Nun ist der nächste 'Kronprinz' weg

Hallo zusammen,

gewundert hat mich das wenig, nach diesem vermeintlich ach so ehrlichen Interviewzuschnitt von Seehofer beim ZDF-Kleber. Da war klar, dass Röttgen abgesägt werden sollte.

Was mir unklar bleibt: R. scheint zu dem Job in NRW verdonnert worden zu sein. Hätte er nicht wissen sollen, dass es bei einer Wahlniederlage keinen Rückfahrtschein nach Berlin gibt?

Wäre er nicht besser beraten gewesen, tatsächlich erst mal Landespolitik in der Opposition zu machen, um tatsächlich „angreifen“ zu können? (Auch wenn ich den R. eher als Karrieristen eingestuft habe)

Merkels Personaldecke wird bald ziemlich dünn. Welche glaubwürdigen (gestandenen) Vertreter könnte sie denn noch in ein zukünftiges Kabinett einbringen?

Verwunderte Grüße

Hallo,

Merkels Personaldecke wird bald ziemlich dünn. Welche glaubwürdigen (gestandenen) Vertreter könnte sie denn noch in ein zukünftiges Kabinett einbringen?

Sie wird dann wohl bald auf die Methode Schröder zurückgreifen und auch Abgewählte bzw. Nichtgewählte ins Kabinett holen müssen.

Grüße

Hallo!

Mich schockiert die Nachricht von Röttgens Rausschmiss sehr und lässt viele Fragen offen.

Warum ist ein Umweltminister durch den Verlust einer Landtagswahl plötzlich ein schlechter Umweltminister? Warum wirft man einem Umweltminister, der deutlich grüner ist als der gesamte Rest der Partei, vor, nicht grün genug zu sein?

Schon in dem Moment als er in NRW seinen Hut in den Ring warf, fragte ich mich, wie freiwillig die Entscheidung ist. Vermutlich boten einflussreiche Kreise in der Landes- oder Bundes-CDU Norbert Röttgen die Kandidatur an - und machten ihm damit ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte.

Dass er die Wahl verlieren würde, war schon sehr lange klar (vor allem weil der Erfolg der FDP ja eher überraschend kam). Er hätte sie auch verloren, wenn er sich selbst geschickter verhalten hätte.

Warum musste er dann in den Ring steigen?

Ich finde nur eine Erklärung: Weil man ihn loswerden wollte - schon vor der NRW-Wahl. Das wirft die nächste Frage auf: Warum wollte man ihn loswerden? Und das wiederum erinnert mich fatal an die Kanzlerschaft von Helmut Kohl. Dessen Macht beruhte im wesentlichen darauf, dass er in der Lage war, schwierige Situationen „auszusitzen“ und gefährliche Rivalen in den eigenen Reihen wirksam loszuwerden. Die hießen seinerzeit Späth und Geisler.

Vielleicht ist das das heimliche Erbe Angelas von ihrem einstigen Ziehvater? Heute heißen die Späths und Geislers halt Merz, Wulff und Röttgen.

Als Kohl 1998 nicht mehr als Kanzler tragbar war, fand sich die Union auf der Opposotionsbank wieder, weil die Partei nicht zuletzt durch Kohls Personalpolitik zu einem Generationswechsel unfähig war. Die Position Merkels ist deutlich stärker als die Kohls Ende der 90er-Jahre. Trotzdem glaube ich, dass dies alles der CDU noch schwer schaden wird.

Michael

Hallo,

dazu nur einige Gedanken:

Abgesehen vom der Tatsache, daß Röttgen in/zu NRW fast alle möglichen Fehler gemacht hat, die ein Politiker denn machen konnte, hat sich die Kanzlerin sicherlich nicht gefreut, daß er u.a. ihre Euro-Politik zum Wahlkampfthema gemacht hat.

Natürlich disqualifiziert ihn dies nicht in seiner (Ex)Funktion als Umweltminister. Allerdings - mal in Ruhe betrachtet - hat er in diesem Bereich ja auch keine gute Arbeit geleistet.

