (zum andern)?

na sicher gibts den. Woher sollen die sonst solche Ideen haben ?

Wie überall im Leben, vergehen die negativen Dingen zugunsten der schönen. Hat man sicher selbst in seinem Leben festgestellt, wenn eine Beziehung zu Ende gegangen ist.
Den Holocaust und den Schrecken der tatsächlich dahinter steckt kann man vielen erzählen aber so richtig kann das keiner nachvollziehen, der nicht direkt dabei war. Auch die zunehmende Gewaltbereitschaft tut ihren Teil dazu bei; vielen Menschen ist es egal, ob andere verrecken, hauptsache sie müssen auf nichts verzichten.

Geld (und dadurch Macht über Menschen) war eine wesentliche Triebfeder und das wollen die heute immer noch. Anerkennung, raus aus ihrer dumpfen Dummheit.

Was passt da besser als eine Idee und ein Auftreten welches seinerzeit von den Massen bejubelt wurde; es hat damals Mehrheiten gebildet und die Menschen waren fasziniert. Das soll -nach deren Ansicht- auch heute noch funktionieren…

Wird es aber nicht. Derweil sie das Pferd von der falschen Seite aufzäumen und deshalb sind sie ungefährlich … weil zu blöde.

Paradoxer Zufall? Vielleicht nicht.

kein Zufall.

Es könnte da zwei Strömungen geben, die eine sind die gewaltbereiten „Nofuture“ Boys, die sich Springerstiefel anziehen und die Haare rasieren. Diese waren bis seinerzeit ohne Ideen und ohne Leitbild. Sind sie heute eigentlich immer noch, nur finden sie Aufmerksamkeit dadurch, dass sie sich als rechte Szene bezeichnen und sich nach Art III.Reich NACH der Machtübernahme geben. Denen fehlt jegliche Lobby und die wollen auch keine.

Die andere Strömung ist die intellektuelle Seite, die versuchen auf „gehobener“ Ebene die Ideen zu verkaufen. Nur, die sind halt zu blöde; da brauchts schon einer schillernden Figur aber da in der heutigen Zeit alle Menschen sehr von sich selbst überzeugt sind und wenig mit Idolen und Vorbildern im Sinne haben, ist da auch keine Gefahr.

Ich finde, dass diese Zeit und diese Taten einmalig waren und bleiben. Wir messen diesem Thema viel zu viel Bedeutung zu.

Vielleicht ist die
permanente Medienpräsenz der Figur Hitlers (wer zählt sein
Erscheinen auf Titelseiten der deutschen Magazine?) sogar eine
Mitursache seiner ansteigenden Faszination aufs junge Gemüt.

ja. s.o.

Also: Zufall oder nicht? Das ist meine Frage.

kein Zufall. Glaubst Du wirklich, dass irgendjemand von diesen Burschen ein Buch liest oder Zeitung oder dass deren Bildung tiefer geht als Autobahnen bauen ? Von alleine kommen die nicht auf rechte Ideen, die werden geschult … und zwar von den Medien und den Eltern.

Was sieht man in den Medien ? Auftritte von Führern, denen die Menschen zujubeln. Auftritte von einfachen Menschen (Göring …), die hofiert wurden, die bewundert wurden, die tun und lassen konnten was sie wollen. Stramme Jungs, die den armen Schlucker straflos prügeln durften und denen jeder gehorchen musste.
Und bei der heutigen Gewaltbereitschaft zeigt man dann Konzentrationsläger … wen soll das abschrecken ? Die sagen allenfalls „da gehört der auch hin“.

Gruss
Roger

Hallo.

Ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, entsprechende
statistische Daten zu recherchieren.

Ich auch nicht (ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen
sollte!), schade eigentlich.

Im Prinzip so: 1) statistische Angaben über Zahl der Neonazis in den Jahren nach 1980, 2) statistische Angaben über Zahl der jährlichen Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt zum Thema Hitler nach 1980. Klar ist, daß beide Statistiken Jahr für Jahr höhere Kurven aufweisen.

aber dieser Zusammenhang ist sicher auch schwierig genug zu
operationalisieren, denn einen einfachen Kausalzusammenhang
„mehr Medienpräsenz Hitlers -> mehr junge Neonazis“ gibts
bestimmt nicht; und sicherlich erklärt die Medienpräsenz wenn
überhaupt nur einen Teil des Neonazitums.

Das ist alles klar. Aber wie beim Thema Gewalt-Games fragt sich auch hier, inwiefern jene Medienpräsenz als möglicherweise auslösender Faktor anzusehen ist. Nur wer ständig von Hitler hört und sieht, wird sein Fan.

