Nutzen eines trenntrafos nicht verstanden

Hallo und Guten Abend,

ich habe gehört, dass man z.B. mit einem Oszi nie direkt an L1 und N in der Steckdose die Spannung messen soll.
Dies kann wohl lebensgefährlich sein, auch wenn man an elektrischen Geräten bastelt und mißt.

Dazu soll man einen Sicherheitstrenntrafo benutzen.

Was das ganze bringen soll verstehe ich nicht.

Wo ist denn die konkrete Gefahr, wenn ich die Masse vom Oszi auf N lege und mit der Tastspitze an L gehen würde?
aus welchem Grund sollte das besser über einen Trenntrafo geschehen und was macht dieser?

So weit mir bekannt ist wandelt er die spannung 1:1 und keine der beiden Klemmen L1 und N ist mit Pe verbunden also potentialfrei.
Ist das in der Regel bei den meisten Transformatoren so, das die Sekundärspannung potentialfrei wird? Ich glaube schon, oder?

Ich habe schon die Wiki und ein Fachbuch bemüht, konnte mir aber meine Fragen dazu nicht beantworten.

Ich würde mich sehr über Hilfe von Euch freuen.

Vielen Dank und Grüße, Matthias.

Hallo und Guten Abend,

ich habe gehört, dass man z.B. mit einem Oszi nie direkt an L1
und N in der Steckdose die Spannung messen soll.
Dies kann wohl lebensgefährlich sein, auch wenn man an
elektrischen Geräten bastelt und mißt.

Die bei Profis übliche Methode, sich vor den Gefahren der Netzspannung zu schützen,
ist ein Trenntrafo.
Er bietet zwei VorteiIe:
Zuallererst trennt er das Gerät/die Schaltung galvanisch vom 230-V-Lichtnetz, sodaß kein Körperstrom zum Erdpotential fließen kann, wenn man hinter dem Trenntrafo einen Leiter berührt.
Dazu kommt, daß der Kurzschlußstrom nicht unbegrenzt hoch ist,
sondern durch den Innenwiderstand des Trafos und einer eventuell in Reihe geschafteten Sicherung begrenzt ist.
Dies ist nicht nur für den Elektroniker, sondern für das zu testende Gerät, in Deinem Fall das Meßgerät(Oszi) gut zu wissen.

Dazu soll man einen Sicherheitstrenntrafo benutzen.

Was das ganze bringen soll verstehe ich nicht.

Wo ist denn die konkrete Gefahr, wenn ich die Masse vom Oszi
auf N lege und mit der Tastspitze an L gehen würde?
aus welchem Grund sollte das besser über einen Trenntrafo
geschehen und was macht dieser?

So weit mir bekannt ist wandelt er die spannung 1:1 und keine
der beiden Klemmen L1 und N ist mit Pe verbunden also
potentialfrei.
Ist das in der Regel bei den meisten Transformatoren so, das
die Sekundärspannung potentialfrei wird? Ich glaube schon,
oder?

Ich habe schon die Wiki und ein Fachbuch bemüht, konnte mir
aber meine Fragen dazu nicht beantworten.

Ich würde mich sehr über Hilfe von Euch freuen.

Vielen Dank und Grüße, Matthias.

Allgemein ist jeder Transformator mit getrennten Wicklungen ein Trenntransformator - jedoch ist die Isolierung oft nicht ausreichend sicher, um Personenschutz zu gewährleisten.

Auch für Niederfrequenzsignale werden Trenntransformatoren gefertigt, entweder um sichere Netztrennung herzustellen oder Erdschleifen und damit verbundene Brummstörungen zu vermeiden. In der Nachrichtentechnik nennt man diese Transformatoren Übertrager.
http://de.wikipedia.org/wiki/Trenntrafo
http://www.elektronik-kompendium.de/forum/board_entr…

Lies dir den Artikel mal durch, ist auch recht aufschlußreich.
Störquelle Netzstromanschluss
http://www.elektroniknet.de/index.php?id=996&tx_jppa…
mfg
W.

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die Hilfe und die aufschlußreichen Artikel.
Werde sie mir sorgfältig durchlesen, bevor ich eventuell weitere Fragen stelle.

Grüße

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Galvanische Trennung
Hi Matthias!