Hintergrund des Rauswurfes (in dieser Form ja schon sehr ungewöhnlich) dürfte aber die Tatsache sein, daß die Niederlage der CDU in NRW auf Bundesebene schon ihre Spuren hinterlassen hat und sehr ernst genommen wird.

Altmaier wird - Sachkompetenz ist ja für einen Ministerposten nicht das entscheidene Kriterium - der bessere Umweltminister sein. Allein fehlt er natürlich der CDU in seiner bisherigen Funktion.

Insofern ist die Bemerkung, daß der CDU allmählich das Personal ausgeht, nicht von der Hand zu weisen. Die alte Ministerpräsidentenriege gibt es nicht mehr und die CDU ist heute letztendlich auf Merkel zugeschnitten. Mit allen Vor- und Nachteilen, die ein solch zentristischer Aufbau mit sich bringt.

Merkel und die CDU kann sich nur freuen, daß die meisten anderen Parteien kein viel besseres Bild abgeben.

Wenn McAllister klug ist, verbietet er sich jede Wahlkampfunterstützung aus Berlin.

Schönen Tag noch!

godam

Hallo,

Was mir unklar bleibt: R. scheint zu dem Job in NRW verdonnert
worden zu sein.

Ja, genau wie Lindner in der FDP, wollte man ein
Schwergewicht in den gewichtigen Ring NRW werfen.
Zumindest wurde das von den Medien so „kolportiert“
muss man wohl sagen.
Nicht nur dir bleibt die Sache unklar!
Vor allem weil höchst selten ein Minister
entlassen wurde, ich erinnere mich in jüngster
Vergangenheit eigentlich nur an „Schwatzbase“
Scharping.

Will man Stärke demonstrieren oder hat man einfach,
angesichts drohenden Machtverlustes den Kopf verloren?
Wie auch immer etwas ominös kommt einem das schon vor.

Hätte er nicht wissen sollen, dass es bei
einer Wahlniederlage keinen Rückfahrtschein nach Berlin gibt?

Gerade das wurde ihm doch versichert und die
Kanzlerin hat auch kurz nach der Wahl noch
deutlich an ihm festgehalten. Man sieht halt
wieder einmal was Merkels Wort wert ist.
Heute so, morgen so, opportunistisch wie
der Wind grad weht! Sehr vertrauenserweckend
ist das nicht!

Wäre er nicht besser beraten gewesen, tatsächlich erst mal
Landespolitik in der Opposition zu machen,

Wenn er gewusst hätte was auf ihn zukommt schon!
Er ging ja nicht davon aus, dass dies Konsequenzen
für ihn haben könnte!

Verwunderte Grüße

Ebensolche zurück
Paul

Röttgens Superplan
Hallo,

Schon in dem Moment als er in NRW seinen Hut in den Ring warf,
fragte ich mich, wie freiwillig die Entscheidung ist.

Röttgen war seit 2010 Vorsitzender der hiesigen CDU und dieses wurde er durch eine Mitgliederbefragung. Röttgen war also natürlicher Spitzenkandidat für diese Wahl. Der Fehler lag - wie ich schon schrieb - darin, sich nicht festlegen zu wollen, ob er im Falle einer Niederlage Oppositionsführer werden oder Umweltminister bleiben würde. Das hatte wesentlichen Anteil daran, daß die CDU die Wahl so verlor.

Was in den überreginalen Medien ein bißchen unterging, war auch die Auswahl seines Wahlkreises. Daß Bonn-Nord an die SPD gehen würde, war absehbar. Stattdessen hätte er einen Wahlkreis im Rhein-Sieg-Kreis übernehmen können; der bisherige Kandidat der CDU trat nicht wieder an und da der Wahlkreis seit 1947 durchgängig an die CDU ging (2012: 43,2% CDU, 2010: 50,2%) wäre er dann im Landtag gewesen.

Das ganze war also eine von vorne bis hinten durchgeplante taktische Operation: im Falle einer Niederlage als Spitzenkandidat wäre er nicht in der Verlegenheit gewesen, seinen Sitz im Landtag zu belegen.