Das Copyright für diese These bekommst Du übrigens nicht, denn
sie wird ja desöfteren vertreten, wenn auch wohl nicht
mehrheitsmächtig.

Meine These ist die oben vertretene, daß die Statistiken A und B seit etwa 1980 in einem mehr oder weniger kausalen Kontext stehen. Und zwar hauptsächlich in der Relation „Medien-Hitler fördert Neonazis“. Daß das Anwachsen der Neonazis einen Rückkopplungseffekt bewirkte, der dann wieder rückkoppelte und so weiter, kommt hinzu.

Das was m.E. den Neonazis gerade bei humoristischer
Aufarbeitung des NS-Regimes am meisten entgegenkommt, ist der
Personenkult, der sowohl von den (Neo)Nazis wie auch von den
Humoristen betrieben wird.

So sehe ich das auch.

Darüber hinaus verweise ich auf meine Antwort an Gandalf.

Gruß

Hi.

Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem enormen
Anwachsen der Literatur über Hitler (zum einen) und dem
enormen Anwachsen der jungen Anhängerschar Hitlers, also der
Neonazis (zum andern)?

Das ist genauso kausal wie die Verringerung der
Storchpopulation und das Sinken der Geburtenzahlen.

Das analogische Argument ist lustig, hat aber den Nachteil, daß ein direkter Zusammenhang zwischen Störchen und Menschengeburt der gängigen Auffassung nach nicht denkbar ist. Der von mir geargwöhnte Zusammenhang ist jedoch denkbar.

Dazu ein einfaches logisches Spiel:

Es gibt 3 Möglichkeiten: die Aufklärung über Hitler hat genützt (a), blieb neutral, also wirkungslos (b), hat geschadet ©.

a) Hat sie genützt? Bejaht man dies, dann bedeutet das, daß die Zahl der Neonazis ohne die Aufklärung noch viel größer wäre, als sie es ohnehin schon ist. Die Aufklärung hätte also geholfen, noch Schlimmeres zu vermeiden. Eine Bilanz, die für die Aufklärungsfreunde wenig schmeichelhaft klingt.

b) Blieb sie wirkunglos? Unwahrscheinlich. Allein 70 Hitler-Biografien existieren. Alles ohne Wirkung? Also nee.

c) Sie hat geschadet (meine These). Klingt das unwahrscheinlicher als These a)? Für mich nicht.

Gruß

Guten Abend!

Aber wie beim Thema Gewalt-Games fragt
sich auch hier, inwiefern jene Medienpräsenz als
möglicherweise auslösender Faktor anzusehen ist. Nur wer
ständig von Hitler hört und sieht, wird sein Fan.

Die Multi-Kulti-Gesellschaft möchte nix mit dem Leben und Fühlen der Eingeborenen zu tun haben. Wenn solche kriegerisch in ihrer Meinung unterdrückten, dann doch ein Hintertürchen finden, um ihrer Identität auch etwas verbalen und künstlerischen Ausdruck zu verleihen, dann besteht Erklärungsbedarf für Anhängerschaft und Mitläufer der dominierenden Gruppen. Man könnte jetzt einfach mal annehmen, es würde weder Zensur, noch Strafgesetze noch gewalttätige Unterdrückung bezüglich des angesprochenen Themas geben, dann würden sich Kleidung, Behandlung des Themas im Unterricht und Presseberichterstattung sofort ändern. Die Logik einer Sache lässt sich nur in einem gewissen Umfang unterdrücken. Nach wie vor gibt es in der Bundesrepublik genauso wie im Irak eine Siegerjustiz, die knallhart ohne Diskussionen unterdrückt.

MfG Gerhard Kemme

Hallo,
ich versuche mal trotz des äußert komplexen Themas einige Antworten zu geben:

Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem enormen
Anwachsen der Literatur über Hitler (zum einen) und dem
enormen Anwachsen der jungen Anhängerschar Hitlers, also der
Neonazis (zum andern)?

Genauso könnte man fragen, ob es seit es Krimis gibt, es mehr tatsächliche Morde gibt. Die Frage tauchte auch auf als eine Film über einen Jugendlichen gezeigt wurde der Suizid beging und danach die Suizidzahlen angestiegen sind. Gibt es hier Zusammenhänge?
Ich denke Medien können durchaus etwas unterstützen, was aber vorher schon da sein muss. Und eine Vergötterung von Menschen gibt es schon immer. Eine Verschönerung von Geschichte auch. Ich würde mal behaupten, dass Medien nicht viel ändern und auch die aufklärerisch gemeinten Filme und Dokumentationen nicht wirklich erreichen was sie wollen. Hier erreicht man mit der Gedenkstättenarbeit mehr (und hier ist nicht gemeint, mal schnell rein und wieder raus, sondern eine bewußte Auseinandersetzung mit dem Thema).

