Hallo,
es tut mir Leid, aber Eure Begriffswelt verstehe ich nicht:
Kein Problem. Ich hab ja auch versucht, dem Musiklehrer zu antworten und nicht den Physikern. Aber einiges kann man ja auch relativ leicht nachlesen
Bei einer (kleinen) Terz handelt es sich doch wohl um ein
Intervall, also ein Frequenzverhältnis zweier Töne. Ihr
verwendet diesen Begriff zur Bezeichnung eines Tones, hier
„es“.
Ja, die kleine Terz ist ein Intervall. Bezogen auf einen Ton, hier auf den Grundton c, verwenden Musiker das selbe Wort, um einen Ton anzugeben. Intervalle sind sozusagen Vektoren, und es wird, wenn der Ausgangspunkt bekannt ist, der Endpunkt sozusagen mit dem Vektor gleichgesetzt. Mag mathematisch nicht sauber sein, praktisch ist es allemal.
„Gleichschwebend“ ist wohl dasselbe wie „wohltemperiert“?
Nein. http://de.wikipedia.org/wiki/Wohltemperierte_Stimmung
" Es gibt also keinen mathematisch exakten Oberton, der der
(reinen) kleinen Terz entspricht".
Hier wird wieder Ton mit Intervall synonym gebraucht; und wie
ist „rein“ definiert?
Ausgehend von der Stimmungsproblematik (auch mathematisch sehr spannend, auch wenn mir das meine SchülerInnen nie glauben wollten, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Stimmung_(Musik) ) existieren die Intervalle in unterschiedlichen Formen: einerseits rein, also durch kleine ganzzahlige Verhältnisse ausgedrückt (Oktav 2:1, Quint 3:2, gr. Terz 5:4, kl. Terz 6:5 usw.) oder in anderen, der jeweiligen Stimmungspraxis entsprechenden Ausprägungen.
Es mag ja sein, dass zwei Musiklehrer sich auf diese Weise
verständigen können. Mit einem Physiker geht das nicht so.
Gerade für Physiker (ich hab nur ein Semester studiert, sehe mich also nur als Hobbyphysiker) sind genau diese Fragen meines Erachtens interessant, aber, so meine Vemutung, einfach nicht besonders bekannt.
Ich versuche, die Frage des UP noch einmal mathematisch und physikalisch hoffentlich exakter zu beantworten. Er sucht einen Oberton, der zu einem Grundton, sagen wir mal c, aber das ist eigentlich absolut egal, eine kleine Terz bildet (mit allfälligen Oktavierungen).
Die reine kleine Terz entspricht dem Verhältnis 6:5, die Obertöne eines Tones sind einfach die ganzzahligen Vielfachen der Frequenz, wobei jede Verdoppelung einer Oktav entspricht. Daher sind die Oktaven der Grundtöne immer die den Zweierpotenzen entsprechenden Positionen der Partialtonreihe (auch Obertonreihe und Partialtonreihe sind keine Synonyme, aber auch das bringen die meisten durcheinander, auch Musiker. Der Unterschied ist, dass der Grundton ein zur Partialtonreihe, aber nicht zur Obertonreihe gehört. Partialreihe entspricht also den ganzen Zahlen, Obertonreihe den ganzen Zahlen ohne 1.).
Es geht also um die Frage, ob es einen Oberton gibt, der genau das gesuchte Verhältnis zu einem oktavierten Grundton aufweist. Nachdem die Partialtonreihe einfach den ganzen Zahlen und der Grundton und dessen Oktaven den Zweierpotenzen entsprechen, ist die Antwort, dass es keine mathematisch exakte entsprechung gibt, wohl hoffentlich korrekt - es gibt keine ganze Zahl, die zu einer Zweierpotenz im Verhältnis 6:5 steht, weil Zweierpotenzen nicht durch 5 teilbar sind.
Man kann also nur Näherungen suchen, indem man die Zweierpotenzen mit 1,2 multipliziert und dann auf ganze Zahlen rundet. Aber nachdem es in der Musikpraxis nicht nur die reine kleine Terz gibt, habe ich in meiner zweiten Antwort versucht, genauere Angaben zu den Abweichungen zu machen. um deren Praxistauglichkeit bedenken zu können.