Öffnen von Twist-off-Gläsern

Hallo, liebe Physiker!

Ich hoffe ja, daß ich im richtigen Brett bin, oder wäre „Eß-und Trinkkultur“ besser?

Ihr kennt das sicher alle: das Glas mit den leckeren Gürkchen läßt sich nicht ohne Gegenwehr öffnen. Ein Loch in den Deckel stechen mag ich nicht, will ja das Glas später für Marmelade verwenden, Deckel anlupfen mittels Messerspitze ist mir zu riskant für meine guten Messer, heißes Wasser über den Deckel laufen lassen hilft nicht.

Also der gute alte Hausfrauen-Trick:

Zwei, drei Mal kräftig mit der flachen Hand auf den Boden klopfen, ein letztes Mal kräftig am Deckel drehen, und der leckere Inhalt ist befreit.

WIESO???

Wird durch das Klopfen irgendwie Druck aufgebaut, der den Unterdruck im Glas neutralisiert? Kann ja eigentlich nicht sein.

Und daß beim Klopfen Luft ins Glas gelangt und den Unterdruck ausgleich, kann auch nicht sein.

Wieso also wirkt das ???

Die Methode läßt sich selbstverständlich auch bei Sauerkirschen, Maiskölbchen, Bambussprossen … anwenden.

Besten Dank schon mal für’s Köpfe-zermartern.

Grüßle
Regina

Hi,

das scheint tatsächlich so zu sein:

http://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_47_stimmts

Es grüßt der T

Hallo Regina,

Ich hoffe ja, daß ich im richtigen Brett bin, oder wäre
„Eß-und Trinkkultur“ besser?

Das ist ein höchst physikalisches Problem, Du bist also schon richtig.

Ihr kennt das sicher alle: das Glas mit den leckeren Gürkchen
läßt sich nicht ohne Gegenwehr öffnen. Ein Loch in den Deckel
stechen mag ich nicht, will ja das Glas später für Marmelade
verwenden, Deckel anlupfen mittels Messerspitze ist mir zu
riskant für meine guten Messer, heißes Wasser über den Deckel
laufen lassen hilft nicht.

Es geht auch ganz gut mit Teelöffeln. Die brechen nicht so leicht ab.

Also der gute alte Hausfrauen-Trick:

Zwei, drei Mal kräftig mit der flachen Hand auf den Boden
klopfen, ein letztes Mal kräftig am Deckel drehen, und der
leckere Inhalt ist befreit.

Dabei wird, so kenne ich es jedenfalls, der Deckel nach unten gehalten und von oben draufgehauen.

WIESO???

Wird durch das Klopfen irgendwie Druck aufgebaut, der den
Unterdruck im Glas neutralisiert? Kann ja eigentlich nicht
sein.

Und daß beim Klopfen Luft ins Glas gelangt und den Unterdruck
ausgleich, kann auch nicht sein.

Wieso also wirkt das ???

Ich glaube, da sind mehrere Theorien im Umlauf. Meine wäre diese:
Die Flüssigkeit befindet sich direkt über dem Deckel. Wenn Du nun auf den Boden schlägst, wird das Glas samt Deckel nach unten beschleunigt, während die Flüssigkeit samt Inhalt, träge wie sie nun mal ist, in dieser Position verharren will. Wegen des geringen Innendruckes im Glas können sich sehr leicht Vakuumblasen bilden, sodass sich der Deckel vom Wasser weg bewegen kann. Nach dem Schlag füllen sich die Vakuumblasen schlagartig wieder mit Wasser auf. Dabei schlägt die Wassersäule im Glas auf den Deckel zurück und wird sehr stark abgebremst. Da Wasser nicht komprimierbar ist, entsteht dabei kurzzeitig ein sehr hoher Druck, der den Deckel nach außen drückt und dabei etwas lockert. Vermutlich dringt auch Flüssigkeit in den Spalt zwischen Glas und Deckeldichtung und wirkt zusätzlich als Schmierfilm.

Jörg

Hallo,

das scheint tatsächlich so zu sein:

Nein, es ist so (tausendfach experimentell bestätigt)

http://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_47_stimmts

Interessant, meine Theorie ist noch nicht dabei :wink:

Jörg

Hi, Jörg!

Eine sehr schöne Theorie, die ich als physikalisch völlig unbegabte Chemikerin keinesfalls in Frage stellen werde.

Vielen Dank!

Grüßle
Regina

Hallo!

Schön, daß meine Erfahrung und die von vielen tausend Hausfrauen auch wissenschaftlich bestätigt wird. Mein Mann hatte mich ja schon für verrückt gehalten („Frauen und Physik!“), bis er es selber ausprobiert hat.

Dank und Grüßle
Regina

N Abend,

Ich hoffe ja, daß ich im richtigen Brett bin, oder wäre
„Eß-und Trinkkultur“ besser?

Ihr kennt das sicher alle: das Glas mit den leckeren Gürkchen
läßt sich nicht ohne Gegenwehr öffnen. Ein Loch in den Deckel
stechen mag ich nicht, will ja das Glas später für Marmelade
verwenden,

sei froh, dass Du hier bist. Im Esskulturforum wäre doch hoffentlich ein Sturm der Entrüstung losgebrochen. Ein Gurkenglas für Marmelade! Sorry, da dreht sich mir der Magen rum. Marmelade mit Gurkengeschmack. Brrr.