Ich denke auch wenn man Zahlen hätte, also Vergleichszahl Medienbeiträge und Mitgliederzahl der rechten Parteien (wobei die Mitgliederzahlen der rechten Kameradschaften bzw. auch Symphatisanten nicht offiziell ermittelt werden, somit hätten wir diese Zahlen nicht.), würde der Zusammenhang trotzdem nicht da sein. Natürlich könnte man so interpretieren, aber diese These wäre genauso wie Gandalf´s Vergleich mit Störchen und Geburtenzahlen. Solange kein direkter Zusammenhang hergestellt werden kann (und das würde nur durch eine repräsentative Umfrage gehen, wenn überhaupt), sagen die zwei Statistiken erst mal gar nichts aus.

So, nun zu den Personengruppen. Natürlich gibt es junge Leute, aber genauso mittleren Alters und auch ältere, die aus Unter-, Mittel- und der Oberschicht kommen. Also, dieses typische Bild jung, ungebildet und Unterschicht stimmt einfach nicht. Und die Motivationen, um in der rechten Szene mitzumischen, sind unterschiedlich. Anerkennung, Ausleben von Gewalt, Machtwunsch, Ideologiegläubig…
Und ich stimme auch nicht überein, dass alle die rechts sind, dumm sind. Da sind einige Clevere dabei, wenn man sich das System genauer betrachtet. Natürlich halte ich die dahintersteckende Ideologie für „dumm“ im Sinne von menschenverachtend. Aber wenn man clever genug ist soziale Notlagen für sich auszunutzen und zwar im großen Stil (siehe die aufkommende Jugendarbeit der rechten im Osten), dann halte ich eher die demokratischen Regierungen für dumm, die die Türen für die Rechten weit öffen, indem sie Gelder in den Bereichen Jugendarbeit und Bildung streichen und somit die kommunale Jugendarbeit im Osten zum Erliegen bringt. Und das ist nur ein Beispiel.

So, ich denke, das reicht erst mal, ich könnte noch mehr schreiben, aber zum Glück haben das andere ja schon getan.
Gruß, Daniela

Hi.

Genauso könnte man fragen, ob es seit es Krimis gibt, es mehr
tatsächliche Morde gibt. Die Frage tauchte auch auf als eine
Film über einen Jugendlichen gezeigt wurde der Suizid beging
und danach die Suizidzahlen angestiegen sind. Gibt es hier
Zusammenhänge?

Stichwort ´Nachahmungstäter´. Die Medien werden sich immer wieder fragen lassen müssen, ob sie nicht zur Gewaltspirale beitragen. Ansteigende Gewaltbereitschaft ist nun mal ein Faktum (in der mediensüchtigen jungen Population).

Die Analogie ´Krimis - Morde´ trifft das Problem nicht so recht. Hitler war und ist ein IDEOLOGISCHER Magnet. Dieser Aspekt ist weder mit analogischen Störchen noch mit analogischen Krimis vom Tisch zu schaffen. Analogien müssen auf der gleichen Ebene operieren, wenn sie greifen sollen.

Ich denke Medien können durchaus etwas unterstützen, was aber
vorher schon da sein muss.

Klar. Ich sagte ja schon woanders, daß Medien ein auslösender Faktor sein können - darum geht´s.

Ich denke auch wenn man Zahlen hätte, also Vergleichszahl
Medienbeiträge und Mitgliederzahl der rechten Parteien ( …),
würde der Zusammenhang trotzdem nicht da sein ( …)
Solange kein direkter Zusammenhang
hergestellt werden kann (und das würde nur durch eine
repräsentative Umfrage gehen, wenn überhaupt), sagen die zwei
Statistiken erst mal gar nichts aus.

Ebenfalls klar. Hier müßte eine tiefenpsychologisch operierende Sozialstudie ran. Motivationen und Entscheidungen haben immer wesentliche unbewußte Komponenten. Daß aus zwei Statistiken kein Kontext direkt herauslesbar ist, heißt nicht, daß der Kontext nicht besteht.

Gruß

1 Like

Hi.

