Ölkatastrophe USA - warum wird nicht gesprengt?

Hallo Anja,

also, vielen Dank für eine endlich fachliche,sachliche und sinnvolle Beantwortung meiner Frage, nachdem ich mir absurdes Geplänkel über große Löcher durchlesen musste, genausowie über das Verhalten angepiekster Luftballons, weil sie größtenteils nicht begriffen hatten, dass meine Frage darauf abzielte, dies weit unterhalb des Meeresbodens (dessen Gesteinsbeschaffenheit mir unbekannt ist) durchzuführen. Ich hatte leider das falsche Forum gewählt, und der Beitrag wurde von einem umsichtigen Moderator in das Umweltforum verlegt. Merci.

Grüße V.

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Hi,

kannst du mir bitte erklären, warum dir die erklärung hier oben, dass man über der großen Blase nicht sprengt, weil das Risse gibt, bessergefällt als an meiner Erklärung, dass man über einer unter Druck stehenden Lgerstätte nicht sprengt, weil das Risse gibt? Außer, dass die Erklärung hier oben (die ich sehr gut finde) kürzer ist als meine.

die Franzi

Vielleicht gibt es den Quick-fix einfach nicht, und es traut
sich keiner, dies zu sagen.

Das Problem ist, dass man sich an das Abenteuer Tiefseebohrungen aus Profitgier heran gewagt hat, ohne dass man über ausreichend Notfallkonzepte verfügte. Dazu kommt noch Schlamperei (vermutlich auch aus Profitgier), indem man die einzige wirksame Notfallmaßnahme (einen funktionierenden Blowout Preventer) grob fahrlässig missachtet hat. Ersters betrifft alle Ölkonzerne die Tiefseeförderung betreiben, zweiteres offensichtlich zumindest BP.

Eigentlich unvorstellbar, dass hier ohne Sicherheitsventile gearbeitet wird. Dann bleibt nur zu hoffen, dass dieses Desaster nun die Herren dazu bewegt, ihre Plattformen nachrüsten zu lassen. Sonst gute Nacht. Grüße

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Dann lies sie nochmals durch. Sie war fachlich, sachlich, kompetent und auf den Punkt; und erübrigte das ganze alberne Geplänkel, als könne ich nicht bis Drei zählen. Ausserdem glaube ich, dass Du das Konzept meiner Frage, wie manche Andere, nicht verstanden hattest. Und wie Du gelesen hast, wird eine Sprengung möglicherweise Teil der Lösung sein.

*seufzt*

Die arbeiten mit Sicherheitsventilen. Seit hundert Jahren schon. Gute Ventile die ihre Aufgabe auch wahrnehmen. Nur wenn so ein Ventil kaputt geht und jemand beschliesst einfach trotzdem weiterzuarbeiten, dann gehts halt schief.

Die Unfallursache war menschliches Versagen, nicht die technische Konzeption.

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Die Unfallursache war menschliches Versagen, nicht die
technische Konzeption.

So einfach ist es aber auch nicht. Der BOP war aber von Anfang an auch nicht richtig konzipiert. Dass der BOP zuvor beschädigt wurde und man trotzdem weiter machte, ist nur ein Baustein in der ganzen Geschichte. So sind die Rohre vieler Tiefseebohrungen inzwischen so dick und stabil (um den Drücken dort unten in teilweise 10km Tiefe stand zu halten), dass in vielen Fällen die BOPs die Leitungen nicht durch das zusammenpressen abdichten können, selbst wenn sie funktionieren.

„Some subsequent studies, including a 2007 paper co-authored by a BP engineer, have echoed those concerns. „The use of higher strength, higher toughness drill pipe … has in some cases exceeded the capacity of some BOP shear rams to successfully and or reliably shear drill pipe,“ the 2007 paper said.“
http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703315…

Und auch sonst ist die Katastrophe ja so riesig geworden, weil man das Versagen des BOP nicht in den Griff kriegt. Hier fehlt ja gerade die technische Konzeption, was man im Falle z.B. eines Versagens des BOP machen muss, um den Ölfluss zu stoppen. Wie man sieht fehlt hierzu die technische Ausrüstung usw.

Ich finde daher nicht, dass man das einfach nur auf menschliches Versagen abschieben kann. Man hat sich hier an Dinge gewagt, eben ohne die technische Konzeption für den Fehlerfall zu haben. Einfach nach dem Motto „wird schon gut gehen“. Und es ging aber eben nicht gut.

Man hat sich hier an Dinge gewagt, eben ohne die technische Konzeption für den Fehlerfall zu haben.

Ja.
Das ist für mich menschliches Versagen.
Irgendjemand hat Okay drunter geschrieben ohne sich Gedanken über mögliche Fehler/Pannen und deren Prävention bzw. Notfallplan zu machen.

Ich find’s ultrahart das solche Überlegungen und Präventionen in der Lebensmittelbranche gesetzlich vorgeschrieben sind, bei solchen Konzernen aber einfach rumgepfuscht werden darf.

lg, mabuse