Das war vielen Wählern in NRW sehr wohl bekannt, so daß die CDU entsprechend drastisch verlor. Bundesweit war das natürlich weniger bekannt, so daß man darauf hoffte, daß die krumme Nummer des Herrn Röttgen nicht auf die Bundespartei durchschlug. Seehofers Kommentar im ZDF war insofern aus Merkels Sicht nicht hilfreich und da dachte sie sich wohl, daß sie besser Röttgen schnell absägt, bevor die Bundes-CDU größeren Schaden nimmt. Ob sie mit Zitronen gehandelt hat, wird sich noch zeigen.

Ich finde nur eine Erklärung: Weil man ihn loswerden wollte -
schon vor der NRW-Wahl.

Siehe oben: die CDU-Mitglieder wollten, daß er Parteivorsitzender wird.

Gruß
C.

Hallo,

für die nächsten Monate könnte diese Truppe ja noch reichen.
Aber mit denen kann sie doch nicht im Ernst Wahlkampf machen wollen.

Scheiterte Kohls CDU damals nicht auch (nach allerdings doppelt so vielen Jahren Wegbeißerei), weil er zu eitel war, jemanden anderem (damals Schäuble) seinen Job geben zu wollen?

Im Zusammenhang mit Kohl fällt mir gerade wieder ein, dass es damals schon eine Diskussion gab, Kanzlerzeiten auf zwei Wahlperioden zu beschränken.

Röttgens Fehler war auch: Er will keine Kärrnerarbeit in NRW machen. Das wird hingegen Lindner hoch angerechnet.

Die Zeichen stehen momentan so, dass sie in der Politikarithmetik machen kann, was sie will. Sie wird Bundeskanzlerin bleiben.

Grüße

Hi Christian,

Danke für diese NRW-Details, die wirklich nicht soo in den Medien rüberkamen.

Bleibt die Frage: Warum geht ein vermeintlich engagierter Politiker nicht in einem Bundesland in die „Lehre“?

Mich widern diese Typen zunehmend mehr an, die aufgrund von Proporzgründen, noch schlimmer, Vasallentreue zur Kanzlerin ihre Jobs bekommen.

Grüße

Moin,

soweit ich das im Internet verfolgen konnte, sind sich die politischen Kommentatoren über den Grund von Merkels Reaktion nicht einig. Nur in folgenden Punkten herrscht Einigkeit:

  • Röttgen hat einen schlechten Wahlkampf geliefert und viele Fehler gemacht
  • Die Energiewende funktioniert nicht annähnernd so gut, wie sie sollte.

Wenn sich die dafür bezahlten Kräft schon nicht einig sind, wird hier auch keiner die absolute Wahrheit finden.

Meine ganz persönliche Meinung ist: Der zweite Punkt oben ist der Grund, der erste die Ursache, gleiches galt schon für vGuttenberg.

Röttgen hat wie vGuttenberg viel Show in seinem Amt gemacht, vieles angestoßen, wenig scheint im nachhinein durchdacht oder sogar konkret geplant. Bei beiden kam dann ein persönliches Fehlverhalten hinzu und Merkel hat aus ihrem Verhalten bei vGuttenberg gelernt und dieses Mal deutlich schneller reagiert. Im Verteidigungsministerium hat sie mit de Maizère einen perfekten Nachfolgern gefunden, mal sehen, wie es im Umweltministerium läuft.

Und falls Du meine Meinung über einen Nachfolger für Merkel wissen willst, dann ist das Thomas de Maizère, auch wenn er ungefähr gleich alt ist. Und er scheint zum einen das Vertrauen von Merkel zu besitzen, zum anderen zeichnete er sich bisher durch ein Merkmal aus, welches anscheinend in letzter Zeit unterbewertet wurde: Kompetenz. In vielerlei Hinsicht erinnert er mich an Rudolf Seiters, nach wie vor einer der für mich glaubwürdigsten Politiker der letzten 20 Jahre.

Merkels Personaldecke wird bald ziemlich dünn. Welche
glaubwürdigen (gestandenen) Vertreter könnte sie denn noch in
ein zukünftiges Kabinett einbringen?