Die Multi-Kulti-Gesellschaft möchte nix mit dem Leben und
Fühlen der Eingeborenen zu tun haben. Wenn solche kriegerisch
in ihrer Meinung unterdrückten, dann doch ein Hintertürchen
finden, um ihrer Identität auch etwas verbalen und
künstlerischen Ausdruck zu verleihen, dann besteht
Erklärungsbedarf für Anhängerschaft und Mitläufer der
dominierenden Gruppen.

Ich verstehe vielleicht, was du meinst, aber deine Formulierungen irritieren mich. Könntest du das ein bißchen genauer ausführen?

Nach wie
vor gibt es in der Bundesrepublik genauso wie im Irak eine
Siegerjustiz, die knallhart ohne Diskussionen unterdrückt.

Verstehe ich nicht so recht. Ist dieses Forum, in dem wir gerade kommunizieren, ein „knallhartes“ Instrument der „Siegerjustiz“ oder eine relativ liberale Plattform für Meinungsaustausch?

Gruß

Guten Abend!

Ich verstehe vielleicht, was du meinst, aber deine
Formulierungen irritieren mich. Könntest du das ein bißchen
genauer ausführen?

Ich bin bezüglich dieser Thematik juristisch bereits gemassregelt worden. Bitte akzeptiere eine gewisse Zurückhaltung. Deutschland hat 1945 kapituliert und die öffentliche Meinung ist dann so gestaltet worden, wie es die Kriegsgegner verlangten, d.h. es wurde ein bestimmtes Bild deutscher Geschichte vermittelt, das nicht von allen Bürgern, deren Familien aus Deutschland stammen, so für gut und richtig gehalten wird. Insofern denken etliche Bürger völlig anders, als es in Medien, Justiz und von Neubürgern als öffentliche Meinung dargestellt wird. Würde man die gesamte diesbezügliche Gesetzgebung entfernen, gäbe das eine echte Renaissance.

Nach wie
vor gibt es in der Bundesrepublik genauso wie im Irak eine
Siegerjustiz, die knallhart ohne Diskussionen unterdrückt.

Verstehe ich nicht so recht. Ist dieses Forum, in dem wir
gerade kommunizieren, ein „knallhartes“ Instrument der
„Siegerjustiz“ oder eine relativ liberale Plattform für
Meinungsaustausch?

Wie ich deiner Visitenkart entnehme, hast du hier gerade als Debattierer angefangen. Jedes Board hat seine Bedingungen. Die Mindestbedingungen sind die Gesetze des Landes, in welchem die Betreiber beheimatet sind, insofern ist es nur verständlich, wenn der gesamte Thread gesperrt wird und wir Benutzer per Mail eine Aufforderung bekommen, uns etwas mehr zurückzuhalten. Es sind alles immer nur so Pseudodiskussionen, warum nun das sogenannte „braune Gedankengut“ wieder bei einigen Jugendlichen gut angenommen wird. Die Bundesrepublik Deutschland versteht sich weiter als „freiheitliche“ Demokratie, was zur Folge hat, dass hier sehr unterschiedliche Parteiungen um Einfluss und Macht kämpfen: Christen, Moslems, Juden, Scientologen, Freimaurer, Kommunisten, Sozialisten, Feministinnen, Buddhisten, Rechte, Konservative, Wirtschaft, Reiche, Gewerkschaften, Autonome, Drogenleute, Mafia, Ausländer aus dem Osten, Ausländer aus Afrika. Vielleicht habe ich einige Gruppen übersehen. Mir geht es immer nur um eine Ausgeglichenheit, d.h. um die Verwirklichung einer funktionierenden pluralistischen Gesellschaft und nicht um die Dominanz einer Gruppe.

MfG Gerhard Kemme

Hi,

Ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, entsprechende
statistische Daten zu recherchieren. Auffallend finde ich aber
doch, daß die Bemühungen seit den frühen 80ern, das Phänomen
Hitler analytisch und kritisch aufzuarbeiten, parallel gingen
mit der Zunahme an Hitler-Begeisterung bei der jungen
Generation.

Angenommen, es bestünde tatsächlich ein Zusammenhang: Was wäre die Ursache und
was die Folge?

Simon

Hi.

Angenommen, es bestünde tatsächlich ein Zusammenhang: Was wäre
die Ursache und
was die Folge?

Wie ich woanders schon sagte, sehe ich den Zusammenhang tendenziell als Evokation neonazistischer Begeisterung durch die Medienpräsenz der Hitler-Figur. Rückkopplungseffekte inclusive.

Gruß