Hallo,
da es sich ja anscheinend nicht um pure Lust an Provokation handelt will ich doch noch ein paar Sätze dazu verlieren. Ich verweise darauf, dass wir (auch speziell du und ich) das hier im Grunde schon hatten.
Ich beschränke mich dabei auf nur einen Gesichtspunkt - das Völkerrecht, wohl wissend, dass das Problem viele andere Facetten hat.
Das Völkerrecht entwickelt sich, wie wohl jedes, darum gelten zu verschiedenen Zeiten auch verschiedene Dinge als legitim.
Die Beispiele die du anbringst, liegen alle vor dem 26. Juni 1946. Hier hat es entscheidende Fortschritte des Völkerrechts gegeben.
Danach ist es nicht mehr legitim sich Staatsgebiet als Kriegsbeute zu erobern. Vorher war das möglich und darum gibt es keinen Anspruch z. B. auf Rückgabe der ehemals deutschen Gebiete, aber sehr wohl einen Anspruch auf Rückgabe der von Israel besetzten Gebiete.
Ich weiss, dass es auch Beispiele gibt wo nach 45 Gebiete annektiert wurden und heute klaglos dem neuen Besitzer zugerechnet werden. So ist das immer, Recht haben und Recht bekommen sind zwei paar Schuhe.
Recht haben die Israelis hier aber eindeutig nicht.
Ich vermute, Israel versucht sich hier ein Recht zu „ersitzen“.
Wenn der Status Quo nur lange genug aufrecht erhalten bleibt, wird irgendwann die Forderung auf Rückgabe an irgendwelche Urenkel der ursprünglichen Eigentümer weniger gerecht erscheinen und wenn man bis dahin die Bevölkerungszusammensetzung zugunsten der Israelis verschoben hat, erschiene eine Rückabwicklung dann undemokratisch oder sogar wie eine ethnische Säuberung.
Gruß
Werner