Schönen Sonntag, mit einem hoffentlich guten Frühstück.

Olaf

`n Abend auch,

Ein
Gurkenglas für Marmelade! Sorry, da dreht sich mir der Magen
rum. Marmelade mit Gurkengeschmack. Brrr.

nicht weitersagen! Es gibt so Dinger, die nennen sich Spülmaschinen, aber wie gesagt, nicht weitersagen, sonst will jeder so ein Ding!

Gandalf

2 Like

Hi, Gandalf!

Danke für’s In-die-Bresche-springen.

Ja, auch ich hab so ein Ding. Und ich spüle sogar meine Gurkengläser damit. Dann lasse ich sie möglichst lange offen stehen, damit der Geruch verfliegt, und vor dem Neubefüllen koche ich sie aus.

Grüßle
Regina

Hi, Regina

Danke für’s In-die-Bresche-springen.

bitte bitte

Ja, auch ich hab so ein Ding. Und ich spüle sogar meine
Gurkengläser damit. Dann lasse ich sie möglichst lange offen
stehen, damit der Geruch verfliegt, und vor dem Neubefüllen
koche ich sie aus.

Bei uns wandern auch Unmengen von Früchten aus dem Garten in Marmeladengläser, gerade sind die Pflaumen an der Reihe.
Dazu werden auch Gurkengläser genommen, die durch so ein Ding gegangen sind :wink:

Gandalf

OT und :wink: Das Wort zum Sonntagsfrühstück
Moin,

ja, lästert ruhig. Ich habe eben sehr feine Geschmacks- und Geruchsnerven. Ich erkenne bei jedem Glas durch kurzes Dran-Riechen, was die Originalbefüllung war. Ja - und das alles trotz Spülmaschine!
Ach ja, und besonders lecker finde ich die Gläser, wo trotz Spülmaschine das Original-Etikett nicht abgegangen ist und dann mit Filzstift „Marmelade“ drübergeschrieben ist.
So, und weil ich gerade beim Lästern bin: Gurkengläser sind im allgemeinen viel voluminöser als Marmeladengläser. Ich habe schon Gläser mit „Selbstgemachter“ gesehen, da musste man den Arm bis zum Ellenbogen drin versenken um was rauszukriegen…

So, ich trinke jetzt selbstgemachten Kaffee, abgefüllt in alte Bierflaschen…

Schönen Sonntag allerseits.

Olaf

Hi, Olaf!

Au wei, ein Molekülschmecker!

ja, lästert ruhig. Ich habe eben sehr feine Geschmacks- und
Geruchsnerven. Ich erkenne bei jedem Glas durch kurzes
Dran-Riechen, was die Originalbefüllung war. Ja - und das
alles trotz Spülmaschine!

Klar, nach einem Spülgang ist das noch nicht draußen. War ja auch nur ein Beispiel. Besonders gern benutze ich Gläser, in denen zuvor meine Lieblings-Kauf-Marmelade war: Osterpunsch. Das kann den nachfolgenden Inhalt nur verbessern.
Aber in meinem Beruf habe ich die Erfahrung gemacht: wenn man
Gefäße lang genug offen stehen läßt, geht sogar der Geruch von reinem Knoblauch- oder Zwiebelöl raus (das etherische Öl: Gestank pur!). Also lagere ich meine Gläser offen und koche sie vor dem Neubefüllen aus.

Ach ja, und besonders lecker finde ich die Gläser, wo trotz
Spülmaschine das Original-Etikett nicht abgegangen ist und
dann mit Filzstift „Marmelade“ drübergeschrieben ist.

Das gibt’s bei mir nicht. Ich HASSE Etikettenreste und kenne einige Geheimtricks, um sie abzulösen. Hab sogar unter stundenlangem Einsatz schon Etiketten von Chemikalienflaschen gelöst, und die sind nun wirklich gegen fast alles resistent, außer gegen meine Eselsgeduld.

So, und weil ich gerade beim Lästern bin: Gurkengläser sind im
allgemeinen viel voluminöser als Marmeladengläser. Ich habe
schon Gläser mit „Selbstgemachter“ gesehen, da musste man den
Arm bis zum Ellenbogen drin versenken um was rauszukriegen…

Aber nur im allgemeinen. Ich vergaß zu erwähnen, daß ich am liebsten die kleinen Cornichons mag, die in entsprechend kleinen Gläsern angeboten werden. Ich selbst hasse Riesen-Marmeladegläser, bin da von Muttern her geschädigt, die hat auch allemal 1-Liter-Weckgläser verwendet. Nachdem ich dann tapfer im Laufe von mehreren Wochen einen Liter Erdbeermarmelade verputzt hatte, hab ich mich darauf gefreut, daß Mama etzt endlich eine andere Marmelade aufmacht, um dann zu hören: „Oh, ich habe noch mal Erdbeer erwischt!“ Ich habe Jahre gebraucht, bis ich wieder Erdbeermarmelade essen konnte. Ich selbst nehme keine Gläser über 350-400 ml, damit man öfter wechseln kann.

So, ich trinke jetzt selbstgemachten Kaffee, abgefüllt in alte
Bierflaschen…

Lecker! Bring einen vorbei! Espresso oder normaler?

Grüßle
Regina