Naja, wenn sie es wie bei der SPD macht, gibt es ja einige Landespolitiker, die mal Ministerpräsident in einem der Länder waren und dann Bundesminister werden könnten.

Gruß

ALex

Guten morgen,

Bleibt die Frage: Warum geht ein vermeintlich engagierter
Politiker nicht in einem Bundesland in die „Lehre“?

das hat er ja im Prinzip gemacht. Er war lange in der Jungen Union NRW aktiv und vier Jahre ihr Vorsitzender. Parallel war er aber auch seit 1994 im Bundestag (witzigerweise über ein Direktmandat in einem Wahlkreis im Rhein-Sieg-Kreis, in dem er für die Landtagswahl nicht kandidieren wollte) und von 2000-2009 stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe im Bundestag.

Er war also gleichermaßen im Bund wie in NRW politisch aktiv. Dagegen hat auch keiner was, nur ist es halt unklug, hier einen auf Landesvater machen zu wollen aber sich nicht auf das Land festzulegen. Das wird als opportunistisch wahrgenommen. Außerdem steht NRW sowieso schon ein bißchen auf Kriegsfuß mit dem politischen Berlin.

Das kommt natürlich einerseits daher, daß die Bundeshauptstadt früher in NRW lag aber vor allem daher, daß es hier in den letzten rd. 15 Jahren regen Verkehr zwischen Düsseldorf und Berlin gegeben hat. Hier sind insbesondere Rau, Clement und Steinbrück zu nennen, die allesamt nach verloreren Wahlen (bzw. nachdem sie weggemobbt worden waren) für andere Jobs nach Berlin tigerten.

Daß nun einer mit einem vermeintlich sicheren Ministerposten im Gepäck kurz für eine Landtagswahl vorbeischaut, ohne sich darauf festzulegen, ob bzw. daß er anschließend auch als Oppositionsführer zur Verfügung steht, kam nicht gut an und läßt Zweifel daran aufkommen, daß ihm vor allem am Land gelegen ist als an einem Sprungbrett für weitere Karriereschritte in Berlin.

Man kann es auch noch anders betrachten: Röttgen war als CDU-Vorsitzender in NRW und stellvertretender Vorsitzender der Bundes-CDU der natürliche Interessenvertreter des Landes im Bund. Anstatt dem Land zu dienen, hat er aus der Landtagswahl nur eigene Vorteile ziehen wollen - ohne die möglichen Konsequenzen in Kauf zu nehmen.

Mich widern diese Typen zunehmend mehr an, die aufgrund von
Proporzgründen, noch schlimmer, Vasallentreue zur Kanzlerin
ihre Jobs bekommen.

Naja, daß Fachwissen nicht unbedingt den Ausschlag für die Besetzung eines politischen Postens gibt, ist nichts neues. Bleiben noch Linientreue und Fähigkeiten in typischen Politikerdisziplinen. Insofern ist es ja keine Überraschung, daß das Wohlwollen der Kanzlerin ein wichtiges Kriterium darstellt.

Was mich mehr stört, ist dieses ständige Schielen auf die persönlichen Vorteile. Hier seien - ergänzend zu Kollege Röttgen - nur mal Ypsilanti und die nach ihr benannte Kraftilanti genannt. Kraft hatte vor der vorletzten Wahl immer und immer wieder beteuert, sie würde niemals mit den Linken… Und siehe da: es wurde keine Koalition mit der Linken, sondern eine rot-grüne Minderheitsregierung, die überraschenderweise nicht von CDU oder FDP gestützt wurde, sondern von der Linken.

Die blöden Wähler hatten das natürlich am Sonntag wieder vergessen; so ist das halt mit dem Langzeitgedächtnis der Wähler. Nur sind wir hier alle mal gespannt, wann Frau Kraft doch ihr Heil in Berlin sucht. Könnte aber sein, daß das bei der nächsten Bundestagswahl gravierende Auswirkungen auf das Wahlergebnis der SPD in NRW hätte.