Kurze Info voraus: Meine Beispiele sind bildlich gemeint und sollen nicht zur Ausführung anregen!!!

Der Trenntrafo bringt Dir (wie der name schon sagt eine „galvanische trennung“.
Sicher wirst Du zu dem Thema was bei Wiki finden. Aber der Nutzen für einen Versuchsaufbau ist recht schnell erklärt:
Bei der normalen Hausinstallation hast Du neben den 3 Phasen (L1,L2,L3) noch den N und den PE (auch Schutzleiter genannt). Der PE dient in erster Linie zum Schutz der Geräte und nicht (wie gerne fälschlich angenommen wird) dem Schutz von Personen. Dafür gibt es widerum den FI, aber das ist ein anderes Thema. Merk Dir erstmal nur, daß Du das PE und N das gleiche Potential haben, nämlich ERDE. Wenn Du nun mit der Prüfspitze deines Oszi an die Phase in der Steckdose gehst und die andere Klemme in der Hand hälst wartet der Gevatter Strom nicht lange bis Du die zweite Klemme an den N-Pol der Steckdose geklemmt hast, sondern wandert fröhlich über deinen Körper zur ERDE. Ist nicht wirklich angenehm…

Jetzt mal mit Trenntrafo :
Durch die galvanische Trennung hast Du 2 Stromkreise (Primär/Sekundär). Diese sind zwar von einander abhängig, aber ansonsten eigenständig. Nehmen Wir wieder den Fall mit der Steckdose: Du nimmst den einen Stecker und steckst ihn in die Steckdosenbuchse. Nun kannst Du den anderen ohne Probleme anfassen, da die Sekundärseite des Trafos ihren eigenen Stromkreis bildet, der „nichts“ mit der ERDE zu tun hat. Würdest Du so blöd sein und dich in den Stromkreis der Sekundärseite „einschalten“ hätte das allerdings fatale Folgen! Bei einem Stromfluß über dei ERDE fliegt (soweit vorhanden) der FI raus. Wenn Du Dich aber in einen Stromkreis reinlegst gibt es keinen Fehlerstrom (und über Trenntrafo schon zweimal nicht).

Im Kurzen: Wenn Du mit einer Spannung vom Trenntrafo arbeitest kann der Strom nicht über die ERDE abfließen, da der Stromkreis galvanisch getrennt ist.
Somit bist Du vor Stromschlägen geschützt, solange Du den Stromkreis nicht mit deinem Körper schließt. Das würdest Du, wenn Du je einen Draht in einen Pol der Steckdose stecken würdest und diese beiden Drähte gleichzeitig berührst.

Wenn man eine solche Dummheit begeht hat man als Elektriker seinen Lebensberechtigungsschein beim Petrus an der Himmelspforte unverzüglich abzugeben, da als einziges sicherndes Element evtl. nur die Sicherung an der Primären Seite des Trafos helfen könnte und die meist bei 16Ampere liegt, was doch erheblich über einem sanften Kribbeln liegt…

Ein Trenntrafo bietet also einen recht guten Schutz für Prüfzwecke, ist aber helt auch kein Allheilmittel. Vorsicht ist weiterhin geboten.

Ich hoffe den Sinn und Zweck halbwegs verständlich rübergebracht zu haben.

Gruß Marco

Hallo Matthias,

neben den Sicherheitsaspekten, die ja schon erklärt wurden, gibt es auch zwingende Gründe, da manche Messungen ohne Trenntrafo garnicht möglich sind. Wenn z.B. die Netzspannung mit einem Brückengleichrichter gleichgerichtet wird und Du Messungen im Gleichstromkreis machen willst, mußt Du den Minuspol mit der geerdeten Masse des Oszilloskopes verbinden, was in jedem Fall zum Kurzschluß führt.

Jörg

Hallo Jörg,

ah das finde ich auch ser interessant und bringt mich in meinen Überlegungen gut voran.

Habe ich das so richtig verstanden?

Die Masse des Tastkopfes ist mit dem PE der Netzsteckdose verbunden (wie sieht es bei Akkubetrieb im Notebook aus?) und der Minuspol der gleichgerichteten Spannung ist potentialfrei und nimmt das der Oszimasse an?

