please explain…
Nun, meine Kritik bzw. mein Vorwurf war doch klar und deutlich. Jetzt wird der Spieß aber umgedreht umd m i r etwas unterstellt.
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Nun, meine Kritik bzw. mein Vorwurf war doch klar und deutlich. Jetzt wird der Spieß aber umgedreht umd m i r etwas unterstellt.
[MOD] - abgeschlossen
Hallo,
ganz offensichtlich sind sich ja alle einig, daß antisemitische Tendenzen zu bekämpfen sind. Bei so viel Gemeinsamkeiten muss man nicht streiten.
Gruß Rainer
a) Es ging im Ausgangsartikel um Juden im Kongress und
Repräsentantenhaus. Welche Religion die Betreffenden haben,
steht nicht im Artikel.
Korinthenkackerei: Senate + House (of Representatives) = Congress.
b) Judesein ergibt sich nicht aus einem Glauben, sondern aus
den Eltern und der Zugehörigkeit zum jüdischen Volk.
Was aber nicht bedeutet dass die meisten Juden im ethnischen Sinn keinen juedischen Glauben haetten.
c) Bekanntlich haben zwei Juden schon drei Meinungen. Wenn es
mehr Juden werden, schrumpfen diese nicht auf eine
einheitliche Meinung und Interessenlage, selbst nicht in Bezug
zu Israel. Dieses kann man in Israel sehr deutlich sehen.
Absolut richtig. Allerdings haengt die Organisationsfaehigkeit der Interessen sehr stark von der Groesse der Gruppe und deren Ziel ab. Es ist einfacher kollektiv zu handeln wenn das Interesse sehr spezifisch ist und wenige trifft als wenn das Interesse sehr breit ist und viele betrifft. Frieden mit den Palaestinensern nutzt zwar allen ein bisschen, schadet aber wenigen sehr stark, z.B. Siedlern in besetzten Gebieten. Diese haben also einen grossen Anreiz kollektiv zu handeln und Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen.
d) Die Juden in Amerika stehen bekanntlich eher links und es
geht hier auch um jüdische Demokraten. Diese unterstützen die
linke Politik in Israel und sind oft mit der israelische
Regierung zerstritten. Das bejammern rechte israelische
Politiker auch immer wieder.
Da wuerde mich ja mal ein Beleg interessieren. Ich zweifle ja nicht an, dass viele amerikanische Juden sehr liberal und den Demokraten zugeneigt sind, aber dass es dort eine linke Mehrheit gibt waere mir nicht aufgefallen. Die Demokraten sind uebrigens auch keine linke Partei, das glaubt hoechstens O’Reilly.
Daraus folgt, dass jegliche Schlussfolgerung aufgrund der
Zunahme um 2 (!) jüdischen Kongressmitglieder mehr als
unsinnig.
Um nochmal zum urspuenglichen Post zurueckzukehren, hier ein paar Zeilen aus dem aktuellen Economist:
Calls for “engagement” in Palestine, an emblematic conflict that galvanises Muslims everywhere, follow every new president into the Oval Office. Candidate Obama reiterated America’s customary support for the Jewish state (a “fundamentally just concept”) and called its security sacrosanct. At the same time he has shown more sympathy than most previous presidents for the plight of the Palestinians, perhaps influenced by the friendship he formed in Chicago with Rashid Khalidi, a prominent Palestinian-American scholar. (…) Mr Obama may judge it wiser to concentrate first on seeking a deal with Iran—or splitting Syria from Iran by getting Israel to return the Golan Heights—than to grasp the thorn of Palestine right away.
Aber wahrscheinlich wird er die naechsten vier Jahre eh nur damit beschaeftigt sein amerikanischen Autounternehmen die Pleite zu versuessen…
Und welche Rolle spielt es dort, ob ein Kongress Mitglied nun
jüdisch ist oder nicht? Und spielt dieses eine grösser Rolle
als die Parteizugehörigkeit?
Ich finde das spielt sehr wohl eine Rolle, naemlich dann wenn es um Aussenpolitik geht. Ich moechte mal den juedischen Kongressabgeordneten sehen der etwa gegen unkonditionelle Transferzahlungen an Israel stimmt weil er meint das waere dem Friedensprozess nicht zutraeglich. Andererseits ist es vollkommen richtig, dass es einen relativ breiten Konsens zu Israel im Kongress gibt, was z.B. Mearsheimer und Walt auf die starke Lobbyarbeit etwa des AIPAC zurueckfuehren. Dass ansonsten Interessen juedischer Kongressabgeordneter variieren und sicher eher von den Problemen/Interessen im eigenen Wahlkreis dominiert werden als von religioeser resp ethnischer Zugehoerigkeit, will ich gar nicht in Frage stellen.
Kann ich also alle Christen im Kongress zählen, wenn ich die
Basis für Bushs Politik herausfinden will?
Nein, aber du weisst sicher ganz genau dass in der amerikanischen Aussenpolitik gegenueber Israel die Evangelikalen sehr spezielle Vorstellungen haben, Stichwort Heiliges Land. Dass die Evangelikalen unter W einen grossen Einfluss auf die Republikaner hatten ist dir sicher auch bekannt. Und bei den Evangelikalen finde ich den Zusammenhang zwischen religioeser Haltung und erwuenschten Politikergebnissen besonders deutlich, was, wie wir ja eroertert haben, bei juedischen Abgeordneten weniger der Fall ist.