Servus!
Jedenfalls heißt es auch Niederdeutsch und Hochdeutsch, wobei
letzteres geographisch auch eher unten gesprochen wird (aber
mit Bairisch hats nix zu tun)…
Verwirrung: Hochdeutsch bezeichnet die „Hochsprache“, im Unterschied zu den Dialekten und Mundarten. Unser jetziges Neuhochdeutsch ist die Weiterentwicklung von Mittelhochdeutsch.
Es lässt sich aufgliedern in Niederdeutsch und Oberdeutsch. Niederdeutsch umfasst, grob gesprochen, alles, was unter „Platt“ läuft, d.i. alle Dialekte nördlich der Bernrather Linie bzw. des „Rheinischen Fächers“. Oberdeutsch sind dann logischerweise die süddeutschen Dialekte (Pfälzisch, Hessisch, Fränkisch, Schwäbisch, Bayerisch), die verschiedene Entwicklungen wie Lautverschiebung aufweisen, im Unterschied zu Niederdeutsch.
Hier nun wieder trifft tatsächlich die geographische Eigenschaft zu, daß die Regionen des nördlichen Deutschland, in denen Niederdeutsch gesprochen wird, tiefer liegen als die Regionen, in denen Oberdeutsch gesprochen wird.
Auch Niederbayern liegt tiefer als Oberbayern. Wobei man davon ausgehen muß, wann die Begriffe geprägt worden sind. Als „Oberbayern“ 1255 zum ersten Mal auftaucht, war es die Bezeichnung für das Teilherzogtum Bayern-München und umfasste alles zwischen Ingolstadt im Norden, Kitzbühl im Süden, dem Lech im Westen und dem Chiemgau im Osten (ohne den Chiemgau), also ohne die ehemals fränkischen (Eichstätt) und schwäbischen (Neuburg) und niederbayerischen (Chiemgau, Reichenhall) Bestandteile des modernen Oberbayern.
Es war also im wesentlichen das „Bayern im und vor dem Gebirg“. deshalb das „obere“ Bayern.
VG
Christian