Nein das kann ja nicht sein, denn wie Du sagstes bräuchten wir ja dann keinen Trenntrafo. Also wird vom Minuspol Strom über die Masse des Tastkopfes durch das Oszi zum Pe fließen -->Kurzschluß

Waran liegt das? Ist derPlus und Minuspol nicht auch von einem normalen Transformator potentialfrei?

Grüße, Matthias.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Auch Dir persönlich vielen Dank für die ausführlich und für mch größtenteils verständliche Erklärung.

Eventuell habe ich zu Deinem Beispiel morgen noch eine Verständnisfrage.
Jetzt ist es für mich dazu schon zu spät. :smile:

Grüße, Matthias.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Matthias,

Die Masse des Tastkopfes ist mit dem PE der Netzsteckdose
verbunden

Ja

(wie sieht es bei Akkubetrieb im Notebook aus?)

Im Akkubetrieb ist das Notebook natürlich potenzialfrei.

und
der Minuspol der gleichgerichteten Spannung ist potentialfrei
und nimmt das der Oszimasse an?

welche gleichgerichtete Spannung ?

Nein das kann ja nicht sein, denn wie Du sagstes bräuchten wir
ja dann keinen Trenntrafo. Also wird vom Minuspol Strom über
die Masse des Tastkopfes durch das Oszi zum Pe fließen
–>Kurzschluß

Waran liegt das? Ist derPlus und Minuspol nicht auch von einem
normalen Transformator potentialfrei?

Was meinst Du mit „normalen Transformator“ ?

Jörg

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Der PE dient in erster Linie zum Schutz der Geräte und nicht
(wie gerne fälschlich angenommen wird) dem Schutz von
Personen.

Wie kann der PE die Geräte schützen? Ich dachte, der soll verhindern, dass das Gehäuse (im Fehlerfall) unter Spannung stehen kann??

Schutzleiter
Hallo,

Der PE dient in erster Linie zum Schutz der Geräte und nicht
(wie gerne fälschlich angenommen wird) dem Schutz von
Personen.

Wie kann der PE die Geräte schützen? Ich dachte, der soll
verhindern, dass das Gehäuse (im Fehlerfall) unter Spannung
stehen kann??

Die Behauptung, daß der PE nicht dem Personenschutz dient,
ist natürlich falsch.

Gruß Uwi

Halo Jörg,

danke für den Tipp,

ja ich denke das verstehe ich.

wenn der Minuspol des Brückengleichrichters über die Masse des Oszis geerdet ist fließt ein Kurzschlußstrom.

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Hallo Jörg,

und
der Minuspol der gleichgerichteten Spannung ist potentialfrei
und nimmt das der Oszimasse an?

ich meine das wenn ich z.B. so einen Transformator nehme und einen Gleichrichter an die Ausgangsspannung des Transformators hänge.
Ist die gleichgerichtete Spannung auch schon generell durch diesen Transformator potentialfrei?

http://img105.imageshack.us/img105/9263/img3897gk5.jpg

Ich verstehe das Grundlegende des Trenntrafos noch nicht. Ich ahne schon das es eigentlich gar nciht so schwer ist.

Ich weiß das auf der Sekundärseite der Leiter L und der N also Erde angeschlossen werden und das die Sekundärseite galvanisch von der primärseite getrennt ist.

Kann ich das jetzt einfach so hinnehmen, dass die beiden Leiter der Sekundärseite dann potentialfrei sind?

und wenn ich jetzt mein Oszi an einen der beiden Leiter anschließe, dann bekommt dieser aufgrund der Erdung des Oszis das Erdpotential.

welche gleichgerichtete Spannung ?

der an die Steckdose angeschlossene Brückengleichrichter liefert die Gleichspannung die ich meine.

Was meinst Du mit „normalen Transformator“ ?

so einen wie auf dem Bild, den ich verwende.

ich weiß das das kein Sicherheitsttrenntransformator ist, muß es denn aber unbedingt ein Sicherheitstrenntrafo sein, um eine potentialfrei Ausgangsspannung zu erzeugen?

Was haltet ihr von diesem Trenntrafo?
Ist der geeignet, um potentialfreie Messungen mit dem Oszi durchzuführen bei Spannungen von 230 bis 12V?

http://img490.imageshack.us/img490/9139/img3916rz2.jpg

Für Antworten würde ich mich sehr freuen und das bringt mich ein ganzes Stück weiter.

einen schönen Abend wünsche ich noch.

