NVMe M.2 SSD: Hitzeanfällig?

Für mich sind NVMe M.2 SSD Festplatten noch absolutes Neuland. Ich habe in Bewertungen gelesen, dass diese irgendwann überhitzt sind und dann den Geist aufgegeben haben. Dazu gibt es auch Kühlkörper zu kaufen, die man aufsetzen kann. Wobei sie dann natürlich auch ihre „Winzigkeit“ verlieren.

In wie weit sind die Dinger jetzt wirklich Hitzegefährdet? Kann man das irgendwie für sich herausfinden, ob man so einen Kühlkörper braucht oder nicht und wenn ja welchen?

Danke

Hallo,

auch das ist ein Thema, das meine Lieblingszeitschrift c‘t regelmäßig behandelt.

Ja, NVMe-SSDs werden, wie praktisch jedes Bauelement, das Energie verbraucht, warm. Die meiste Energie verbrauchen SSD beim Schreiben. Je mehr man schreibt, umso wärmer wird das Ding. Gerade die modernsten PCIe 4.0 SSDs legen da nochmal eine Schippe drauf.

Aber bisher konnte ich keine Hinweise darauf lesen, dass diese SSDs schneller den Geist aufgeben.

Bei SSDs mit Kühlkörpern ist zu beachten, dass evtl. andere Baugruppen wie die Grafikkarte dann vielleicht nicht mehr passen.

Wobei die c‘t auch regelmäßig feststellt, dass auf manchen Produkten die Kühlkörper nur zu Werbezwecken aufgeklebt sind.

Ob Deine SSDs in Deinem Gehäuse bei Deiner Benutzung einen Kühlkörper brauchen, kannst nur Du festellen, indem Du die Temperatur während der üblichen Arbeiten misst.

Grüße
Pierre

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Was früher der Griff zum Wegwerfen hinten auf dem Capri war, ist heute der Gamer-PC mit Kühlkörpern an allen Bauteilen, zig beleuchteten Lüftern, Wasserkühlung … Ein Gutteil dieser Ausstattungsdetails darf mit Fug und Recht als „dicke Hose“ bezeichnet werden, ein anderer Teil ergibt tatsächlich einen Sinn, wenn man einen PC an der absoluten Belastungsgrenze / sogar jenseits Herstellerspezifikationen betreibt. Eine weitere Notwendigkeit ergibt sich ggf. im professionellen Bereich für Workstations und Server mit entsprechender Last. Für Otto-Normal-PC-User spielt das alles keine Rolle!

Ausführungen prinzipiell richtig - GraKa und Prozessoren schützen sich da selbst genug. Bei den SSD’s ist mir das bisher icht bekannt, dass die sich selbst drosseln, sollte es denen zu warm werden.

Ja, ich habe meinen 2 SSD’s zusätzliche Kühlkörper auf den Rücken geklebt - bei 30 Grad Umgebungstemperatur und durch zufällig dann entstehenden Spitzen kann es zumindest nicht schaden… letzten Sommer haben die das überlebt.

Ich habe seit Jahr und Tag diverse SSDs hier im üblichen, ganz normalen privaten/Büroeinsatz. Zwei werden etwas mehr als im üblichen PC-Einsatz dadurch belastet, dass eine im Sat-Receiver steckt und da gerne mal zwei HD-Streams parallel aufzeichnen darf, während die andere in dem PC steckt, auf den ich mir dann alle paar Tage die Aufzeichnungen über das Netz runterziehe und dann schneide. Da werden dann gerne mal >10 GB an einem Tag nur dafür geschrieben/gelesen. Machen die beide schon seit Jahren anstandslos auch im heißesten Sommer mit. Auch in zwei Notebooks und einem NUC mit sehr begrenzten Raumverhältnissen gibt es keine Probleme.

ist abhängig von: wie angeschlossen (SATA bis PCIe4 x4), welche Marke, welche Leistungsstufe, welche Controller…
Seh es doch einfach so, wie ein Airbag: gut, wenn Du den nicht siehst - schlecht, wenn Du keinen hast.
… und wir reden hier über dreifuffzich…

Hab schon welche aus Plastik gesehen (total sinnfrei weil schlechter Wärmeleiter) aber schön vergoldet.

Vergiss den Quatsch.
Wenn die so gefährdet wären würde der Hersteller Vorkehrungen treffen.
Habe kürzlich erst gelesen dass gerade die M.2 Bauformen Temperatursensoren haben und sich notfalls selber schützen.
Wie das bei den anderen SSDs aussieht weiß ich nicht, habe jedenfalls noch nichts von einer Überhitzung gehört. Wenn die Gefahr bestünde hätten die wohl kein Kunststoffgehäuse.

Hallo,

ich habe nochmal bei Heise nach entsprechenden Artikeln gesucht und diesen hier gefunden: Link (hinter Bezahlschranke)

Gerade so vor der Ausblendung ist zu lesen:

Bis zu 80 Grad Celsius unter Dauerlast erreichen einige Controller und drosseln in Benchmarks dann mitunter die Leistung.

Auf Seite zwei des Artikels ist beschrieben, dass die SSDs sogar eher warm „mögen“.

Die Standardisierungsorganisation JEDEC spezifiziert 40 Grad als normale Temperatur, mit der die theoretische Lebensdauer einer SSD berechnet wird.

Und entsprechend den Vorhersagen verringert sich die Leserate(!) bei extremen Zugriffen zum Teil nach kurzer Zeit deutlich. Allerdings war der Test auch extrem, um eine Kühlung auszuschließen, hat man jeden Lufthauch von den SSD abgehalten. Zum Teil reichte bei vergleichenden Test aber schon der Durchzug des CPU-Lüfters, um das Drosselungsverhalten deutlich zu bessern.

Heise fasst den Test folgendermaßen zusammen: sinnvoll können solche Kühlkörper sein. Aber notwendig sind sie derzeit nicht. Und wenn, dann werden sie nur in äußerst seltenen Szenarien gebraucht, wo man riesige Datenmengen zwischen zwei NVMe-SSDs hin und her schiebt.

Grüße
Pierre

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Meinst du jetzt wirklich M.2-SSDs oder die „normalen“? Die Bauweise unterscheidet sich durchaus, deswegen frage ich.

Sowohl als auch, und gerade in den drei engsten Gehäusen habe ich M.2. Alles ohne jegliche Probleme.

Zum Thema M.2:

Wir verwenden in der Firma M.2-SSDs mit PCIe-Interface, das ganze in „möglichst schnell“
Um einen neuen Rechner aufzusetzen, spielen wir ein Image über ein externes USB-M.2-Gehäuse auf eine solche SSD auf.
Das Gehäuse ist aus Alu gefräst, und wird bei der Aktion schon unangenehm warm. Also ja, die Dinger können viel Wärme abgeben.

Im PC hängen sie aber auch wieder recht luftig. Da würde ich mir keine Gedanken machen.

Wie groß ist das Image? Das wird ja vermutlich eine Größe haben, die man im tagtäglichen durchschnittlichen Gebrauch nicht ständig an einem Stück wegarbeitet.

Das ist natürlich korrekt, das ist schon ne extreme Belastung.
Das Image ist so groß wie die ganze Platte, in dem Fall 512GB.