Ölkrise: Wertewandel, Geburtenausfall?

Liebe Experten,

ich beschäfrige mich gerade mit Bevölkerungspyramiden. Dabei ist eine Frage aufgekommen: Kann mir jemand sagen, was die Ölkrise der 70 er Jahre mit dem Wertewandel und dem Geburtenausfall zu tun hat?

Vielen herzlichen Dank im Voraus, schönes Wochenende

Janina Schneiders

Hallo Janina,

die meisten potentiellen Eltern der 70er Jahre waren während des Krieges oder kurz dananch geboren und kamen während ihrer Kindheit und Jugend in den „Genuss“(?) der „amerikanischen Kultur“, mit der gerade der Kriegsverlierer Deutschland so überreichlich beschenkt wurde.

Sexuelle Beziehungen zwischen 14-Jährigen, die heutzutage für viele Menschen schon als „normal“ gelten, waren zu der Zeit zwar noch in weiter Ferne, aber diese Generation wurde quasi aufgerufen, sich von sämtlichen alten Werten zu „befreien“ - dazu gehörte auch die „sexuelle Revolution“ und praktischerweise kam in den 60er Jahren auch eine zuverlässige Verhütungsmethode auf den Markt.

Sex mit jedermann, quasi als Freizeitbeschäftigung, galt als fortschrittlich und aufgeklärt. Frauen „hinterm Herd“ wurden zunehmend belächelt und bemitleidet. Die berufliche Karriere der Frau sollte der des Mannes ebenbürtig sein.

Hedonismus wurde zum ultimativen Wert. Ein möglichst üppiger Konsum gehörte natürlich dazu.

Kinder waren in einem solchen Lebensstil eher Störfaktoren, erst recht in größeren Mengen, mal davon abgesehen dass natürlich auch Ehe oder gar Treue nach und nach sogar bei weniger „fortschrittlichen“ Menschen aus der Mode kamen :smile:

Ob ein erwähnenswerter Zusammenhang mit der Ölkrise bestand, weiß ich nicht, denn die war ja „nur“ ein politisches Druckmittel seitens der OPEC und stand im Zusammenhang mit dem Jom-Kippur-Krieg.

Da sie jedenfalls zur drastischen Steigerung der Lebenshaltungskosten geführt haben dürfte, könnte dies etwaige Kinderwünsche dezimiert haben.

Nur meine persönlichen Überlegungen :wink:

LG
sine