So ist das, wenn Schriftsteller erst einmal viele Preise eingeheimst haben, dann werden sie im Alter als angebliches Orakel befragt.
Der Typ hat doch höchstwahrscheinlich keine Ahnung von der AfD, die über das gelegentliche Studium eines Blabla-Zeitungsartikels hinausginge. Vielleicht hat er noch die ein oder andere Talksendung im ÖRR gesehen. Das war es dann aber auch schon.
Seit Gründung der AfD wird ihr vorausgesagt, dass sie bald in der Versenkung verschwindet. Denn Parteineugründungen gibt es viele. Von den meisten erfahren wir nicht einmal die Namen. Und von denen, deren Namen wir mal erfahren, kommt kaum eine je in ein Parlament. Von denen die in ein Parlament kamen, hielt sich noch keine auf Dauer. Bis auf die Grünen, denen man das baldige Ableben ebenfalls voraussagte und an den Hals wünschte.
Sogar der (eigengefühlt) hippe Shootingstar Piratenpartei hat sich selbst erfolgreich zerlegt. Am Ende verliessen die letzten Ratten das sinkende Schiff und machten sich auf zu neuen Heimatgefilden. Vornehmlich in der Linkspartei und bei den Grünen. Der Rest der Trümmer wird gelegentlich noch beobachtet wie er auf offener See vor sich hintreibt.
Die AfD allerdings hätte es beinahe auf Anhieb bei der letzten BT-Wahl bereits ins Parlament geschafft, reüssierte dann erfolgreich bei der Europawahl. Es wäre wohl schon überraschend, falls sie bei einer Landtags- oder der kommenden Bundestagswahl plötzlich einmal nicht mind. 5% erreichen würden.
Wolfgang, die Kommunalwahlen in Hessen zählen nicht, weil die AfD (wg. Kandidatenmangel) nur in einem Teil der Kommunen antrat.
Zudem belegt keine andere Partei das Thema Migration mit den Positionen, die die AfD vertritt. Allenfalls die CSU könnte ihr noch viele Wähler bei Einführung einer Obergrenze streitig machen, wie auch AfD-Wähler bekundet haben sollen. Nur tritt die CSU nicht bundesweit an, womit das graue Theorie bleibt.
In 10 Jahren mag die AfD vielleicht wieder abgerutscht sein. Ich erwarte hingegen, dass sie sich in 10 Jahren konsolidiert haben wird, falls die anderen bei ihren Positionen bleiben und falls die CSU nicht bundesweit antritt. Wetten werde ich aber auf keine Zukunft annehmen. Insbesondere auf keine, die ich noch nicht kenne.
Es wird die erste rot-rote Regierung in einem westlichen Flächenstaat der Republik geben. Ein weiterer kleiner Tabubruch, um R2G bundesweit zu installieren.
Die AfD kleckert in Prognosen bei 6% rum. Ob diese Prognose hier richtig sind, werden wir sehen. Es gibt ja die These, dass ein Teil der Wähler seine Wahlentscheidung nicht zugeben mag, weil sie gesellschaftlich als „böse“ etikettiert ist. Von daher wären also auch vielleicht 8 oder 9% vorstellbar, was den Anhängern dieser These Auftrieb gäbe.
Die Ergebnisse aus dem März des letzten Jahres waren ja auch eine heftige Überraschung.