Wenn Du nun mit der

Prüfspitze deines Oszi an die Phase in der Steckdose gehst und
die andere Klemme in der Hand hälst wartet der Gevatter Strom
nicht lange bis Du die zweite Klemme an den N-Pol der
Steckdose geklemmt hast, sondern wandert fröhlich über deinen
Körper zur ERDE. Ist nicht wirklich angenehm…

Wie meinst Du das bitte???
Laut Deiner Aussage nehme ich die Tastspitze des Oszis und halte sie an den Leiter. Was meinst du mit der anderen Klemme? Meinst du die Erdungsklemme von der Tastspitze, die ich dann an den N-Leiter klemmen muss? Warum bekomme ich dann eine gewischt? Die Tastspitze ist doch isoliert und die darf ich natürlich nicht berühren, ist klar.

Warum und wie sollte ich die Tastspitze denn auch berühren? Ich komme doch laut Deinem Beispiel gar nicht mit dem Leiter der Tastspitze in Berührung?

Meinst du etwas das ich das andere Polende der Tastspitze berühre? Das ist mir verständlich, denn dann berühre ich ja fast direkt den L-Leiter und der Strom fließt über mich zur Erde ab. Weil zwischen Erde und dem L-Leiter eine Potentialdifferenz besteht.

Warum brauche ich denn überhaupt den Trenntrafo, wenn ich mit der Tastspitze an den Leiter gehe und mit der Erdungsklemme an N.
Es fließt doch dann gar kein Strom über das Oszi. weil es doch über die Tastspitze hochohmig ist und dort kein Strom über N zurück fließt.

Jetzt mal mit Trenntrafo :
Durch die galvanische Trennung hast Du 2 Stromkreise
(Primär/Sekundär). Diese sind zwar von einander abhängig, aber
ansonsten eigenständig.

Nehmen Wir wieder den Fall mit der

Steckdose: Du nimmst den einen Stecker und steckst ihn in die
Steckdosenbuchse. Nun kannst Du den anderen ohne Probleme
anfassen, da die Sekundärseite des Trafos ihren eigenen
Stromkreis bildet, der „nichts“ mit der ERDE zu tun hat.

Würdest Du so blöd sein und dich in den Stromkreis der
Sekundärseite „einschalten“ hätte das allerdings fatale
Folgen! Bei einem Stromfluß über dei ERDE fliegt (soweit
vorhanden) der FI raus. Wenn Du Dich aber in einen Stromkreis
reinlegst gibt es keinen Fehlerstrom (und über Trenntrafo
schon zweimal nicht).

Im Kurzen: Wenn Du mit einer Spannung vom Trenntrafo arbeitest
kann der Strom nicht über die ERDE abfließen, da der
Stromkreis galvanisch getrennt ist.

Ich glaube jetzt verstehe ich das langsam.
Egal welchen der beiden Pole ich von einem Trenntrafo abwechselnd anfasse, der Strom fließt nie über Erde ab, weil keiner der beiden Leiter geerdet ist.

wie verhält es sich bitte bei diesem Trafo? könnte man dort theoretisch auch abwechselnd jeden der beiden Leiter berühren?

http://img105.imageshack.us/img105/9263/img3897gk5.jpg

und bei diesem auch ?
http://img490.imageshack.us/img490/9139/img3916rz2.jpg

Grüße, Matthias.

Hallo Matthias,

ich meine das wenn ich z.B. so einen Transformator nehme und
einen Gleichrichter an die Ausgangsspannung des Transformators
hänge.
Ist die gleichgerichtete Spannung auch schon generell durch
diesen Transformator potentialfrei?

http://img105.imageshack.us/img105/9263/img3897gk5.jpg

Potentialfrei bedeutet, dass keine galvanische Verbindung zum Bezugspotential besteht, also allgemein zu PE. Ausser einem Spartrafo erfüllt diese Bedingung eigentlich jeder Trafo.

Ich verstehe das Grundlegende des Trenntrafos noch nicht. Ich
ahne schon das es eigentlich gar nciht so schwer ist.