So oder so: es scheint in inzwischen absolut out zu sein, Oppositionsführer zu sein, wenn woanders (d.h. in Berlin) ein netter Posten zur Verfügung steht. Und das geht mir ganz gehörig auf den Zeiger und wie man hört, auch ein paar anderen Wählern. Es ist halt wieder ein bißchen Glaubwürdigkeit verloren gegangen.

Wenn mir ein Bundesland so sehr am Herzen liegt, daß ich unbedingt Ministerpräsident werden will, dann bleibe ich halt mal ein Weilchen - auch in der Opposition - und versuche nicht, am Ende möglichst kein Landtagsmandat zu haben, das mich zumindest moralisch verpflichten würde, im Landtag abzuhängen, ohne auf der Regierungsbank zu sitzen. Mal davon abgesehen, daß das Weilchen gar nicht mal so lang sein muß. Wie lange die neue rot-grüne Regierung hält, ist ja überhaupt nicht abzusehen.

Gruß
Christian

Komischerweise hat Röttgen auch seinen Wahlkreis verloren. Da kam ein anderer besser an.

Komischerweise hat Röttgen auch seinen Wahlkreis verloren.

Nicht komischerweise. Das habe ich doch erklärt.

Hallo,

für die nächsten Monate könnte diese Truppe ja noch reichen.
Aber mit denen kann sie doch nicht im Ernst Wahlkampf machen wollen.

Naja, sie sieht das möglicherweise genauso, allerdings mit der Erkenntnis, dass es weniger ums Wollen denn ums Müssen geht.

Scheiterte Kohls CDU damals nicht auch (nach allerdings doppelt so vielen Jahren Wegbeißerei), weil er zu eitel war, jemanden anderem (damals Schäuble) seinen Job geben zu wollen?

Na das wird nicht der einzige Grund gewesen sein. Nach so langer Zeit ist man vielen auf die Füße getreten und es gibt außerdem immer welche, die es nicht unbedingt besser aber auf jeden Fall anders machen wollen. Und die werden naturgemäß immer mehr, je länger jemand vorne ist. Und sein Nachfolger im Amt wollte es ja selbst am Wahlabend nicht glauben, dass jemand anderes dran kommt.

Im Zusammenhang mit Kohl fällt mir gerade wieder ein, dass es damals schon eine Diskussion gab, Kanzlerzeiten auf zwei Wahlperioden zu beschränken.

Ja, es gibt auch immer wieder Diskussionen um die Einführung der Todesstrafe oder die Direktwahl des Bundespräsidenten. DIe Diskussionen um die zwei Wahlperioden wird wohl immer dann hochkommen, wenn sie mal wieder jemand überschritten hat.

Röttgens Fehler war auch: Er will keine Kärrnerarbeit in NRW machen. Das wird hingegen Lindner hoch angerechnet.

Diesem Gedankengang kann ich gerade gar nicht folgen. Ein Spitzenkandidat der FDP tritt doch unter grundsätzlich anderen Vorzeichen an als einer der CDU.

Die Zeichen stehen momentan so, dass sie in der Politikarithmetik machen kann, was sie will. Sie wird Bundeskanzlerin bleiben.

Es gibt sicher schwere Schicksalsschläge. Was bietet den die andere „Große“ Partei an Kandidaten? Drei Wahlverlierer. Also das wirklich kaum noch zu toppen.

Grüße

Hallo,

sogar konkret geplant. Bei beiden kam dann ein persönliches
Fehlverhalten hinzu

Man mag ja über Röttgens Wahlkampf und seine Fehler denken wie man will, aber diese mit Guttenberg auf eine Ebene zu setzen finde ich unfair.

Im Verteidigungsministerium hat sie mit de Maizère
einen perfekten Nachfolgern gefunden

Ja, aber auf Kosten eines guten Innenministers. Da haben wir jetzt eine Vollpfeife am Ruder.

Gruß

Anwar

Im Verteidigungsministerium hat sie mit de Maizère
einen perfekten Nachfolgern gefunden

Ja, aber auf Kosten eines guten Innenministers. Da haben wir
jetzt eine Vollpfeife am Ruder.

