Moin!
Was dabei gerne vergessen wird: das hohe Fahrzeuggewicht ergibt sich auch aus der umfangreichen Sicherheitsausstattung.
Zu wieviel Prozent?
Möglicherweise erhältst Du eine Info bei www.volkswagen.de
Natürlich kann man auch einen 1982er VW Golf 1 mit 5 Sitzplätzen und 750 Kg Leergewicht als ökologisch ansehen (das Ding gab´s sogar schon mit Kat…). Aber wenn´s kracht, sitzt man dann doch gerne in einem 2010er Golf 6, der 1.500 Kg wiegt (und dabei 10% weniger Sprit verbraucht).
Warum ein höheres Gewicht allein ein Vorteil sein soll,
erschließt sich mir nicht ganz. Bei einem höheren Gewicht
müssen doch auch Bremsen und ABS ein bißchen mehr machen, um
einen Unfall erstmal zu verhindern, bei dem ich dann von den
neuen Sicherheitsausstattungen profitiere.
Die Bremsanlage eines VW Golf 6, um beim Beispiel zu bleiben, dürfte gar nicht so viel schwerer sein, als diejenige eines Golf 1. Wegen der Trommelbremsen des alten Modells.
Die Leistungsfähigkeit ist jedoch um ein vielfaches höher. Auch bei einem Vergleich von z.B. Bremsleistung in Nm pro Kg Fahrzeuggewicht liegt der neuere Wagen sicherlich weit vorne.
Bevor man also pauschal auf die deutsche Automobilindustrie einschlägt, sollte man sich ein wenig über die technischen Hintergründe informieren.
Na dann her mit den Hintergründen. Ansonsten gehe ich davon
aus, dass das meiste vom Mehrgewicht für Bequemlichkeit und
Prestige draufgegangen ist.
Ein Teil davon sicherlich.
Eine Klimaanlage gab es für den Golf 1 in D m.W. nicht.heute hat man dieses 20 Jg schwere Aggregat immer an Bord. Es ist ein Komfortmerkmal. Aber auch ein Sicherheitsmerkmal, denn mit kühlem Kopf bremst es sich besser.
Airbags, ABS, ESP mit Rechner, Mehrlenkerachse, Doppelquerlenker, Sicherheitsfahrgastzelle / Knautschzone, Xenon-Steuergerät, Sicherheitsglas wiegen hingegen halt einfach einiges und niemand möchte mehr ernsthaft darauf verzichten.
Wenn ich dann mal 28 Jahre Entwicklung nachvollziehe, dann
hätte es doch möglich sein sollen, ein Auto zu bauen, dass
nicht doppelt so schwer ist. Die 750 kg sind doch nicht bloß
für zusätzliche Sicherheitsausstattung draufgegangen.
Das Verhältnis Komfort - Sicherheit beim Gewichtszuwachs kann ich nicht bewerten.
Vielleicht sollte man das Größenwachstummit einbeziehen und den alten Golfmit dem ihm platzmässig nun entsprechenden Polo oder gar Fox vergleichen. Da wird klar, dass der Gewichtszuwachs von 350 Kg zwischen einem gut ausgestatteten VW Golf 1 mit vielleicht 850 Kg und einem heute ordentlich ausgestatteten Polo mit um 1.200 Kg wohl hauptsächlich in die Sicherheit fliessen MUSS.
Esverbleiben vielleicht 100 Kg Komfortkram, aber damitmüsste man eigentlich leben können.
Wer konsequent ist, kauft dann eben die Green, Blue Motion oder BluetecModelle. Mit einem VW Polo Blue Motion z.B. kann man 4 Leute mit Wochenendgepäck sicher ans Ziel bringen und dabei den Spritverbrauch bei realistischen 4-5 L / 100 Km halten. Für zumindest ansatzweise annähernde Fahrleistungen musste man 1980 die 70PS Benziner-Version des Golf 1 heranziehen. Dieses Modell brauchte grob 7-9 L.
Noch
dazu wenn ich davon ausgehe, dass diverse Gewichtseinsparungen
durch neue Materialien bereits dazu geführt haben, dass es
heute „nur“ doppelt soviel Gewicht ist.Wie ist das denn eigentlich bei den „Ökolabels“ für
Kühlschränke? Was wird denn ins Verhältnis zum
Energieverbrauch gesetzt?
Ja, und wie sieht es da mit dem Gewicht aus…?
Ich bin auch kein Fan des Automobil-Marketings. Aber ich denke, man ist heute schon sehr, sehr viel sauberer unterwegs als allein noch vor 10-15 Jahren. Das darf man dann ruhig auch honorieren.
Gruß,
M.