Ölpest und Exxon Valdez

Hallo,

vor dem Öldesaster, das sich z. Z. im Golf von Mexico ab"spielt", galt ja die Katastrophe der Exxon Valdez 1989 vor Alaska als die bislang schlimmste Ölkatrastophe.

Vor Kurzem habe ich irgendwo einen Artikel gesehen, in dem berichtet wurde, wie die Situation vor Ort jetzt, 21 Jahre später, aussieht, immer noch nicht gut. Leider hatte ich in dem Moment wenig Zeit, habe das nur so am Rande wahrgenommen, und finde den Artikel jetzt nicht mehr.

Wer kann mir helfen?

Grüße
Carsten

Moin auch,

Artikel gibt es wie Sand am Meer, z.B. http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/?em_…&

Ralph

vor dem Öldesaster, das sich z. Z. im Golf von Mexico
ab"spielt", galt ja die Katastrophe der Exxon Valdez 1989 vor
Alaska als die bislang schlimmste Ölkatrastophe.

Das kommt darauf an, woran man es misst. Was die Menge an Öl angeht, gab es bei weitem schlimmere (z.B. die Havarie der Ixtoc I und die Ölpest während des zweiten Golfkrieges). Da reicht die Exxon Valdez und die „Deepwater“-Katastrophe lange nicht ran. Bezüglich der Auswirkungen auf die Umwelt war dagegen die Exxon Valdez mit Abstand am schlimmsten und das wird vorerst auch so bleiben. Das liegt daran, dass der Prinz-William-Sund viel kälter als der Golf von Mexiko und der Persische Golf ist.

Bezüglich der Auswirkungen auf die Umwelt war
dagegen die Exxon Valdez mit Abstand am schlimmsten und das
wird vorerst auch so bleiben. Das liegt daran, dass der
Prinz-William-Sund viel kälter als der Golf von Mexiko und der
Persische Golf ist.

Und dass man nicht mit Chemikalien das Öl von der Wasseroberfläche „verschwinden“ ließ, um eben auch die sichtbaren Folgen zu kaschieren.

Das macht man nicht um „die sichtbaren Folgen zu kaschieren“, sondern um zu verhindern, dass das Zeug an Land treibt. Da dauert der biologische Abbau nämlich um Größendordnungen länger als im Wasser.

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Das macht man nicht um „die sichtbaren Folgen zu kaschieren“,
sondern um zu verhindern, dass das Zeug an Land treibt. Da
dauert der biologische Abbau nämlich um Größendordnungen
länger als im Wasser.

Dort kann man es aber auch einsammeln und jetzt weiß man gar nicht wo das Zeug überhaupt ist und wieviel es ist. Ganz zu schweigen davon, dass man gar nicht weiß, was die Chemikalien selbst vielleicht für Auswirkungen auf die Umwelt haben. Außerdem ist es glaub ich naiv, wenn man annimmt, BP würde die Chemikalien in erster Linie wegen der Natur einsetzen. Würde das Zeug an die Küste treiben, dann wäre das ein PR-Gau (verklebte Vögel, usw). So gibt es wenigstens keine Bilder von der Katastrophe und das ist für BP unbezahlbar.

Das macht man nicht um „die sichtbaren Folgen zu kaschieren“,
sondern um zu verhindern, dass das Zeug an Land treibt. Da
dauert der biologische Abbau nämlich um Größendordnungen
länger als im Wasser.

Dort kann man es aber auch einsammeln

Na das versuch’ mal. Wenn das Öl erst einmal in den Boden eingedrungen ist, dann müsste der metertief abgetragen werden, um das Zeug zu entfernen. Das wäre noch schlimmer, als wenn man es da lässt, wo es ist. Da der biologische Abbau im Boden etliche Jahrzehnte und im Wasser erfahrungsgemäß nur wenigen Jahren dauert (nach dem Golfkrieg hatte sich dar Persische Golf innerhalb von nur zwei Jahren vollständig erholt), lässt man es aber besser gar nicht erst soweit kommen. Tatsächlich zeigt die Abnahme des Sauerstoffgehaltes um die unterseeischen Ölteppiche, dass sich die Baketerien dort bereits auf das Öl gestürzt haben.