Ich weiß das auf der Sekundärseite Primärseite der Leiter L und der N also
Erde angeschlossen werden und das die Sekundärseite galvanisch
von der primärseite getrennt ist.

Genau.

Kann ich das jetzt einfach so hinnehmen, dass die beiden
Leiter der Sekundärseite dann potentialfrei sind?

JA, zumindest gegen PE, also Erde. Zwischen den beiden Anschlüssen hast du sehr wohl ein Potential, nämlich die AUsgangsspannung.

und wenn ich jetzt mein Oszi an einen der beiden Leiter
anschließe, dann bekommt dieser aufgrund der Erdung des Oszis
das Erdpotential.

Genau, aber es fliesst kein Strom gegen PE.

Was meinst Du mit „normalen Transformator“ ?

so einen wie auf dem Bild, den ich verwende.

ich weiß das das kein Sicherheitsttrenntransformator ist, muß
es denn aber unbedingt ein Sicherheitstrenntrafo sein, um eine
potentialfrei Ausgangsspannung zu erzeugen?

Nein, physikalisch nicht.
Der Sicherheits-Trenntrafo ist einfach so ausgelegt, dass bei einer Störung die Potentiltrennung möglichst erhalten bleibt.

Was haltet ihr von diesem Trenntrafo?
Ist der geeignet, um potentialfreie Messungen mit dem Oszi
durchzuführen bei Spannungen von 230 bis 12V?

http://img490.imageshack.us/img490/9139/img3916rz2.jpg

Hier sieht man wie eines der Sicherheitsmerkmale umgesetzt wird.

Normalerweise werden Primär- und Sekundär-Wicklung übereinander gewickelt, ok da ist noch eine Zwischenlage aus K’Stofffolie oder Papier.
bei einer hohen Spannungsspitze kann diese Isolation, welche meist höchstens 1/10mm dick ist durchschlagen, wodurch dann die Sekundärseite nicht mehr Potentialfrei ist.

Beim obigen Bild erkennst du, dass die Primär- und Sekundär-Wicklung in Nebeneinanderliegenden Kammern gewickelt sind.
Der steg zwischen den beiden Wicklungen ist wesentlich dicker als eine Lage Isolationsfolie. Dadurch braucht es wesentlich höhere Spannungen für einen Überschlag von der Primärseite zur Sekundärseite.

Auch wenns im Trafo mal schmort, hält der Steg länger durch.

Ein weiteres Problem ist noch die kapazitive Kopplung, da kommen schnell mal einige 10nF bei einem normalen Trafo zusammen. der Kondensator wird aus den beiden Lagen der Wicklungen gebildet welche direkt übereinander liegen, das Dielektrikum ist dann nur die dünne Folie.
Beim Sicherheitstrafo wird die Kapazität nur aus den nebeneinanderliegenden Stirnflächen der Wicklungen gebildet, wudurch die Plattenfläche schon mal wesentlich kleiner wird. Zudem ist durch den Stek der Abstand grösser, was auch die Kapazität verkleinert.

Allerdings hat das anbringen der Wicklungen nebeneinander auch kleine Nachteile. Die Kopplung der Spulen ist etwas geringer, wodurch der Innenwiderstand des Trafos steigt. Bei Belastung sinkt die Ausgangsspannung mehr ab(der Trafo ist weicher), als bei einem normalen Trafo, wenn man die restlichen Wickeldaten nicht verändert.

In der Praxis ist ein Trafo ein sehr komplexes Gebilde und wenn man es versteht, kann man nur durch den Aufbau sehr unterschiedliche Dinge damit anstellen.

z.B. kann man durch einfügen eines Luftspaltes im Eisenkern einen Trafo kurschlussfest machen, ist der Luftspalt noch verstellbar, kann man auch den Kurzschlussstrom einstellen. Das wird z.B. bei Schweisstrafos angewendet.

Bei einfachen Gleichrichtern mit Ladeelko wird oft noch ein Widerstand vor dem Elko benötigt um den Einschaltstrom zu begrenzen. Mit etwas KnoffHoff kann man diesen Widerstand in die Primärwicklung verlagern, d.h. die Primärwicklung wird mit einem dünneren Draht gewickelt. Das spart Kosten.