Röttgen hat die wahl verloren und das verdient. Nicht vergessen „Muttis allerdümmster“ war erst BP.

Röttgen hat die wahl verloren und das verdient.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ein guter Administrator (nicht, dass ich sagen will, dass Röttgen einer ist) muss kein guter Wahlkämpfer sein. Und eine demokratische Wahl zu verlieren ist keine Schande, die „bestraft“ werden muss - erst Recht nicht mit dem Verlust eines Postens, der mit der Wahl nun herzlich wenig zu tun hat.

Merkel demonstriert hier wieder mal planlose Machterhaltspolitik vom Unfeinsten.

  • Anwar

Komischerweise hat Röttgen auch seinen Wahlkreis verloren. Da
kam ein anderer besser an.

Hä? Hast du den langen kompetenten Artikel von Christian gelesen, bevor du dich auf ihn beziehst?

Karl

Hallo,

  • Röttgen hat einen schlechten Wahlkampf geliefert und viele
    Fehler gemacht

Das haben andere Politiker auch getan, zuletzt der Stimmenverlust der CDU. Bisher mußte niemand deshalb gehen.

  • Die Energiewende funktioniert nicht annähnernd so gut, wie
    sie sollte.

Die Energiewende heißt für uns (so wird es den Bürgern verkauft): Windkrafträder,Windparks, gerodete Landschaften, um die Energiewende endlich herbeizuführen. Wir wollen die Vorreiter einer Engergie sein, die umweltbewußt ist, umschädlich und allen Strom erzeugt, den wir brauchen?

Vielleicht hat Röttgen erkannt, daß dies nicht möglich ist und kleine Einwände erhoben. An der Seite Angela Merkels bedeutete dies für ihn das AUS. Philipp Rösler kann sie nicht entlassen. ER bringt es auf den Punkt: „Wir brauchen in Zukunft Kohle- und Gaskraftwerke“.

Mit Peter Altmaier hat Merkel nun einen Mann an ihrer Seite, der ihre Meinung über alles toleriert und das Konzept der sogenannten umweltbewußten Energiewende voll und ganz in ihrem Sinne verkaufen kann.

Karin

Wenn sich die dafür bezahlten Kräft schon nicht einig sind,
wird hier auch keiner die absolute Wahrheit finden.

Meine ganz persönliche Meinung ist: Der zweite Punkt oben ist
der Grund, der erste die Ursache, gleiches galt schon für
vGuttenberg.

Röttgen hat wie vGuttenberg viel Show in seinem Amt gemacht,
vieles angestoßen, wenig scheint im nachhinein durchdacht oder
sogar konkret geplant. Bei beiden kam dann ein persönliches
Fehlverhalten hinzu und Merkel hat aus ihrem Verhalten bei
vGuttenberg gelernt und dieses Mal deutlich schneller
reagiert. Im Verteidigungsministerium hat sie mit de Maizère
einen perfekten Nachfolgern gefunden, mal sehen, wie es im
Umweltministerium läuft.

Und falls Du meine Meinung über einen Nachfolger für Merkel
wissen willst, dann ist das Thomas de Maizère, auch wenn er
ungefähr gleich alt ist. Und er scheint zum einen das
Vertrauen von Merkel zu besitzen, zum anderen zeichnete er
sich bisher durch ein Merkmal aus, welches anscheinend in
letzter Zeit unterbewertet wurde: Kompetenz. In vielerlei
Hinsicht erinnert er mich an Rudolf Seiters, nach wie vor
einer der für mich glaubwürdigsten Politiker der letzten 20
Jahre.

Merkels Personaldecke wird bald ziemlich dünn. Welche
glaubwürdigen (gestandenen) Vertreter könnte sie denn noch in
ein zukünftiges Kabinett einbringen?

Naja, wenn sie es wie bei der SPD macht, gibt es ja einige
Landespolitiker, die mal Ministerpräsident in einem der Länder
waren und dann Bundesminister werden könnten.

Gruß

ALex