Ganz zu
schweigen davon, dass man gar nicht weiß, was die Chemikalien
selbst vielleicht für Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Es ist zwar nicht bekannt, wie die auf die Umwelt wirken werden, aber man weiß genau, welche Folgen das Öl hat. Im versuchten Bereich wird jetzt erstmal so ziemlich alles absterben - mit oder ohne Chemikalien. Viel schlimmer kann es kaum noch kommen. Nicht zuletzt deshalb ist dieses Vorgehen wohl auch genehmig worden. Es erscheint im Moment als das kleinere Übel, denn je mehr Öl im Wasser bleibt und nicht an Land gespült oder am Meeresboden abgelagert wird, um so schneller geht das auch wieder vorbei.

Außerdem ist es glaub ich naiv, wenn man annimmt, BP würde die
Chemikalien in erster Linie wegen der Natur einsetzen.

Jetzt wird es unsachlich. Der Wahrheitsgehalt solcher Spekulationen ist nicht überprüfbar.

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Es ist zwar nicht bekannt, wie die auf die Umwelt wirken
werden, aber man weiß genau, welche Folgen das Öl hat. Im
versuchten Bereich wird jetzt erstmal so ziemlich alles
absterben - mit oder ohne Chemikalien. Viel schlimmer kann es
kaum noch kommen. Nicht zuletzt deshalb ist dieses Vorgehen
wohl auch genehmig worden.

Jaja, und deshalb hat man es auch jetzt wieder verboten, weil es so harmlos ist, gell?
http://www.tagesschau.de/ausland/oelpest248.html

Außerdem ist es glaub ich naiv, wenn man annimmt, BP würde die
Chemikalien in erster Linie wegen der Natur einsetzen.

Jetzt wird es unsachlich. Der Wahrheitsgehalt solcher
Spekulationen ist nicht überprüfbar.

Naja, dazu brauche ich nicht viel spekulieren, um zu erkennen, dass BP es mit dem Umweltschutz nicht so genau nimmt. Sonst hätten sie erstens dort nie gebohrt und zweitens wenn sie gebohrt hätten, hätten sie vernünftige Notfallkonzepte gehabt. Ganz zu schweigen, dass sie erst mit Korruption und Unterwanderung der zuständigen Aufsichtsbehörde an die Genehmigung gekommen sind. Und es ist mit Sicherheit auch reiner Zufall, das BP im Aufsichtsrat des Corexit Herstellers Nalco sitzt.
Aber klar, die setzen die Chemikalie natürlich nicht ein, weil sie den netten Effekt hat, dass man vom Öl dann nichts sieht und man hernach sagen kann „war ja alles nur halb so schlimm“…

Naja, dazu brauche ich nicht viel spekulieren, um zu erkennen,
dass BP es mit dem Umweltschutz nicht so genau nimmt. Sonst
hätten sie erstens dort nie gebohrt und zweitens wenn sie
gebohrt hätten, hätten sie vernünftige Notfallkonzepte gehabt.

Hallo,

BP müsste nach Amerikanischem Gesetz nur etwas über 700Mio$ für den Schaden bezahlen. sie sind aber schon weit über 300Mio$ darüber! Man kann ihnen also, zumindest meiner Meinung nach, nicht wirklich viel vorwerfen.
Darüber hinaus ist nicht BP für die Katastrophe verantwortlich, sondern der Betreiber der Plattform.
Und dazu kann man eigentlich nur sagen: Das sind die Besten! Hoch gelehrte Spezialisten haben sich um die Sicherheit gekümmert, und nun kommen irgendwelche Büroangestellte, die mal in einem Tom und Jerry Cartoon gesehen haben wie man nach Öl bohrt, und erzählen wie schlecht die gearbeitet haben.
Die haben keine Ahnung unter welchen Bedingungen in dieser Tiefe gearbeitet wird. Man bedenke dazu auch, dass die Plattform schon 9 Jahre alt ist.