Guten Morgen,
Schreiend ungerecht ist es beispielsweise, dass der Abstand
der Kinder eine große Rolle für die Berechnung des Bafögs
spielt. Sind die Kinder so eng zusammen, dass sie sich in
ihren Studienjahren überschneiden, werden sie im besten Fall
auch alle berechnet. Sind die Kinder ein paar Monate zu weit
auseinander, kann es passieren, dass eine Familie mit drei
Kindern plötzlich ein Einzelkind hat. Ob da vorher schon zwei
andere Kinder über 25 Jahre durchgefüttert werden,
interessiert keinen mehr.
Verstehe ich jetzt nicht. Im Fragebogen wird nur angegeben, wie viele Geschwister man hat, ob diese schon Leistungen beziehen und ob diese noch zur Schule gehen oder sich schon in Ausbildung befinden.
fliegt, darf Tausende von Euro mehr zahlen. Erkläre mir da mal
bitte, was gerecht ist! Es gibt Fälle, die haben einen
berechtigten Anspruch, es gibt auch Fälle, die haben keinen,
und es gibt Fälle, die haben Pech.
Du möchtest da wissen, was gerecht ist? Nun, überlege doch mal. Das Kindergeld wird ja nur in diesem Ausnahmefall gewährt, wenn sich das „Kind“ in der Schul-, Berufsausbildung oder im Studium befindet. Muss es für diesen Zweck aus der elterlichen Wohnung ausziehen, kann es Bafög beantragen. Was machen die Eltern aber in diesem Fall mit dem Kindergeld? Es als zusätzliches Einkommen betrachten? Liegt das Einkommen der Eltern zu hoch, werden sie nicht mit 600 EUR belastet, sondern mit dem Betrag minus dem Kindergeld. Somit relativiert sich diese Belastung wieder.
Die Aussage ist von ihrem Inhalt her schon richtig. Wo im
Bafögantrag interessiert denn, was der Student hat?
Davon steht doch nichts da. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass der angehende Student das Bafög beantragt und nicht wie behauptet die Eltern.
durchziehen. Im Grunde zählt doch nur das Einkommen der
Eltern.
Genau, nur das zählt und das wird auch zur Berechnung hinzugezogen. Und das ist auch gerecht. Ich weiß von vielen Fällen aus meinem Studentenleben, wie Eltern mit gutem Einkommen versucht haben, mit faulen Tricks unter falschen Angaben doch noch zu erreichen, dass die Kinder Bafög erhalten. Man möchte ja schließlich nichts in die Bildung investieren. Das dies eine Straftat ist, haben sie erst später erfahren.
Ich sprach von Bayern (vormals S-A). Du wohnst doch selbst
Warum dann der Einwand mit Sachsen? Weil es besonders niedrig klingt?
Hier in Regensburg gibt es so ein Wohnklo ab 70 EUR aufwärts.
hier, kennst vielleicht die Preise. Mir wurde bei meiner
Wohnungssuche im Februar diesen Jahres kein
Einzimmerappartement unter 250 Euro angeboten.
Vielleicht warst du einfach zu spät dran, möchtest in einer exklusiven Lage wohnen oder besondere Uninähe haben. Wenn du meinst, das wäre die Regel, dann dürfte ja dein Preis das Minimum darstellen. Die Frage wäre dann, wie Studenten, die Bafög erhalten, diese Mieten zahlen können?
Die Sache mit den Studentenzimmern kannst du vergessen. Mir
als alter Hase an der Uni mit Hauptwohnsitz hier hätte niemand
ein Wohnheimzimmer gegeben.
Wenn das dein Hauptwohnsitz ist, wohnst du bei deinen Eltern, sonst würdest du elternunabhängiges Bafög erhalten, da du aus dem Haushalt deiner Eltern ausgezogen bist. Somit könnte die Miete entfallen.
Übrigens werden Studiengebühren nicht aufs Bafög angerechnet.
Wie war das doch mit „der Student beantragt das Bafög“?!
Warum sollten dies angerechnet werden? Busfahrten zur Uni werden doch auch nicht angerechnet. Angerechnet wird nur das aufs Bafög, was du zusätzlich erhälst. Was das mit dem Antrag auf Bafög zu tun hat, ist unverständlich.
Meine Meinung dazu: Niemand jammert hier. Aber es gibt Dinge,
die müssen angesprochen werden. Zum Beispiel, dass die Vergabe
von Bafög keineswegs gerecht ist. Die Rufe vom „Dann geh doch
arbeiten!“ sind auch utopisch. Natürlich kann man arbeiten
gehen, aber man kann sich als Student nicht den
Lebensunterhalt verdienen.
Dazu die OECD-Studie:
http://www.bmbf.de/de/10841.php
„Bei der Aufteilung dieser Mittel in Darlehen und Stipendien zeigt sich, dass der Anteil der Stipendien und sonstigen Unterstützungen für private Haushalte mit 14,1 Prozentpunkten in Deutschland deutlich über dem OECD-Mittel von 9,9 Prozentpunkten liegt, der der Studiendarlehen mit 3,8 Prozentpunkten deutlich unter dem OECD-Mittel. Studierende in Deutschland haben beispielsweise seit Frühjahr 2006 die Möglichkeiten, ihr Studium über einen Studienkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu günstigen Konditionen zu finanzieren.“
Bildung darf nüscht kosten.
Blöd, wenn das Kind Abitur macht und dann auch noch studieren
geht. Ein Studium zieht sich mal eben 5 Jahre. Bei so einer
Aussage kann ich ja echt verstehen, warum manche Leute froh
sind, keine intelligenten Kinder zu haben. Ma spart sich
leicht mal acht Jahre Unterhaltungskosten…
Um was geht es da? Ums eigene neue Auto? Um die neuen Möbel? Neue Klamotten? Oder um die Bildung der Kinder? Für mich ist diese Aussage nicht nachvollziehbar. In Amerika ist man z.B. Bemüht, und das selbst von den ärmsten Familien, dass die Kinder studieren gehen, um ein besseres leben zu führen. Und dafür wird gespart. Im geizgeilen Deutschland ist nur der eigene Arsch am nächsten. Selbst hinsichtlich der Bildung der Kinder will man keine Opfer bringen. Für alles muss der Staat zuständig sein. Hauptsache, das neue Auto ist gesichert.
Dabei ändert sich nur die Institution. Heute muss man sich
schon sehr schwer tun, um kein Bafög zu erhalten.
Erzähl mal, was machen wir falsch?
Ihr verdient zu gut und wollt es nicht in die Bildung investieren. Nimm den Bafögrechner zur Hand und du wirst feststellen, dass man schon ein überdurchschnittliches Einkommen haben muss, um kein Bafög zu erhalten.
Beispiel:
Durchschnittsverdienst: 42.000 EUR ergibt
Bafög: 78 EUR
Zusammen mit dem Kindergeld ergeben sich dann 232 EUR.
Und vergiss die Ausreden mit der „persönlichen Situation“. Diese kann man immer so hinbiegen, dass selbst ein Millionär am Hungertuch nagt.
Und versuche doch mal zu erklären, warum man in Deutschland nicht gewillt ist, einen Kredit für das Studium aufzunehmen. Bafög ist auch nur ein Kredit, wenn auch zinslos. Hat man Angst um die niedrigen Zinssätze? Alles was man ins Studium investiert, zahlt sich doch am Ende wieder aus. Und wer mit diesem Pillepalleproblem der Finanzierung nicht klar kommt, wie will derjenige größere Probleme im späteren Arbeitsleben wälzen?