Hallo auch!
Das Problem dabei war, dass die meisten Erklärungen
sehr wissenschaftlich und kompliziert zu lesen sind.
Um ein bisschen Wissenschaft wirst Du nicht herum kommen. Denn Töne (= Schallwellen) sind nun mal Physik.
„Reine“ Töne sind so genannte Sinus- (Schall-) -wellen, d.h. „Schalldruckverläufe“, die über der Zeit der Sinusfunktion folgen. Die Sinusfunktion ist eine „natürliche“ Funktion, da viel Vorgänge in der Natur danach verlaufen. Die Anzahl Schwingungen (= Schalldruckänderungen) pro Sekunde nennt man Frequenz.
Nun bestehen viel Töne aus einem Frequenzgemisch. Im (weissen) Rauschen ist so gut wie alles drin, der Schalldruckverlauf ist völlig chaotisch. Mit entsprechenden Filtern könnte man aber (fast) reine Töne daraus herausholen. Wenn Du mit dem Mund flötest, ist das ein fast reiner Sinuston.
Musikinstrumente erzeugen häufig keine reinen Töne - Geige, Oboe, Trompete usw., Flöte, Klarinette ziemlich reine. Die Geige (Streichinstrumente) erzeugen etwa einen „Sägezahn-Ton“: Die Saite wird durch den Bogen mitgenommen, wenn die Saitenspannung zu groß wird schwingt sie zurück, was sich mit der Frequenz des Grundtons wiederholt, entsprechend der Saitenstimmung (Spannung, Dicke, Länge).
Die Obertöne haben ein bestimmtes ganzzahliges Verhältnis zum Grundton: 3-, 5- 7- usw. -fach - sonst (fast) NICHTS!
http://www.youtube.com/watch?v=_3W2s9NKNdA
Was mich nun interessiert hat war, ob, wie bei diesem youtube-
Beispiel, ein bestimmter Ton all diese hohen Töne beinhaltet.
Nein. Das sind jeweils „reine“ Töne. Mit Filtern könntest Du da nichts an höheren Tönen raus holen.
Ich habe das so verstanden, dass der unterste tiefste Ton der
„Grundton“ ist, und wenn man diesen singt, oder auf einem
Instrument spielt, all diese hohen Töne darüber auch dabei
sind, obwohl man sie nicht hört.
Die Geige ist auch ein gutes Beispiel für Grund- plus Obertöne: Die Frequenz der Obertöne steht in einem ganz bestimmten Verhältnis zum Grundton. Genau das macht auch den charateristischen Klang eines Instruments aus. Womit auch klar ist, dass man die Obertöne sehr wohl hört, sonst würde eine Geige nicht mehr wie eine Geige klingen!
Nun hörst Du den Grundton am lautesten, da er, für sich genommen, auch die grösste „Amplitude“ (= Lautstärke) hat. Obertöne haben i.d.R. eine deutlich geringere Lautstärke.
Trotzdem können sie auch bei sehr, sehr geringem Anteil sehr störend sein: Der Klirrfaktor bei Verstärkern, Musikanlagen. Bei guten Anlagen sind Obertöne im Bereich von 0,1% oder weniger drin. 1% hören geübte Ohren schon raus, 10% würde schon etwas „daneben“ klingen.
Gruss und viel Spass beim Hören
Laika