Wenn man einem guten trafowickler eine freude machen will, dann gibt man ihm für jede Wicklung nicht nur Strom und Spnnung an, sondern auch noch den Innenwiderstand für jede Wicklung vor. Als Geschenk erhälst du dann oft einen kleineren und günstigeren Trafo.
Die nötige minimale Menge an Eisen für einen Trafo ergibt sich aus der nötigen Trafoleistung. Da für die Eisenkerne Normbleche verwendet werden, ist dadurch aber auch der Platz für die Wicklung vorgegeben. Reicht das Wickelvolumen nicht aus, muss ein grösseres Normblech verwendet werden in welchen die Wicklung auch Platz findet. Kennt der Wickler ALLE Daten, kann er manchmal die Wicklung so optimieren, dass sie noch auf einen kleineren Kern passt.
Du bekommst dann einen kleineren Trafo mit einem etwas besseren Wirkungsgrad welcher dann erst noch etwas günstiger ist, als Dank.

MfG Peter(TOO)

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Hiho!

Wie kann der PE die Geräte schützen? Ich dachte, der soll
verhindern, dass das Gehäuse (im Fehlerfall) unter Spannung
stehen kann??

Die Behauptung, daß der PE nicht dem Personenschutz
dient,
ist natürlich falsch.

Selbstverständlich ist sie das. Nur frage ich mich auf welche Aussage da überhaupt bezug genommen wird.

Der PE dient in erster Linie zum Schutz der Geräte und nicht
(wie gerne fälschlich angenommen wird) dem Schutz von
Personen.

Anders ausgedrückt: Der PE dient in erster Linie zum Schutz der Geräte/Anlagen und nicht in erster Linie dem Schutz von Personen.
So steht es in der Definition der VDE 0100 (200/2):
(Der) Schutzleiter ist ein Leiter, der bei einigen Störungen zur Erhöhung der Sicherheit verwendet wird und der insbesondere bei einem Fehler in der Anlage zur Abschaltung der Anlage oder zur Anzeige des fehlers führt…

Von Personenschutz ist da eigentlich garkeine Rede, aber daß er dafür verwendet wird wurde ja bereits erwähnt.

Noch kurz zu der Geschichte mit der Oszi-Prüfspitze…
Vielleicht ist folgendes Beispiel nachvollziehbarer: Wenn man eine Meßstrippe in ne gewöhnliche Steckdose stecken würde und das andere blanke Ende in der Hand hielte würde der Strom über den Körper zur Erde abfließen.
Würde man die Meßstrippe in einem Steckdose in eine Steckdose die hinter einem Trenntrafo liegt einstecken und das gleiche machen würde einem nichts passieren.
Der Grund ist die galvanische Trennung.

Gruß Marco

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Offtopic
Hi ho ihr schlauen,

Ihr seid da so schön dran (oder schon fertig) mit „Schutzleitern“ und „Strom über Körper nach ERDE“.

Könnt ihr mir sagen wie und warum folgendes sein kann?

Ich hab mal an nem elektrischen gerät gearbeitet und bekam eine gewischt. (vergessen stecker zu ziehen…) Dann dachte ich mir, wenn ich hier gestanden habe (Teppich), müsste ich doch zwischen L1 und diesem Punkt auf dem boden etwas messen können. Aber pustekuchen. Das Messgerät(Multimeter) zeigte nichts an.

Wenn ich denn nun die Verbindung zwischen L1 und PE gewesen bin, dann hätte doch etwas angezeigt werden müssen…oder?

MFG
Christian

Hallo,

Ich hab mal an nem elektrischen gerät gearbeitet und bekam
eine gewischt. (vergessen stecker zu ziehen…) Dann dachte
ich mir, wenn ich hier gestanden habe (Teppich), müsste ich
doch zwischen L1 und diesem Punkt auf dem boden etwas messen
können. Aber pustekuchen. Das Messgerät(Multimeter) zeigte
nichts an.

Wenn ich denn nun die Verbindung zwischen L1 und PE gewesen
bin, dann hätte doch etwas angezeigt werden müssen…oder?

Deine Füße haben einen ganz anderen Bodenkontakt als Dein Messgerät. Da ist zum einen die Fläche, zum anderen die Feuchtigkeit. Und zum dritten evt. die Empfindlichkeit bzw. der Messbereich / die Messart.
Gruß
loderunner